Ventilspielmysterium

qolonius

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09. Nov. 2008
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Pulheim
Hallo !

Noch n Gedicht - äh Frage:

Hab folgendes festgestellt:

Stell ich das Ventilspiel bei OT auf sagen wir dem rechten Zylinder richtig ein und drehe einmal durch bis am gleichen Zlinder wieder OT anliegt ist das Spiel geringfügig verändert, noch einmal durch stimmts wiieder und so weiter.
Ist das bei Euch auch so ?

Gruß

Roland
 
Würd ich mal zum Anlass nehmen, die Stössel auf Pittings an den Gleitflächen zu untersuchen.
 
Original von qolonius
Hallo !

Noch n Gedicht - äh Frage:

Hab folgendes festgestellt:

Stell ich das Ventilspiel bei OT auf sagen wir dem rechten Zylinder richtig ein und drehe einmal durch bis am gleichen Zlinder wieder OT anliegt ist das Spiel geringfügig verändert, noch einmal durch stimmts wiieder und so weiter.
Ist das bei Euch auch so ?

Gruß

Roland

Ähm. Du drehst einmal (= eine Umdrehung) durch?

Dann darf da kein Ventilspiel mehr sein. Da bist Du im Überschneidungs-OT. Spiel hat jetzt der andere Zylinder.

Oder habe ich Dich falsch verstanden?
 
Nein ich meinte bis der gleiche Zylinder wieder im OT ist (wenn sich die Kipphebel auf der gegenüberliegenden Seite wieder überschneiden.

Oh je - nicht schon wieder auseinanderbauen....
 
Original von qolonius
Nein ich meinte bis der gleiche Zylinder wieder im OT ist (wenn sich die Kipphebel auf der gegenüberliegenden Seite wieder überschneiden.

Oh je - nicht schon wieder auseinanderbauen....

Beide Zylinder sind jeweils nach 360° (eine Kurbelwellenumdrehung) im OT. Der eine im Kompressions- (da kann man Ventile einstellen), der andere im Überschneidungs-OT (kein Ventilspiel). Die jeweils gleiche Situation an einem Zylinder (wieder Kompressions- bzw. Überschneidungs-OT) stellt sich erst wieder nach 720° (also zwei Kurbelwellenumdrehungen) ein.

Hast Du tatsächlich korrektes Ventilspiel, zwei Umdrehungen weiter falsches, dann wieder zwei Umdrehungen weiter richtiges Ventilspiel am selben Zylinder?
 
Tja so meine ich das erkannt zu haben. Hab einen Zylinder mehrfach überprüft. Mal ein wenig zu eng , dann wieder ok, dann wieder etwas zu eng, dann wieder ok. Ich meine diesen Rhythmus einige Male festgestellt zu haben. Ganz sicher jedoch gibt es immer kleine Unterschiede vom einen zum nächsten OT
Die Abweichung ist zwar nicht riesig aber doch deutlich spürbar. Hubis Gedanke mit dem Pitting an den Stößeln ist natürlich ein Ansatz.

Hab mal ein wenig die Suche bemüht auch im BoFo. Da scheinen Pittings an den Stößeln auch bei Fahrleistungen um 40.000 bei den Motoren ab 90 ja gar nicht so selten zu sein...

Frage ist jetzt natürlich : Muss ich da sofort ran wegen der Nockenwelle oder kann ich noch etwas warten bis ich mein Replacement Kit hab (voraussichtlich nächstes Jahr)
 
Mit Pitting in dem Bereich kann der Motor noch recht lange laufen.
Habe ich übrigens bei meiner R100R (93) auch vorgefunden, an drei Stößeln.
Die Nockenwelle war ohne Befund.
 
Dass tut gut zu lesen !!

Hab die Zylinder jetzt schon zwei mal in drei Wochen abgebaut und eigentlich überhaupt keine Lust das schon wieder ran zu gehen
 
wieso machst du auch sowas? Auf die Idee, den Motor um 720 Grad weiterzudrehen und da nochmal zu prüfen, bin ich ja noch nie gekommen!? :---)
 
prüfen

Original von thomas1301
wieso machst du auch sowas? Auf die Idee, den Motor um 720 Grad weiterzudrehen und da nochmal zu prüfen, bin ich ja noch nie gekommen!? :---)

macht man um das Ergebnis der Einstellerei zu prüfen bzw kontrollieren


Roland: wenn du den Motor erst zusammengebaut hast: da hätte man Pitting doch sehen müssen an den Stösseln ?
 
Jetzt hab' ichs auch kapiert. Du hast tatsächlich unterschiedliches Ventilspiel von Kompressions-OT zu Kompressions-OT.

Von welchen Differenzen (maßlich) reden wir denn?

Könnte das nicht auch von krummen Ventilen kommen? Die drehen sich ja durch die exzentrische Betätigung und sitzen jedesmal ein bißchen anders im Sitz. Zusammen mit etwas ausgenudelten Führungen könnten sie trotzdem noch halbwegs dicht sein.

Ein paar 100stel Fehlmessung können bestimmt auch durch unterschiedlichen Druck auf die Stoßstangen beim Messen zusammenkommen.
 
