Tankversiegelung in Motor gelangt?!

Nico93

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06. Apr. 2020
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Schönen Samstagsgruß in die Runde,

habe soeben die Vergaser an meiner R80 Mono. demontiert und jetzt schaut mich „roter Schlamm“ aus dem Bereich vor dem Einlassventil (beidseitig) an.
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Ich weis, dass die Tankversiegelung sich ablöst. Aus diesem Grund würde ich schlussfolgern, dass es die feinen Partikel durch die Filter am Benzinhahn geschafft haben und durch den Vergaser in den Motor gelangt sind?!

Jetzt natürlich die Preisfrage: Was würdet ihr tun? Auf Nummer sicher gehen und Zylinder demontieren, um diese auf Schäden zu untersuchen und ggf. zu reinigen? Eine andere Option fällt mir nicht wirklich ein, da ich leider davon ausgehe, dass es der Schlamm auch durch das Einlassventil in den Motor geschafft hat.

Gibt es andere Optionen? Habt ihr damit Erfahrungswerte? Frage mich auch wie abrasiv das Gemisch aus Sprit/Luft und Tankversiegelung ggf. ist.

Im Voraus vielen Dank für eure Erfahrungen und Ratschläge.

Gruß
Nico
 
Hallo Nico!
Irgendwie sieht's nicht nach der originalen Tankversiegelung aus! Die löst sich eher in Splittern oder größeren Teilen ab, die dann im Sieb des Benzinhahns hängen bleiben. Aber was das sein könnte, weiss ich auch nicht. Ich würde in jedem Fall mal die Köpfe runternehmen. Sind das harte Verkrustungen? Läuft das Moped denn ansonsten gut? Wie ist die Kompression?
 
Moin Nico,

die Vergaser hast du ja bereits demontiert, kannst du Fotos vom Innenleben der Schwimmerkammer und Düsenstock hier posten?
Für mich sieht es nicht nach Tankversiegelung aus.

Vielen Dank vorab
Chris
 
Irgendwie sieht's nicht nach der originalen Tankversiegelung aus!

Die meinige, von mir aufgebrachte Tankversiegelung, löste sich nach 20 Jahren genauso auf. Benzinfilter waren sauber aber das Benzin rot.
Manfred
 
Hi,

neben der Tankversiegelung ist es dann oft auch Rost vom Monolever Tank (Ausnahme die Kunststoffvariante) der sich dort niederschlägt ...

Ich würde Benzinfilter in die Leitung setzen (die Knecht/ Mahle). Die funktionieren und irgendwann bleibst Du dann wegen Spritmangel liegen. Das ist der Zeitpunkt die Filter zu erneuern. Dafür eine Garnitur (Schlauch mit Filter in die Werkzeugkiste) ...

Ansonsten heißt es früher oder später den Tank zu sanieren ...


Alexander
 
Großartig, erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. )(-:

Hallo Nico!
Irgendwie sieht's nicht nach der originalen Tankversiegelung aus! Die löst sich eher in Splittern oder größeren Teilen ab, die dann im Sieb des Benzinhahns hängen bleiben. Aber was das sein könnte, weiss ich auch nicht. Ich würde in jedem Fall mal die Köpfe runternehmen. Sind das harte Verkrustungen? Läuft das Moped denn ansonsten gut? Wie ist die Kompression?

Da ich auch den Tank demontiert und geleert habe, kann ich auf jeden Fall bestätigen, dass eine Menge Splitter drin sind/waren.
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Das Motorrad lief sonst tadellos soweit ich das beurteilen kann. Kompression kann ich leider nicht messen.


Mich würde echt interessieren, mit welcher Begründung du das als unbedenklich siehst?

Moin Nico,

die Vergaser hast du ja bereits demontiert, kannst du Fotos vom Innenleben der Schwimmerkammer und Düsenstock hier posten?
Für mich sieht es nicht nach Tankversiegelung aus.

Vielen Dank vorab
Chris

Im Boden der Schwimmerkammer sind die Ablagerungen ebenfalls. Der „Auslass“ der Vergaser ist aber sauber (eventuell setzen sich die Partikel hier auf Grund der höheren Strömungsgeschwindigkeit nicht ab?!
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Die meinige, von mir aufgebrachte Tankversiegelung, löste sich nach 20 Jahren genauso auf. Benzinfilter waren sauber aber das Benzin rot.
Manfred

Ähnliches Bild bei mir mit dem roten Sprit - auch trotz Benzinfilter.

Hi,

neben der Tankversiegelung ist es dann oft auch Rost vom Monolever Tank (Ausnahme die Kunststoffvariante) der sich dort niederschlägt ...

Ich würde Benzinfilter in die Leitung setzen (die Knecht/ Mahle). Die funktionieren und irgendwann bleibst Du dann wegen Spritmangel liegen. Das ist der Zeitpunkt die Filter zu erneuern. Dafür eine Garnitur (Schlauch mit Filter in die Werkzeugkiste) ...

Ansonsten heißt es früher oder später den Tank zu sanieren ...


Alexander

Wie oben geschrieben waren bereits zusätzlich Benzinfilter verbaut. (Marke kann ich leider nicht sagen)
Scheinbar war aber selbst diese Filterstruktur zu grobporig.

