Trommelbremse R80 RT, nahezu keine Bremswirkung

ChristophFe

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4030 Linz, Österreich
Hallo Leute,

Ich brauche einen Rat bezüglich der Trommelbremse an meiner R80 RT Monolever.

Beim Neuaufbau der Kuh habe ich neue Brembeläge in der Trommel verbaut. Seit dem habe ich keine akzeptable Bremswirkung am Hinterrad erreichen können. Zu Beginn dachte ich, die neuen Beläge werden sich nach ein paar Fahrten anlegen/einschleifen, nach 600km zeigt sich aber nun noch immer keine Besserung. Es macht sich kaum eine nennenswerte Bremswirkung bemerkbar. Ich hab das Rad schon zwei Mal abgenommen, den Bremsstaub entfernt, die Trommel mit Schleifpapier angeschliffen und alles mit Bremsemreiniger gesäubert, allerdings ....keine Besserung. :schimpf:

Ich möchte euch mal Bilder der Beläge und der Trommel zeigen.

So sah der obere Belag aus bevor ich den Bremsstaub entfernt habe.
IMG_20170607_170728.jpg

IMG_20170607_171549.jpg

Hier noch Bilder vom gesäuberten oberen Belag. Dachte vielleicht sieht man ein Profil an das sich der Belag annähert...
IMG_20170607_172010.jpg

IMG_20170607_172001.jpg

Der gegenüberliegende Belag sah ähnlich aus. Hab von dem leider keine brauchbaren Bilder zustande gebracht....

Und hier ein paar Bilder der Trommel.

IMG_20170607_171047.jpg

IMG_20170607_171114.jpg

IMG_20170607_171137.jpg

An der Trommel spürt man schon, dass die Fläche nicht mehr plan ist, bzw. eingelaufen ist. Da ich aber mit Trommelbremsen keine Erfahrung habe, kann ich nicht einschätzen wie schlimm das ist.
Ich überlege die Bremstrommel ausdrehen zu lassen. Ist das eurer Meinung nach sinnvoll, oder vielleicht schon dringend notwendig? Oder brauch ich einfach mehr Geduld beim einbremsen der neuen Beläge? Hab versucht den Innendurchmesser der Trommel mal zu messen. Leider ist das mit einem kleinen Messschieber nicht so einfach, aber ich denke ich bin da schon bei knapp 201mm also an der Verschleißgrenze. Kann man da nochmal die Trommel abdrehen? Was ist eigentlich das Maß einer neuen Trommel?

Danke für eure Ratschläge!
Freu mich auf bremsdienliche Hinweise!
:bier:

Schöne Grüße,
Christoph
 

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Der obere Belag ist der auflaufende mit der größten Bremswirkung(Selbstverstärkend) Der braucjht noch einige tausend km bis er trägt.
Oder mit der Feile etwas ! abtragen, Kreidestriche auf den Belag, Rad einbauen+bremsen+....
Ausdrehen würde ich die Bremstrommel auf jeden Fall. Bei 201mm geht noch was
Manfred
 
Das Beste wäre es wenn die Trommel ausgedreht wird auch die Beläge auf das gleiche Mass zu bringen. Dann hast Du von Beginn an eine volle Auflagefläche.

Meine Speziallieblingswerkstatt kann das.

Weiche Beläge Jurid 111 sind dabei auch hilfreich.
 
- das ist eine sog. Simplexbremse. Da gibt es eine auflaufende Backe und eine ablaufende. Die Auflaufende bietet einen sog. Servo-/Verstärkungseffekt. Die sollte deswegen auch zuerst anliegen. Das tut die, wenn man die Belagstärke der ablaufenden Backe reduziert. Die Ablaufende ist bei der BMW die untere Backe. Klar, möglichst gleichmäßig tragende Beläge sind einer guten Bremswirkung ebenfalls nicht abträglich.

Noch einfacher, die alten Backen wieder in ursprünglicher Lage einbauen.

Gruß Gerd
 
Ausdrehen der Trommel würde ich vermeiden, größer wird die von alleine! Wie schon gesagt wurde, mit der Feile vom Belag immer da was wegnehmen, wo er jetzt schon "trägt". Dann wird die tragende Fläche immer größer. Auch die Kanten stärker fasen. Ist zwar etwas mühsam aber funktionierte bei meiner Q immer.
 
Danke für eure Ratschläge!

Ich werd mal versuchen die Belagstärke der ablaufenden Backe zu reduzieren, damit die auflaufende mal anliegt. Gibts da Erfahrungswerte wieviel man da im ersten Schritt gleich mal wegnehmen kann?

Die Kanten werd ich auch anphasen. Gemeint sind die Kanten der Beläge entlang des Umfangs links und rechts, versteh ich das richtig? Wieviel in etwa sollte ich da wegnehmen?

Werd mich auf jeden Fall auch mal umhören ob ich jemanden in Oberösterreich in meiner Umgebung finde der mir vielleicht die Trommel ausdrehen kann. Die Trommel hat an der "offenen Seite" eine ca. 3-5mm Kante an der die Beläge denke ich mal nicht greifen. Wird da auch drübergedreht? Also wird eine Fläche durchgehend bis nach ganz aussen gedreht?

