Restaurationsbericht R100RS

dom80yes

Aktiv
Seit
25. Jan. 2009
Beiträge
175
Hallo liebe Leute!

Treibe mich nun schon seit längerem hier im Forum herum und bin begeisterter Beitragsleser.
Ich habe einen längeren Restaurierungsbericht in einem anderen Forum gestartet und nun, da es mir bei Euch so gut gefällt und derr Detlev die Idee hatte, der Bericht könnte hier auch dem ein oder anderen helfen, setz ich eine gekürzte Version auch hier rein. Ich hoffe ich helfe so irgendwie irgendjemandem. :)

Zuerst eine kleine Einleitung:

Da ich nie den Platz hatte ein Fahrzeug zu zerlegen und einen immerwieder startenden langen Bildungsweg ging und immernoch gehe :D , kam´s leider erst jetzt dazu, dass ich mir einen Oldie zugelegt habe. Träumen tu ich da schon ewig davon. (Wer mich kennt der weiß ich halte nicht allzuviel von den charakterlosen, zu millionen rumfahrenden, überfrachteten, für den Normalo nicht mehr erschwinglichen Kärren, egal ob Auto oder Moped) Nun im Praxissemester (6.Sem) meines Maschinenbaustudiums wo ich viel Zeit hatte, und plötzlich finanzielle Mittel frei wurden weil das Auto weg kam, (Meine Frau hat noch eins und ich wohn neben der Firma. --> Weg mit dem Geldschlucker!!) war es endlich so weit.

Im September endlich habe ich nun meine R100RS Jan/1978 goldmetallic erstanden und bin noch einige schöne Kilometer (ca.2tkm) gefahren. Endgültig in das Moped verliebt habe ich mich entschieden die alte Dame zu Restaurieren. Mein Kumpel hat mir angeboten das in einer für mich reservierten Ecke der Tiefgarage seinen Autohauses machen zu können, somit gab es kein zurück mehr. Geil!
Und dann ging´s so schnell, dass ich gar nicht mehr lange überlegen konnte. Zum Glück. :D

Hier noch vor der Restauration am Furkajoch:
bild-3839.jpg

Montagebühne geschweißt und angefangen zu demontieren.
bild-3903.jpg

Nach 2 Tagen:
bild-3904.jpg

Dann hatte ich alle Teile einzeln da liegen und hab zwei Tage nur geputzt. :rolleyes:
bild-3906.jpg

bis zur Bestandsaufnahme alles schön im Regal lag:
bild-3907.jpg

Dann wusste ich, dass ich mit dem "nur" saubergeschruppten Zustand nicht zufrieden sein würde und hab mir, nachdem ich die Preise für eine Komplettstrahlbehandlung bei einem renomierten Anbieter zusammengerechnet habe, mir eine eigene Strahlkabine gekauft, kommt aufs gleiche raus und Zeit habe ich genug um es selber zu machen. Der Kompressor der 300l/min bringen sollte, steht ja zum Glück auch beim Kumpel rum. ;-JJJ
bild-3908.jpg

Erster Strahlversuch, GEIL! An dem Ding ghab ich vorher schon ewig rumgeschruppt, vielleicht aber, im nachhinein betrachtet mit den falschen Mitteln. Links alt, rechts neu.
bild-3909.jpg
bild-3910.jpg

die anderen Teile:
bild-3911.jpg
bild-3912.jpg

Hier mal zum Vergleich am versifften Rumpfmotor. Kaum sichtbare Verbesserung, oder? :]:
bild-3913.jpg

Dann kamen die Teile mit nicht zu strahlenden Funktionsflächen dran, die nach einem Klebebandeignungstest allesamt sauberst maskiert wurden:
bild-3914.jpg
bild-3915.jpg
bild-3916.jpg
bild-3917.jpg

