Stößelstange krumm geschlagen

Ton

Bauknecht
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Moin,

Heute morgen bin ich auf der Autobahn mit der Q gestrandet. Der Motor war unterwegs lauter als normal. Auf einmal hat es angefangen hart zu hämmern und die Zugkraft des Motors wurde deutlich geringer. Drehzahl war so um die 4.000 rpm.

ANWB Hilfe eingerufen und die haben mich samt Mopped zu Hause gefahren, der Service ist super :applaus:.

Ich war so sauer dass ich heute Mittag nichts daran geschraubt habe. Abendessen macht aber Wunder und jetzt stellt sich heraus dass die Stößelstange auslaßseitig vom rechten Kopf krumm geschlagen worden ist. Das erklärt zuerst mal das Gehämmer :entsetzten:. Ich habe natürlich auch den Kopf gezogen und zu meinem Erstaunen sieht der gut aus, ich kann keine Macken entdecken.

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Da frage ich mich warum die Stößelstange krumm geschlagen worden ist? Der Ventilteller sieht unbeschädigt aus und am Kolbenboden kann ich auch keine Kontaktspuren oder ähnliches erkennen. Auch kann ich das Ventil mit viel Handkraft ein wenig öffnen, ist also nicht fest.

Genügt es mir eine neue Stößelstange zu besorgen und alles wieder zusammen zu bauen oder sollte ich weiter suchen? Und wenn ja, welche Teile sind dann verdächtigt? Fragen über Fragen also ?(, ich hoffe auf Euer Licht im Dunkeln.

Grüße aus Brabant, Ton :wink1:
 

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Hallo Ton,
da du den Zylinderkopf schon mal gezogen hast, könntest Du das entsprechende Ventil demontieren und prüfen ob der Ventilschaft gefressen hat. Glaube zwar nicht dran, aber drüberschauen schadet nicht.
Ansonsten andere Stösselstange einbauen, einstellen, fahren
 
Zuletzt bearbeitet:
Das krumme Ende des Stößel. War der unten, also an der NW, oder oben?
Wie sieht denn der Kipphebelarm mit der Stellschraube aus? Und: Ziehe mal den Zylinder ab und betrachte Dir den Tassenstößel und die NW.
Das der Stößel schlagartig verbogen wird ist nicht normal. Da ist irgend etwas was das hervorgerufen hat. Wenn Du den Fehler nicht beheben tust, kannste drauf warten bis es wieder hämmert.

Manfred
 
Hallo Manfred,

Das krumme Ende ist oben beim Kipphebel. Der Kipphebel ist leichtgängig und die Einstellschraube ist unbeschädigt.

Grüße, Ton, :wink1:
 
Hallo Ton,
ich vermute mal Materialermüdung. Vielleicht ist auch die untere Stösselstangenkugel aus dem Stössel gesprungen. Dann gäbe es aber Spuren am Kolben.
Sind aber nur Vermutungen von einem Laien.
 
Ton, baue mal alles auseiander und mach Bilder. Der Stößel springt nicht einfach so raus.
Manfred
 
Ich kann mir so einen Schaden auch nicht ohne mindestens ein anderes Problem vorstellen.

Erklärlich wär's, wenn die Kugel oben aus der Pfanne gehüpft wäre, was aber eigentlich nur möglich wäre, wenn das Ventilspiel (viel) zu groß, die Ventilfeder gebrochen oder das Ventil gesteckt wäre.
 
Der Tassenstössel ist leichtgängig und sieht m.E. auch gut aus und die Nockenwelle hat nirgendwo Laufspuren. Spiel am Auslassventil war mit 0,2 mm eingestellt.

Grüße, Ton :wink1:
 

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Moin Ton,

:schock:

Schau Dir auch mal genau die Einstellschraube vom Kipphebel an. Rutscht die eventuell durch das - zerstörte? - Gewinde durch?
War/Ist die Kontermutter fest?
War die Lagerung des Kipphebels auf der Achse ok (Nadellager zerbröselt)?

Ansonsten kann ich mir auch nur ein in der Aufwärtsbewegung klemmendes Ventil vorstellen.

Der Schuldige gehört ermittelt, sonst mordet er noch weitere Stösselstangen. Der nächste Tatort spielt in Eindhoven. Der Kommissar liebt Pommes frites. :D
 
Köpfe ab 06/1987 Plug und Play mit R80/7 (1979) ???

