Unterschiede zwischen den Vergasern bei Synchronisierung

o.technikus

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11. Okt. 2015
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Nordheide
Hallo,

nun läuft sie die R100CS, nach arbeitsreichem Winter.

Köpfe von Rolf S. überholt, Kolben mit neuen Ringen und Zylinder gebürstet, MP10 Zündspule und neue Kabel und Stecker. Startet auf den ersten Druck, Zündung steht auf den Punkt...alles gut...aber die Unterschiede der Vergaser bei der Synchronisierung mit Vakuum Messgerät veranlassen mich zu einer Frage.

Wie groß sind die Unterschiede bei der Einstellung der Drosselklappen Anschlagschrauben bzw. Gaszüge i.d.Regel bzw. dürfen sie sein?

Optimalen Gleichlauf / Gleiches Vakuum habe ich für den Leerlauf erreicht, wenn die rechte Anschlagschraube weiter als die linke eingedreht wird. (Links 3/4, Rechts ca. 1 1/2 Umdrehungen)

Nach der Synchonisierung der Gaszüge hat der linke ca. 0,5 mm mehr Spiel als der Rechte.

Gruß

Volker
 
Solche geringen Unterschiede an mechanisch komplexen Systemen sind normal. Die Bauteile haben schon ab Fertigung Toleranzen, durch Verschleiß wird das mehr. Ist dann noch ein Anschlag leicht verbogen (was du so nicht sehen kannst), sind Unterschiede da.
Eben dafür gibts ja die Verstellmöglichkeiten.

Darüber hinaus hört und fühlt man eine perfekte Synchronisierung am Motor.
Da können die gemessenen Unterdrücke durchaus mal geringfügig abweichen.
 
Danke dir....

jaja...wenn der Perfektionismus Fragen aufwirft ;)

Wie ruhig hat man gelebt, als man noch nicht so viel messen konnte, oder wie mein alter Meister sagte: "Wer viel misst misst Mist!"

Die Maschine wurde eben lange nicht bewegt und lediglich die Vergaser habe ich, bis auf neue Membranen, nicht weiter behandelt, weil sie vor den Arbeiten im Herbst einwandfrei lief. Zusätzlich haben die nur neue, kürzere Drosselklappenhebel bekommen. Daher musste ich den Leerlauf etc. neu einstellen. Colortune hat mir dann noch ein einwandfreies Gemisch bestätigt und sie läuft rund und im Leerlauf ohne "Spiegelzittern" und Gewackel.

Etwas beobachten muss ich noch das Startverhalten. Wie schon an mehreren Stellen im Forum diskutiert hat sie wohl auch eine Lieblingsseite die zuerst kommt und nach ein bis zwei zarten Gasstößen wacht dann auch die müdere andere auf.

Wir werden uns noch aneinander gewöhnen müssen. Aber es ist schon ein tolles Gefühl wenn man die Q nach dem langen und arbeitsreichen Winter so leicht zum Leben erwecken kann. :bitte:

Schönes Wochenende

Volker
 
Hi,

hast du nur an den Anschlagschrauben gedreht oder auch am Gemisch? Das Spiel der Gaszüge angeglichen?


Gruß
Willy
 
Sychroprobleme sind meist Gaszugprobleme ! Spendiere mal 2 durchgänige ! Ohne Verteiler ! und verlege sie ordentlich. Das Spiel rechts / links sollte schon ziemlich gleich sein.

Gruss
Claus
 
Danke euch...

Gemisch nicht verändert, war nach Colortune Test optimal.

Züge neu, mit neuem Alu-Verteiler, der optimal am Rahmen befestigt wurde. Kurze Züge optimal spannungsfrei und senkrecht zu den Vergasern stehend fixiert.
Probleme mit den Zügen erwarte ich hier nicht. Mit dem Verteiler sind die Züge zu den Vergasern sogar ideal von der Lenkung entkoppelt.