Hallo -

Hab inzwischen mal nach den Stößeln geschaut . Alles Tip Top. Einzig die Nockenwelle zeigt gewisse Laufspuren die sich aber nicht ertasten lassen.

Hat noch jemand eine sachdiennliche idee ?

Es gibt tatsächlich immer zwei unterschiedliche Messungen. Mal ist da Spiel ok (Lehre geht leicht saugend)dann wieder zu eng (Lehre lässt nur schwer durchziehen), dann wieder ok. Es scheint mir hauptsächlich das Einlassventil betroffen zu sein.

:nixw: :evil: X( ?(



Gruß

Roland
 
Moin

Wie siehts mit den Stößelstangen aus, vielleicht verbogen?

Hatte ich auch schon mal.

Mal nach dem einstellen an der Stößelstange drehen und gucken ob sich das Spiel verändert.

Heiko NWu
 
Tja - hatte ich auch kontrolliert. Schien unverdächtig. Bleiben eigentlich nur die Ventile und die Nockenwelle, oder ?
 
Original von qolonius
Hallo -
...Es gibt tatsächlich immer zwei unterschiedliche Messungen. Mal ist da Spiel ok (Lehre geht leicht saugend)dann wieder zu eng (Lehre lässt nur schwer durchziehen), dann wieder ok. Es scheint mir hauptsächlich das Einlassventil betroffen zu sein.

:nixw: :evil: X( ?(

Gruß

Roland

Howdy,

bei so minimalen Unterschieden würd ich mir keinen Kopf machen... beim nächsten Mal Ventile einstellen das Ganze beobachten ob der Unterscheid stärker wird.

Lass zur Sicherheit etwas mehr Ventilspiel.... wenn du den "engen" OT hast, dann auf normales Spiel einstellen. Lieber etwas Klackern als zu enges Spiel.

Gruß
der Indianer
 
Original von qolonius
Tja so meine ich das erkannt zu haben. Hab einen Zylinder mehrfach überprüft. Mal ein wenig zu eng , dann wieder ok, dann wieder etwas zu eng, dann wieder ok. Ich meine diesen Rhythmus einige Male festgestellt zu haben. Ganz sicher jedoch gibt es immer kleine Unterschiede vom einen zum nächsten OT
Die Abweichung ist zwar nicht riesig aber doch deutlich spürbar.


....muß meinen Senf auch noch dazuwerfen.
Kann diese Beobachtung nur unterstreichen. Dieses Thema mit den verschiedenen Toleranzen macht mich kirre. Wenn das Ventilspiel (nach viel Rumgefummel) stimmt, dann ist es wunderbar. Nichts wackelt, schüttelt oder vibriert. :hurra:

Nach ca. 180 Km fangen ganz leichte Vibrationen an und dann frage ich mich, an was liegt das nun wieder? Verdrehen sich die Ventile im Sitz - ist die Führungsachse schräg zum Tellerring eingelaufen, oder drehen sich die Stoßstangen aus der Lage? Hat einer ne Idee dazu? Kann die Nockenwelle sich axial im Lager verschieben?
 
Problem bei der Sache ist die nervige Geräuschentwicklung: wenn ich auf den engen OT passend einstelle, hab ich halt alle zwei Male zuviel Ventilspiel. Ich nehme mal an dass daher das nervige klappern rührt , was mir ein wenig den Spaß verleidet.
Ferner läuft die Fuhre bei 3-3,5 tsd ziemlich rauh , trotz Replacement-Kit. Das war meine ich bei meiner 80 mit Power-Kit um Längen besser.
Allgemein wird ja immer gesagt, dass die 1000er nicht so schön laufen wie die 800 er. Ich nehme aber doch an, dass das mit den leichteren Kolben passee sein müsste, oder ?

Und .... es müsste doch eine Erklärung für die Regelmäßigkeit des Wechsels geben.

Gruß

Roland
l
 
Für einen vibrationsarmen Lauf ist weniger das absolute Kolbengewicht interessant als die optimale Angleichung der Gewichte rechts/links von Kolben und Pleuel.
 
Bei meiner R60 haben die Kipphebel in der Höhe etwas Spiel, sodaß es schwierig ist, die Ventile einzustellen. Gibt es dafür eigentlich Reparatursätze, wie z.B. Zwischenscheiben, o.Ä.?
MfG. Peter
 
Das Axialspiel ( das Spiel des Kipphebels zwischen den Lagerböcken) wird mit Distanzscheiben auf das Maß 0,05 +/- 0,02 mm eingestellt.
Gibts beim Händler in diversen Abstufungen.
 
