Ventilspielmysterium die 2.

qolonius

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09. Nov. 2008
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528
Ort
Pulheim
Hallo !

Hab jetzt leider eine unschöne Entdeckung gemacht:

Durch wechselseitiges Schließen eines Ventils (z.Bsp. Auslass links) verändert sich das Ventilspiel des anderen Ventils der gleichen Seite um bis zu 0,15 mm (im obiggen Beispiel also Einlass 0,25) . Auf der anderen Seit z.Bsp. Einlass leicht geschlossen Auslass von 0,2 auf gut 0,3.

Klingt nicht gut , oder ?

Roland
 
Original von qolonius
Hallo !

Hab jetzt leider eine unschöne Entdeckung gemacht:

Durch wechselseitiges Schließen eines Ventils (z.Bsp. Auslass links) verändert sich das Ventilspiel des anderen Ventils der gleichen Seite um bis zu 0,15 mm (im obiggen Beispiel also Einlass 0,25) . Auf der anderen Seit z.Bsp. Einlass leicht geschlossen Auslass von 0,2 auf gut 0,3.

Klingt nicht gut , oder ?

Roland

Klingt nach ausgeschlagener NW-Lagerung. :(
Äußert sich das stärker auf der E- oder der A-Seite?
Ersteres hieße Lager im Motorgehäuse ausbuchsen. :evil:
Zweiteres wäre das vordere Lager, weniger Aufwand.
0,15 mm Lagerluft ist jedenfalls schon heftig.
 
Tja - genau das hab ich befürchtet.

Kann man denn damit noch weiterfahren ? Oder sind Kollateralschäden zu befürchten ?
 
Eine gewisse Zeit kannst du damit mit Einschränkungen leben. Aber schon jetzt stimmen natürlich die Steuerzeiten und die Füllgrade nicht mehr.
Ein Gleitlagerschaden hat ein exponentielles Wachstum. Je größer die Luft, desto schneller reiben sich die Lager weiter aus, da die Welle ja nicht mehr rotiert, sondern taumelt.
 
klingt nicht gut ! Also lieber doch schnell ran ! Das vordere lager scheint mir ja noch überschaubar. Hinten allerdings ... Kann man das ausbuchsen am eingebauten motor durchführen lassen ? Und gibt 's im kölner raum jemanden der das gut kann ?
 
Original von qolonius
Tja - genau das hab ich befürchtet.

Kann man denn damit noch weiterfahren ? Oder sind Kollateralschäden zu befürchten ?

Es könnte auch noch folgendes geschehen: Wenn die NW die "Soll-Lage" verläßt, dann nudelt es die Nocken platt, weil das Spiel viel zu groß wird. Die Stößel schlagen nur noch auf die Nocken. (Muß aber nicht sein).
 
Vernünftig ausbuchsen funktioniert nach meiner unmaßgeblichen Meinung nur, wenn das Gehäuse auf der Kupplungsseite plan aufgespannt und von oben bearbeitet wird.
Im eingebauten Zustand von vorne zu bearbeiten würde Spezialmaschinen erfordern, die an der Vorderseite gespannt werden. Wenn du jemand findest, der so was hat...
 
Original von qolonius
Kann man das ausbuchsen am eingebauten motor durchführen lassen ?
ich denke Nein

Und gibt 's im kölner raum jemanden der das gut kann ?
allgemein für Motorenarbeiten und -bearbeitungen: Motoren-Walk; Ehrenfeldgürtel, Ecke Subbelratherstr.
ob der auch so was kann, weiß ich allerdings nicht; Anruf schadet sicher nicht
 
Hallo Roland,

was mich interesieren würde.
Wie bist Du darauf gekommen?
Wie lässt sich das messen?

Gruß Bruno
 
@ bruno
Feststellen kann man das, in dem man nach ot die KW ein wenig weiterdreht, so dass ein Ventil geöffnet wird und das andere noch geschlossen bleibt. Ursächlich für meine Suche war die Feststellung dass sich das Ventilspiel nach einstellen und nochmaligem Durchdrehen der kw immer wieder verändert hat, ferner nerviges Ventilklappern trotz strammer Einstellung...

