Ventilabriss

Luggi

343
Seit
04. Okt. 2007
Beiträge
23.752
Fiel mir gestern bei meinem Lieblingsfreundlichen ins Auge.

Ein richtig herber Ventilabriss mit längerer Ingnorierung des Fahrers. Der Motor ist hin, da sich die Metallspäne im gesamten Ölkreislauf verteilt haben.

Sieht man nicht so oft

Die schlechte Qualität der Fotos liegt am Blackberry, da ich keine DIGIcam dabei hatte.
 

Anhänge

  • IMG00055.jpg
    IMG00055.jpg
    17,6 KB · Aufrufe: 883
  • IMG00056.jpg
    IMG00056.jpg
    15,5 KB · Aufrufe: 830
Was kann denn zu einem solchen Ventilabriss führen?

Mal abgesehen von "falscher Selbstmontage"; also im normalen Fahrbetrieb?
 
Ausgelutschte Ventilführungen. Das führt dazu, daß das Ventil nicht mehr sauber geführt wird und schief auf dem Sitz aufschlägt. Dadurch wird der Schaft jedesmal ein wenig gebogen. Irgendwann kommt dann der Ermüdungsbruch.
 
Hallo Steffen,

bei mir hat sich die Ventilführung aufgerieben. Durch ein Klappern bin ich vor einem Ventilabriß darauf aufmerksam geworden. Ansonsten kann sich das Ventil z.B. verkanten. Oder es brennt fest, weil zu heiß. Auch kann sich der Sitzring lösen. Oder die Ventilführung wandert.

Was bei meiner Kuh ursächlich war, kann ich nur mutmaßen. Ich hoffe, daß nach dem Zusammenbau das Klappern nicht mehr da ist.

Allgemein wichtig ist ein guter Sitz der Ventile auf dem Ventilsitzring. Die Schmierung muß natürlich auch funktionieren. Die Kipphebel sollten mittig auf das Ventil drücken.

Beste Grüße

Marcus
 
Gibts für diese art von Abnutzung der Ventilführung 'nen groben Richtwert bei wieviel KM sowas interessant wird?

Muss man sich bei 35.000 so langsam mal darüber Gedanken machen oder erst so gegen 100TKM?-> Vorsorgliches tauschen sinnvoll? ?(
 
Abgesehen von der erhöhten Geräuschkulisse machen sich überholungsbedürftige Führungen vor
allem durch vermehrten Ölkonsum bemerkbar.
Bei normaler Fahrweise könnte es -muss aber nicht- bei 100.000 km soweit sein.
Eine Ursache für Ventilabriss fehlt noch: Überdrehzahl. ;)
 
Original von Steffen
Gibts für diese art von Abnutzung der Ventilführung 'nen groben Richtwert bei wieviel KM sowas interessant wird?

Muss man sich bei 35.000 so langsam mal darüber Gedanken machen oder erst so gegen 100TKM?-> Vorsorgliches tauschen sinnvoll? ?(

kommt auf die Modellreihe/Baujahr an: Bei Typ 248 (R45/65) hatten die Q-zeuger anfangs Ventile mit relativ dünnen Schäften verbaut; da gab's häufige Berichte über abgerissene Ventile speziell nach Dauerfahrten mit hohen Drehzahlen (mein Händler empfahl Wechsel nach max. 40TKm; vom Wechsel auf die dickeren Ventile der 60/6 wurde abgeraten, wg. höherer Belastung Ventiltrieb durch die größeren Massen(?)). Ich meine, ab '83 hat BMW dann aber modifizierte Ventile mit dickeren Schäften (und/oder anderer Legierung?) verbaut; die sollen so langlebig wie bei den großen Kühen sein (in meiner R45 sind solche jetzt >50TKm drin, und das Teil wird nicht geschont; mal schauen, wie lang das geht...)

