feuerlibelle
Aktiv
Hier wollte ich mal ein paar Zeilen zu meiner GS schreiben. Ob es nun eine Restauration oder ein Umbau wird, da bin ich mir selber noch nicht sicher.
Anfang dieses Jahres kaufte ich mir in Hamburg eine 91er PD, genau diese Ausführung hatte ich lange gesucht. Um genau zu sein suche ich schon mehr oder weniger gründlich knapp zehn Jahre.
Die Historie war komplett nachvollziehbar, das Fahrzeug gut gewartet und nicht verbastelt. Der ältere Herr konnte die schwere Maschine, nach eigenen Angaben, kaum noch halten, mit über siebzig wird es halt alles etwas schwerer.
Der Optische Zustand war sturz- und unfallfrei. Putzen war nicht seine Stärke. Leider hat sie wohl auch mal schlechteres Wetter gesehen und einige Teile sind doch derbe an gegammelt, aber der Einstandspreis von 2700€ und der technisch gute Zustand überzeugten dann doch.
Was habe ich vor? Eine kompromisslose Reisemaschine im optischen Originalzustand aufbauen.
Erst einmal sollte das Fahrwerk und die Bremsen eine Überarbeitung erfahren. Kommenden Winter das Fahrwerk zu HPN, der Motor zu Q-tech.
Aber der Reihe nach, erst einmal klein angefangen. Lange Zeit hatte ich schon diverse Teile gesammelt, wie gesagt, der Entschluss stand ja schon lange.
Vorne sollte als erstes eine 45er Marzocchi mit Zug und Druckstufenverstellung und verstärkten Gabelbrücken verbaut werden so wie eine 320er Bremse mit Vierkolben Brembo. Hinten erst einmahl Öhlins und HPN Nocken und Bremshöherlegung.
Also erst einmal die Räder ausgebaut, neue Metzeler Tourance beschafft. Als ich diese aufziehen wollte und den doch ziemlich gammeligen Zustand erkannte, dachte ich mir, so kann es nicht bleiben.
Also alle Speichen raus, Nippel gestrahlt und neu verzinkt um dann später zu erfahren das man die auch in Edelstahl kaufen kann…….!
Speichen und Nippel in VA gekauft, Hinterrad poliert und Vorderrad gleich ein neuen Felgenring gekauft wegen Zwecklosigkeit. Leider heute von Behr und nicht mehr von Akront.
Dann Einspeichen und Zentrieren. Ich habe ja schon viele Felgen gemacht, aber eine Kreuzspeiche ist wirklich eine schwere Herausforderung und man kann nur dazu raten die Arbeit einem Profi zu überlassen. Die Radnaben habe ich glasperlgestrahlt, rein der Optik wegen.
Gut, der Spaß war sau teuer, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Wo ich dabei war, Schwinge raus, Kardan und Getriebeausgangslager kontrolliert. Ergebnis, wie neu! Hier mal ein Bild von den Originalbelägen aus Bj. 90, die erklären glaube ich die Fahrweise des Vorbesitzers und den technisch guten Zustand am besten.
Die könnte man auch noch als neu verkaufen. Genau in dem Zustand gestaltete sich der gesamte Antrieb. Lediglich der Simmerring in der Bremse war undicht und musste nebst HPN Nocken einem neuen weichen.
Bei der Gelegenheit das ganze auch glasperlgestrahlt und sämtliche Schrauben neu verzinkt, Silentbuchsen erneuert.
Auch hier mal Vorher/Nachher.
So sieht das ganze mit der Weile eingebaut aus. Den Batteriekasten hatte ich auch noch fluchs gestrahlt und lackiert, die Batterie nebst Gummis erneuert. Überhaupt habe ich schon ein kleines Vermögen für Kleinteile ausgegeben. Aber dazu später mehr.
Soweit lief bisher alles ganz gut, nur wie bei allen Projekten lief mir langsam die Zeit davon. Alles zog sich hin wie Kaugummi und die Lieferfähigkeit einiger Teile war von BMW auch schon einmal besser.
Ein weit größeres Problem war die Gabel. Ich hatte eine Marzocchi Magnum 45. Diese Wurde bei WP umgebaut, gekürzt und neu auf meine Fahrweise und Fahrzeuggewicht abgestimmt. Es gibt so Sachen, die Überlässt man selbst als Fachmann besser anderen wenn man Frau und Kind hat.
Auch die Gabelbrücken welche Angeboten werden und teils mit Adaptern versehen werden, erfüllen weder meine Ansprüche als Zweiradmechaniker und als Maschinenbautechniker schon einmal überhaupt nicht!