bild-3918.jpg
bild-3919.jpg
bild-3923.jpg

bild-3920.jpg
bild-3921.jpg
bild-3922.jpg


Die Reihenfolge ist so nicht richtig aber das spielt ja keine Rolle. Zwischendurch wurden alle Motorteile vermessen und alle Maße in neben die Sollmaße in eine Kopie der Maßtabellen des Werkstatthandbuches eingetragen, so hat man alles schön beieinander.
Eigentlich wollte ich am Motor garnichts machen außer Zylinderfussdichtung und noch 1-2 Dichtungen weil er vermeintlich gut lief; als ich dann aber den ersten Zylinder abgebaut habe, ist mir aufgefallen, dass die Pleuel ziemlich großes Spiel hatten, also habe ich diese, in der Absicht die Pleuellager auch zu tauschen abgebaut. Auf dem Kurbelwellenzapfen habe ich dann eine Entdeckung gemacht, die hat mir die nächsten Tage ziemlich die Laune verdorben. Es waren ziemlich starke, dunkle Riefen zu spüren mit dem Fingernagel und die Pleuellager waren total zerstört. Bei einem hat sich das Weißmetall schon total in Luft aufgelöst und das Trägermaterial freigelegt!!! Mir war klar, Kurbelwellenschaden. :entsetzten: Nicht im Budget!
Die Jungs in dem anderen Forum haben mir schon Instandsetzer empfohen und ich hab kalkuliert. Irgendwie hatte ich das Gefühl, wenn ich nicht genau wüsste was kaputt ist, könnten die mir ja alles erzählen. Den genauen Umfang des Schadens sollte die Vermessaktion klären. Ichhab ja schon Schauergeschichten gelesen von augelutschten Hauptwellenlagersitzen und und und. :schock:
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Mitarbeiter meines Kollegen (meine tiefste Dankbar keit ist ihm für immer sicher) sagt: "Meinst nicht, dass die Riefen aufgeschweißtes Lagermaterial sind?" Ich geh mit der Bügelmessschraue an den Lagerzapfen: Übermaß? Ganz feines Schleifpapier drübergezogen, Bild besser, Maß besser!! Schleifpapier drüber --> WEG!!
Auch alle anderen Maße, bis auf Ölpumpe, Zylinder (obere Toleranzgrenze) und Kolbenringe- Stossspiel waren top i.o.! Der Tag hat die ganze Aktion gerettet bzw den Haussegen, war die Restauration doch im veranschlagten Budget zu retten. :bier:
Dann wurden erstmal groß Ersatzteile in Wendlingen und in Waldkirchen bestellt. Alle Gummis, alle Dichtungen, alle Züge, Auspuffmuttern, die hab ich trotz Schlüssel nicht auf bekommen, Ölpumpenrotoren, Steuerkette, Steuerkettenritzel, Edelstahlschrauben für den Motor, alle Motorlager .....

Vor Angst das darunterliegende Gewinde mit übermäßigen Schlägen auf die Mutter zu schädigen habe ich die Mutter aufgeschnitten, die steht jetzt sandgestrahlt auf meinem Schreibtisch.
bild-3928.jpg


Vergaser gereinigt (mit Topfschwamm gelb/schwarz und Motorreiniger von Nigrin) und alle Dichtungen getauscht. Bild nachher/vorher:
bild-3924.jpg

Eigentlich sollte die alte Dame total orginalgetreu werden. Als einzige Ausnahme jedoch, habe ich mir erlaubt die coole Fusshebel von den ekligen Schmiedegraten und gleichzeitig meine Finger von der Hornhaut zu befreien. :D
bild-3925.jpg

Der Hauptständer hatte einen total krummen, schonmal hässlich geflickten Ausklapp- Hebel, der wurde entfernt und ein stabilerer angeschweißt.
bild-3926.jpg

Ventile habe ich eingeschliffen.

