Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr - Korrektur: schwergängig

jowi64

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Guten Abend,

wie gerade schon in meiner Vorstellung erwähnt - hier mein Problem.
Linke Seite Einlass Ventil Axialspiel war etwas zu groß. Der korrekte OT ist eingestellt. Kopfmuttern gelöst und die Böcke mit der Hand zusammengedrückt und Kopfmuttern über Kreuz korrekt wieder angezogen, Axialspiel verbessert. Dann Ventile eingestellt. Beim Anziehen der Kontermutter gemerkt das ich nicht richtig mit 20Nm anziehen kann, Gewinde wohl defekt.
Um die Einstellschraube entnehmen zu können mussten die Böcke komplett mit den Kipphebel runter. Das Gewinde habe ich vorsichtig nachgeschnitten und wollte neu versuchen.
Böcke wieder vorsichtig drauf, aber wenn ich die Kopfmutter nachziehe habe ich kein Spiel mehr? Die Ventil Einstellschraube ist ganz reingedreht, die Stößelstange hat Spiel, aber wie gesagt, wenn ich die Kopfmuttern nachziehe , habe ich keine Spiel mehr - also auch bei mir der Kipphebel klemmt so zu sagen.

VG Jochen
 

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Hast du mit der Stößelstange die Kalotte im Stößel an der Nockenwelle getroffen?
Gruß
Roman
 
AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem

Hast du mit der Stößelstange die Kalotte im Stößel an der Nockenwelle getroffen?
Gruß
Roman
hmm... wie kann ich das feststellen?
Ich löse das alles noch mal, morgen früh und versuchen mal an der Stößelstange zu wackeln, vielleicht geht sie weiter rein, oder?
 
AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr

ok, habe gerade noch mal die Ventileinstellschrauben und die 4 Kopfschrauben (nicht die 2 mittleren) gelöst. Bei der Stößelstange habe ich versucht duch vor-rück Bewegungen festzustellen, ob sie richtig an der Nockenwelle anliegt, aber ich glaube da kann man nicht viel falsch machen? Alles weiterhin in korrekter OT Zündstellung.
Ich habe wieder alles korrekt angezogen und das Spiel Einlass 0,15mm Auslass 0,20mm eingestellt.

Naja bei 3 Dingen bin ich mir unsicher:
1) Beim Auslass erscheint mir das alles leichtgängiger, der Kipphebel lässt sich leicht bewegen. Ich höre dabei ein deutliches klack, klack. Beim Einlass muss ich schon kräftiger am Kipphebel ziehen um das Spiel zu spüren, das klack klack ist dann auch nicht so deutlich.
2) Die Ventileinstellschraube vom Einlass ist fast ganz reingedreht. Beim Auslass eher in Mittelstellung (siehe Foto).
3) Die Feder kommt sehr nahe an den Kipphebel - wenn sie nicht sogar Kontakt hat (siehe Foto)? Ich hatte versucht die Böcke so zu positionier das ich das vermeide, einen besseren Abstand konnte ich nicht einstellen.

Meint ihr ich kann die Ventildecke wieder montieren und einen Startversuch wagen?
Ich weiß jetzt leider nicht, ob das bevor ich angefangen habe hier rumzuschrauben genauso so war.
Auf alle Fälle lief der Motor sehr gut, meiner bescheidenen Einschätzung nach kein Ventilklappern. Gut die R60/5 klingt halt prinzipiell ein wenig wie eine Nähmaschine...


 

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Bist du dir sicher, dass du die Ventile am richtigen OT eingestellt hast? Die Markierung siehst du im Schaufenster vom Motorgehäuse. Wenn es der falsche OT ist, musst du die Kurbelwelle weiterdrehen, bis wieder die OT-Markierung erscheint.

Gruß Bernhard
 
AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr

Hallo Jochen,

dreh zur Sicherheit mal die KW um 360 Grad und messe dann noch einmal das Ventilspiel!

