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Ventile & Kolben kollidieren

zissou

Teilnehmer
Seit
24. Juni 2008
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14
Hallo Miteinander!

Die Zylinder meiner R65 (Bj 1987, 20kW, aber immerhin mit 308° Nockenwelle) sind innen spiegelblank (keinerlei Honspuren). Daher wollte ich ihr etwas neuere Zylinder und Kolben spendieren, die ich in der Bucht erstanden habe. Die alten Kolben hatten eine Verdichtung von 8.4, die neuen immerhin 9.2. Dachte eigentlich, daß sich die Dinger dennoch ohne Probleme einbauen lassen, zumal ich noch die kleinen Ventile habe. Leider stoßen Kolben und Ventile aber zusammen. Der Motor läßt sich von Hand nicht mehr durchdrehen. Scheint aber nur ein winziges Stück zu fehlen. Vermutlich läßt sich das Problem mit einer Fußdichtung beheben. Darum die Frage, gehört zu den 9.2 Kolben eine Fußdichtung und wenn ja wie dick? Und: Hat vielleicht jemand eine andere Lösungen für mein Problem - eigentlich möchte ich mir die höhere Verdichtung nicht gleich wieder ruinieren (Rückbau auf die originale 256° Nockenwelle mit geringerem Hub gefällt mir natürlich auch nicht).
Tausend Dank schon mal!

christian.
 
Wenn du die Verdichtung nicht verändern willst müsstet du die Ventiltaschen im Kolben tiefer setzen (lassen).
Der Abstand Ventil/Kolben sollte nach landläufiger Meinung im kalten Zustand mind. 1,5 mm betragen. Wenn du das mit einer Dichtung erreichen willst, dann brauchst du also mind. eine 2mm oder mehr starke Dichtung (was keiner Seriendichtung entspricht). Das wirkt sich in jedem Fall deutlich auf die Verdichtung aus.
 
Original von Caferacer
Wenn du die Verdichtung nicht verändern willst müsstet du die Ventiltaschen im Kolben tiefer setzen (lassen).
Der Abstand Ventil/Kolben sollte nach landläufiger Meinung im kalten Zustand mind. 1,5 mm betragen. Wenn du das mit einer Dichtung erreichen willst, dann brauchst du also mind. eine 2mm oder mehr starke Dichtung (was keiner Seriendichtung entspricht). Das wirkt sich in jedem Fall deutlich auf die Verdichtung aus.



....genau so ist das! Ventiltaschen nachsetzen!



Gruß aus dem Aggertal )(-:

Otto
 
Hallo,

Ventiltaschen nach setzten ist die bessere Möglichkeit. Den Ventilsitz nach schneiden die Andere. Einmal mit Knete ausmessen den Anstand. Die Verdichtung durch eine Fußdichtung wegnehmen ist Unsinn, dann können auch die alten Kolben im Motor bleiben.

Gruß
Walter
 
Na das ist doch eine einhellige Expertenmeinung! Wenn ich 1.5 mm Abstand einhalten sollte, dann sind Dichtungen natürlich albern. Leider ist eure Lösung etwas teurer als zwei Fußdichtungen. Oder lässt sich sowas mit einer Standbohrmaschine angehen?
Frage mich, wieso R65 Kolben, die vermutlich sogar mit den großen Ventilen laufen sollten, bei mir nicht passen wollen ...

Danke euch allen!

christian.
 
Original von zissou
Na das ist doch eine einhellige Expertenmeinung! Wenn ich 1.5 mm Abstand einhalten sollte, dann sind Dichtungen natürlich albern. Leider ist eure Lösung etwas teurer als zwei Fußdichtungen. Oder lässt sich sowas mit einer Standbohrmaschine angehen?
Frage mich, wieso R65 Kolben, die vermutlich sogar mit den großen Ventilen laufen sollten, bei mir nicht passen wollen ...

Danke euch allen!

christian.


....das lässt sich schlecht mit der Standbohrmaschine regeln. Du brauchst eine Fräsmaschine dafür.

Dazu eine schwenkbare Aufspannvorrichtung, wo der Kolben mit einem Spannbolzen, der durch die Bohrung des Kolbenbolzens gesteckt wird, aufgespannt.

Dann wird der Sitz genullt. dass heisst, das so die Mitte der Bohrung ermittelt wird.