So, das ist in etwa der status quo. Nun habe ich von einem eine DKW herrichtenden Kollegen eine gute Adresse zum Kunststoffbeschichten bekommen und warte auf ein Angebot von dem Herrn. Beschichtet werden sollen Hauptrahmen, Heckrahmen, Hauptständer, Schwinge, Batteriehalter, Verkleidungshalter, Felgen und evtl. die Ventildeckel.
Der Motorrumpf kommt die Woche in eine Maschinenteile- Waschmaschine um trotz doppelter Wäsche auf Nummer sich zu gehen, dass sich kein Glasstaub vom Sandstrahlen mehr in den Ölkanälen befindet und dann kann die Montage beginnen. Die nicht mehr ganz so gute Zylinder- Kolben- Kombination werde ich wieder einbauen und bei Gelegenheit durch gute gebrauchte Nikasil-Zylinder austauschen.
Bei der Gelegenheit seien die aufgefordert mir eine PN zu schicken, die günstig einen Ölwannen-Zwischenring, eine Ölkühlen oder Ähnliches günstig übrig haben. Außerdem habe ich eine Öldruckanzeige günstig ersteigert für die ich noch einen Öldruckschlauch suche, sodass ich den Öldruckmesser, den ich auch noch brauche, hinter den Batteriedeckeln verstecken kann. Öltemperatur- anzeige, -geber und Gehäuse für beide Anzeigen suche ich auch noch. Günstig, sonst gehts erst später. :gfreu:
Ein Dämpfer vom Federbein hat sich beim zerlegen dieser zerstört, dafür hab ich ein gut erhaltenes gebrauchtes Orginalpaar ersteigert (35€!). Gepäckbrücke, am besten in Chrom, suche ich auch noch.

Das war´s erstmal. Jetzt kann ich mich selbst nicht mehr reden hören!! :D Das Ding zu erstellen hat jetzt echt gedauert. mmmm
Ich hoffe auf Anregungen, Tipps und, dass mich keiner total zerlegt hier. Habt Gnade mit mir, was auch immer ich falsch gemacht habe. :rolleyes:

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!

Vielen Dank im Voraus, mfG
Dominik
 

Anhänge

  • R100RS-Furka_18.10.08_16.jpg
    R100RS-Furka_18.10.08_16.jpg
    104,4 KB · Aufrufe: 1.983
Hallo Dominik,
Du gehst ja sehr gründlich von! :applaus:
Der Bremshebel gefällt mir besonders gut...

Mal ne Frage: Welches Klebeband hast Du zum maskieren genommen?
 
Ich hätte da auch noch ein Mopped,

kann ich dir den Motor und die Vergaser zum Reinigen schicken? ;-JJJ
 
Sehr schön Dominik!

Erinnert mich an die Zeit vor 25 Jahren, als ich in meine 90/6 mit der Sandstrahlpistole in'nem alten Fernsehkarton bearbeitet habe. Natürlich kein Vergleich zu deiner Strahlkabine. Auch vom Ergebnis. Aber immerhin fährt die Mühle immer noch!

Mach weiter so, das interessiert bestimmt noch 'ne Menge Leute hier!

Klaus
 
Ich habe mich zu deinem Vorgehen ja schon mehrfach geäußert. ;)
Damit du nicht wieder erröten musst, lasse ich das jetzt.
Was mir daran auch so viel Freude macht, ist die Erinnerung an meine erste BMW; es gibt so viel
Parallelen, aber weniger Fotos.
Nur eine schnöde 75/6 wars -aber auch Liebe auf den ersten Blick.
Ich habe genau wie du ein paar 1000 km gefahren und dann alles revidiert.
Die Ausgangsbasis war bei mir zwar technisch besser, aber optisch :entsetzten:
 

Anhänge

  • R75_6_Kauf_k.jpg
    R75_6_Kauf_k.jpg
    108,9 KB · Aufrufe: 1.945
Original von Caferacer
Sehr schön Dominik!

Erinnert mich an die Zeit vor 25 Jahren, als ich in meine 90/6 mit der Sandstrahlpistole in'nem alten Fernsehkarton bearbeitet habe. Natürlich kein Vergleich zu deiner Strahlkabine. Auch vom Ergebnis. Aber immerhin fährt die Mühle immer noch!

Mach weiter so, das interessiert bestimmt noch 'ne Menge Leute hier!

Klaus

Das erinnert mich auch an was, Knut. mmmm
 
Da warst Du ja noch schreibwütiger als Klaus :D

:respekt: Sehr gut dokumentiert.

Und sogar Grünpflanzen in der Garage.
 
Original von manzkem
Original von Caferacer
Sehr schön Dominik!

