Stiftschraube und Hutmutter weg...

BlueThunder

***Premium - Mitglied***
Seit
26. Okt. 2009
Beiträge
9.149
Ort
Berlin
Der 11.08.17 scheint kein guter Tag für Stiftschrauben und Hutmuttern gewesen zu sein (vgl. hier). Nachdem festgestellt wurde, dass am rechten Zylinder meiner GS die Hutmutter fehlte, habe ich vor dem Forentreffen eine neue Hutmutter gut handfest aufgeschraubt. Bei der Mittagspause auf dem Weg zum Forentreffen bemerkte ich, dass die Stiftschraube locker im Ventildeckel hing. Die Hutmutter war allerdings weg. :schock: Da das Procedere, wie die Stiftschraube wieder befestigt werden kann, schon im anderen Fred geklärt wurde, suche ich nach einer Erklärung, wie es dazu kommt, dass sich erst die Hutmutter verabschiedet und sich danach die Stiftschraube auf den Weg macht.:nixw:
 
Zuletzt bearbeitet:
gaaaanz einfach.

Das Gewinde im Kopf war nimmer gut. Damit hatte die Hutmutter keine Vorspannung mehr und hat sich dann lustig davon vibriert.

So oder ähnlich könnte es gewesen sein.

Gruß Holger
 
Wenn sie sich gemeinsam auf den Weg gemacht hätten, könnte ich es ja noch verstehen. Aber warum löst sich erst die Hutmutter und dann irgendwann die Stiftschraube??(
 
Hallo,
das gehört zu den unerklärbaren quantendymamischen Effekten ... die Wahrheit darf die Öffentlichkeit niemals erfahren !:D:D:D
Ansonsten bin ich mit Holger einer Meinung. Zudem vibriert der ganze Z-Kopf hochfrequent, diese Energie reicht locker um erst die Humutter und dann die Stiftschraube rauszuruckeln.

Gruß

Kai
 
Wäre eine schöne Diplomarbeit, experimentell herauszufinden, bei welchen Drehzahlen/Lasten die Hutmutter, die Stiftschraube oder das ganze Ensemble ausreichend von den Schwingungen angeregt werden... :D
In der banalen Praxis ist das aber sch...egal; was lose ist, geht irgendwann stiften (oder eben muttern).

Grundproblem ist, dass die meisten Menschen dazu neigen, Gewinde zu sehr anzuziehen (nach dem Motto "Viel hilft viel"). Folge ist ein geschädigtes Gewinde im weichen Alu, das die nötige Vorspannung nicht mehr tragen kann.
 
Grundproblem ist, dass die meisten Menschen dazu neigen, Gewinde zu sehr anzuziehen (nach dem Motto "Viel hilft viel"). Folge ist ein geschädigtes Gewinde im weichen Alu, das die nötige Vorspannung nicht mehr tragen kann.

...Und teilweise massiv verzogene Dichtflächen am Zylinderkopf. Dafür kauft man dann später für teures Geld Silikondichtungen und Dichtpampe weil das Öl rausläuft. Ich hab gerade so ein Exemplar auf der Hebebühne (R100GS PD, 16.TKM, nachweislich nur von der Vertragswerkstatt gewartet). Da ist wirklich jede Schraube, wo die Pfuscher bei den Wartungen ihre Finger dran hatten, bis zum "geht nicht mehr" angeknallt. Hab ich nicht das erste Mal so gesehen. "Profis" halt.

Grüße
Marcus
 
Die brauchen keinen Drehmomentschlüssel, die haben das im Gefühl. Grobschlosser halt. :pfeif:
 
...ganz meine Meinung, was ich mit unseren Auto u. Werkstatt durchhabe das sprengt den Beitrag. Ein bisschen techn. Verständnis, ordentliches Werkzeug, und vorallen Lust zur Arbeit könnten aus einem mechatronischen, fehlercodeauslesenden Teiletauscher einen Mechaniker machen, wenn er denn auf den "alten Sack" neben ihm hören würde- kann er aber nicht- im Chat hat grade einer gepostet wie sein Kumpel für einen Fehlercode löschen 49.- dem Kunde abgeknöpft hat.:schimpf:
Versuch doch mal den Stehbolzen einzudrehen und kontere am Ende 2 Muttern gegeneinander zum schrauben, wird sich schon herausstellen ob das Gewinde i.O. ist. Wenns eh weich ist dann Plan B...., neues Gewinde mit ausbuchsen etc. Hat doch keinen Zweck darumzumurksen.
 
Hallo,

Gewindereparatur mit Helicoil-Spirale oder Buchse. Geht schnell und ist dauerhaft/besser als neu. Die Stelle ist ja gut zugänglich. Ist kein großer Aufwand. Wenn Bernd das nicht selbst machen mag, ist sicher dem Franco seine Werkstatt eine gute Adresse.

Grüße
Marcus
 
Vielen Dank für die Erklärungen und Tipps.:fuenfe:

Ich werde heute (es regnet mal wieder...X() die Stiftschraube mal untersuchen. Bei erster Inaugenscheinnahme sah die Gewinde eigentlich gut aus. Mal schauen.

Das Problem der zu fest angeknallten Schrauben und Muttern verfolgt mich schon seit Jahrzehnten. Einmal sind's die so dermaßen fest aufgebrachten Radmuttern, die sich nur mit einer Verlängerung des Radmutternschlüssels lösen ließen. Auch das zu feste Anziehen der Hutmutter war eine Spezialität der damaligen Vertragswerkstatt.