Bei den großen R80/100 (Typ 247) sind Ventilabrisse meist kein Thema, und wenn findet sich der Grund häufig am Lenker, wie manzkem schon schrieb.....
Vor 100TKm braucht man sich bei diesen Modellen in der Regel keinen Kopp drum zu machen (Materialfehler kann natürlich mal vorkommen)

mfg
mattes
 
Ja, so eine R45 hatte ich auch mal, 27 PS, die kamen so bei 7000 Umdrehungen, da fährt man dann gern mal Vollgas. Aber welcher 2V ist denn für 7000 Touren ausgelegt, auf Dauer? So bei 30000 ist mir dann ein Ventil in den Keller gefallen. Mit 40000 hab ich sie dann verkauft. Der Käufer war später ziemlich sauer, weil nach 1 Monat der andere Zylinder an der Reihe war. Ich würde sagen: glatte Fehlkonstruktion, bin dann ( so vor gut 20 Jahren auf meine jetzige Q umgestiegen, die braucht sich nicht so schinden.
 
Es handelt sich um eine R 100 RS mit Mahle Sportkolben, SH, EBC Bremsen in einem optisch für mich unerträglichen Zustand.

Ich denke, so auch der :gfreu:, das es sich um einen Wartungsmangel handelte.
 
Original von Luggi
Es handelt sich um eine R 100 RS mit Mahle Sportkolben, SH, EBC Bremsen in einem optisch für mich unerträglichen Zustand.

Ich denke, so auch der :gfreu:, das es sich um einen Wartungsmangel handelte.

Inwiefern Wartungsmangel ?
Kann man da was machen außer sorgfältig hinhören ?

Gruß
Ewald
 
Original von walti
Ja, Ventile richtig einstellen

Die Frage des :gfreu: an den Kunden wann das Ventilspiel zuletzt geprüft wurde, wurde mit :nixw: beantwortet.

Neben einem eventuell stark abgemagerten Gemsich, dürfte das wohl die Ursache gewesen sein.
 
Original von walti
Ja, Ventile richtig einstellen

Das dürfte in diesem Fall nicht helfen.
Wenn die Ventilführungen verschlissen sind, läuft der Ventiltrieb ein bißchen lauter und der Ölverbrauch geht hoch. U.U. bläut der Motor im Teillastbereich.

Die Ventille müssen noch nicht mal Kontakt zum Kolben bekommen. Durch das übermäßige Spiel gleiten die Schäfte nicht mehr sauber in den Führungen, das Ventil "schnarrt" beim Schließen (es kann sich nicht entscheiden, wo es an der Führung anliegen soll und schnattert hin und her). Durch die dabei entstehenden Schwingungen kann der relativ schwere Ventilteller einfach abvibriert werden.
 
Original von walti
Ja, so eine R45 hatte ich auch mal, 27 PS, die kamen so bei 7000 Umdrehungen, da fährt man dann gern mal Vollgas. Aber welcher 2V ist denn für 7000 Touren ausgelegt, auf Dauer? So bei 30000 ist mir dann ein Ventil in den Keller gefallen. Mit 40000 hab ich sie dann verkauft. Der Käufer war später ziemlich sauer, weil nach 1 Monat der andere Zylinder an der Reihe war. Ich würde sagen: glatte Fehlkonstruktion, bin dann ( so vor gut 20 Jahren auf meine jetzige Q umgestiegen, die braucht sich nicht so schinden.

jo, gefühlt eher 8000..... offiziell sollten die 27PS bei 6500 antraben; bei meiner mit der leichteren Kupplung und Schwungscheibe kommt's auch hin, glaube ich; bei den Vorgängern war das schon eine zähe Angelegenheit. Vollgasfest sind die einfach nicht, aber Fehlkonstruktion würde ich jetzt auch nicht sagen: Ist eben Stoßstangenmotor, das sollte man sich klar machen und demgemäß behandeln. Ok, die schleppt(e) für die Leistung einfach zuviel Gewicht rum und heute räumt man keinen Blumentopf mehr ab, aber für ein wenig Spaß in Winter u. Frühjahr reicht's immer noch.
Anfangs wusste ich nix von der Ventilproblematik, bin aber artgemäß gefahren und hatte 60T drauf als der Händler dringend zum Tausch rat; da es eh Zeit für Bleifrei-Umrüstung war, war das ok. Bei 112T gab's den nächsten Ventilsatz (die angeblich jetzt haltbar sind). Seitdem wurden die Drehzahlen immer höher (will ja schon noch das Rücklicht vom LeMans-Kumpel im Blick behalten;-). Und auch mit 168T liegt der Ölverbrauch <=0,2l/1T; nur die Peripherie gammelt, Sch.... Streusalz:-(