Erinnert mich an die Zeit vor 25 Jahren, als ich in meine 90/6 mit der Sandstrahlpistole in'nem alten Fernsehkarton bearbeitet habe. Natürlich kein Vergleich zu deiner Strahlkabine. Auch vom Ergebnis. Aber immerhin fährt die Mühle immer noch!

Mach weiter so, das interessiert bestimmt noch 'ne Menge Leute hier!

Klaus

Das erinnert mich auch an was, Knut. mmmm

Hallo Melanchton,

auf was sprichst du an? Ist mir was entfallen im Eifer des A%!

Katharsis
 
Hallo Dominik,

schöner Bericht und klasse Arbeit... für den Rest wünsch ich dir viel Erfolg beim "fahnden"...

... und hey dort wo du dein Vorher Bild gemacht hast, hab ich von meiner auch eins gemacht... ich liebe die Auffahrt auf das Furkajoch.

Gruß
der Indianer
 
Aus einer Zeit als ich auch schon mal schreibwütig war (in dem anderen Forum), zum Thema Ölwechsel an einer R100GS mit ÖLKÜHLER: (damals gabs noch keine Fotos und so ;;-) )

Hi Matze,

Du mußt definitiv nicht den Sturzbügel abschrauben, sondern nur darauf achten, daß du dir nicht die Hände am Krümmer verbrennst. Am besten erreichst du das, indem du nach Gebrauch des Motorrads einen gewissen Zeitraum verstreichen läßt. Am besten auf einer Terrasse bei einem Kasten Bier.
In der Zwischenzeit solltest du vorbeigehende Passanten beobachten, denn i.d.R. fährt eh' jeder zweite eine BMW. Falls einer dieser Vorbeischlendernden Interesse an deinem Motorrad zeigt, solltest du ihn zu einem Smalltalk bei einem Bier einladen. Daufhin ergibt es sich meist, daß man die naheliegendste Möglichleit ergreift und das Problem zusammen löst.
Man besorgt sich erstmal eine Altölwanne, die man kurz vor dem Hinterrad platziert, nachdem man ebendieses auf den hoffentlich vorhandenen Hauptständer, in waagerechter Position, abgestellt hat. Dann löst man, wie es in der Bedienungsanleitung steht, zunächst die Motor- Ölablasschraube, die sich an der hinteren Motorunterseite befindet (i.d.R. SW19). Nachdem man sich seine Finger verbrannt und mit Öl versifft hat, popelt man in der Altölwanne und versucht die Ablassschraube darin zu eruieren.
Nach erfolgreicher Suche legt man diese neben sich auf das Taschentuch auf dem Boden. Dann öffnet man den auf der linken Seite (ausgehend davon, daß man auf dem Motorrad in Fahrtrichtung sitzt und keinen Kayser Rückwärtsgang zur Verfügung und eingelegt hat) befindlichen Ölkontrollstab um evtl. Unterdruck zu vermeiden.
In der Zwischenzeit kann man, oder der neue BMW Kumpel, den Ölwannenschutz abmontieren (wie vor kurzem bereits diskutiert) um weitere Öleskapaden zu reduzieren.
Jetzt ist wieder Zeit sich dem Kasten Bier zu widmen. Man weiß nie wie lange es schön ist. Nach ca. 2 Flaschen geht man wieder ans Werk und löst mit einer handelsüblichen 17'er Nuß inkl. Verlängerung die beiden Ölkühleranschlusschrauben, die du so schön fotografiert hast. Daraufhin besorgt man sich einen sog. Innensechskantschlüssel, Profis sprechen marktgetrieben von einem Inbusschlüssel, der Größe 5 und öffnet damit die drei verbleibenden Schrauben, die leider nicht alle auf dem Foto zu erkennen sind, die aber der BMW Kumpel alle auswendig kennt.
Daraufhin eröffnet sich einem die Möglichkeit den abgebildeten Ölfilterdeckel mit einer gewissen Hebelwirkung zu entfernen.
Leider habe ich vergessen zu sagen, daß man vor dieser ganzen Aktion eine weitere Altölwanne unterhalb des Ölfiltergehäuses platzieren muß. Aber warum soll es anderen besser gehen als mir.
