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Schmierung Getriebe und Lagerfrage

Rudi62

Teilnehmer
Seit
11. Feb. 2012
Beiträge
22
Hallo zusammen,
ich bin seit einigen Jahren BMW Fahrer und hatte nun ein Getriebeproblem. Da man vor nichts Angst hat, hat man nach diversen Geräuschen das Besagte ausgebaut und geöffnet. Als Lager kamen durchweg offene zum Vorschein, bis auf das der Zwischenwelle (R100GS BJ88), da war ein einseitig geschlossenes drin.

Meine Frage ist nun, wie funktioniert denn die Schmierung der geschlossenen Lager, außer der originalen Fettfüllung, wie bringt ihr denn noch zusätzliches Fett rein ohne den Dichtring zu verletzen und gibt es Langzeiterfahrungen (wieviel Kilometer)?

Das Ausgangslager im Deckel soll beidseitig geschlossen sein, Frage für mich, wie wird der Simmerring des Kardans geschmiert und wie der Tachoabtrieb, das ist doch Zahnrad, ich denke, da hilft auf Dauer kein Fettklecks auf der Verzahnung?

Gab es denn schon irgendwelche Schmierprobleme, wenn der Ölstand in Ordnung war, bzw. das Getriebeöl regelmäßig gewechselt wurde so dass Abrieb nicht aufkommt?

Ursache für die Geräusche waren übrigens eine falsch eingebaute Buchse des 2ten Gang Rades und der daraus entstandene Lagerschaden durch die verdeckte Bohrung, das Getriebe war noch nie auf, also original BMW.

Sollte man die Zwischenwelle auseinandernehmen, gibt es da irgendwo eine Anleitung, bzw. Erfahrungen?

Danke schon mal.

Rudi
 
Meine Frage ist nun, wie funktioniert denn die Schmierung der geschlossenen Lager, außer der originalen Fettfüllung, wie bringt ihr denn noch zusätzliches Fett rein ohne den Dichtring zu verletzen und gibt es Langzeiterfahrungen (wieviel Kilometer)?

Das Ausgangslager im Deckel soll beidseitig geschlossen sein, Frage für mich, wie wird der Simmerring des Kardans geschmiert und wie der Tachoabtrieb, das ist doch Zahnrad, ich denke, da hilft auf Dauer kein Fettklecks auf der Verzahnung?

Hallo Rudi,

die - falls vor dem Einbau vorhandene - Fettfüllung der einseitig oder beidseitig geschlossenen Lager wird kurz deren nach Erstinbetriebnahme von dem warmen Getriebeöl rausgespült und aufgelöst und hat ab dann mit der Lagerschmierung nichts mehr zu tun. Es muss also auch nirgendwo Fett zugegeben werden.

Die Kunststoff- oder Metallabdeckscheiben dieser "geschlossenen" Lager sind nämlich nicht öldicht, sondern werden im BMW-Getriebe nur zur Drosselung des Öldurchflusses genutzt. Die noch durchgelassene Menge reicht für die Schmierung des Lagers und z. B. des Tachoantriebs völlig aus. Am Getriebeausgangslager der Paralevermodelle wird das beidseitig geschlossene Lager laut BMW verwendet, um den WEDI ölmäßig zu entlasten, damit auf gar keinen Fall Getriebeöl in die trocken laufende Schwinge gerät.

Die Zwischenwelle ist mit "Heim"mitteln nicht zerlegbar. Deren erstes und letztes Zahnrad können nur mit entsprechenden Werkzeugen und einer hydraulischen Presse, die mehrere Tonnen schafft demontiert bzw. montiert werden. Bei BMW gab's bzw gibt's diese Welle deshalb offiziell als Ersatzteil nur komplett. Die Getriebespezialisten kriegen das aber hin; bei denen gibt's z.B. das schrägverzahnte 5.Gangrad der ZW auch einzeln; nebst der Montagedienstleistung.