Wenn die Unterschiede aussergewöhnlich groß sind, dann sollte das Problem am Vergaser zu suchen sein. Darauf deutet auch hin, dass sowohl der Zug-unabhängige Leerlauf / Anschlagschraubenstellung, als auch die Zug-Synchronisation in gleiche Richtung weisen...Rechts braucht mehr!

Bin ich hiermit auf der richtigen Spur:

Bei den Schiebervergasern musste man darauf achten, dass sich die Kolben gleichförmig heben. Da war das Zugspiel und die Verlegung die bestimmende Fehlergröße. Zugspiel war in der Regel gleich, konnte man sogar messen.

Bei den Gleichdruck Vergasern regelt die Drosselklappenstellung das Vakuum und damit die Kraft die den Kolben hebt. Daher ist das Vakuum die bestimmende Größe und nicht mehr das Zugspiel.

Potenzielle Störgrößen im Vergaser wäre bezogen auf das gemessene Vakuum vorrangig die Position der Drosselklappen auf der Welle (dann müsste bei mir die Klappe des Linken Falschluft ziehen = geringeres Vakuum. Ich habe Gleichdruck und Gleichlauf erreicht indem ich die Klappe rechts jeweils etwas mehr öffne als links.

Weitere Störgrößen mit Blick auf die Bewegung der Kolben sind dann der Zustand der Membranen (die sind neu und korrekt eingebaut) oder auch der Membranfedern (habe ich nicht geprüft). Das würde man allerdings daran merken, dass bei Gleichdruck kein runder Lauf zu erreichen wäre, man also Membran oder Federkräfte kompensieren müsste.

Richtig...oder falsch gedacht?

Danke für's Fachsimpeln.

Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig...oder falsch gedacht?

Danke für's Fachsimpeln.

Volker

Hi Volker,
damit ich es verstehe:
1. Du hast optimale Synchronisation erreicht,
sowohl im Leerlauf durch eindrehen der Anschlagschraube rechts,
wie auch bei höheren Drehzahlen, durch herausdrehen der Gaszugeinstellschraube am Vergaser?
2. Und jetzt möchtest du herausfinden (den "Fehler" finden) wie so der rechte Vergaser "mehr" braucht?

Also wenn ich dich richtig verstanden habe, und meine Annahme 1 ist richtig,
dann %hipp% freu dich :D

Wenn die Synchronisation passt, ist es genau das warum es die Einstellmöglichkeiten gibt und sie funktionieren bei dir.
Einen Fehler würde ich dann ausschließen. Zur Frage warum der rechte "mehr" braucht, gibt es viele Möglichkeiten.
A. Die Drosselklappenwellenhebel, also da wo man am Vergaser die Gaszüge einhängt, sind mit den Drosselklappenwelle verschaubt. Also die bestehen aus zwei Blechstücken, die durch zwei Kontermuttern festgezogen werden. da das alles etwas Spiel hat, vorm festziehen der Muttern, kann einfach die Hebelstellung zur Drosselklappe bei beiden Vergasern unterschiedlich sein.
B. die Toleranzen in den Übergängen zwischen Luftfilter, Ansaugrohr, Vergaser und Zylinderkopf sind auf einer Seite größer.
C. der Verschleiß am Motor ist rechts/links unterschiedlich
D. auch Dinge wie: Züge sind unterschiedlich lang
E. es gibt da sicher noch viele Möglichkeiten, warum du die vorgesehenen Einstellmöglichkeiten benutzen musstest.

Mach dir keinen Kopf und fahr!
MartinA-GS
 
Super..genau so isses ...%hipp%

voll verstanden und richtige Schlussfolgerung. Haupt Verdächtiger wäre dann z.B. der Wechsel der Hebel auf Kurzhub, aber alles im einstellbaren Bereich der Freude.

Warte noch auf trockenes Wetter, dann wird zur ersten Probefahrt geblasen. Bremsen neu, Reifen neu, vieles neu...da soll es wenigstens trocken sein.
 
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