Ansonsten:
Gehe ich recht in der Annahme, dass so ein Schaden bei knapp 40.000 Km wohl doch nur mangels ausreichender Schmierung entstehen kann ? Und wo bzw wie müsste man denn nach der Ursache suchen ?

Gruß
Roland
 
Noch mal ne Frage in die Runde:

Wie würdet Ihr die Sachen jetzt angehen ?

Traue mir ja schon das eine oder andere mechanisch zu, Ausbau des Motors wäre zwar was neues aber wahrscheinlich schon machbar. Und dann Versand ?

Gibt es die "gute Adresse" für so eine Reparatur. Möglichkeiten gibt es ja einige vom Allround Motoren Instandsetzer über die bekannten Verdächtigen wie z.B. den Rabbi usw.

Gewissse Sorgen bereitet mir noch die Frage der Ursache für einen solchen Schaden bei nur knapp 40.000 Km oder anders gesagt , empfiehlt es sich den ganzen Motor mal durchchecken zu lassen. Hatte ja schon diverse Vorschäden (Kipphebellager, schlechter Ölaustritt am Kipphebel, eine lose Mutter vom Lagerschild, die einen Teil des Kolbens ausgebrochen hatte).
Was mir in dem Zusammenhang auch noch einfällt: Die Pleuellagerschalen wiesen zum Teil deutiche längliche Riefen/Rillen auf.

Möglicher Folgeschaden der Nockenwellengeschichte wäre sicher auch eine Beschädigung des Ölpumpengehäuses (obwol die Öldruckleuchte bisher ja friedlich war).

Also meine Frage:
Was würdet Ihr dem ambitionierten Hobbyschrauber (mit begrenztem Zeit-/Finanzbudget) in dieser schweren Stunde raten ?

Vielen Dank
 
Original von qolonius
Noch mal ne Frage in die Runde:

Wie würdet Ihr die Sachen jetzt angehen ?

Traue mir ja schon das eine oder andere mechanisch zu, Ausbau des Motors wäre zwar was neues aber wahrscheinlich schon machbar. Und dann Versand ?

Gibt es die "gute Adresse" für so eine Reparatur. Möglichkeiten gibt es ja einige vom Allround Motoren Instandsetzer über die bekannten Verdächtigen wie z.B. den Rabbi usw.

Gewissse Sorgen bereitet mir noch die Frage der Ursache für einen solchen Schaden bei nur knapp 40.000 Km oder anders gesagt , empfiehlt es sich den ganzen Motor mal durchchecken zu lassen. Hatte ja schon diverse Vorschäden (Kipphebellager, schlechter Ölaustritt am Kipphebel, eine lose Mutter vom Lagerschild, die einen Teil des Kolbens ausgebrochen hatte.
Was mir in dem Zusammenhang auch noch einfällt: Die Pleuellagerschalen wiesen zum Teil deutiche längliche Riefen/Rillen auf.

Möglicher Folgeschaden der Nockenwellengeschichte wäre sicher auch eine Beschädigung des Ölpumpengehäuses.

Also meine Frage:
Was würdet Ihr dem ambitionierten Hobbyschrauber (mit begrenztem Zeit-Budget und Finanzbudget) in dieser schweren Stunde raten ?

Vielen Dank

So was kenne ich auch, bei dem motor war es ein Heimwerker der die Ölwexel immer selber gemacht hat, er hat anscheinend immer das "Ölwexel Kit" gekauft, hier war lange die Papierdichtung dabei.
so wurde es dann auch eingebaut: ohne Aluscheiben und mit Papierdichtung, so war das Stichmass zum Steigrohr viel zu groß und das Öl hatte nicht genug Druck, so hat das im Laufe der Zeit einen schleichenden Schaden verursacht, Ölpumpe war eingelaufen, Pleuellager haben gefressen...
Hier würde ich zuerst die Ursache suchen.