Gruß

Kai
 
AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr

Ja, ich mache das beim korrektem Zündung OT, wenn ich eine Umdrehung weiter drehe und wieder auf OT bin, haben beide Ventile kein Spiel - also bin ich im richtigen OT
 
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AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr

Naja bei 3 Dingen bin ich mir unsicher .
1) Beim Auslass erscheint mir das alles leichtgängiger, der Kipphebel lässt sich leicht bewegen. Ich höre dabei ein deutliches klack, klack. Beim Einlass muss ich schon kräftiger am Kipphebel ziehen um das Spiel zu spüren, das klack klack ist dann auch nicht so deutlich.
2) Die Ventileinstellschraube vom Einlass ist fast ganz reingedreht. Beim Auslass eher in Mittelstellung (siehe Foto).
3) Die Feder kommt sehr nahe an den Kipphebel - wenn sie nicht sogar Kontakt hat (siehe Foto)? Ich hatte versucht die Böcke so zu positionier das ich das vermeide, einen besseren Abstand konnte ich nicht einstellen ...

Hallo Jochen,

je geringer das eingestellte Spiel, desto leiser ist auch das Klack-Klack beim Bewegen der Kipphebel. Ich stelle 0,10/0,15 mm ein. Da ist beim Einlassventil nichts mehr zu hören. Der Ölfilm dürfte da auch dämpfende Eigenschaften haben.
Mit anderen Worten, da würde ich mir keine Sorgen machen.

Zu 2): könnte es sein, dass die Stoßstangen nicht gleich lang sind?

zu 3): kennst Du diesen Parallelthread? Hier ist ein Werkzeug zur Positionierung der Kipphebellagerböcke abgebildet. Vielleicht ergibt sich in dieser Richtung eine Lösung.
 
Hallo Jochen
Die unterschiedlichen Längen der sichtbaren Stoßstangen und der Position der Einstellschrauben lässt vermuten dass Du vielleicht im falschen OT die Ventile eingestellt hast. :nixw:

Am eindeutigsten lässt sich der Zündungs OT feststellen wenn in diesem Bereich die Kurbelwelle gedreht wird und Ventile und Kipphebel sich nicht bewegen (in diesem OT wird das Ventilspiel eingestellt) während auf der anderen Seite im Gaswechsel OT die Teile in Bewegung und die Ventile in der Überschneidung leicht geöffnet sind - Einlass öffnet, Auslass schließt.
 
Du fährst, genau wie ich, die allererste Stösselstangentype mit den relativ dicken, aufgesetzten Kugelkappen. Bei mir war eine lose. Vielleicht ist das bei dir genauso. Wenn sich diese Kappe in halb heruntergerutschtem Zustand wieder festsetzt / verkeilt, dann kommst du natürlich mit dem Einstellweg der Einstellschraube nicht mehr hin.

Deshalb die Stösselstangen ausbauen, nebeneinander legen und die Länge vergleichen. Falls die eine Stange länger ist, diese ersetzen (nicht billig) oder die Kappe abziehen, saubermachen und mit hochfester Schraubensicherung aufschieben und unter Druck trocknen lassen.

Das habe ich vor 25 Jahren so gemacht, und es hält bis heute.

Jan
 
Du fährst, genau wie ich, die allererste Stösselstangentype mit den relativ dicken, aufgesetzten Kugelkappen. Bei mir war eine lose. Vielleicht ist das bei dir genauso. Wenn sich diese Kappe in halb heruntergerutschtem Zustand wieder festsetzt / verkeilt, dann kommst du natürlich mit dem Einstellweg der Einstellschraube nicht mehr hin.

Deshalb die Stösselstangen ausbauen, nebeneinander legen und die Länge vergleichen. Falls die eine Stange länger ist, diese ersetzen (nicht billig) oder die Kappe abziehen, saubermachen und mit hochfester Schraubensicherung aufschieben und unter Druck trocknen lassen.

Das habe ich vor 25 Jahren so gemacht, und es hält bis heute.

