"Verdrehte Nockenwellen" verändern durchaus die Leistungscharakteristik eines Viertakters. Unter Umständen sogar ganz erheblich. Je nachdem, in welche Richtung die Nockenwelle verdreht wird, ergeben sich ganz unterschiedliche Resultate.
Normalerweise wird die Überschneidung genau auf OT eingemessen (beide Ventile gleich weit offen). Verschiebt man diesen Punkt nach "früh", verschiebt man das Drehmomentmaximum in Richtung niedrigerer Drehzahlen, Richtung spät verschoben entsprechend andersrum: Drehmomentmaximum bei höheren Drehzahlen, Spitzenleistung steigt.
Ob das wirklich funktioniert (und zu mehr Drehmoment/Leistung führt oder auch zu weniger), hängt natürlich auch von den restlichen Eigenschaften der Nocke ab: wenn die insgesamt zu wenig Öffnungswinkel hat, kann's sein, daß man in OT zu viel Überschneidung verliert, und die Mechanik spielt natürlich auch eine Rolle (wenn das Auslaßventil zu lange offen ist, wird's unter Umständen vom Kolben zugemacht). "Scharfe" Nockenwellen reagieren grundsätzlich heftiger auf eine Verstellung als "zahme".
3-5° machen da schon merklich was aus. Moderne Motoren mit variabler Ventilsteuerung (die dort überwiegend auf die Einlaßnockenwelle wirkt, wenn "alles am Stück ist", geht das natürlich nicht) verstellen auch schon mal um 20° KW.