Stößel haben einen "Anschlag"

Gerd M.

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14. Okt. 2015
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Vogtland
Hallo BMW-Schrauber ;)

Hatte von euch schon einmal jemand den Fall, daß bei einem Motor (247 aus`79) alle 4 Stößel nicht zu ziehen gingen und nach ca. 2cm wie eine Art Anschlag hatten ??

Selbst wenn ich von innen drücke, habe ich einen metallischen Anschlag und bekomme die Stößel nicht heraus.
Da ich (noch) keine Gewalt anwenden will, bitte ich um evtl. Trick 17 für diese Sache :nixw:
 
Hallo Gerd,

da hast Du aber schön in die Sch.... gegriffen. Nockenwelle ausbauen, die ist zu 100% Schrott und dann, nach Abbau der Ölwanne, die Stößel nach innen ausbauen, die sind natürlich auch im Ar....
 
Eine Kante kann ich nicht fühlen, aber beim herausschieben der Stößel von innen ist eine "Anschlagkante" vorhanden.
Ich habe Bedenken, daß das Gehäuse im Eimer ist.
Die Nockenwelle schaut nämlich unerwartet gut aus ...
 
Eventuell haben sich die Stösselflächen (die auf der Welle laufen) "verbreitert" . Eine "verschmälerung" der Gehäuseführungen kann ich mir nicht vorstellen. Die können nur ausschlabbern!
Haben die Stössel (Kipp-)Spiel ?

Gruß
Kai
 
Erstmal demontieren und schauen. Es ist sicher möglich, dass die Tassen an der Auflage jetzt dicker sind. Oder, dass die Lauffläche am Umkehrpunkt einen leichten Grat hat an dem es immer wieder hakt.
Ich habe noch ein paar Motorgehäuse hier. Das wäre das kleinste Problem.
Viel Erfolg!
 
Eventuell haben sich die Stösselflächen (die auf der Welle laufen) "verbreitert" ...

... Es ist sicher möglich, dass die Tassen an der Auflage jetzt dicker sind. Oder, dass die Lauffläche am Umkehrpunkt einen leichten Grat hat an dem es immer wieder hakt...

Diese Erklärungsversuche harmonieren aber nicht mit den Materialien und Belastungen...
Das Motorgehäuse ist aus Aluguß, die Stößel sind St-Hartguß; das übliche Laufspiel beträgt 1/100 bis 5/100 mm. Ehe die Stößel sich verformen, brechen sie.
Die einzige Erklärung, die mir plausibel scheint:
Die Führungen waren verschlissen und der Vorbesitzer hat Übermaßstößel (woher auch immer...) eingesetzt.
 
...und wie sind die Dinger denn reingekommen?.?(
Die können sich doch materialmässig nur einarbeiten.
Wenn die mal von Aussen eingesetzt worden sind, können die aufgrund der Materialpaarung nur mehr Spiel bekommen. Was ist aber wenn die Nockenwelle bzw das Anschlägen der Stössel an der NW zu einem "aufpilzen" der Stössel führt?
(reine Theorie !! Pitting ist ja wohlbekannt, aber so was?)

Gruss
Kai
 
1. Nockenwelle ausbauen
2. Stößel nach innen ein Stück durchschieben
3. Eventuellen Grat mit dem Fächerschleifer, Dremel, Feile o.A. entfernen
4. Stößel nach außen ausbauen.

Relativ viel Arbeit, aber wenn man damit das Motorgehäuse retten kann, lohnt der Aufwand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau so, und so neu ist das Problem nicht.

Hatte ich schon mehr als 2 mal hier im Tagesgeschäft.

1. Nockenwelle ausbauen
2. Stößel nach innen ein Stück durchschieben
3. Eventuellen Grat mit dem Fächerschleifer, Dremel, Feile o.A. entfernen
4. Stößel nach außen ausbauen.

Relativ viel Arbeit, aber wenn man damit das Motorgehäuse retten kann, lohnt der Aufwand.
 
Diese Erklärungsversuche harmonieren aber nicht mit den Materialien und Belastungen...
Das Motorgehäuse ist aus Aluguß, die Stößel sind St-Hartguß; das übliche Laufspiel beträgt 1/100 bis 5/100 mm. Ehe die Stößel sich verformen, brechen sie.
Die einzige Erklärung, die mir plausibel scheint:
Die Führungen waren verschlissen und der Vorbesitzer hat Übermaßstößel (woher auch immer...) eingesetzt.