Dann ist wieder mal Zeit für ein Bier. Ist ja auch ein bayrisches Motorrad.
Wenn du gut aufgepasst hast, dann sind dir beim Demontieren des Ölfilterdeckels ein paar Einzelteile entgegengekommen. eines sollte schwarz eines weiß und eines metallisch gewesen sein. Ansonsten solltest du mal wieder die zweite Altölwanne mit deinen Fingern durchsuchen. Nicht daß du das sammeln sollst, es geht nur um die Umwelt. Also aufs Taschentuch damit. Dann ziehst du mit einem Haken-ähnlichen Ding o. ä. den Ölfilter aus seinem Gehäuse. Der sieht aus als wenn er schon mal auseinandergebrochen wäre. Genau so einen besorgst du dir wieder (falls der letzte Filterwechel i. O. war).
Dann gibt's wieder mal 'ne Flasche Bier.
Dann schiebst du den neuen Filter wieder in das Gehäuse. Auf der Aussenseite darf keine Dichtung zu sehen sein. Dann nimmst Du eine Tiefenlehre (kennt der BMW Kumpel) und mißt den Abstand zwischen Motorgehäuse und Filtergehäuse (ist das runde Metallrohr). Wenn du irgendetwas um die 3.5 mm mißt ist's ok. Wenn's mehr ist dann legst du eine oder mehrere von den Metallscheiben aus dem Ölfilterset ein. Wenn's weniger ist, dann hast du entweder vergessen eine Metallscheibe zu entfernen oder das Filtergehäuse hat sich gelöst oder? (Also gut in dem Fall würde ich mich um einen zweiten Kasten Bier bemühen, weil da muß man noch mal nach 'nem BMW Kumpel Ausschau halten)
Dann legst Du den weissen O-Ring auf das Filterrohr oder die Metallscheibe (je nachdem was du gemessen hast) und den schwarzen Dichtring am besten auf den Ölfilterdeckel, so daß er einigermassen fest sitzt. Dann legst du den Deckel vorsichtig in seine ursprüngliche Position auf das Motorgehäuse.
Evtl. kannst Du vorher den äusseren Dichtungsrand des Deckels ganz dünn mit Dichtmasse (z. B. Dirko) benetzen. Ist aber i.d.R. nur pro forma. Du nimmst aber definitiv nicht die Papierdichtung, sondern schmeisst sie am besten gleich in den Müll.
Dann schraubst du wieder die drei Innensechskantschrauben ein, sowie die beiden Ölkühlerbefestigungsschrauben. Gleichzeitig kannst Du die zweite Altölwanne entfernen.
Danach nimmst du die Ölablassschraube vom Taschentuch entfernst den Kupferdichtring und tauscht ihn gegen den neuen aus dem Ölfilterset ein. Dann schraubst Du das ganze wieder hinein und ziehst es mit xx Nm fest. (Weiß auch der BMW Kumpel falls er noch da ist)
Dann besorgst Du dir (kannst natürlich auch vorher machen) irgendein 08-15 mineralisches 20W50 Motoröl. Am besten im 5 Liter Kanister. Zusätzlich brauchst noch einen langhalsigen Trichter. Kannst vielleicht von deiner Mutter vom Marmeladeeinlassen abstauben. Da füllst Du dann so ca. 2,5 Liter in den Öleinfüllstutzen (ist da wo der Ölpeilstab eingeschraubt ist). Dann schraubste den Ölpeilstab ein, entfernst noch die erste Altölwanne und probierst mal den Motor laufen zu lassen.
Falls es irgendwo knallt oder raucht, dann machste am besten den Motor aus, außer der BMW Kumpel sagt, daß das ok ist.
Wenn dann alles ok ist, der Ölstand stimmt, sauft ihr noch den Kasten leer und das war's dann auch schon.
Ok. Am nächsten Tag schaffste noch das Altöl weg, entsorgst das Taschentuch, bringst die beiden leeren Kisten Bier weg, aber was soll's: hast zwei neue Kumpels kennengelernt.