Die Köpfe sind schon drei mal gemacht worden. 1987 nach Ventilabriss, 2002 bei general Überholung und 2011 nach Ventilabriss. Eigentlich habe ich das Vertrauen in den Köpfen verloren und möchte ich "neue" Köpfe montieren und dann die autobahnfeste Version ab 06/1987.

Ist dass einfach Plug und Play oder muß ich da mit Anpassung der Kolben rechnen wegen anderer Ventilwinkel und 40 mm Auslassventil statt 38 mm?

Grüße, Ton :wink1:
 
Du noch mal Glück, denn bei anderen (z.B. mir ) reißt dann das Ventil ab.
Und wenn Du schon zwei Ventilabrisse hattest, stimmt entweder mit Deinem Instandsetzer was nicht oder mit den Zyl. Köpfen.

Mich würde immer noch interessieren warum Ventile abreissen, z.B. bei MM, Dir und mir.
Bisher bekam ich noch keine Antwort.
Bei meinem Schaden, konnte der Kopf nicht mehr verwendet werden, Du hast den Kopf wieder repariert, war er nicht komplett zerstört?
Ich würde auch neue Köpfe nehmen.
 
Die Köpfe sind schon drei mal gemacht worden. 1987 nach Ventilabriss, 2002 bei general Überholung und 2011 nach Ventilabriss. Eigentlich habe ich das Vertrauen in den Köpfen verloren und möchte ich "neue" Köpfe montieren und dann die autobahnfeste Version ab 06/1987.

Das heißt, der Kopf wurde 2011 kplt. überholt?
Baue mal das Ventil aus. Und überprüfe es auf schwergängigkeit, Teller gerade.
Bilder von dem Tassenstössel von oben wo der Stößel drin sitzt. Kipphebel mit der Stößelhalbkugel usw.
Denn wie schon geschrieben, einfach so springt der Stößel nicht raus.
An Materialermüdung glaube ich (noch) nicht.

Im Grunde wurden die Ventile der Köpfe nur auf Bleifrei umgesetzt. Autobahnfest sind die doch alle.

Manfred
 
Hallo
Das Problem hatte ich vor einigen Wochen auch
Grusseliges gekläppere auf der rechten Seite.
Stösselstange Einlass krumm geschlagen.
Ventilspiel bei beiden Ventilen viel zu groß.
Ich habe alles abgebaut und mir angesehen. Leider habe ich praktisch nichts gesehen.
Einen lockeren Ventilsitz war optisch auch nicht zu erkennen.
Selbst beim Benzintest waren beide Ventile dicht.
Also Neue Stössestange, alles wieder zusammengesteckt, laufen lassen.
Leider ohne Erfolg. Das gekläppere war immer noch da.
Den Kopf wieder abgebaut, und siehe da:
Der Ventilsitz des Auslassventils stand über.
Mein Motorinstandsetzer ( Super Typ ) meinte das könne passiern.
Der Ventilsitz ist rausgesprungen dadurch hatten sich die Ventile überschnitten / verklemmt deshalb gab es einen Schlag auf die Einlassseite und die Stösselstange hat sich verbogen.
Beim ersten Ausbau konnte man nichts sehen weil der Sitzring sich wieder in die Passung gesetzt hat. ( Das beide Ventile mittels Benzintest dicht waren konnte er sich auch nicht erklären )
Er hat 2 neue Ventilführungen eingesetzt das Einlassventil überdreht das Auslassventil erneuert und einen neuen Ventilsitz eingebaut.
220 € hat der Spass gekostet .
Und jetzt schnurrt sie wieder friedlich vor sich hin.:D
Gruß Tom
 
Unter uns gesagt, ist das kein guter Motoreninstandsetzer. Auch wenn es ein Supertyp ist. Die Passung Sitzring/ Zylinderkopf hat er wohl etwas zu einfach gerechnet.
Ton, da würde ich auch mal anfangen. Beide Ventile raus, Kopf auf eine Heizplatte, und ab und zu kleine Schläge mit dem Holzhammer auf die Oberseite des Kopfes geben. (Nähe Ventilführung)
Manfred
 
Der Ventilsitz Auslass war schon mal gewechselt, aber nicht von meinem Instandsetzer.
Man konnte den wieder rausgefallenen Sitz auch gut erkennen, er stand ca 5mm über.
 