Gruß
Herbert

P.S.: es ist zu überlegen ob ein neuer Block mit wenig KM Leistung nicht billiger wäre, nur weiss man hier auch nicht was genau man bekommt, der AT Motor den ich mit angeblichen 40TKM gekauft hatte, war eher 140TKM alt :schimpf: :schimpf: :schimpf:
 
also ich stelle jetzt schon 3 jahrzehnte v2-boxer-ventile ein und kam noch nie auf die idee, nach einstellen die kw 360 grad durchzudrehen und noch mal zu messen. um spiel zwischen nockenwelle, stößel, stoßstangen und kipphebel zu vermeiden drücke ich immer beim messen auf die einstellmutter am kipphebel. ich würde jetzt mal vermuten, selbst zu großes spiel in dem nw-lagern vorausgesetzt, käme ich auch immer auf das gleiche meßergebnis.
warum soll sich denn die nw nach 360 grad drehung anders positionieren, wenn sie über den stößel wieder in gleicher richtung belastet wird ?
und ventilspiel messen ohne die spiele von kipphebel zur nw durch druck zu eleminieren, kann nur in die hose gehen.

verwunderte grüße aus mainz :entsetzten:
claus
 
Hallo Claus !

Ich fürchte, dass meine ursprüngliche Beobachtung (vorangegangener Thread) bezüglich der Regelmäßigkeit der Veränderung so nicht stimmte.



Gruß

Roland
 
nochmal drüber nachgedacht. wenn ich links das ventilspiel messe, sind beide linken stößel frei, dh. ohne druck auf die nw. wohl aber auf der rechten seite. heisst die nw wird durch die kräfte der beiden rechten ventilfedern nach links-unten gedrückt. wird nun ot immer in motordrehrichtung erreicht, müsste auch alle 360 die nocke in gleicher position sein. bei nw-lagern mit korrektem spiel dürfte auch die drehrichtung um ot zu erreichen keine rolle spielen. wird die drehrichtung verändert, KÖNNTE bei zu großem spiel der nw-lager die nw eine veränderte position einnehmen und sich das spiel ändern. dazu müsste man aber dann nicht 360 grad durchdrehen, sondern nur ein stück vor und wieder zurück auf ot. vielleicht ein guter test um zu sehen was die nw-lager so sagen.

ich probiers bei gelegenheit mal aus.

claus
 
Hallo Claus !
Genau das hab ich ja gemacht. Z.Bsp. Links Ventilsspiel eingestellt 0,1/0,2 dann die KW so verdreht, dass das Auslassventil ca. 1 cm geöffnet ist. Einlassventilspiel dann bei 0,25 !
Dann Rechte Seite :
Beide Ventile geschlossen so weitergedreht, dass das EV ca 1 cm geschlossen ist, ergebnis AV-Spiiel 0,35.
Muss das ganze vielleicht noch mal komplett wiederholen aber ich fürchte ich muss mir eh beide Lager ansehen.


Gruß Roland
 
Hab gerade mal bei einer Werkstatt hier im Kölner Raum angerufen. Die hielten von meiner Vermutung erst einmal nicht viel, meinten da sei wohl eher nicht richtig auf OT eingestellt worden. Auf die OT-Marke auf der Schwungscheibe gäbe man eh nicht viel, lieber durch das Kerzenloch spähen.....
 
Original von qolonius
Hab gerade mal bei einer Werkstatt hier im Kölner Raum angerufen. Die hielten von meiner Vermutung erst einmal nicht viel,
na ja, was und wie wurde gefragt? wenn man jemand nicht kennt, kann man nicht abschätzen, ob er weiß wovon er spricht (auch wenn die Tendenz eh groß, den "Kunden" erst mal für minderbemittelt anzusehen....)

meinten da sei wohl eher nicht richtig auf OT eingestellt worden. Auf die OT-Marke auf der Schwungscheibe gäbe man eh nicht viel, lieber durch das Kerzenloch spähen.....
aha, das ist dann genauer? okaayy.......
 