Jan
Stösselstangen ausbauen, öhhmm so weit gehen meine Kenntnisse wohl nicht - dazu müßt er ZK runter?
 
Einfach die vier Schrauben runter, die die Kipphebelböcke auf den Zylindern halten. Du solltest aber einen Drehmomentschlüssel haben, wenn du sie wieder dranschraubst (überkreuz anziehen mit 34 Nm). Das sind 4 Zuganker. Wenn du die zwei versteckteren Schrauben nur leicht löst (nachher wieder festziehst), dann bleiben Zylinder und Kopf zusammen.
 
Einfach die vier Schrauben runter, die die Kipphebelböcke auf den Zylindern halten. Du solltest aber einen Drehmomentschlüssel haben, wenn du sie wieder dranschraubst (überkreuz anziehen mit 34 Nm). Das sind 4 Zuganker. Wenn du die zwei versteckteren Schrauben nur leicht löst (nachher wieder festziehst), dann bleiben Zylinder und Kopf zusammen.
Die 4 Schrauben hatte ich ja gestern schon unten, Drehmomentschlüssel habe ich. Ich nehme an dann sollen die 2 Böcke mit den Kipphebeln vorsichtig abgezogen werden (das hatte ich ja gestern bereits am Einlass Ventil gemacht).
Verstehe ich dich richtig: jetzt die 2 mittleren Schrauben vom ZK lösen. Aber wie komme ich dann an die Stösselstangen? Lassen die sich jetzt rausziehen?
 
Die 4 Schrauben hatte ich ja gestern schon unten, Drehmomentschlüssel habe ich. Ich nehme an dann sollen die 2 Böcke mit den Kipphebeln vorsichtig abgezogen werden (das hatte ich ja gestern bereits am Einlass Ventil gemacht).
Verstehe ich dich richtig: jetzt die 2 mittleren Schrauben vom ZK lösen. Aber wie komme ich dann an die Stösselstangen? Lassen die sich jetzt rausziehen?
Ok, so habe ich es gemacht...
Stangen gingen raus, sind beide gleich lang, kappen alle fest
 
Die 4 Schrauben hatte ich ja gestern schon unten, Drehmomentschlüssel habe ich. Ich nehme an dann sollen die 2 Böcke mit den Kipphebeln vorsichtig abgezogen werden (das hatte ich ja gestern bereits am Einlass Ventil gemacht).
Verstehe ich dich richtig: jetzt die 2 mittleren Schrauben vom ZK lösen. Aber wie komme ich dann an die Stösselstangen? Lassen die sich jetzt rausziehen?

Hallo Jochen,

die beiden mittleren Schrauben würde ich nicht komplett lösen. Die Zylinderkopfdichtung soll sich nicht verschieben können!

Die Stoßstangen lassen sich herausziehen, wenn die Kipphebelachsen entfernt wurden.

Eventuell erst die eine Stoßstange ausbauen, den Kipphebel wieder befestigen (10 Nm), dann die zweite Achse ausbauen.
Du hast dann weniger Bewegung am Zylinderfuß.
Das ist jetzt aber Theorie. Die Profis wissen da sicher Genaueres.
 
Ich glaube ich hab's:gfreu: Bin ja eigentlich IT'ler - wir sagen ja immer "die größte Fehlerquelle sitzt vor dem Bildschirm".
Ich habe wohl gestern die Blöcke am EV verdreht, also falsch rum montiert.
Außen liegt eine Wulst, wenn die nach innen zeigt passt das alles nicht richtig. Auf dem Foto sieht man jetzt die richtige Position. Die Kerbe der Blöcke vom EV zeigt nach hinten! Die Ventil Einstellschraube kommt auch wieder in die richtige Position.
Ist das nicht schön??!
Ich montiere jetzt alles wieder ordentlich, stelle die Ventile ein - habe ja jetzt schon Übung.
Und wenn alles passt, starte ich nachher die engine...
 