Gruß dabbelju
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgendes Lager war ab Werk in meinem 1988er 5-Gang Getriebe (80GS) an der Getriebeausgangswelle (Kardanflansch) verbaut:

SKF 6304-2RS1 C3 (beidseitig geschlossen)

Text aus Lagerbroschüre:

Dichtungsart 2RS: am Innenring schleifende Dichtung
Das Lager ist mit Fett gefüllt und in der Regel wartungsfrei. Verwendung, wenn Feuchtigkeit, Spritzwasser nicht ausgeschlossen werden kann. Die Dichtungen sind aus Elastomer-Werkstoffen (meist NBR) gefertigt und meist mit einer Stahlblechscheibe armiert.


Ich bin mir nicht sicher, ob bei dieser Dichtungsart 2RS (Elastomer) die ursprüngliche Fettfüllung durch das Getriebeöl ausgewaschen wird.
 
...
Ich bin mir nicht sicher, ob bei dieser Dichtungsart 2RS (Elastomer) die ursprüngliche Fettfüllung durch das Getriebeöl ausgewaschen wird.

hallo,
das ist nach meinem Verständnis eigentlich auch egal
- wenn kein Öl reinkommt, bleibt das Fett drin
- wenn Öl das Fett auswäscht, schmiert anschließend das Öl
(oder sehe ich das falsch?):nixw:
 
hallo,
das ist nach meinem Verständnis eigentlich auch egal
- wenn kein Öl reinkommt, bleibt das Fett drin
- wenn Öl das Fett auswäscht, schmiert anschließend das Öl
(oder sehe ich das falsch?):nixw:

Genau so isses !!! Ich fahr in meiner GS jetzt seit einigen tausend Kilometern nur noch geschlossene Lager (ja, alle !!). Das ist dem Rest des Getriebes bislang nicht schlecht bekommen....
 
Die Kunststoff- oder Metallabdeckscheiben dieser "geschlossenen" Lager sind nämlich nicht öldicht, sondern werden im BMW-Getriebe nur zur Drosselung des Öldurchflusses genutzt. Die noch durchgelassene Menge reicht für die Schmierung des Lagers und z. B. des Tachoantriebs völlig aus. Am Getriebeausgangslager der Paralevermodelle wird das beidseitig geschlossene Lager laut BMW verwendet, um den WEDI ölmäßig zu entlasten, damit auf gar keinen Fall Getriebeöl in die trocken laufende Schwinge gerät.

Gruß dabbelju

Hallo dabbelju

Auch an einem vollkommen geschlossenen 2RS Lager kommt sozusagen im "by-pass" genügend Getriebeöl vorbei für die Schmierung von Wellendrichtring und Tachoantrieb, siehe Bild.
 

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Folgendes Lager war ab Werk in meinem 1988er 5-Gang Getriebe (80GS) an der Getriebeausgangswelle (Kardanflansch) verbaut:

SKF 6304-2RS1 C3 (beidseitig geschlossen)

Text aus Lagerbroschüre:

Dichtungsart 2RS: am Innenring schleifende Dichtung
Das Lager ist mit Fett gefüllt und in der Regel wartungsfrei. Verwendung, wenn Feuchtigkeit, Spritzwasser nicht ausgeschlossen werden kann. Die Dichtungen sind aus Elastomer-Werkstoffen (meist NBR) gefertigt und meist mit einer Stahlblechscheibe armiert.


Ich bin mir nicht sicher, ob bei dieser Dichtungsart 2RS (Elastomer) die ursprüngliche Fettfüllung durch das Getriebeöl ausgewaschen wird.


Eben, es geht um Feuchtigkeits- und Spritzwasserschutz, also zeitlich begrenzter Beaufschlagung mit wenigen, kleinen, kalten und nicht unter Druck stehenden Tröpfchen (nix Kärcher). Die sind nicht mal richtig wasser-, geschweige denn öldicht; schon gar nicht bei heißem Öl. Weshalb bei Verwendung als z.B. Radlager bei sorgfältiger Konstruktion noch ein WEDI davorgesetzt wird.

Und wenn man die einfach oder doppelt abgedichteten Lager nach zigtausend Kilometern aus dem BMW-Getriebe rausholt und - neugierig wie wir sind - mal deren Abdeckscheiben rausporkelt ist da null Fett drin. Ganz sicher. Macht ja auch nix, schmierungstechnisch.


Ich gehe davon aus, dass die ursprüngliche Idee der Verwendung geschossener Lager darin besteht das jeweilige Lager vor dem mit Abrieb geschwängerten Getriebeöl zu schützen.

