Schäden an schrägverzahnten Getrieberädern

bub0815

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03. Feb. 2008
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35510 Butzbach
Ich habe endlich die Abtriebs- und Nebenwelle aus dem Gehäuse bekommen. Bei ca. 190° der Lagersitze sind die Wellen gefallen. Die Lager der Abtriebswelle sind am Ende. Der Abrieb der Kugeln fand sich in Form von Metallspänen im ganzen Getriebe. Zum Zustand der schrägverzahnten Räder würde mich eure Meinung interessieren. Deshalb anbei einige Bilder:

Abtriebswelle:
bild-3642.jpg


Nebenwelle:
bild-3644.jpg

(Der Pfeil deutet auf den einzigen Schaden des Rades. Der Rest sind Fasern von der Küchenrolle, die ich zur Reinigung verwendet habe)

Antriebswelle:
bild-3643.jpg


Gezeigt sind jeweils die Flanken mit den stärksten Schäden.

Also- was haltet ihr davon?

Beste Grüße
vom Bub
 
Ich hole noch etwas weiter aus:

Die Frage, die sich mir stellt ist genau diese. Weiter verwenden oder nicht? Welche Folgeschäden könnten bei Weiterverwendung auftreten?

Wenn ich bedenke, dass alle Lager in diesem Getriebe erst ca. 50 tkm runter haben, gehe ich davon aus, dass ich in spätestens 7 Jahren wieder dran müsste, um neue Lager einzubauen. Mir ist klar, dass man das nicht pauschal sagen kann. Ich frage trotzdem: Könnten die Räder so lange noch halten?
 
Ich behaupte mal, dass sehr viele von uns mit ähnlichen Schäden schon seit geraumer Zeit herumfahren und nichts davon ahnen.
Wegen dieses Schadenbildes wird es keine abbrechenden Zähne geben, irgendwann wird das Getriebe im 5. Gang vielleicht anfangen zu "singen", dann müsste man mal bei.
Wenn Du die Ersatzzahnräder liegen hast, einbauen, wenn nicht, weiterverwenden.
Just my 2 Ct.
 
Aus meiner Erfahrung kann ich Folgendes dazu sagen.

1) Es ist typisch, dass die schräg verzahnten Räder als erste Pitting bekommen.
2) Am schlimmsten sehen die Räder von An- und Abtriebswelle bei dir aus, kann man wechseln. ())))
3) Die beiden Räder kosten 215,- Euro; ob du sie tauschst, ist eine Frage des Ermessens und des Geldbeutels.

Auch wenn ich Detlev erstmal nicht widersprechen will, wird das Rad der Zwischenwelle auf Dauer
durch die beiden anderen weiter geschädigt werden. Wenn das dann irgendwann hin ist, muss
die Zwischenwelle zusätzlich als Ganzes erneuert werden, was bei fast 400,- Euro den wirtschaftlichen
Totalschaden fürs Getriebe bedeuten würde.

Wenn ich deine bisherigen Ausführungen richtig interpretiert habe, hast du ein Zweitgetriebe zur Hand - das
beruhigt. ))):
 
Vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich denke noch darüber nach, ob ich die ca. 200 Euronen zusätzlich in die Hand nehme oder nicht. Irgendwie würde es mir vermutlich Bauchschmerzen bereiten, "unverbrauchte" Zahnräder wegzuwerfen :schock:

Ja, ich habe ein zweites Getriebe (aus der Bucht), bei dem nur ein Lager getauscht werden muss. Auch da zeigen die schrägverzahnten Räder erste anzeichen von Pitting. Allerdings deutlich weniger als beim Originalgetriebe.

Ich kalkuliere jetzt noch ein wenig. Schließlich wollen auch noch ein Paar Lager, Wellendichtringe und Dichtungen beschafft werden.

Noch eine Frage zum Abziehen der Lager: Wie bekommt man die Lager von der Antriebs- und Nebenwelle runter? So wie bei der Abtriebswelle (einfach mit einem Zahnrad abziehen) scheint es da nicht zu gehen. Das Rad der Nebenwelle auf Kupplungsseite ist fest auf der Welle und bei der Antriebswelle ist eine Distanzschiebe mit geringem Abstand zum Lager verbaut, die beim Abziehen vermutlich verbiegen würde.
 