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Die Länge der Stösselstangen hast Du bei der Gelegenheit auch gleich verglichen?

Gruss, Frank
 
AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr

Hallo Jochen,

je geringer das eingestellte Spiel, desto leiser ist auch das Klack-Klack beim Bewegen der Kipphebel. Ich stelle 0,10/0,15 mm ein. Da ist beim Einlassventil nichts mehr zu hören. Der Ölfilm dürfte da auch dämpfende Eigenschaften haben.
Mit anderen Worten, da würde ich mir keine Sorgen machen.

Allgemeine Frage dazu: ist das wirklich so?

Soweit ich weiß, dient das Ventilspiel dazu, die Ausdehnung des Materials bei Erwärmung zu kompensieren. Dabei ist das Auslaßventil thermisch stärker belastet als das Einlaßventil, deswegen das größere Spiel.

Und, so wurde es mir gesagt, ist gerade beim Auslaßventil ein etwas zu geringes Spiel deutlich kritischer als ein etwas zu großes Spiel. Ich schaue bei meiner R-100 R immer, daß ich etwas mehr als die 0,20 mm Spiel laut Anleitung habe: die 0,20 mm-Fühlerlehre soll saugend-schmatzend durch den Spalt gehen, die 0,25 mm-Fühlerlehre gerade eben nicht mehr. Soll es halt klappern - wenn es nicht klappert, mache ich mir Sorgen.
 
AW: Ventile einstellen R60/5 - Problem keine Spiel mehr

Allgemeine Frage dazu: ist das wirklich so? ...

Ja, dem ist so.


Hallo Jörg,

es ging hier ausschließlich um ein wahrnehmbares "Klack-Klack" beim Einstellen des Ventilspiels. Nicht um die Klappergeräusche im Betrieb.

Und dieses "Klack-Klack" ist bei einem Spiel von 0,1 mm kaum noch bis garnicht vorhanden.

Die Ausführungen zum Ventilspiel sind soweit richtig. Bei der Ermittlung des notwendigen Ventilspiels im kalten Zustand muss nicht nur der unterschiedliche Ausdehnungsbeiwert der verschiedenen Materialien, sondern auch die unterschiedlich schnelle Erwärmung der einzelnen Bauteile berücksichtigt werden. Das Spiel darf halt in keiner Betriebsphase negativ werden.

Ein Spiel beim Auslassventil Richtung 0,25 mm wäre mir zuviel. Ich hatte auch eine zeitlang 0,18 mm (7/1000 Zoll) eingestellt, bin aber irgendwann zu 0,15 mm zurückgekehrt. Bisher habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Mein Motorrad sieht allerdings keine Dauerdrehzahlen nahe der Drehzahlgrenze.
Wenn Du mit den knapp 0,25 mm zufrieden bsit, dann bleib dabei.
 
Über das Thema kann man trefflich diskutieren bis zum St.-Nimmerleinstag.
Wir haben uns hier mal auf das Optimum 0,12/0,18 festgelegt.
 
Nun ja, ich habe ein bißchen technisches Grundverständnis: ich weiß, wierum eine Schraube aufgeht; den Rest muß ich mir erklären lassen. Und manches verstehe ich auch nicht beim ersten mal Erklären. Nicht böse sein.

Die 0,12/0,18 mm gelten also für alle 2V-Boxer, nicht nur für die /5er, um die es hier geht?

Und wie mißt man 0,12 und 0,18 mm? Ich habe lediglich eine Fühlerlehre in 0,05 mm-Schritten.
 
... Und wie mißt man 0,12 und 0,18 mm? Ich habe lediglich eine Fühlerlehre in 0,05 mm-Schritten.

Hallo,

auch diese Größen kann man käuflich erwerben.

Ich verwende in solch einem Fall zöllige Lehren. die 5/1000 " sind 0,127 mm und die 7/1000 " sind 0,178 mm. Mit der 7er hatte ich, wie erwähnt, früher meine Auslassventile eingestellt.
 
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