Wenn dem so wäre, hätte BMW konsequenterweise alle sechs Getriebelager geschlossen gewählt. Haben sie aber nicht.

Beim Zylinderrollenlager am Eingang geht's eh nicht. Und ob's bei den Kugellagern was bringt ....? Die diesbezüglichen Eigenexperimente laufen ja noch. Warten wir's also ab, ob sich durch die Rundum-Verwendung komplett geschlossener Lager deren Lebensdauer signifikant verlängert.

Meine Meinung: Schaden kann's nicht. Es kommt immer noch genug Öl in die Lager. Wälzlager sind schmierungstechnisch sehr genügsam (siehe 2-Takter). Ich vermute aber mal, daß zumindest ein Teil des ganz feinen Abriebs - also der, der diese schöne weiche Fango-Packung am Magnet der Ablaßschraube erzeugt - mit dem Öl trotz Abdeckscheiben ins Lagerinnere gelangt. Letztere schützen aber sicher vor gröberen Partikeln.

Aber ich lasse mich gerne von den evt. positiven Ergebnissen der diesbezüglichen Langzeitexperimente überzeugen.

Bis denne dabbelju
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rudi,

Die Kunststoff- oder Metallabdeckscheiben dieser "geschlossenen" Lager sind nämlich nicht öldicht, sondern werden im BMW-Getriebe nur zur Drosselung des Öldurchflusses genutzt.

Gruß dabbelju

Kann sein das dies auch gedacht ist um Öl im Lager zu behalten falls das Teil länger nicht bewegt wird (bei Motorrädern keine seltenheit)? So lauft von der ersten Umdrehung an immer satt im Öl.

lg.
(Wolfgang)
 
Kann sein das dies auch gedacht ist um Öl im Lager zu behalten falls das Teil länger nicht bewegt wird (bei Motorrädern keine seltenheit)? So lauft von der ersten Umdrehung an immer satt im Öl.

lg.
(Wolfgang)

Hallo,

Gegengedanke:

Das vordere Kugellager auf der Abtriebswelle ist von allen das Höchstbelastetste und hat obendrein schmierungstechnisch gegenüber den "Kollegen" voll die A...karte, weil das Spritzöl nach vorn oben am schlechtesten kommt. Abhilfe bzw. Linderung soll ja das unter der Getriebe-"Decke" angebrachte Ölleitblech bringen, welches nur dieses Lager mit einer Extraportion Öl versorgt. Richtig heftig wurde es ölmäßig für dieses Lager bei zu Sportzwecken vorn höher gelegten Boxern. Ging voll auf die Lebensdauer.

Und ausgerechnet dieses Lager hat bei keiner Baureihe Abdeckscheiben zum evt. Zurückhalten abfließenden Öles.

Ist auch gar nicht nötig: Ein Wälzlager muss nicht "satt im Öl" laufen um auf eine ordentliche Lebensdauer zu kommen. Der dünne Ölfilm, der auch nach wochenlangem Stillstand haften geblieben ist, reicht zum verschleißarmen Anlaufen völlig aus. Die Dinger machen Rollreibung zwischen gehärteten Metalloberflächen; dafür braucht's kaum Öl oder Fett. Beides dient mehr dem Korrosionsschutz und der Kühlung als der Schmierung. Sonst würde kein Zweitakter mit Mischung 1:100 (oder noch weniger) überleben.

Gruß dabbelju
 
Hallo zusammen,

ich hoffe mal es ist in Ordnung wenn ich diesen alten Thread hervorhole? Ich will noch was dazulernen :D
zu den offenen/geschlossenen Lagern im Getriebe: Ich habe da über die Suchfunktion etwas im Forum gewühlt und bin zu dem Schluss gekommen, dass es da hier noch keine wirklich einheitliche Meinung gibt? einige fahren nur offene lager, einige nur geschlossene, andere so wie in der Liste in der Datenbank angegeben... ich denke ich werde mich da an die Liste in der Datenbank halten.
Aber - entschuldigt die Frage - auf welche Seite soll denn die Dichtung bei dem einseitig abgedichteten Lager?
Und warum sind da eigentlich C3 Lager verbaut?

Grüße und danke schon im Vorraus,
Felix
 
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