Hallo Tobias,

die Nebenwelle ist (ohne Presse) nicht zerlegbar und so ist deine Vermutung richtig: du musst die Lager
für sich abziehen. Ich habe an meinem kleinen Zweiarmabzieher die Klauen vorne etwas dünner geschliffen,
dann passt das.
Die Abdeckscheibe auf der Antriebswelle kannst du mit Blechstreifen unterlegen beim Abziehen.
Sollte sie kaputtgehen, sind die 4 Euro aber auch nicht das Problem. ())))
 
Original von manzkem
Hallo Tobias,

die Nebenwelle ist (ohne Presse) nicht zerlegbar und so ist deine Vermutung richtig: du musst die Lager
für sich abziehen. Ich habe an meinem kleinen Zweiarmabzieher die Klauen vorne etwas dünner geschliffen,
dann passt das.
Die Abdeckscheibe auf der Antriebswelle kannst du mit Blechstreifen unterlegen beim Abziehen.
Sollte sie kaputtgehen, sind die 4 Euro aber auch nicht das Problem. ())))

Super, vielen Dank Michael :applaus:
 
Hi Bub,

so ein Getriebe zerlege ich doch nur wenn ich es auf eventuelle Schäden untersuchen will.
Finde ich solche, sollte ich sie auch beheben. Sonst ist so eine Aktion völlig sinnlos.
Es gibt sicherlich Verschleißerscheinungen, mit denen ein Motorrad weiterhin recht gut halten kann.
Pitting an Getriebezahnrädern gehört aus meiner Sicht nicht dazu.
Natürlich wird das Ding nicht in 174 km auseinanderfallen, aber es kann Dir auch keiner sagen wie lange die Zahnräder durchhalten.
Und daß der Schaden langsam größer werden wird ist wohl unstrittig.

Also mach´s einmal richtig !

Sonst hast Du zwar einen Hunderter gespart, Dich später aber vielleicht für Tausend geärgert...
 
Original von Q-treiber
Also mach´s einmal richtig !

Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung. Aufgemacht habe ich das Getriebe aufgrund des offensichtlichen Lagerschadens, die Räder kamen jetzt quasi noch dazu. Der Lagerschaden wird in jedem Fall behoben, kostet ja auch nicht viel. Über die Räder denke ich noch nach.
 
Original von manzkem
Wenn man dein Bild sieht, hast du ja auch Muße dazu. :D

Zu was? Zum Nachdenken? Das Bild ist auf einem Elsaß-Kurzurlaub in unserem Fiat 238-Camper entstanden. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich da gerade von autopannenfreiem Urlaub geträumt. Wen's interessiert: Mehr Bilder davon gibt es unter www.bub0815.de. Die Q fehlt da zwar noch- kommt Zeit kommt Q (auf die Website).
 
hi tobias,
wenn du weitergehende hilfe zur begutachtung von teilen, zum zerlegen, zusammenbauen oder distanzieren brauchst, dann ping mich an. wohne ja nicht weit weg.
die schrägverzahnten habe ich in dem getriebe, was mich gerade durch die gegend fährt, wegen des gleichen schadens allesamt erneuert, auch auf der zwischenwelle. dazu steht 5km weiter eine 1000t-presse bereit...
die ersatzräder kauft man am besten direkt beim kayser selbst. der hat zwar auch ein bißchen angezogen, ist aber immer noch am günstigsten.

wenn ich mir jetzt so überlege, wieviel dein getriebe runter haben muss bei so einem schaden und was dann noch alles kaputt und ausser toleranz sein muß, dann kannste fast schon überlegen, beim Siebenrock ein austauschgetriebe zu ordern. das ist am einfachsten und kostet auch nicht viel mehr. diese dinger sind ja nicht nur neu gelagert sondern generalüberholt.
 
Hi Marcus,

besten Dank für das Angebot. Büdingen ist in der Tat nicht allzu weit weg. Ich schreibe Dir dazu gleich noch eine PN. Das Getriebe hat absolut belegte 104 tkm runter und hat jedes Jahr neues Öl bekommen. Es war innen super sauber (vom Abrieb der Lagerkugeln mal abgesehen). Nach Rücksprache mit meiner Finanzministerin würde ich die Räder auf An- und Abtriebswelle tauschen und dabei auf den langen 5. Gang umbauen. Das Rad der Nebenwelle ist aus meiner Sicht zu gut zum Tauschen. Auch sonst macht das Getriebe absolut keinen verschlissenen Eindruck. Warum also ein neues (überholtes) kaufen? Zumal wir von fast 1000 Euronen reden (mit dem Wert des Altteils). Meine aktuelle Rechnung sieht Investition von 300 - 350 Euronen vor.

Mal sehen - es bleibt spannend :).

Beste Grüße
vom Bub
 
2RS heisst, sie sind beidseitig gekapselt und mit einer Dauerfettfüllung versehen. Im Getriebe machen sie keinen Sinn, da da eh alles in hochwertigem Öl läuft.
 
Die kannst du kaufen.
Aber popel vor dem Einbau die Dichtscheiben raus (geht recht einfach).