Jetz kommt das Plan- uns Ausdrehwerkzeug (Wohlhaupter oder Spindelwerkzeug) zum Einsatz. Mit dem Bohrstahl kratze ich den innenØ an und fahre auf tiefe. Da kann ich dann nun die Tasche so weit ausdrehen, wie ich vorher das Maß ermittelt habe.

Beim Wohlhaupter kann ich eine Sperre ziehen. Wenn ich am InnenØ bin, kann ich die gerändelten Zustellringe festhalten und der Bohrstahl fährt zur Mitte und dreht die Fläche schön plan aus.

Man sieht, man braucht schon eine gut eingerichtete Garage, um das hinzubekommen! :kue:

Gruß aus dem Aggertal )(-:

Otto
 
Oh jeh, so wird das nüscht. Habe hier eine schlichtere Lösung gefunden (siehe Dateianhang).
So machen es wohl die Volvofahrer.
Irgendwas dazwischen wäre mir ganz recht.

werde mal weiter suchen.

Grüße vom christian.
 

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Original von zissou
Oh jeh, so wird das nüscht. Habe hier eine schlichtere Lösung gefunden (siehe Dateianhang).
So machen es wohl die Volvofahrer.
Irgendwas dazwischen wäre mir ganz recht.

werde mal weiter suchen.

Grüße vom christian.




....das kannste knicken! An dem Ventilteller ist keine Schneidengeometrie zu erkennen! Da kannste nur Kaffebohnen mit mahlen, sage ich mal.

Die Methode mit dem Ventil könnte fruchten, in dem man sich in einer Werkzeugschleiferei Spanfläche und Freiwinkel anschleifen lässt.

8mm Spannzange, Ventil einspannen und senken. Man könnte sich auch einen Flachsenker des gewünschten Ø besorgen. Das ist noch besser.


Gruß aus dem Aggertal )(-:

Otto
 
Original von zissou
Habe hier eine schlichtere Lösung gefunden (siehe Dateianhang).
So machen es wohl die Volvofahrer.
Boah ey :schock:

Aber vielleicht klappt's, man kann ja auch Lager mit nem Stein vom Straßenrand reinkloppen :D
 
Hallo
ich hab bei Stolze 70€ für ventiltaschen fräsen in 2 Kolben bezahlt.
Dafür lohnt selbstpfusch nicht.
Gruss ,Alfonso.
 
Hallo Christian,

noch zwei weitere Möglichkeiten:

Nr. 1 stammt aus dem Buch von Ludwig Apfelbeck, "Wege zum Hochleistungs-Viertaktmotor", S. 134. Er schlägt Bearbeitung auf der Drehbank vor und sagt, das sei sogar einfacher als auf der Fräsmaschine. Gebraucht wird eine Plan- bzw. Aufspannscheibe. Auf dieser wird ein verstellbarer Aufspannwinkel - na, natürlich aufgespannt, entsprechend dem Ventilwinkel. Darauf wird der Kolben befestigt (Zugschraube mit Auge für den Kolbenbolzen). Der Kolben wird zentriert - Reitstockspitze zielt auf Mitte Ventiltasche; dann kann ausgedreht werden. Apfelbeck redet hier nicht nur vom Nacharbeiten, sondern von kompletten Ventiltaschen, die in Kolbenrohlinge eingedreht werden!

Nr. 2 stammt vom schändlich faulen Fritz, der sich zwar schon eine Planscheibe gebaut hat, für einen verstellbaren Aufspannwinkel aber denn doch keine Lust mehr hatte. Da er einen Minischleifer sein eigen nennt, hat er damit frei Hand die Taschen nachgesetzt. Dabei ging es allerdings nur um 0,5 mm und die auch nur randständig, weil die Engstelle nur am Ventilrand vorlag.

Grüßle, Fritz. )(-:
 
Original von Fritz
Hallo Christian,

noch zwei weitere Möglichkeiten:

Nr. 1 stammt aus dem Buch von Ludwig Apfelbeck, "Wege zum Hochleistungs-Viertaktmotor", S. 134. Er schlägt Bearbeitung auf der Drehbank vor und sagt, das sei sogar einfacher als auf der Fräsmaschine. Gebraucht wird eine Plan- bzw. Aufspannscheibe. Auf dieser wird ein verstellbarer Aufspannwinkel - na, natürlich aufgespannt, entsprechend dem Ventilwinkel. Darauf wird der Kolben befestigt (Zugschraube mit Auge für den Kolbenbolzen). Der Kolben wird zentriert - Reitstockspitze zielt auf Mitte Ventiltasche; dann kann ausgedreht werden. Apfelbeck redet hier nicht nur vom Nacharbeiten, sondern von kompletten Ventiltaschen, die in Kolbenrohlinge eingedreht werden!

