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Trommelbremse hinten echt hydraulisch

hossmann

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08. Feb. 2016
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an der Fils
Hallo miteinander,

diesen Winter wollte ich es wissen. Die verlängerte Monolever Schwinge kam in den GS Paralever Rahmen und sollte dafür mit einer echt-hydraulischen Bremse versehen werden. Echt-hydraulisch meint hierbei, dass der Bremsnocken und der Bremsschlüssel vollständig durch einen Radbremszylinder ersetzt werden. Eine Hauptforderung war dabei, die Umbaumassnahme jederzeit reversibel zu gestalten. Auf der Geberseite schien mir der Einsatz eines Bremszylinders mit Umlenkhebel, wie in den alten Modellen mit Bremsscheibe hinten, als gut geeignet. Einen solchen Chinaböller kann man als Neuteil für unter 20€ schiessen. Die Betätigung und der Bremshebel der GS können so unverändert übernommen werden. Einen Radbremszylinder habe ich komplett neu gefertigt, ein hohler Zapfen der die Bremsnocke ersetzt, dient als einzige Halterung für den neuen Radbremszylinder 1010088.jpg20230319_115251.jpg20230319_115233.jpg

und ist zugleich hydraulische Zuleitung. Die Konstruktion schien simpel und zugleich betriebssicher. Selbst das Umgehen einer Entlüfterschraube ist möglich, wenn man sorgfältig vorgeht. Soweit so gut.

Der Erstversuch hat jedoch offenbart, dass ich diverse Schwachpunkte gleich konstruktiv mit eingebaut habe. Die Bremsleistung ist........ hmmmmm, sagen wir nicht vorhanden. Mein rechter Fuss kann gar nicht soviel drücken, wie es bräuchte um auch nur die geringste Verzögerung zu erwirken. Die Gründe die für mich ursächlich sind:


  • asbach uralte gebrauchte Bremsbacken die nicht zur Nabe/Trommel gehören. Tragbild 20%.
  • ein Geberzylinder mit Umlenkung, die einen Grossteil der Betätigungskraft durch Reibung frisst.
  • mit 14mm Bohrung im Radbremszylinder ein zu geringes Kraftübersetzungsverhältnis
  • eine Simplexbremse mit einfachem Drehpunkt und nur einem auflaufenden Backen.

Ich plane das 1.1 Upgrade nun mit einem direkt betätigten Geberzylinder, Pull oder Push. Einer grösseren Bohrung des Radzylinders auf 18-20mm. Weiterhin sinniere ich über eine Modifikation der Simplex Bremsvariante mit Gleitbacken. Da muss ich aber erstmal das ATE Bremsenhandbuch konsultieren und natürlich neue (weichere?) Backen. Jetzt wurde erstmal auf Seilzug rückgerüstet um nicht den Sommer zu verschlafen.

Wer hat noch Ideen zum Einsatz und Anbau eines Geberzylinders? Ich bevorzuge dabei die Möglichkeit, jederzeit eine begangene Dummheit wieder rückgängig machen zu können.

So, jetzt erstmal noch nen schönen Sonntag und Grüsse
Martin
 
Hallo Martin

Interessante Sache die du da angehst.
Ich habe leider nicht wirklich Ahnung von der Materie.
Da dir hinten aber scheinbar die Kraft/der Druck fehlt
würde ich zuerst versuchen den Bremszylinder mit Umlenkung
gegen einen ohne auszutauschen.
Welchen Durchmesser erreichen die Bremsbacken,
wenn du deine Konstruktion jetzt durchtrittst?
Wenn du da die 201mm locker überschreitest,
kannst du mit dem BZ ja kleiner werden.
Hast du versucht das Ganze zu berechnen?
Dazu müsste man ja ermitteln, welche Kraft der Beschlüssel
bei welchem Weg auf die Bremsbacken ausübt.

Gruß, Axel
 
Servus Martin,

kling interessant. Ich spiel ja auch mit dem Gedanken mein Doppelduplex in Hydraulische Betätigung umzurüsten.