EDIT: Da war wieder einer schneller. :---)
 
Tach,

war da nicht irgendwas, dass irgendein Lager einseitig abgedichtet sein musste, damit öl in irgendeine Getriebewelle fliesssen kann?

Wenn ich mir da so Gedanken drum mache, dann sollten die Lager in Richtung Welle geschlossen und in Richtung Gehäuse geschlossen sein, das bischen Fettfüllung kann verbleiben und wird keinen Schaden anrichten.

Andreas
 
Ein abgedichtetes Lager mit Fettfüllung ab Werk in ein ölgeschmiertes Getriebe zu bauen
ist schlicht Humbug. Wie schon gesagt kann man diese Lager kaufen, wenn man sie günstig bekommt;
die Elastomer-Abdichtungen sollen aber raus.
 
Hi Tobias
Damit ich mich auch noch wichtig machen kann: Im Zweifelsfall diese Lager nicht nehmen, weil vermutlich mit normaler Lagerluft. Du brauchst Lagerluft C3. Das Kürzel C3 kommt glaub ich von "kostet 3 x so viel", aber BM hat sich sicherlich was dabei gedacht. Wenn man das ändert, dann nur mit Grund und Erfahrung. Fettschmierung im Ölbad macht nicht so viel Sinn, eventuell aber einseitig abgedichtetet Lager. Solche wurden öfter aus irgend welchen mystischen Gründen vom Werk aus verbaut.
Das Zahnrad auf der Abtriebswelle kriegst du sicherlich auf dem nächsten Teilemarkt nachgeschmissen, eins das gegen einen langen 5. getauscht wurde.
So, für heute genug kluggeschissen. :oberl:
Gruß aus Linz
Peter
 
C3-Lager mit größerer Lagerluft nimmt man üblicherweise für Schnellläufer, das ist richtig.
Warum zum Teil einseitig abgedeckte Lager verbaut wurden, konnte mir allerdings auch noch
niemand plausibel machen. Nach meiner Meinung ist offen für den freien Öldurchlauf besser.
 
Tach Leute,

danke für die weiteren Ratschläge.

Nein, keines der Räder hat ein x, also alle mit 15° Eingriffswinkel. Sollte ich alle tauschen, würde ich aber auf 17,5° und den langen 5. Gang umrüsten. Das hängt aber davon ab, ob sich der (finanzielle) Aufwand im Vergleich zu einem überholten Getriebe (z.B. von 7rock) lohnt. Mal sehen.

Grüße
vom Bub
 
Noch 'ne Lagerfrage

Wie erkennt man eigentlich ob das Kegelrollenlager an der Eingangswelle verschlissen ist? Und hat einer eine Idee, warum die bei den Einschlägigen Händlern so teuer sind (ca. 50 Euronen), wenn man z.B. hier oder hier deutlich weniger zahlt?
 
Das ist kein Kegel-, sondern ein Zylinderrollenlager. :oberl:
Schau mal, hier habe ich das erklärt.

Das bewusste Lager im Getriebe ist kein NU 204, weil der Innenring doppelt so breit ist, um dem WeDi
eine Dichtfläche zu geben.
Es gibt außer dem Ersatz durch das teure Original zwei Möglichkeiten.
a) Der alte Innenring ist noch einwandfrei --> Rest von NU 204 verwenden
b) Du kaufst 2x NU 204 und presst beide Innenringe auf die Welle.
 
Das ist kein Kegel-, sondern ein Zylinderrollenlager. :oberl:
Danke, manchmal setzt mein Hirn aus. Keine Sorge- ich kenne den Unterschied... ::-))
Das bewusste Lager im Getriebe ist kein NU 204, weil der Innenring doppelt so breit ist, um dem WeDi eine Dichtfläche zu geben.
Es gibt außer dem Ersatz durch das teure Original zwei Möglichkeiten.
a) Der alte Innenring ist noch einwandfrei --> Rest von NU 204 verwenden
b) Du kaufst 2x NU 204 und presst beide Innenringe auf die Welle.
Super, danke, das hilft mir weiter.
 
Original von manzkem
Es gibt außer dem Ersatz durch das teure Original zwei Möglichkeiten.
...
b) Du kaufst 2x NU 204 und presst beide Innenringe auf die Welle.

micha du fuchs,
setzt du vorraus, dass jeder zu hause ne drehbank hat, oder erklärst du einem dummen menschen wie mir mal, wie das gehen soll!?
ich mein ja nur... weil das lager ist 13,95mm dick, der innenring also auch und das pendant auf der welle hat etwa 20mm. knapp 28 sind in jedem fall zu viel.
 
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