Es gibt Übermaßstössel? Wo bekomme ich die? Könnte ich evtl. gebrauchen.
 
Die einzige Erklärung, die mir plausibel scheint:
Die Führungen waren verschlissen und der Vorbesitzer hat Übermaßstößel (woher auch immer...) eingesetzt.


Die würden sich aber auch normal demontieren lassen.
Außer es wären Pilzstößel.
 
Denkbar wäre ja auch noch ein "treiben" des Motorgehäusematerials, so dass sich eine Kante bildet die den Durchmesser der Bohrung verkleinert.
 
Ok, vielen Dank für eure Meinungen ...
Ich hatte mich schon entschieden, die Nockenwelle auszubauen und die Stößel nach innen herauszunehmen, wollte aber erst noch hören ob es jemanden schon ähnlich ging und es eine andere Lösung gibt.

Die Erklärung von Michael scheint mir die richtige zu sein.
Ich hatte auch schon daran gedacht, das die Stößelführung irgendwann einmal modifiziert worden ist.
Es müsste sonst ein sehr großer Zufall sein, daß alle 4 Stößel rein aus Verschleiß, an der selben Stelle anschlagen ...

Nun werde ich aber gleich den ganzen Motor komplett überarbeiten.
Das ist dann Winterarbeit auf der Werkbank.
Ich will diesen Motor nur als Ersatz fahrbereit machen und muß mich deshalb nicht überschlagen.)(-:
 
...eine Möglichkeit gibt es noch... hatte ich nach einem Schaltfehler und damit Überdrehen des Motors - die Stößel waren gebrochen und haben sich mit der Bruchstelle in den wenigen Sekunden in das Motorgehäuse"gefräst"... ich konnte ALLE Stößel leichtgängig bewegen bis zu einem gefühlten Anschlag.
Hab sie mit etwas Gewalt von innen nach außen rausdrücken können. Die Führung im Motorgehäuse sah nicht mehr so toll aus;(... pragmatisch wie ich bin mit Bremsenreiniger gespült, mit Dreikantschaber manuell Grate entfernt und anschließend mit 600-100er Polierpapier geglättet. Läuft seit zwei Jahren unauffällig...

Gruß - Thomas
 
Der guten Ordnung halber möchte ich die Ursache der "verklemmenden" Stößel kundtun ...

Der Motor, den ich in der Mache habe, ist schon sehr alt.
irgendwann sind Nadeln aus dem Lager gefallen (an allen 4 Kipphebeln) und mit dem Öl in die Abflußbohrungen gewandert, wo sie von den Stößeln zerknackt wurden.
Diese Vorgänge haben das Aluminium des Motorgehäuses an den Bohrungen aufgeworfen und die Stößel haben dort ihren Anschlag gehabt ....

Hier auf dem Foto ist das etwas zu erkennen:


 

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Uuups - am Alter kann das aber eher nicht liegen (alle anderen Gehäuse sind genauso alt wie Deines...).

Wenn die Nadeln aus den Kipphebellagern gefallen sind, dürfte der Geräuschentwicklung etwas "unharmonisch" geworden sein. Wenn dann die Nadeln noch in den Stößel-Häcksler gefallen sind, dürfte eine weitere Disharmonie in das Motororchester einstimmen.

Dann immer noch weitergefahren?

Sachen gibt's...
 
Ich bin damit nicht gefahren.
Ich habe den Motor günstig geschossen und will ihn wieder in Ordnung bringen und einlagern. (gegen Langeweile und für spätere Motorradinfizierte) ;)
 
Gerd, ich meinte damit auch nicht Dich persönlich, aber irgendeiner muss die Nummer ja gebracht haben.

Ich hatte mal einen Zündapp-Vorkriegsmotor (500cc ohv), sozusagen der 'Großvater der KS 601', da hatten die Pleuellager einige Millimeter Spiel. Ca. jede zweite Nadel war weg und lag sauber zerfräst in der Ölwanne. Auch das hat einer ohne Gnade geritten, bis das Pferd unter ihm zusammengebrochen ist. Leute gibt's :entsetzten:
 
Der Motor muß schon einmal gemacht worden sein, denn die Nockenwelle ist ganz gut erhalten, auch die Hauptlager sind noch gut.
Dann danach hat wohl jemand gemeint er heißt Georg Meier ...
 
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