Trommelbremse am Beiwagen mit 2 getrennten Kreisen ansteuern

dreiradbertl

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Servus,

Bei unseren steten Diskussionen über Bremsen am Beiwagen hat neulich einer aus dem Kreis erzählt das er einen Beiwagen hatte bei dem die Trommelbremse aus einem Polo (auf einen entsprechenden Achsstummel, mit Autolagern usw) von getrennten Kreisen der Vorder- und Hinterradbremse (Guzzi...) angesteuert wurde.

Ich verbaue ja gern abgedrehte Smartscheiben mit Rollerbremssätteln, wobei mich nervt, das gefühlt 90% der Beläge wegen Rost draufgehen, dafür die Anbindung an den vorderen HBZ recht gut funktioniert; aber: die Aussicht auf eine Feststellbremse (und wenn nur am Seitenwagenrad) wär schon auch interessant.

Kennt jemand das oben erwähnte Setup, und wie muss ich mir das vorstellen?

Bertl
 
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Servus,

Bei unseren steten Diskussionen über Bremsen am Beiwagen hat neulich einer aus dem Kreis erzählt.das er einen Beiwagen hatte bei dem die Trommelbremse aus einem Polo (auf einen entsprechenden Achsstummel, mit Autolagern usw) von getrennten Kreisen der Vorder- und Hinterradbremse (Guzzi...) angesteuert wurde.

Ich verbaue ja gern abgedrehte Smartscheiben mit Rollerbremssätteln, wobei mich nervt, das gefühlt 90% der Beläge wegen Rost draufgehen, dafür die Anbindung an den vorderen HBZ recht gut funktioniert; aber: die Aussicht auf eine Feststellbremse (und wenn nur am Seitenwagenrad) wär schon auch interessant.

Kennt jemand das oben erwähnte Setup, und wie muss ich mir das vorstellen?

Bertl

Hallo Bertl,
bei meinem R80/100ST Gespann hängt die BW Polobremse an der vorderen R100R Bremse.
Hatte mal ein R80G/S Gespann. Bremse vorn wie oben. Hinten das Handbremsseil der Polobremse über eine Waage als Ausgleich mit der hinteren Trommel verbunden. Hat gut funktioniert. War halt viel gebastel.

Für mein ST Gespann habe ich eine Scheibenbremse für hinten gebaut. Leider geht die Smartfelge nicht weit genug über den K100 Sattel. Wenn ich mal viel Lust habe, versuche ich es mit einem flacheren Sattel. Dann bekommt der BW auch eine Scheibe. Von den Mopedsätteln bin ich weg. Würde kleinere Brembos nehmen.
Mehr Tips bekommst Du eher im dreiradler.
 
bei meinem R80/100ST Gespann hängt die BW Polobremse an der vorderen R100R Bremse.
Hatte mal ein R80G/S Gespann. Bremse vorn wie oben. Hinten das Handbremsseil der Polobremse über eine Waage als Ausgleich mit der hinteren Trommel verbunden. Hat gut funktioniert..

Servus,

Du hast also den Polo Radbremszylinder an den HBZ angeschlossen? Darf ich fragen welchen DM dieser hat? Reichen da die 15 mm?

Für eine BMW würde dieses Setup absolut ausreichen. Für Guzzi fände ich die 2 Einzelkolben sehr scharmannd...

Danke

Herbert
 
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Servus,

Du hast also den Polo Radbremszylinder an den HBZ angeschlossen? Darf ich fragen welchen DM dieser hat? Reichen da die 15 mm?

Für eine BMW würde dieses Setup absolut ausreichen. Für Guzzi fände ich die 2 Einzelkolben sehr scharmannd...

Danke

Herbert

Die 15 mm sind zu groß. Ich fahr aber damit.
Die ST hat die R100R Einscheibenbremse im Smartrad.
 
Zuletzt bearbeitet:
..bei dem die Trommelbremse aus einem Polo ... von getrennten Kreisen der Vorder- und Hinterradbremse (Guzzi...) angesteuert wurde....

N'Abend,

DAS verstehe ich nicht.

Meinst Du ... die ursprünglich gekoppelten Bremsen der Guzzi (Integralbremssystem) sind getrennt worden ...

... oder meinst Du dass die SW-Trommelbremse getrennt von den Maschinenkreisen angesteuert wird?

Letzteres ist an meinem 3-Rad realisiert. Die SW-Polobremse hat einen eigenen HBZ nebst Pedal; ein System wie bei MZ - geschuldet der gestängebetätigten BMW-Trommel hinten sowie dem Wunsch die SW-Bremse nicht mit der VR-Bremse zu koppeln.
 
N'Abend,

DAS verstehe ich nicht.

Meinst Du ... die ursprünglich gekoppelten Bremsen der Guzzi (Integralbremssystem) sind getrennt worden ...

... oder meinst Du dass die SW-Trommelbremse getrennt von den Maschinenkreisen angesteuert wird?

Letzteres ist an meinem 3-Rad realisiert. Die SW-Polobremse hat einen eigenen HBZ nebst Pedal; ein System wie bei MZ - geschuldet der gestängebetätigten BMW-Trommel hinten sowie dem Wunsch die SW-Bremse nicht mit der VR-Bremse zu koppeln.

Nein,

Mir wurde es so erklärt das es auch hydraulische Duplexbremsen gab (nur ein Kolben pro Radbremszylinder, aber davon zwei...), die hier Anwendung fanden.