Nr. 2 stammt vom schändlich faulen Fritz, der sich zwar schon eine Planscheibe gebaut hat, für einen verstellbaren Aufspannwinkel aber denn doch keine Lust mehr hatte. Da er einen Minischleifer sein eigen nennt, hat er damit frei Hand die Taschen nachgesetzt. Dabei ging es allerdings nur um 0,5 mm und die auch nur randständig, weil die Engstelle nur am Ventilrand vorlag.

Grüßle, Fritz. )(-:



....alles richtig, was hier geschrieben wird! Das Problem dabei, dass die wenigsten das Equipment haben, sich so etwas selber zu machen.

Beim Fachbetrieb gibt es einen Vorteil: wenn der den Kolben "zerholzt",
hat der ein Problem.
Wenn der ungeübte Laie sich ans Werk macht --> Schrott und man steht doof da! :&&&:



Gruß aus dem Aggertal )(-:

Otto
 
Original von Euklid55
Hallo,

die Lösung für den Volvo Fahrer ist in den Werkstattarmen Gebieten nördlich vom Polarkreis geeignet.

Gruß
Walter


Diese generalisierende geografische diskriminierung ist eine bodenlose Frechheit der eine unmittelbare Reaktion bedarft :O
Ich bin der Meinung diese Lösung ist für jeden Volvo Fahrer geeignet :bier:

Nördlich vom Polarkreis )(-:

Christian
 
Original von Euklid55
Hallo,

die Lösung für den Volvo Fahrer ist in den Werkstattarmen Gebieten nördlich vom Polarkreis geeignet. Für Mitteleuropa ungeeignet. Von einem Wohlhaupter träume ich.

Gruß
Walter

Zugegeben schön umgesetzt ist das nicht, aber generell wenn der Ventilteller sauer eingeschliffen wird, warum nicht. Der Kolben ist doch eh nur aus na Alulegierung. Und es ist auch nicht verkehrt wenn das Ventil das als Fräser missbraucht wird 5 Zehntel größer ist als das was hinterher eingebaut wird.
 
Hallo,

zurück zum eigentlichen Problem. Sind die Kolben eigentlich richtig eingebaut? Der Pfeil auf dem Kolben zum Auslaß, die größere Ventiltasche zum Einlass hin. Ist der Kolben falsch herum eingebaut passen die Taschen nicht zum Ventilsitz und alles klemmt.

Gruß
Walter
 
Ich fahr einen Volvo,

weiss aber ehrlich nicht so richtig von was Ihr redet :nixw:

:yeah:

Original von zissou
Oh jeh, so wird das nüscht. Habe hier eine schlichtere Lösung gefunden (siehe Dateianhang).
So machen es wohl die Volvofahrer.
Irgendwas dazwischen wäre mir ganz recht.

werde mal weiter suchen.

Grüße vom christian.
 
Hallo Miteinender,

Danke noch mal, für die vielen Tips. Die Schwedentechnik ist wohl recht verbreitet, manche nutzen die sogar bei eingebautem Kolben und verwenden einen alten Zylinderkopf als Führungshilfe. Aber keine Sorge, ganz so verzweifelt war ich noch nicht. Statt dessen habe ich mir gestern das Problem mit etwas Knetmasse genauer angeschaut und siehe da: Fehldiagnose meinerseits. Die Ventile sind gar nicht im Weg, der Brennraum ist schlicht zu klein. Habe ja eine R65 mit 20kW, und zumindest bei meiner wurden die Zylinderköpfe der R45 verbaut. Da passen die höher verdichtenden Kolben nicht mehr. Als nächste Ausbaustufe sind 50 PS Köpfe geplant, einen habe ich schon, da läßt sich die unterschiedliche Geometrie der Brennräume sehr schön sehen. Mitt dem 50PS Zylinderkopf lässt sich der Motor auch wieder durchdrehen.
Jetzt habe ich die alten Kolben wieder montiert und sobald ich zwei 50 PS Köpfe habe geht es weiter.
Von einer erfreuliche Sache kann ich aber noch berichten: Die einteiligen Kipphebelböcke von Granada sind drin, passen perfekt und seither tickt es bei mir (fast) nicht mehr.

Viele Grüße,

vom christian.
 
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