Also selber entwickeln und bauen. Da hal natürlich mein früherer Arbeitgeber Rudi Kallenbach und die dort verwendeten Wettbewerbsgabelbrücken. Nur waren die Nie für verkleidetet Fahrzeuge verwendet worden wie meine PD. Also doch fast alles neu?
Als erstes das ganze in CAD konstruiert, für Interessierte sieht es dann so aus.
Ziel war natürlich eine Verbesserung der Steifigkeit um diesem serienmäßigen Verwinden der Gabel entgegen zu wirken. Das Material ist dem Serien Alu natürlich bei weitem überlegen und die Aufnahmen um einiges Breiter. Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, seht selber.
Nun ist Zeichnen, Konstruieren und Messen das eine, die Realität das andere. Also habe ich die erste
Brücke zweidimensional aus ST lasern lassen und das ganze mit einem provisorischen Dorn als Lageraufnahme verschweißt um die Freigängigkeit und Abmessungen zu prüfen. Gut so, denn bei einem Maß hatte sich ein Fehler eingeschlichen, der so leicht korrigiert werden konnte.
Also das ganze dann letztendlich gefräst.
und noch schwarz eloxiert, rein der Optik wegen. Die Welle mit dem M22x0,75 hat mir auf der Drehbank echt Probleme bereitet. Danke BMW. Aber Ende gut alles gut.
Es folgte der Probeeinbau, drehen der Achse und Distanzierung. Die Serienmäßigen Einbauspiele fand ich erschreckend. So weit möglich habe ich dieses gegen enge Toleranzen geändert. So hat die Brücke komplett H8. Das Rad hat einen Mittenversatz von 3/10mm. Ich denke das ist soweit akzeptabel.
Auch schön zu sehen, HPN Ölthermostat und Ölkühlermittenverlegung. Die entsprechenden Löcher muss ich jedoch noch in den Kotflügel einbringen.
Im Augenblick sitze ich am Bremssatteladapter und der Konstruktion, kommende Woche wird dieser gefräst.
Nebenher habe ich noch das das SLS entfernt, die Vergaser Saniert, einteilige Kipphebelböcke gefräst und verbaut usw. usw. Aber dazu später mehr.
Marco
So weiter geht es. Zwischenzeitlich habe ich mir dann schnell noch ein paar tiefe Fußrasten und Schaltrolle angebaut (Q-Tech wen wundert es?) und wo ich schon dabei war ein paar Kipphebelböcke gefertigt. Auf dem Bild nur eine kleine Anzahl, meine waren verbaut und ich habe gleich ein paar mehr gemacht.
Wobei ich mit den Kipphebelböcken technisch unzufrieden bin. Funktionell mögen diese ja sein, aber konstruktiv sehr grobschlächtig und zu schwer. Krafteileitung und Auflage schlecht, da besteht Potential!
Wenn ich mit den Sachen soweit wieder fertig bin, werde ich mal ein paar Berechnungen dazu anstellen und die Teile erheblich optimieren!
Auch so ein Teil ständiger Freude, die Bing Vergaser. Laut BMW Rechnung wurden diese bei BMW in Hamburg vor nicht ganz 10 000KM „überholt“ und ultraschallgereinigt.
Nu ja meine Vorstellungen sind wie oben schon zu sehen bezügliche solcher Arbeiten einfach offensichtlich andere.
Innen war im Grunde alles gar und ich habe alle O-Ringe, Membrane, Schwimmernadelventile, Düse, Düsennadel und Nadeldüse erneuert. Die Teile in den Ultraschallreiniger geworfen und einer längeren Reinigung unterzogen und alle Teile außen neu Verzinkt wie es sich gehört. Das sämtliche Züge zum korrekten Einstellen erneuert wurden ist wohl kaum eine Frage, mehr eine Selbstverständlichkeit.
Getriebe, Motor und Endantrieb haben neues Öl, Benzinleitungen kommen Dienstag, genau wie das Nadellager im Kipphebel, wie sollte es auch anders sein.
So langsam wird es was, die Einmann Sitzbank ist auch neu bezogen und wenn die Woche mein Adapter fertig wird und ich die Tausend Kleinlichkeiten im Griff habe, könnte es wieder ein fahrfertiges Krad werden um sie in zwei, drei Monaten final komplett zu zerlegen.
Na eine Spur bescheuert muss man sein, aber darum sind wir ja alle hier, oder?