Na dann weiß ich jetzt endlich, was da so schrecklich klappert. Man kann die Ventile nämlich nicht einstellen, wenn die Kipphebel zu viel Spiel haben. Da sind mindestens 0,5 mm. drin. Aber das bekomm ich auch noch hin.
Bye. Peter
 
Hallo Peter,

serienmäßige /7-Kipphebel kannst Du auch ohne zusätzliche Scheiben einstellen. Die Zylinderkopfmuttern (eine reicht u.U. auch) etwas lockern, dann die Kipphebelböcke mittels Schraubzwinge zusammendrücken (als Zwischenlage jeweils z.B. eine Stecknuß, die größer als die Kipphebelachse ist, nehmen), so fest, daß kein Höhenspiel mehr fühl- bzw. sichtbar ist, sich der Kipphebel aber noch leicht auf seiner Achse drehen läßt. Dann ZylKo-Muttern wieder anziehen und Ventilspiel einstellen.

Gute Nacht und viel Erfolg, Fritz. )(-:
 
Original von qolonius

Ferner läuft die Fuhre bei 3-3,5 tsd ziemlich rauh , trotz Replacement-Kit. Das war meine ich bei meiner 80 mit Power-Kit um Längen besser.
Allgemein wird ja immer gesagt, dass die 1000er nicht so schön laufen wie die 800 er. Ich nehme aber doch an, dass das mit den leichteren Kolben passee sein müsste, oder ?


Gruß

Roland
l

Ein BMW-Guru sagte mal, die 1000er-Kurbelwelle ist baugleich der 800er und auch nur noch auf diesen Motor zu Ende entwickelt worden. Die 1000er Kolben seien im Schnitt um 140 gr schwerer. Wenn nun die rotierenden Massen nicht stimmen, die Brennräume ungleich, die Ventile nicht sauber eingestellt und schleppend ansprechende Vergaser verbaut sind, dann kommt schon eine Schüttelkiste zusammen. (Läßt sich aber mit wenig Aufwand beheben).
 
:link: zeigt, dass es für "unsere" Boxer drei Kurbelwellen gegeben hat.
Die alte und neue Version der großen Kurbelwelle sind praktisch gleich schwer (6,60 zu 6,66 kg), während die kleine mit 5,60 kg leichter ist.
Unterm Strich dient der gleiche Massenausgleich für zwei mal 250 ccm (R50) wie für zwei mal 540 ccm (R100 BBK).
 
Original von 2V-Freddie

Nach ca. 180 Km fangen ganz leichte Vibrationen an und dann frage ich mich, an was liegt das nun wieder?

Hallo Miteinander,

mich quält natürlich oben zu sehendes Zitat immer mehr und heute habe ich zum ersten Male eine "nasse Spur" entdeckt. Diese Spur hat aber mit den Ventilen und der Spieleinstellung erstmal gar nichts am Hut.

Zum Spaß habe ich heute meine Vergaserkolben ausgebaut und abgewogen. Siehe da, der rechte war 3 gr. schwerer als der linke. So ungleich hatte ich die Kolben nicht verbaut. Im Kolben selber lief der Sabber aus der Motorentlüftung umher, das waren auch fast die 3 gr. Mehrgewicht (macht +2% mehr). Der linke Kolben war trocken und ohne deutliches Gesabbere.

Wie gesagt, das ist erstmal der Anfang. Ich knack diese olle Vibrationsnuß!! A%!
Es ist schon wieder 1:11 Uhr, habe gerade das leise Gefühl, das wird ein Windmühlenspiel werden....oder ist da was dran? Was meint ihr?
 
Original von 2V-Freddie
Nach ca. 180 Km .. Sabber aus der Motorentlüftung ... 3 gr. Mehrgewicht
damit sind die vergaser nicht mehr perfekt synchronisiert, obwohl ich nicht weiss, wieviel 2% da ausrichten, wenns ans öffnen durch unterdruck geht, und was du als störende virbrationen empfindest,
aber es könnte da ein zusammenhang bestehen

schönen gruss
meikel
 
Original von 2V-Freddie
. . . der rechte war 3 gr. schwerer als der linke
ist ja höchst interessant!!! nur die Feder, die den Kolben unten hält, ist unter Vorspannung. Hab vor kurzem mal die Federn unter Vorspannung gemessen - so ungefähr den Bing Kolben oben, und bin so bei 260 Gramm Vorspannung rausgekommen (beide gleich) dann wären die 3 Gramm Differenz ein > 1% Fehler - ob das dann soviel Einfluss hat? Müssten nicht die kurzen - weicheren Federn theoretisch sensibler ansprechen?

Original von 2V-Freddie
. . . Ich knack diese olle Vibrationsnuß!! A%! . . . habe gerade das leise Gefühl, das wird ein Windmühlenspiel werden....oder ist da was dran? Was meint ihr?
:lautlachen1: nein, reduzierte Schwingungen würde ich als exzellente Tuningmassnahme bezeichen, das Bike gibt die (vorhandene) Leistung ohne Schwingungen gerne, und mit einer Leichtigkeit ab, die einfach nur Spass macht. Hab auch gerade einige "Aktivitäten" in der Richtung hinter mir, und muss sagen, dass es die Bemühungen in jedem Fall wert sind!!! Vibrationsfred Allerdings komme ich auch langsam zu der Erkentnis, dass ein paar Restschwingungen bleiben werden - egal, was man macht. Sind diese aber nur dezent, finde ich sie durchaus sympatisch.

Gruss
Matthias
 
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