Caferacer
 
:schade: Bekenne mich zu der Generation, die u. a. diesen Beitrag "live" gelesen hat. :schadel:
"Eunzisch"* saht de Pälzer dodezu. :sabbel: :applaus: ;-JJJ

* Übersetzung für Franggn: "Einzigartig"
 
Ich möchte wetten, dass in einer heutzutage verfassten, ordnungsgemäßen Anleitung für den Ölwechsel nicht weniger an Text drinsteht.
Aber deutlich trockener zu lesen, dabei wird auf das Verbot von Alkohol bei der Arbeit hingewiesen, man lernt keine Kumpels kennen und das Tragen einer Schutzbrille wird auch empfohlen.
 
dabei wird auf das Verbot von Alkohol bei der Arbeit hingewiesen, man lernt keine Kumpels kennen und das Tragen einer Schutzbrille wird auch empfohlen.

Wenn ich so morgens in den Spiegel schau... :entsetzten: Wenn ich das damals schon gewusst hätte! ?(
 
Vielleicht sollten wir Dominiks klasse Bericht nicht weiter mit unseren Fachkommentaren bereichern.
Genuch dumm geschwallt. (O-Ton Süd)
 
................................................................................................................................................................Zusätzlich brauchst noch einen langhalsigen Trichter. Kannst vielleicht von deiner Mutter vom Marmeladeeinlassen abstauben....

....ganz genial hierfür ist auch eine kleine Friedhofsvase, an der Du den Indieerdesteckpiedel mittels einer Puksäge entfernst,das größere Stück von mitgeklauter Friedhofserde und Sägegrad befreist, und schon hast Du einen der feinsten Öleinfülltrichter für die Q.
Meiner ist mir leider mal abhanden gekommen! :&&&:
 
Original von manzkem
Vielleicht sollten wir Dominiks klasse Bericht nicht weiter mit unseren Fachkommentaren bereichern.
Genuch dumm geschwallt. (O-Ton Süd)

Genau .

Schön u. mit Herz geschrieben Dominik !

Mit 29 Jahren bist Du ja relativ früh vom Rinderwahn befallen .

Dieses Goldmetallic m. der roten Linierung gefällt mir übrigens ausgesprochen gut. ;-JJJ


Gruß
Wolfgang
 
Danke Euch allen für die netten Worte! Ist immer aufbauend. Die meißten meiner Leute finden das zwar ganz gut, dass ich mich da so reinhäng aber verstehen tun es viele nicht. :nixw:
Alles Neuzeug-Käufer.

@Detlev: Das Klebeband ist vom Hornbach, kostet relativ wenig und eignet sich super. Klebt gut, läßt sich super mit dem Teppichmesser an Kanten entlang schneiden und geht fast spurlos wieder ab. Dem Glasperlstrahl hält das super stand, ein wenig Vorsich ist nur beim Übergang von der beklebten zur nicht beklebten Fläche geboten, da sollte man nicht ewig drauf halten. Ich weiß noch nicht, ob ich die Fusshebel so schön-matt lassen soll oder ob ich sie noch poliere.

@Udo: Ich hoffe ich krieg meine eigene Kiste bis April fertig, dann sollte ich mich nämlich auf den Endspurt meines Studiums und auf´s Bewegen meiner Kuh konzentrieren. Nächsten Winter gern! ;)

@Klaus: Der Bericht is ja klasse! Ich muss mich auch immer zusammen reissen, sonst fang ich bei meiner Geburt an zu berichten!

@Michael: Hab die Q auf Deiner Internetseite gesehen, die übrigens echt nett gemacht ist. Find ich aber kein uninteresantes Modell die R75/6, eher selten.

@Harald: Dann meld Dich wenn nächstes mal fährst! ;)