mfg
mattes
 
Was zum Gruseln auf die Nacht hab ich da ja auch noch:

bild-3342.jpg


bild-3343.jpg


War eine R65 von 1980 mit nur 34.000 km. :rolleyes:
 
Original von manzkem
Was zum Gruseln auf die Nacht hab ich da ja auch noch:

bild-3342.jpg


bild-3343.jpg


War eine R65 von 1980 mit nur 34.000 km. :rolleyes:

Servus

:entsetzten: Dürfte ganz schön gehämmert haben. :schock:

Da erscheint der Begriff Schmiedekolben in eine ganz anderen Licht. :&&&:

Hoffentlich werde ich so etwas nie live sehen.
 
Original von manzkem
Längere Autobahnfahrt mit gut Drehzahl. :nixw:

nicht die alleinige Ursache ...

Ich bin früher öfter mit meiner R65 von Wuppertal nach Neumünster gefahren - Autobahn und nach dem warm fahren nur noch Vollgas ...
Der Motor hat das ohne Probleme mitgemacht.

Gruß
Ewald
 
Hallo Ewald,

war das ein späteres Baujahr mit den besseren Ventilen?
Es sind ja nicht alle Motoren so verendet; war aber eine bekannte Schwachstelle.
Ich habe dieses Ventil auch nicht selbst gehimmelt, nur den Schrott für kleines Geld abgegriffen. ;)
 
Tach,

die BMW 2V Qühe sind unabhängig davon, was BMW schreibt erst ab Einführung der Paralever GSSen zum Modelljahr 1988 sommerautobahnvollasttauglich.

Zu diesem Zeitpunkt wurden die Ventilsitzwinkel geändert.

Ich habe bei meiner bisher noch nie das Ventilspiel nennenswert korrigieren müssen.

Eine Dauertest R80 RT bedurfte damals nach spätestens 500 km Autobahnvollast der Nachstellung weil sie an der Ampel unrund lief.

Andreas
 
Original von manzkem
Hallo Ewald,

war das ein späteres Baujahr mit den besseren Ventilen?
Es sind ja nicht alle Motoren so verendet; war aber eine bekannte Schwachstelle.
Ich habe dieses Ventil auch nicht selbst gehimmelt, nur den Schrott für kleines Geld abgegriffen. ;)

Baujahr 9/1980
ging wirklich gut - obwohl nur 50 PS
habe ich dann nach 110 tkm verkauft weil Rahmen krumm ...

Gruß
Ewald
 
Bei den kleinen Kühen sind es oft die Ventilsitze. Die sollten irgendwann erneuert werden, wenn der Ventiltrieb extrem laut wird. Die Auslassventile werden auch oft durch eine magere Vergasereinstellung in Verbindung mit hohen Drehzahlen gehimmelt. Wird dem kleinen Ventil dann alles zu heiß. Dann keine Ventileinstellung und es knickt einfach ab und küsst den Kolben

Die Ventilsitze waren an meiner R65 die erste Operation bei 40 TKM. Ventile sind noch alle topp, die Kuh läuft auch im Hochsommer 170 Sachen mit mir (45 PS!) und Ventile muss ich nur dann und wann einstellen, wenn ich sie nicht mehr so deutlich klimpern höre. Dank der Gläser-Verkleidung ist ja alles zu hören .... :-) - außer Außengeräusche ;-)
 
Zurück
Oben Unten