Jan alias @derBöseWolf hat seinen Wuthocker damals auch umgerüstet.

Aber etwas zu deiner Aussage, erstmal auf Seilzug umrüsten, damit du fahren kannst.

Da deckt sich aber etwas nicht mit dienen Aussagen, warum dein Versuch gescheitert ist.

folgende Parameter sind ja immer noch gleich:


  • asbach uralte gebrauchte Bremsbacken die nicht zur Nabe/Trommel gehören. Tragbild 20%.
  • eine Simplexbremse mit einfachem Drehpunkt und nur einem auflaufenden Backen.
also wenn die Seilzugbetätigung geht, dann ist das auch gut für Hydraulik.

ich hoffe du hälst uns auf dem Laufenden

Gruß
der Indianer
 
Ich bewundere das sichtbare Tüftlergen. :fuenfe:
Gleichzeitig muss ich bemängeln, dass du im Vorfeld zu wenig überlegt hast.
Als erstes müsste das hydraulische Verhältnis bestimmt werden. Dazu helfen Recherchen im Autobereich, wo zumindest früher hydraulisch betätigte Trommelbremsen weit verbreitet waren.
Dann kommen Überlegungen zur Übertragung der Fußbetätigung.
Schließlich braucht man taugliche Bremsbeläge für Versuche.
 
Hallo Martin,

Ich verstehe da einiges nicht. Du hast ne verlängerte starre Monoleverschwinge mit Trommelbremse in eine Para gebaut. Das kann ich nachvollziehen. An dem Endantrieb ist ne Trommelbremse dran, diese funktioniert bei den Monolevern mit guten Belägen und der Zugstange eigentlich vollkommen ausreichend und ist auch gut dosierbar.
Wie gut die Paralevertrommel mit Zug funktioniert weiss ich nicht. BMW hat hier aber nur einen Zug gewält, weil es mit dem zweiten Gelenk mit der Zugstange nicht geht.
Die Zugstange wäre somit hier die einfachste, kostengünstigste und betriebssicherste Lösung.
OK, hier im Forum sind einfache Lösungen etwas verpönt und langweilig, :D:D:D. Man will ja was spannendes Schrauben, aber ne hydraulische Bremse gut zu dimensionierte UND zu tüven ist schon ambitioniert.
Ich denke auch dass Du da einige Anläufe brauchen wirst.

Gruß

Kai
 
Ja, ein Bremszylinder ohne Umlenkung ist ein Muss. Ich hab da vorher einfach nicht zuviel drüber nachgedacht. Umlenkung mit einer Nockenscheibe, reibungsbehaftet...geht gar nicht. Wie schon gesagt, entweder ein Druckzylinder oder einer auf Zug, so wie bei Ben Norton:
https://www.bikeexif.com/bmw-r100-enduro-bike
Allerdings ist er den Weg nicht ganz zu Ende gegangen. Siebtes Bild auf der Seite.

Den Trommeldurchmesser erreicht man immer. Mit den Einstellschrauben legt man die Bremsbacken an die Trommel an und befindet sich aber gleichzeitig immer im Ausgangszustand der Zylinder im Radbremszylinder. Kenn ich vom...... Ohgottohgott, ..Käfer, Kadett, Typ2, usw.
1010114.jpg20230208_152429.jpg

Axel, sicher könnt ich jetzt drüber nachdenken, welch Gewicht ich mit dem Fuss auf den Hebel bring und so weiter. Neee, bin ich zu Faul, mach ich iterativ.

@Harald: Hab klar jetzt schon Seilzug UND NEUE Backen. Bremst jetzt damit eigentlich schon voll umfänglich. Aber ich bleib trotzdem an dem Hydraulikgedöns dran.....