Ich hab tatsächlich schon mal eine Guzzi gebaut, die zwei Bremssättel auf der Beiwagenscheibe hatte; einer wurde der extra betätigten, zweiten Vorderradscheibe zugeordnet, der zweite dem Verbund Heck / Vorderrad. Diese Bremse war über jeden Zweifel erhaben.

Welchen Durchmesser hat den dieser Geberzylinder, der bei dir unter das Bremspedal greift?

Bertl
 
Moin,
Mein Guzzigespann bremst via Golf 2 Hinterradtrommel das Seitenwagenrad.
Hydraulisch an das Integralbremssystem gkoppelt. Fußbremse bremst alle drei Räder, die Handbremse die Scheibe vorne rechts.
Mit Möglichkeit, die alte Handbremsfunktion der Golf Trommel via Bremsseil zu aktivieren, liebäugele ich schon ne Weile, hab´s aber nicht umgesetzt.
Feststellbremse wäre einfach und eben auch toll, ging aber bislang auch ohne. Der V2 hält im ersten auch bei gefühlten 45°.

Grüße Onno
 
Mir wurde es so erklärt das es auch hydraulische Duplexbremsen gab (nur ein Kolben pro Radbremszylinder, aber davon zwei...), die hier Anwendung fanden.

Ja, es gab bis zum Siegeszug der Scheibenbremse bei PKW'S größeren Kalibers hydraulische Duplexbremsen an der Vorderachse; ich hatte selbst so ein Exemplar zur Anschauung in der Lehrmittelsammlung. Von welchem Fahrzeug? Keine Ahnung. Irgendwas aus den 50er oder 60er Jahren.

ABER: Den von Dir zitierten POLO gab's nicht mit Duplexbremse. Der hatte nur an der Hinterachse Trommelbremsen; und die natürlich in Simplex-Ausführung wegen der Intergration der Feststellbremse und deswegen zwingend drehrichtungsunabhängiger Wirkung.

Zur Erinnerung: Eine Duplexbremse hat nur in Vorwärtsfahrtrichtung eine - dann aber sehr gute - Wirkung; rückwärts tut sich fast nix.

Dazu kommt: Eine hydraulische Duplexbremse hat zwar zwei Radbremszylinder mit jeweils eigenem Anschluss, eignet sich aber trotzdem nicht für die Ansteuerung über zwei unabhängige Bremskreise weil bei Betätigung nur eines Kreises nur ein Bremsbelag gegen die Trommel drückt. Und ob das System steif genug ist diese Einseitigkeit ohne Verzug zu Überleben wage ich mal zu bezweifeln.

Aber es gab - sehr selten - noch eine Steigerungsform der Duplextrommelbremse: Die Duo-Servo-Bremse. Merkmal: Zwei ZWEIseitig wirkende Radbremszylinder; also insgesamt vier Kolben. Diese Bauform kann man problemlos an zwei Bremskreise anschließen. Egal welcher der beiden oder beide gleichzeitig betätigt werden ... es werden immer beide Beläge gegen die Trommel gedrückt und ... die hat sowohl vorwärts als auch rückwärts zwei auflaufende Backen und eine tolle Wirkung.

Es gab/gibt tatsächlich einen Gespannbauer der an seinen Seitenwagen diese Bauform durch entsprechende Umarbeitung von VW-Trommelbremsen - ich habe mal ein Exemplar auf Passatbasis mit 180 mm Durchmesser gesehen - realisiert hat und damit eine Trommelbremse schuf die hydraulisch an zwei Kreise angeschlossen war. Vielleicht ist das das was Dir zu Ohren gekommen ist.

Wenn ich recht erinnere war das Karl Schmidt oder so. Erkennungsmerkmale: Brachialoptik mit fetten Vierkantprofilen an der VR-Schwinge und Seitenwagenkarossen aus zumeist unlackiertem VA-Blech mit Klappnase a la MZ.

Welchen Durchmesser hat den dieser Geberzylinder, der bei dir unter das Bremspedal greift?

Es ist ein 12 mm-Brembo mit eigenem Pedal; beides auf einer Trägerplatte am maschinenseitigen Längsholm des SW-Vierkantrahmens so positioniert dass beide Pedale genau nebeneinader stehen. "Kopplungselement" ist die Stiefelsohle :pfeif:.

Die Tromelbremse stammt vom POLO II, hat 160 mm Durchmesser und von den drei von VW motorisierungsabhängig verbauten Radbremszylindern den Größten mit irgendwas knapp über 19 mm. In Verbindung mit den REBI-Belägen mit dem höchsten Reibwert bremst's so dass bei mir der zeitweilige Scheibenbremswunsch beerdigt wurde.

Der Gespannbauer hatte ursprünglich den kleinsten VW-Zylinder mit nur knapp über 15 mm und einen 13er Brembo montiert. Wirkung unterirdisch wegen des erheblich ungünstigeren hydraulischen Übersetzungsverhältnisses und der auf langlebige PKW-Verhältnisse ausgelegten Original-VW-Beläge. Wie der das durch die Abnahme bekommen hat ... ?(?(
 
Den Karl Schmid gibts noch, und wenn mich nicht alles täuscht hatte der Kollege auch mal ne Cali mit Beiwagen von ihm.

Ich glaub, der Heigl war auch mal in der Richtung unterwegs...

Danke für die sehr ausführlichen Informationen

Bertl
 
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