@Luggi
Was meinst du mit "die Beläge auf das gleiche Maß bringen"?

@Gerd
Die alten Beläge hab ich nicht mehr.... Hätt ichs besser gewusst hätte ich diese drinnen gelassen...

@Boxerhans
25mm/27mm muss ich mal nachmessen.

Schöne Grüße,
Christoph
 
Vergleiche doch mal die Backen alt zu neu in der Breite !!
Das sollte doch identisch sein 25 oder 27 mm -wenns noch breiter ist , sind die für den glatten HAG bis /6 !!
und so etwa 1,5 mm würde ich die kante mit der Feile brechen !
und es kommt sicher auf die Beläge an--Lucas funzt ganz anständig--auch in den /5 doplex vorne !
jörg

Alte nicht mehr da--ich überlas.....;(
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie man auf deinen Bildern sieht, liegen diese Bremsbacken noch nicht zu 100% an. Ich mache es so wie Manfred : mit einer Kreide ( aber natürlich keine ölkreide) Striche auf die Backen machen, Rad wieder einbauen, bremsen, nachsehen wo liegt sie an, 80 Schleifpapier und diesen Bereich abschleifen. Das machst du so lange ( ich habe ca 15 mal gemacht) bis du 80% Bremsleitung hast, der Rest machst du beim fahren.
Es dauert aber es geht. Ansonsten musst du tausende km fahren bis sie bremsen.
Und nicht eine Backe abschleifen, sondern nur die Stellen die Anliegen, bei beiden Backen.
Die Bremsbacken an den kanten leicht (brechen) abziehen.
Auch ich halte nichts von Trommel ausdrehen. Ist nur sinnvoll wenn diese verzogen ist.
Viel Spaß und gutes gelingen.
 
.......
Werd mich auf jeden Fall auch mal umhören ob ich jemanden in Oberösterreich in meiner Umgebung finde der mir vielleicht die Trommel ausdrehen kann. Die Trommel hat an der "offenen Seite" eine ca. 3-5mm Kante an der die Beläge denke ich mal nicht greifen. Wird da auch drübergedreht? Also wird eine Fläche durchgehend bis nach ganz aussen gedreht?

@Luggi
Was meinst du mit "die Beläge auf das gleiche Maß bringen"?

.......

Durch das vorsichtige Ausdrehen der Trommel vergrössert sich der Radius. Der entspricht dann nicht mehr dem der vorgefertigten Beläge so das diese nicht flächig anliegen. Diese sind dann auf den selben Radius zu bringen.

Das Schleifen mit der Hand sorgt nur für eine weitere Berg- und Talbahn....:rolleyes:

Da für gibt/gab es im PkW Bereich spezielle Schleifmaschinen mit denen man die Beläge auf das von der Trommel abgenommene Maß schleifen konnte.

Mit einer entsprechenden Aufnahme geht das auch auf einer Drehmaschine. Mit dem Ausdrehen vergibt man m.E. Nicht viel Fleisch, aber es langt dann mit weichen Belägen für viele weitere zigtausend km.
 
Hallo Leute,

@Luggi
Danke für die Erläuterung!

Werd mich wohl vorerst ans Bearbeiten und weitere Einfahren der Beläge halten.

@
BMWolf
Kannst du die Stellen am Belag die schon anliegen in den Fotos erkennen?
Werd das auf jeden Fall auch mit der Kreide probieren.
Ich vermute momentan liegt nur der gelb markierte Bereich an, richtig? Der rot markierte Bereich ist nur Bremsstaub, nach dem Entfernen hat der Belag dort ausgesehen wie rundherum auch.
Vermute wenn sich hier Bremsstaub ablegt kann der Belag dort schon mal nicht anliegen.

Bremse1.jpg

Werds in etwa mal so angehen:
Kanten brechen und an den Bereichen die schon greifen weiter Belag abtragen. (im Foto orange markiert)

Bremse2.jpg


Schöne Grüße,
Christoph
 
Hallo Christoph,

es gibt da eine Firma, die auf den alten Bremsbelagträger neue, dickere Beläge aufklebt.

RBK-Industrie fragt nach dem tatsächlichen Trommeldurchmesser und errechnet so die Belagstärke.
Kommt sehr gut hin...

https://www.rbk-industrie.de/index.php/de/

Vorzugsweise mit Jurid 111.
Danach harmonieren und bremsen Bremsbelag und Trommel wie bei einem neuen Motorrad - oder besser.
Das haben die Jungs mit ihren kryptischen Andeutungen gemeint.

Gruß Ulli
 
Zur Trommel: Wenn ich das richtig gesehen habe haben sich die alten Beläge schon richtig ein Bremsbett gefräst. Normal wäre eine gerade Fläche von links nach rechts. (Kardan)
Wenn Du dir das erste Bild betrachtest siehst Du das der obere Brmsbelag
getragen hat.
Manfred
 
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