Schönen Abend
Martin
 
An meinem BMW Seitenwagen Typ 286/1 (umgangssprachlich BW43) ist serienmäßig eine hydraulische Trommelbremse - bei 250mm Durchmesser sind 19mm Kolben verwendet worden, die war ursprünglich mit dem Hinterrad gekoppelt, dort sind bei ebenfalls 250mm Durchmesser 22mm Kolben. Vielleicht hilft das etwas bei der Bestimmung des Kolben Durchmessers.

Reifen_Beiwagen.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kompensiert man bei der Hydraulikbetätigung das notwendige Spiel, das ich brauche, um die Trommel überhaupt über die Beläge zu bekommen? An die gezahnten Einstellschrauben komme ich ja bei aufgesteckter Trommel nicht dran, oder?

Bei einer "scharf" eingestellten mechanischen Betätigung ist so wenig Luft, dass die Trommel beim geringsten Verkanten sofort klemmt.
 
Aus meiner Sicht haben alle "mechanischen" Betätigungen einen kleinen Nachteil für meine spezielle Anwendung. Entweder Reibung im Seilzug, oder Längenänderung der starren Zugkonstruktion beim Einfedern. Eine hydraulische Lösung (ohne mechanische Umlenkung Walter!) ist nach meinem Dafürhalten seit Jahrzehnten im Fahrzeugbau erprobt und betriebssicher. Es geht natürlich darum, dies nicht mit anderen Nachteilen zu erkaufen.

Die Nulllage der Backen, wenn die Einsteller ganz eingefahren sind, liegt grosszügig unter dem Trommeldurchmesser. Dadurch kann das Rad leicht aufgesteckt werden ohne die Backen zu touchieren. Dann werden durch ein Loch aussen in der Nabe die Einsteller justiert. Uuuups, Loch ist original natürlich an dieser Stelle nicht drin.....:D

Grüsse
Martin
 
Aus meiner Sicht haben alle "mechanischen" Betätigungen einen kleinen Nachteil für meine spezielle Anwendung. Entweder Reibung im Seilzug, oder Längenänderung der starren Zugkonstruktion beim Einfedern. Eine hydraulische Lösung (ohne mechanische Umlenkung Walter!) ist nach meinem Dafürhalten seit Jahrzehnten im Fahrzeugbau erprobt und betriebssicher. Es geht natürlich darum, dies nicht mit anderen Nachteilen zu erkaufen.

Die Nulllage der Backen, wenn die Einsteller ganz eingefahren sind, liegt grosszügig unter dem Trommeldurchmesser. Dadurch kann das Rad leicht aufgesteckt werden ohne die Backen zu touchieren. Dann werden durch ein Loch aussen in der Nabe die Einsteller justiert. Uuuups, Loch ist original natürlich an dieser Stelle nicht drin.....:D

Grüsse
Martin

Hallo,

es geht auch ohne mechanische Umlenkung.
P1020365a.jpg P1020617a.jpg

Dann klemmt es an der Auspuffanlage. Läuft seit 15 Jahren so.

Bei den Naben /6 sind Ausbrüche vorhanden. Dort könnte ein Schraubendreher zur Einstellung der Beläge benutzt werden.

Gruß
Walter
 
Hallo Martin,

ich hatte vor ca. 30 Jahren einen Versuch an einem /6 HAG gestartet mit Bremsbacken von einem VW Passat (200mm Trommeldruchmesser) und einem 19mm Radbremszylinder. Befestigung des Radbremszylinders nur mit einer Hohlschraube durch die Bohrung der Bremswelle.
Der 1. Bremsversuch war sehr positiv und hat auch gleich den (abgedrehten) Stutzen mit dem M10x1 Gewinde für die Hohlschraube abgerissen. Das war dann das Ende des Versuchs.
Geberzylinder war von einer KTM GS 500 Typ 506.

Viel Erfolg weiterhin und besten Gruß
Werner
 

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So ist das übrigens bei der Rooney-BMW gelöst:
Im Prinzip alles so gelassen wie es ist, nur die Anlenkung rumgedreht und einen Druckzylinder angebaut. viel einfacher geht es nicht mehr.
 

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