Leider mach ich die Erfahrung immer wieder. Glauben einem erst mal nichts und machen´s dann meist noch schlechter als man selbst.

Muss man, um das vordere NW- Lager zu tauschen eigentlich die Zylinder abnehmen ?

Gruß

Roland
 
Würde in dem fall auch mal das vordere Lager tauschen, kostet nicht viel (ca. 25 €). Einbau geht ohne Zylinderziehen. Allerdings müssen die Stösselstangen raus. Wenn Du schon dabei bist, kannst Du gleich die Steuerkette mitmachen. Die NW muss raus, das rad geht mit Abzieher oder Presse leicht runter. Das Lager dann einfach nach Entfernen des Keils aufschieben und den Keil wieder einsetzen. Dann das NW-Rad auf ca. 100 °C erhitzen und auf die NW aufschieben. es hat sich bewährt, ein Fühlerlehrenblatt 0,10 mm unterzulegen, dann ergibt sich gleich das notwendige Axialspiel.
 
Mal ganz doof gefragt von jemandem, der keine Ahnung vom Schrauben hat. (Und es dennoch tut :pfeif: ):
Könnte sich auch ein Spiel an der Welle, die die Kipphebel führt, bilden?
?(
 
Im Prinzip ja, aber

die Nockenwelle ist ja ziemlich lang. Wenn die sich durch die Stößelbelastung immer durchbiegt entsteht eine einseitige Belasteung auf die beiden Lager vorne und hinten, sodass diese leichter verschleißen.
Die Kipphebelachsen sind im Vergleich deutlich massiver, weil viel kürzer. Außerdem sind die bei neueren Boxern Nadel-gelagert und die Kipphebel sin ja auch noch daund ähnlich massiv ;)

Das ist übrigens die Meinung eines Laien (also ich), der versucht unsere Technik zu verstehen ;;-)
 
Leider mach ich die Erfahrung immer wieder. Glauben einem erst mal nichts und machen´s dann meist noch schlechter als man selbst.

falls Frage ok: bei wem hast Du gefragt? wolltest Du einen Motorenmacher oder einen BMW-Schrauber?
wenn letzteres dann eventuell Lodomez (Nähe Barbarossaplatz); nicht mehr ganz so gut wie früher, weil der jetzige Inhaber der Einzige dort mit Ahnung der 2V-Qs ist und leider aus Zeitgründen nicht mehr so viel selbst schrauben kann
 
also roland,

ich weiss jetzt nicht um welches mopped es sich handelt und wieviele km es runter hat. aber es ist sommer und draussen sinds 30 grad - nicht gerade die zeit zum schrauben. wenn Dein mopped gut läuft stelle das ventilspiel korrekt ein und fahre damit und versaue Dir nicht den sommer mit einer vielleicht sehr theoretischen betrachtung.

grüße aus mainz
claus
 
Hallo Claus !

Wenn das mit dem korrekt einstellen mal ginge....

Aus 0,1/0,2 werden derzeit bei nur einem geöffneten Ventil bis zu 0,2/0,35. Im warmen Zustand hört sich das vor allem an der Ampel an wie der oft zitierte Sack Nüsse.
Da kommt einfach kein gutes Gefühl auf...

Gruß

Roland
 
Original von qolonius
Hallo Claus !

Wenn das mit dem korrekt einstellen mal ginge....

Aus 0,1/0,2 werden derzeit bei nur einem geöffneten Ventil bis zu 0,2/0,35. Im warmen Zustand hört sich das vor allem an der Ampel an wie der oft zitierte Sack Nüsse.
Da kommt einfach kein gutes Gefühl auf...

Gruß

Roland

Das kenne ich auch, die Q steht im winter im stall und käut still wider und sobald die Saison losgeht, brauche ich neue Kolbenringe, müssen die Zyl. gehohnt werden, die Köpfe brauchen eine Revision, und ein Getriebe ist genau danach auch noch nötig.

Ich werd noch zum winterfahrer ;( ;( ;(
 
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