@Wolfgang: Hättest das nur nicht gesagt, jetzt erzähl ich Dir was, hab grad wieder so eine Laune. :schadel: Ich muss mich nicht mehr mit neuem 180PS-Zeug profilieren und abreagieren oder austoben oder was auch immer, da bin ich ganz froh. Hab eine feierwütige Jugend hinter mir und bin nun seit über sieben Jahren, mit meiner Frau zusammen, brav und ruhig. Kisten, speziell Rennmaschinen, das gilt auch für Autos, die ich einmal im Jahr auf der Autobahn ausfahren kann interssieren mich nicht und haben für mich immer mehr so ein Zeigen-wollen-Image, als Genuss der technischen Möglichkeiten, was es für viele ja auch ist und mich als Maschinenbauer dann doch auch reizt. Aber die Rechnung geht für mich einfach nicht auf. Außerdem fährt meine Frau sehr gerne mit wenn sie Zeit hat und wir freuen uns jetzt schon auf viele schöne Wochenendtouren, was ja bei den Kisten die die anderen "Jungen" so fahren eh total ausscheidet. Ein weiterer Grund für mich, der dann doch IMMER (zu) flott unterwegs war mit der Fazer, ich will es nicht verschweigen, war auch ein kleiner Gedanke dabei, die alte Dame als eine art FSB (freiwillige Selbstbeschränkung) zu benutzen. Wie sich herausgestellt hat klappt das auch ganz gut, das Durchschnittstempo ist hoch aber die ekligen Tempospitzen und zu hohen Kurvengeschwindigkeiten fallen weg, bis auf 1-2 mal am Tag, weil sie geht halt doch gut. :D Die Kühe sind super! :gfreu:
Was mir auch sehr großen Spaß macht, ist, dass mich so jeder frägt und ich es jedem erzählen kann wie kacke ich die ganze Jagd nach Superlativen, vorbei am Bedürfnis der Leute, nur abzielend auf die Emotionen, ankotzt. Und noch mehr kotzt es mich an, dass die alle so einen großen Erfolg damit haben und sich so ein großer Anteil der Leute dazu verleiten läßt sich deshalb Zeug zu kaufen, dass sie sich nicht leisten können und wenn sie ganz ehrlich sind oft auch nicht für gut heißen. Und das immer alles neu haben wollen auch. Ich hab relativ viele unpopuläre Ansichten zu vielen Sachen und ich versuch mich dann doch auch selber dazu zu zwingen die sichtbar zu vertreten. Drum hab ich auch jetzt mein Auto weg getan, weil ich find dass wir uns da an eine Sache gewöhnt haben die nicht gut ist, zwei Autos zu haben wenn man mit einem auskommen kann.
Ich fahr jetzt Zug und fahre mit. Und zum Spaß ne Q!
Ich hab schon wieder gelaabert! :&&&:

MfG, Dominik
 
N'abend Dominik,

sehr schön geschrieben, vorallem weil du auch die "Schrecksekunden" beschreibst. Mir gefallen solche Geschichten die mit Herzblut geschrieben sind, man merkt wieviel demjenigen an seinem Projekt liegt. Wenn man sowas schonmal selber durchlebt hat kann man das gut nachvollziehen, sowas ist nicht mit zwei Worten beschrieben. Das würde mir auch nicht gelingen, siehe hier. Deswegen ruhig weiter "labern"!

Hoffe noch weiteres von deinem Projekt zu lesen. Schönen Abend noch wünscht...
 
Hey Ingo!

Danke Dir, das gebe ich gleich zurück, super Bericht! Und auch vom Hundetsten uns Tausendste gekommen!

Zuerst wollten wir nur die Kupplung und die Steuerkette ersetzen. Als wir dann die Ventildeckel abnahmen traf uns der Schlag.
Katastrophe das Gefühl, oder? Aber einfach wieder zu machen nachdem der Schaden entdeckt wurde geht ja auch nicht! Ich lerne auf jeden Fall viel und finde den Spass den ich gesucht habe. Aus was altem /schäbigen was neues/schönes zu machen macht Spass und ist echt eine dankbare Arbeit. Und sich an sowas unheimliches, unbekanntes zu wagen und mit etwas Ehrgeiz die Sache zu durchblicken und alleine mit ein paar Tipps der virtuellen Kollegen hier zu lösen, ist doch geil.
Was mich mittlerweile extrem reizen würde, wäre was zu individualisieren, ne Maschine zusammen zu schustern, genau wie man sie gerne hätte! Bisschen Caféracer- mäßig, das wäre dann auf jeden Fall nochmal ne richtig krasse Steigerung! Haben ja hier auch schon Einige richtig geil gemacht! §: Aber erst mit der nächsten Q. Die Goldkuh muss orginal bleiben.

Schönen Abend auch, mfG
Dominik
 
Zurück
Oben Unten