Gruß Marco
Anfang dieses Jahres kaufte ich mir in Hamburg eine 91er PD, genau diese Ausführung hatte ich lange gesucht. Um genau zu sein suche ich schon mehr oder weniger gründlich knapp zehn Jahre.
Die Historie war komplett nachvollziehbar, das Fahrzeug gut gewartet und nicht verbastelt. Der ältere Herr konnte die schwere Maschine, nach eigenen Angaben, kaum noch halten, mit über siebzig wird es halt alles etwas schwerer.
Der Optische Zustand war sturz- und unfallfrei. Putzen war nicht seine Stärke. Leider hat sie wohl auch mal schlechteres Wetter gesehen und einige Teile sind doch derbe an gegammelt, aber der Einstandspreis von 2700€ und der technisch gute Zustand überzeugten dann doch.
Was habe ich vor? Eine kompromisslose Reisemaschine im optischen Originalzustand aufbauen.
Erst einmal sollte das Fahrwerk und die Bremsen eine Überarbeitung erfahren. Kommenden Winter das Fahrwerk zu HPN, der Motor zu Q-tech.
Aber der Reihe nach, erst einmal klein angefangen. Lange Zeit hatte ich schon diverse Teile gesammelt, wie gesagt, der Entschluss stand ja schon lange.
Vorne sollte als erstes eine 45er Marzocchi mit Zug und Druckstufenverstellung und verstärkten Gabelbrücken verbaut werden so wie eine 320er Bremse mit Vierkolben Brembo. Hinten erst einmahl Öhlins und HPN Nocken und Bremshöherlegung.
Also erst einmal die Räder ausgebaut, neue Metzeler Tourance beschafft. Als ich diese aufziehen wollte und den doch ziemlich gammeligen Zustand erkannte, dachte ich mir, so kann es nicht bleiben.
Also alle Speichen raus, Nippel gestrahlt und neu verzinkt um dann später zu erfahren das man die auch in Edelstahl kaufen kann…….!
Speichen und Nippel in VA gekauft, Hinterrad poliert und Vorderrad gleich ein neuen Felgenring gekauft wegen Zwecklosigkeit. Leider heute von Behr und nicht mehr von Akront.
Dann Einspeichen und Zentrieren. Ich habe ja schon viele Felgen gemacht, aber eine Kreuzspeiche ist wirklich eine schwere Herausforderung und man kann nur dazu raten die Arbeit einem Profi zu überlassen. Die Radnaben habe ich glasperlgestrahlt, rein der Optik wegen.
Gut, der Spaß war sau teuer, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Wo ich dabei war, Schwinge raus, Kardan und Getriebeausgangslager kontrolliert. Ergebnis, wie neu! Hier mal ein Bild von den Originalbelägen aus Bj. 90, die erklären glaube ich die Fahrweise des Vorbesitzers und den technisch guten Zustand am besten.
Die könnte man auch noch als neu verkaufen. Genau in dem Zustand gestaltete sich der gesamte Antrieb. Lediglich der Simmerring in der Bremse war undicht und musste nebst HPN Nocken einem neuen weichen.
Bei der Gelegenheit das ganze auch glasperlgestrahlt und sämtliche Schrauben neu verzinkt, Silentbuchsen erneuert.
Auch hier mal Vorher/Nachher.
So sieht das ganze mit der Weile eingebaut aus. Den Batteriekasten hatte ich auch noch fluchs gestrahlt und lackiert, die Batterie nebst Gummis erneuert. Überhaupt habe ich schon ein kleines Vermögen für Kleinteile ausgegeben. Aber dazu später mehr.
Soweit lief bisher alles ganz gut, nur wie bei allen Projekten lief mir langsam die Zeit davon. Alles zog sich hin wie Kaugummi und die Lieferfähigkeit einiger Teile war von BMW auch schon einmal besser.
Ein weit größeres Problem war die Gabel. Ich hatte eine Marzocchi Magnum 45. Diese Wurde bei WP umgebaut, gekürzt und neu auf meine Fahrweise und Fahrzeuggewicht abgestimmt. Es gibt so Sachen, die Überlässt man selbst als Fachmann besser anderen wenn man Frau und Kind hat.
Auch die Gabelbrücken welche Angeboten werden und teils mit Adaptern versehen werden, erfüllen weder meine Ansprüche als Zweiradmechaniker und als Maschinenbautechniker schon einmal überhaupt nicht!
Also selber entwickeln und bauen. Da hal natürlich mein früherer Arbeitgeber Rudi Kallenbach und die dort verwendeten Wettbewerbsgabelbrücken. Nur waren die Nie für verkleidetet Fahrzeuge verwendet worden wie meine PD. Also doch fast alles neu?