Tanksanierung steht auf jeden Fall auf der To-Do-Liste. Da führt kein Weg dran vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Nico,

wenn es "nur" der Tank ist, schicke in zum Kellogs in "dubble u upper valley"
und alles wird gut.
Die Vergaser sehen gut aus - würde ich aber vorab zerlegen und reinigen.

Grüsse
Chris
 
Tanksanierung steht auf jeden Fall auf der To-Do-Liste. Da führt kein Weg dran vorbei.
Kleiner Tipp. Lass es von einem prof. machen. Wie geschrieben, man kann es auch selbst machen, mit dem Problem das wenn es sich wieder löst die Probleme kommen. Das Problem liegt darin Deine mühevoll aufgebrachte Beschichtung wieder zu entfernen. 3 Betriebe haben den Auftrag abgelehnt, einer wollte den Tank aufschneiden, alles sauber machen und dann wieder verschweißen. Der es dann machte brauchte ca. 10 Wochen um die Beschichtung zu lösen. Das Problem hatte ich bei dem Tank der R90 und der 25/2.
Manfred
 
Hab mal einen Tank selber restauriert - ist seit Jahren in Ordnung. Andere Tanks hab ich von einem Profi im Ruhrpott machen lassen den ich empfehlen kann.
Darf ich den hier nennen?

Grusz

Bernd
 
Nico,

hast Du ein Gefühl dafür, wie gut das Blech auf der rechten Seite des Tanks an der Falz und in der Nähe des Benzinhahns ist?

Das wäre die klassische Gegend ...

Wie schlimm es ist, sieht man leider erst nach dem Strahlen ...


Alexander
 
Hallo,

ich hab hab zwei Tanks selbst mit Zitronensäure gereinigt und nicht mehr beschichtet.
Fahre sie seit Jahren ohne Probleme blank und unbeschichtet. Kann ich nur empfehlen.
Man hört immer wieder von Problemen mit der nachträglichen Beschichtung.
Ich verwende den Zusatz Bactofin von Wagner.
Er bindet u.a. das Wasser, so entsteht kein Rost mehr.

Suche mal unter Zitronensäure, da findest du Beiträge ...
 
Hallo,

ich hab hab zwei Tanks selbst mit Zitronensäure gereinigt und nicht mehr beschichtet.
Fahre sie seit Jahren ohne Probleme blank und unbeschichtet. Kann ich nur empfehlen.
Man hört immer wieder von Problemen mit der nachträglichen Beschichtung.
So ähnlich handhabe ich das auch, nachdem ich mehrfach mit professionell aufgebrachter Beschichtung nicht zufrieden war. Ich nehme allerdings anstelle von Zitronensäure Phosphorsäure (10%ig). Damit verschwindet gleichzeitig die Beschichtung und der Rost und zudem ist das Blech hinterher geschützt.
 
Die rote Beschichtung der alten BMW-Tanks (vorwiegend Einzylinder) habe ich mit Zitronensäure nicht entfernen können.
Mag sein, dass die Zitronensäure die "neuen" Beschichtungen löst und entfernt.

Bernd
 
....zudem ist das Blech hinterher geschützt.

Das ist leider nur ein frommer Wunsch. Eine wirksame Phosphatierung wird in einem mehrstufigen Prozess aufgebracht und braucht viel mehr als etwas Phosphorsäure. Und selbst dann ist der Korrosionsschutz ungefähr auf dem Niveau, das Wehrgediente von der Brünierung des alten G3 Sturmgewehrs kennen.

Ich kümmere mich beruflich um Phosphatierungen für die Autoindustrie und rate aus dieser Erfahrung von do-it-yourself Anwendungen von Phosphorsäure zur Rostentfernung/umwandlung ab. Im besten Falle schaden sie nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nico,

Großartig, erstmal vielen Dank für die

Wie oben geschrieben waren bereits zusätzlich Benzinfilter verbaut. (Marke kann ich leider nicht sagen)
Scheinbar war aber selbst diese Filterstruktur zu grobporig.

Die Benzinfilter halten nur die nächstfeinere Stufe an Schmutz fern, der durch die Siebe im Tank durchgeht. Auch nach dem Filter ist der Sprit noch rot. Halt ein wenig mehr befreit von Dreck. Dafür muss man die Filter selber im Auge behalten, die sind dann irgendwann dicht und man bleibt liegen.

Die Lösung liegt in einer Sanierung des Tanks und reinigen aller Komponenten (Benzinhahn, Vergaser etc.).

Der Sprit der da durchläuft ist halt mit dem Dreck versetzt. Ähnlich dem Wasser beim malen mit Wasserfarbe (das Wasserbehältnis sieht ja nach einiger Zeit auch recht trübe aus) ... die Pigmente der Wasserfarbe bleiben im Wasser ähnlich dem Schmutz/ Rost aus dem Tank.

Und das schlägt sich dann überall entlang der Strecke nieder.

Bei offenen Trichtern geht der ganze Schmutz der in der Luft liegt mit durch.


Alexander
 
Mein Tank sah auch übel aus, wurden dann 3 Wochen lang im Gleitschleif Verfahren behandelt bei https://tankmanufaktur.de/

Dazu gibt es noch eine Nanoversiegelung der Oberfläche im innern so das sich nichts ansetzen kann.

Der Tank sieht aus wie neu innen drin
 
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