Okay. Kam aber beim lesen so bei mir an.
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil:D
Manfred
 
Meine theoretische Vermutung zur verbogenen Stoßstange.
Sieht eigentlich so aus als wäre die Stoßstange durch eine einmalige Krafteinwirkung verformt worden.

Eine andere Überlegung dazu.
Die könnte auch auf einen Fehler beim Anziehen des Kopfes und der Kipphebelmontage zurückzuführen sein.
Die Nockenwelle steht gerade beim betreffenden Ventil auf offen,und der Kipphebel wird bei seitlich oder neben der Kugelpfanne aufsetzender Stoßstange mit eventuell noch zu weit eingeschraubter Einstellschraube angezogen.
Die Feder geht auf Block und die Stoßstange verbiegt sich leicht da, wo aus dem Kopf rausführt und nun durch die Schrägstellung anliegt.
Der Schrauber merkt beim weiteren Anziehen den Fehler und setzt nach dem Lösen der Verschraubung die Stoßstange in die Kugelpfanne.Die leichte mit freiem Auge kaum sichtbare Verbiegung übersieht er.
Das nun geschwächte Material wird im Betrieb noch mehr verformt.



Lieber Ton
Ich wünsche dir,Du bekommst deine R80 ohne größere Reparatur wieder zum laufen. ())))
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Feder geht auf Block und die Stoßstange verbiegt sich leicht da, wo aus dem Kopf rausführt und nun durch die Schrägstellung anliegt.

Zuerst gibt der Alustab nach und verbiegt sich. Spätestens dann merkt der versierte Schrauber das da was aus dem Ruder läuft
Manfred
 
Zuerst gibt der Alustab nach und verbiegt sich. Spätestens dann merkt der versierte Schrauber das da was aus dem Ruder läuft
Manfred

Die Feder geht auf Block und die Stoßstange verbiegt sich leicht da, wo aus dem Kopf rausführt und nun durch die Schrägstellung anliegt.

Falls so geschehen wie ich schrieb,dann wird die Stoßstange an der Stelle beschädigt.
Das Alurohr ist zwar weicher,wird in dem Fall aber nicht an einer Kante der Durchführung im Kopf geknickt wie das eingepresste Stahlende.
Möglich wäre natürlich ein gelockerter Sitzring.Dagegen spricht aber auf dem unscharfen Foto,soweit sichtbar,daß die Ablagerung im Kopf an der Kante des Ventilsitzringes nicht aufgebrochen ist,wie es ja bei einem bewegten Ventilssitz üblich ist.
Aber das sind halt alles nur Spekulationen,und Ton wird uns hoffentlich noch genaueres berichten. ;)
 
Danke allen die mitdenken. Zum beurteilen der Köpfe habe ich leider nicht die technischen Kenntnisse und Werkstattausrüstung. Eventuelle Montagefehler wie beschrieben, schließe ich aber aus. Ich gehe bei solchen Arbeiten immer sehr gewissenhaft vor und das hätte sonst auch bestimmt keine 30.000 km gehalten.

Wenn ich mein Temperament folgen würde, ist das Mopped nächste Woche wieder en route. Aber dann ist die Ursache nicht behoben und ist Ärger vorprogrammiert. Da ich schon öfter Ärger mit diesen Köpfen gehabt habe, der Lärmpegel dieser auf meine Nerven wirkt und nicht zuletzt ich absolut kein Vertrauen in diese Zylinderköpfe mehr habe, werde ich anders vorgehen.

Ich habe vor andere, richtig gut überholte 800er Köpfe (ab 06-1987) zu erwerben und unter Beibehaltung der 32er Vergaser auf 1000er Nicasilzylinder umzurüsten. Drehmomenttechnisch ist das bestimmt eine interessante Konfiguration :sabber:. Ich werde dazu die tüchtigen Kollegen im grünen Bereich kontaktieren.

Kostentechnisch passt das leider im Moment nicht (u.a. vor einer Woche war das CVT Getriebe meiner Dose total im Eimer :entsetzten:, die Rechnung beträgt > 1.300 Euro :pfeif:) und ich muß einfach Prioritäten setzen. Das Mopped bekommt also jetzt einen frühen Winterstopp und wird ab März 2014 bestimmt wieder seine Runden drehen mmmm.

Grüße aus Brabant, Ton :wink1:
 
Hallo Ton,

schade um Dein Saisonende, aber eine gute Entscheidung.

Bei mehr Hubraum und Leistung bei Deiner reiferen Dame ist vielleicht ein Blick auf die Pleuellager nicht verkehrt.