Als erstes das ganze in CAD konstruiert, für Interessierte sieht es dann so aus.
Ziel war natürlich eine Verbesserung der Steifigkeit um diesem serienmäßigen Verwinden der Gabel entgegen zu wirken. Das Material ist dem Serien Alu natürlich bei weitem überlegen und die Aufnahmen um einiges Breiter. Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, seht selber.
Nun ist Zeichnen, Konstruieren und Messen das eine, die Realität das andere. Also habe ich die erste
Brücke zweidimensional aus ST lasern lassen und das ganze mit einem provisorischen Dorn als Lageraufnahme verschweißt um die Freigängigkeit und Abmessungen zu prüfen. Gut so, denn bei einem Maß hatte sich ein Fehler eingeschlichen, der so leicht korrigiert werden konnte.
Also das ganze dann letztendlich gefräst.
und noch schwarz eloxiert, rein der Optik wegen. Die Welle mit dem M22x0,75 hat mir auf der Drehbank echt Probleme bereitet. Danke BMW. Aber Ende gut alles gut.
Es folgte der Probeeinbau, drehen der Achse und Distanzierung. Die Serienmäßigen Einbauspiele fand ich erschreckend. So weit möglich habe ich dieses gegen enge Toleranzen geändert. So hat die Brücke komplett H8. Das Rad hat einen Mittenversatz von 3/10mm. Ich denke das ist soweit akzeptabel.
Auch schön zu sehen, HPN Ölthermostat und Ölkühlermittenverlegung. Die entsprechenden Löcher muss ich jedoch noch in den Kotflügel einbringen.
Im Augenblick sitze ich am Bremssatteladapter und der Konstruktion, kommende Woche wird dieser gefräst.
Nebenher habe ich noch das das SLS entfernt, die Vergaser Saniert, einteilige Kipphebelböcke gefräst und verbaut usw. usw. Aber dazu später mehr.
Marco
So weiter geht es. Zwischenzeitlich habe ich mir dann schnell noch ein paar tiefe Fußrasten und Schaltrolle angebaut (Q-Tech wen wundert es?) und wo ich schon dabei war ein paar Kipphebelböcke gefertigt. Auf dem Bild nur eine kleine Anzahl, meine waren verbaut und ich habe gleich ein paar mehr gemacht.
Wobei ich mit den Kipphebelböcken technisch unzufrieden bin. Funktionell mögen diese ja sein, aber konstruktiv sehr grobschlächtig und zu schwer. Krafteileitung und Auflage schlecht, da besteht Potential!
Wenn ich mit den Sachen soweit wieder fertig bin, werde ich mal ein paar Berechnungen dazu anstellen und die Teile erheblich optimieren!
Auch so ein Teil ständiger Freude, die Bing Vergaser. Laut BMW Rechnung wurden diese bei BMW in Hamburg vor nicht ganz 10 000KM „überholt“ und ultraschallgereinigt.
Nu ja meine Vorstellungen sind wie oben schon zu sehen bezügliche solcher Arbeiten einfach offensichtlich andere.
Innen war im Grunde alles gar und ich habe alle O-Ringe, Membrane, Schwimmernadelventile, Düse, Düsennadel und Nadeldüse erneuert. Die Teile in den Ultraschallreiniger geworfen und einer längeren Reinigung unterzogen und alle Teile außen neu Verzinkt wie es sich gehört. Das sämtliche Züge zum korrekten Einstellen erneuert wurden ist wohl kaum eine Frage, mehr eine Selbstverständlichkeit.
Getriebe, Motor und Endantrieb haben neues Öl, Benzinleitungen kommen Dienstag, genau wie das Nadellager im Kipphebel, wie sollte es auch anders sein.
So langsam wird es was, die Einmann Sitzbank ist auch neu bezogen und wenn die Woche mein Adapter fertig wird und ich die Tausend Kleinlichkeiten im Griff habe, könnte es wieder ein fahrfertiges Krad werden um sie in zwei, drei Monaten final komplett zu zerlegen.
Na eine Spur bescheuert muss man sein, aber darum sind wir ja alle hier, oder?
Gruß Marco
Zuletzt bearbeitet:
. Was hast Du motorentechnisch vor?
).
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m mir stellen sich gerade die Nack Haare auf.
Um wieviel ist die Gabel kürzer?Ist die Gabel Gepulvert oder Lackiert?Wie komm ich an den Kontakt zu WP?
