Hallo,
ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, wenn ich im Zusammenhang ’leichter Schwung vs. schwerer Schwung’ noch mal auf die von Peter (’R 110 ES Peter’) eingangs beschriebene Kombilösung zurückkomme.
Bei meinem Kampf durch das Forum bzw. das Archiv zu genanntem Thema habe ich für mich bislang zusammenfassend die Erkenntnis gewonnen, dass die ab 1981 verbaute leichtere Kupplung hinsichtlich Belastbarkeit, Langlebigkeit, Leichtgängigkeit, Dosierbarkeit und Getriebeschaltbarkeit nur Vorteile hat. Lediglich die resultierende Laufkultur des Motors ist Geschmackssache, wobei mir bei meiner unsportlichen Fahrweise ein erstrebenswerter Kompromiss bzgl. Schwungmasse wohl irgendwo in der Mitte zu liegen scheint. Auf bis zu 1 kg der ca. 3,5 kg des ’schweren Schwungs’ kann man scheinbar guten Gewissens verzichten.
Grundsätzlich ergeben sich also zwei Möglichkeiten – entweder die neue Kupplungsversion ’aufspecken’ oder die alte Schwungscheibe ’abspecken’.
Ersteres wird wohl sogar einbaufertig von der Firma Himmelheber & Fruhner angeboten. Dies ist sicherlich eine Option, wenn man bereits eine Maschine ab Baujahr 1981 mit der neuen Kupplungsversion und dem passenden Getriebe hat. Letzteres kann man einerseits laut Walter (’Euklid55’) durch den Einbau der Schwungscheibe bzw. Kupplung der ’kleinen’ Boxer aus der 1. Serie erreichen – wobei der Motor hierbei möglichst nicht mehr als 50 PS haben sollte – oder andererseits eben durch eine Erleichterung der Originalschwungscheibe.
Da ich eine R100T Baujahr 1979 – also mit dem ’schweren Schwung’ und entsprechendem Getriebe – mit 65 PS habe, liegt grundsätzlich die Entscheidung für eine leichtere Schwungscheibe näher. Marco (’feuerlibelle’) hat diesbezüglich anscheinend vor nicht allzu langer Zeit sogar nochmals eine Kleinserie aufgelegt, aber der Zug ist mittlerweile leider abgefahren. Zudem werden damit als Ergebins ’nur’ eine bessere Drehfreudigkeit und Getriebeschaltbarkeit erreicht. Die restlichen Vorteile der neuen Kupplungsversion können nicht umgesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund hat m.E. die hier von Peter vorgestellte Kombilösung einen gewissen Charme – sozusagen „best of both worlds“. Unter dem Thema „Glattes Getriebegehäuse & schwere Schwungscheibe an Paralever“ habe ich auch entsprechende Aufnahmen des Umbaus vom 19.8.2015 gefunden. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe:
Wenn von /7-Teilen die Rede ist, sind wohl Teile der BMW-Modelle ab 1981 mit der neuen Kupplungsversion gemeint. Als Schwungscheibe muss sicherlich nicht zwingend die noch schwerere Ausführung der /5-Modelle genommen werden. Die folgende etwas leichtere Version, die bis 1980 Verwendung fand, tut es bestimmt auch. Obwohl, abgesehen von der angepassten alten Schwungscheibe, alle restlichen Kupplungsteile in der Version ab 1981 verbaut werden, kann das alte Getriebe inklusive längerer Getriebeeingangswelle unverändert weiter verwendet werden. Um Leichtgängigkeit und Dosierbarkeit der Kupplung weiter zu verbessern KANN man noch einen neueren Getriebedeckel mit entsprechendem Ausrückmechanismus nachrüsten. Lediglich die Druckstange muss angepasst bzw. angefertigt werden.
K O R R E K T ???
Mich würde zudem interessieren, wie viel Gewichtsersparnis diese Kombilösung bringt. Außerdem habe ich irgendwas im Ohr, dass beim etwaigen Austausch des Getriebedeckels eines Getriebes mit Kickstarter nicht alles plug & play passen könnte?
Grüße und alles Gute im Neuen Jahr,
Florian