Gruß Ulli
 
Danke allen die mitdenken. ............

Ich habe vor andere, richtig gut überholte 800er Köpfe (ab 06-1987) zu erwerben und unter Beibehaltung der 32er Vergaser auf 1000er Nicasilzylinder umzurüsten. Drehmomenttechnisch ist das bestimmt eine interessante Konfiguration :sabber:. ...........

Dann besorg Dir besser mal ein Extraspannband für den Lammfellsitz....:D

Da wächst die Vorfreude auf die neue Saison und entschädigt für das frühe Ende der diesjährigen Saison.))):
 
Die zwei Ventilabrisse erklären mir dann auch die merkwürdigen Strukturen in der Kalotte deines Kopfes; ich dachte erst "was stellt der Ton für verknitterte Bilder ein?" War der beim Fotografieren schon wieder an der blauen Flasche? :D

Ventilsitzringe gibt es im Originalmaß und in zwei Übergrößen.
Wenn dein Instandsetzer nun beide Male korrekterweise das nächste Übermaß verwendet hat, steht nun bei begründetem Verdacht eines losen Sitzrings kein weiteres Übermaß zur Verfügung. Auch von daher ist es eine gute Idee, den Kopf nicht mehr zu verwenden.
 
Ha Michael,

Die verknitterten Fotos habe ich mit dem Eierpad gemacht, draussen geht das noch einigermaßen aber drinnen ist das nicht viel wert.

Das blaue Zeug werde ich dieses Jahr nicht mehr einnehmen, ist wohl besser den Werkstattpartys vorbehalten :pfeif:.

Jetzt bin ich wohl sicher, die alten Köpfe (3 mal überholt) gehen definitiv in Rente!

Die Entscheidung einen frühen Winterstopp zu machen, gibt mir Ruhe im Kopf. Muß wohl auch sein, denn mit all den Witzen :D und Fantasien :entsetzten: im Kopf ist der Rechner schon ziemlich beschäftigt!
Grüße aus Brabant, Ton :wink1:
 
Nach einer langer Winterpause, obwohl es hier gar keinen Winter gegeben hat, ist wieder Leben im Moped :sabber:. Neulich habe ich mir einen neuen Motor aufbauen lassen vom BoxerToko. 93er Rumpfmotor mit wenig Kilometern, SR Powerkit, 320 Grad Nockenwelle, neue Kupplung und und ..., unter Beibehaltung des schweren Schwunges und die 32 mm Vergaser.

Die eigenen Köpfen sind doch nochmals überholt worden und jetzt tatsächlich bleifrei gemacht worden (vor 12 Jahren war dies bei einem anderen Instandsetzer schon beauftragt, aber nicht ausgeführt worden :pfeif: hat sich ergeben). Das erklärt gleich warum ich so oft die Ventile nachstellen mußte!

Dann zur Ursache der krummen Stößelstange: die Ölversorgung der Zylinderköpfe war minimal, das Ventil der krummen Stößelstange hat sich wegen Überhitzung verklemmt in der Ventilführung, am Ventilschaft waren deutlich Materialspuren der Ventilführung sichtbar :entsetzten:. Laut BoxerToko waren zwei Bohrungen am Hauptlager nicht gemacht worden, daher die minimale Ölversorgung der Köpfe. Ich kenne mich da nicht aus, muß also aufs Urteil des BoxerTokos blindfahren.

Diesen Nachmittag habe ich dann die ersten vorsichtigen 5 Km mit dem neuen Motor gemacht. Da freue ich mich sehr über den leisen Motorlauf, wie ein Unterschied zum alten Motor, den ich nur noch mit Ohrenstöpsel gefahren habe des Lärmpegels wegen. Da kenne ich die Köpfe fast nicht wieder! Natürlich bin ich noch vorsichtig mit der Gashand, der Motor muß ja erst eingefahren werden. Aber da rührt sich jetzt bestimmt mehr unterm Tank :D, habe ich bemerkt!

Lange Rede, kurzer Sinn: morgen werde ich den Motor erstmals warm fahren und anschließend die Vergaser synchronisieren. Und dann den Motor die nächsten Wochen in aller Ruhe einfahren. Denn Im Mai gehts in die Pfalz (auf ihr Brüder in die Pfalz) und im Juni ist Borghinale und Werksbesichtigung BMW Motorrad angesagt. Wir sehen uns!

Grüße, Ton :wink1:
 
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