Seegerring im Bj. 91 Getriebe

Euklid55

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27. Okt. 2007
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Frankfurtam Main und Neustadt a.d. W
Hallo,

ich habe gerade ein Getriebe vom Baujahr 91 aufgeschraubt. Angabe vom Verkäufer in der Bucht "Getriebe 5 Gang aus BMW R 80 100 R Bj.91 Getriebe ist noch in sehr gutem Zustand, Laufleistung 42000km, läuft und schaltet sich einwandfrei, abgelassenes Öl war hell, an der Magnetschraube war nur wenig vom normalen Feinabrieb zu sehen, etwas verschmutzt"
Das Öl war alt und dunkel und der Seegerring auf der Abgangswelle fehlte! Das Lager war natürlich auch hin. Die Nut ist vorhanden. Ich dachte immer der Fehler gibt es in den Baujahren nicht mehr?

Gruß
Walter
 
Tja, da scheints wohl Unterschiede zu geben. Bei meiner PD (Bj lt. Fgst.-Nr. 9/91) fehlt sowohl die Nut als auch (logisch) der Seegerring.
 
Hallo,

meint Ihr wirklich, dass der Segering was mit den Lagerschäden der Paralever zu tun hat? Wird ja öfter mal behauptet. Oder war der nur Montagehilfe und die Schäden resultieren einfach aus der Längenänderung der Paralever-Antriebswelle und den daraus resultierenden axialen Druck auf das eher kleine Lager beim Einfedern? Grubenhund oder Fakt?

Mir erschließt sich eigentlich nicht, welche positive Auswirkung der Seegering haben sollte.

Vielleicht konnt Ihr beiden Technik-Cracks das ja mal so erklären, dass ich das auch nachvollziehen kann. Sonst bleibt das eines der wenigen ungelösten Mysterien rund um den bestens erforschten 2V Boxer ;)

Grüße
Marcus
 
Hallo,
laut Literatur wurde der Seegering ab Modelljahr 94 wieder eingeführt.
Hab zur Zeit auch gerade ein 91er Getriebe in Arbeit, da fehlt er auch samt Nut.
Grüße Stefan
 
Ich vermute mal, der ring ist als Montagehilfe zu sehen, damit man beim montieren weiss, wann das Lager sitzt. Die Distanzierung findet ja am Lageraussenring statt. Auch glaube ich nicht, daß die Welle im Lager wandert, das sitzt da ja aufgepresst und hat praktisch den gleichen Längenausdehnungskoeffizienten wie die Welle. Was wandern kann, ist das Lager im Aludeckel, bzw. -gehäuse. Das ist wahrscheinlich auch in gewissem Masse gewollt, da bei einer Erwärmung um 80°C die Ausdehnungsdifferenz zwischen welle und Gehäuse etwa 15/100 mm beträgt (mit ein Grund, warum sich viel zu lose distanzierte Getriebe heiss schlecht schalten lassen).
Die Paralevergetriebeschäden schiebe ich auf zwei Dinge: Verdrehte Kardanwellen und ungepflegte Längenausgleichsverzahnungen. Da treten dann schon ordentliche Axialkräfte auf, die die Kugellager nicht auf Dauer aufnehmen. Ich hab letztens übrigens mal darüber nachsinniert, ob man evtl. die Ausgangswelle mit Kegellagern lagern könnte. Muss aber noch vergoren werden.
 
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist der Zusammenhang zwischen Paralever und Seegerring ein Märchen.
Meine Erklärung ist die:
Die Schrägverzahnung der Räder des 5. Gangs verursacht einen gewissen Axialschub, der sich negativ
gegen das vordere Lager auswirken kann.
Um eine Positionsveränderung zu vermeiden wurde der Ring verwendet.
 
Original von manzkem
Die Schrägverzahnung der Räder des 5. Gangs verursacht einen gewissen Axialschub, der sich negativ
gegen das vordere Lager auswirken kann.

... gloob ick ooch.

Außerdem bewirkt die Schrägverzahnung, daß der Innenring des Gangrades nicht gleichmäßig seine Kräfte auf die Welle drückt, sondern einseitig. Weswegen selbiger Innenring die Welle im Bereich seiner Eingriffsmöglichkeiten verwurstet. Läßt sich an meinem Getriebe demonstrieren.

Per Buschfunk habe ich übrigens für den Wellendurchmesser in diesem Abschnitt ein Einbaumaß von 22,92 genannt bekommen. Werde es die Tage mal vermessen.

Übrigens: Den BMW-Leuten (oder GETRAG?) muß ja was geschwant haben, sonst hätten sie an besagter Stelle ja nicht ein weit größeres Lager als alle anderen verbaut. Statt ein Kegellager, wie sich das gehören würde (Jawoll, Hubi!).

@ Walter: Wenn die Abtriebswelle Druck vom Kardan kriegt, nützt m.E. der Seegering sowieso nix, denn er könnte ja nur bei Zug was halten.
 
Hm,

warum,wieso,weshalb....
BMW die Sparfüchse,
bauen den Seegering bestimmt nicht einfach so wieder
ins Getriebe, kostet doch Geld.
Muss also doch was mit Haltbarkeit zu tunhaben.
Mein Getriebe hält jedenfalls mit eingestochener Nut und S.-Ring,
trotz leicht verdrehter Kardanwelle.
Aber wieso da ne Abtriebswelle mit Nut ohne Seegering
im Getriebe ist, hört sich irgendwie nach "schonmal repariert"an.

Gruss
DerOlli
 
Hallo,

das Mysterium Seegerring kann auch von einer anderen Seite betrachtet werden. Einfach den Seegerring Montagehilfe nennen, damit das Lager samt Welle sich auf einmal ausbauen läßt. Bleibt das Lager im Gehäuse und geht die Welle so heraus ist es eine Schwierigkeit das Lager auszubauen. mmmm

Gruß
Walter
 
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