Wie auch immer: Ich werde berichten!
 
und hier noch ein alter Schlosserspruch:

Nach fest kommt lose.

Gruß Holger


Oder die Hardcorevariante: Nach fest kommt ab.

Spaß beiseite!

Habe die Stiftschraube überprüft. Die Hutmutternseite war im Gegensatz zur Zylinderseite sauber. Die schwarze Verfärbung auf der Zylinderkopfseite habe ich erstmal mit WD40 weitestgehend entfernt. Von beiden Seiten dann eine M8 Mutter aufgedreht. Ging auf jeder Seite problemlos.

Also werde ich sie wieder einbauen und mit einer flachen M8 Mutter kontern und abwarten.
 
Hallo,

Gewindereparatur mit Helicoil-Spirale oder Buchse. Geht schnell und ist dauerhaft/besser als neu. Die Stelle ist ja gut zugänglich. Ist kein großer Aufwand. Wenn Bernd das nicht selbst machen mag, ist sicher dem Franco seine Werkstatt eine gute Adresse.

Grüße
Marcus

Kann ich nur bestätigen -- aber wenn, dann nur Helicoil. Starre Buchsen sind schlecht. Der Gag des Helicoil ist, dass diese rombische Drahtwendel die Schraubenvorspannung fast gleichmäßig auf alle Gewindegänge verteilt -- damit ist ein gehelicoiltes Gewinde besser als neu!
Helicoils habe ich an vielen Gewinden meiner Japanerinnen verwendet, nie gabs damit wieder Ärger. An der 100 RS sind fast alle Gewinde noch okay.
viele Grüße
Frank
 
Kann ich nur bestätigen -- aber wenn, dann nur Helicoil. Starre Buchsen sind schlecht. ...


Die schlechten "starren Buchsen" halten, an dieser Stelle, bei mir jetzt aber auch schon über 30 Jahre. Vorläufig lass ich sie drin.
 
Kurzer Zwischenbericht:

Ventildeckel abgenommen. Die Stiftschraube ging ohne Probleme ins Gewinde. Ich habe sie handfest angezogen und nach der Montage des Ventildeckels selbigen mit einer M8 Mutter "gesichert". Morgen geht's auf Probefahrt. Mal schauen...
 
Hallo

Hier die Orig.Teile

[TABLE="class: cms_table_MsoNormalTable"]
[TR]
[TD]Stiftschraube M8X70 3er 5er Z1 (07129908142) 0,61 Euro, Stahl verzinkt
[/TD]
[TD][/TD]
[TD][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD] Hutmutter (11121744330) 3,71 Euro, Stahl verchromt

Gruß Lars

[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
 
So, nach rund 400 Kilometern befinden sich Stiftschraube und provisorische Mutter noch immer fest an ihrem zugewiesenen Platz.

Keine Ahnung, welche dämonischen Kräfte da am Werk gewesen sind.:nixw:
 
Tja, was soll ich sagen: Rund 200 Kilometer nach meiner letzten Erfolgsmeldung war die Hutmutter wieder weg. X(

Franco tippte auf ein defektes Gewinde. Also nahm ich eine neue Stiftschraube mit. Als ich diese in das Gewinde im Zylinderkopf schrauben wollte, stellte ich fest, dass sie sich bis gut 0,75cm hinter den Gewindegang einschrauben ließ.

Bei der alten Stiftschraube war das zylinderkopfseitige Gewinde ja dunkler als das ventildeckelseitige Gewinde. Beim Einschrauben schälte sich die Verfärbung leicht ab.

Ist es nun ratsam, die neue Stiftschraube mit Loctite zu befestigen?
 
Wenn sie sich gemeinsam auf den Weg gemacht hätten, könnte ich es ja noch verstehen. Aber warum löst sich erst die Hutmutter und dann irgendwann die Stiftschraube??(

Ansonsten bin ich mit Holger einer Meinung. Zudem vibriert der ganze Z-Kopf hochfrequent, diese Energie reicht locker um erst die Humutter und dann die Stiftschraube rauszuruckeln.

Ich vermute, es ist eher anders herum, weil ja in letzter Konsequenz immer das Muttergewinde fuer den Stehbolzen im Zyl.-Kopf hinueber geht: erst lockert es sich in genau diesem Gewinde. Dann hat die Hutmutter keine Spannung mehr, vibriert sich komplett los und geht verloren.
Erster Hinweis waere fuer mich: wenn man den Stehbolzen nur 3/4 in den Zyl.-Kopf einschraubt, wackelt der dann im Gewinde? Oder laesst der nur ganz wenig Bewegung zu... Wenn's wackelig ist, kann man das GEwinde eingentlich direkt sanieren. Schraubensicherung wird da hoechstwahrscheinlich kaum helfen, die klebt ja jetzt kaum das Gewindematerial an den Grundkoerper...

Gruss
Volker
 
Hallo Bernd,

lass da eine Heli-Coil Spirale reinmachen oder eine Reparaturbuchse (Time Sert o.ä.). Die Stelle ist gut zugänglich, das sollte kein großer Aufwand sein. Den Stehbolzen würde ich dann mit ewas Gewindesicherung einkleben, dann dreht sich auch nichts raus, wenn die Hutmutter mal etwas schwergängig ist.

Das ist dann besser als neu. Alles andere ist nicht dauerhaft.

Grüße
Marcus
 
Zurück
Oben Unten