Vergaserastimmung bei sehr heißer Umgebung

Martin aus Mannheim

unterwegs - nicht am Ziel
Seit
03. Aug. 2014
Beiträge
2.819
Ort
ehem. Mannheim, jetzt Vorderpfalz
Hallo,
wenn ich in mitteleuropäischen Gefilden mit einer Vergaserabstimmung unterwegs bin, die beim Abtouren ein leichtes Magerpatschen zeigt, ist es dann sinnvoll bei Außentemperaturen um 50°C und darüber etwas fetter einzustellen, damit mehr Innenkühlung erzeugt wird? Dies um den Preis eines etwas erhöhten Verbrauchs - das ist mir klar.
Neigt ein sehr heiß laufender Motor eher zum Klingeln klopfen? Die Bedingungen für eine Selbstzündung müssten nach meinem Verständnis begünstigt werden.
Danke schonmal für Tipps.
 
Hallo,

wenn es wärmer wird wird die Vergasereinstellung fetter.

Gruß
Walter

:fuenfe:

Wenn ich länger unterwegs bin, mehr als 2000 bis 3000 km in kurzer Zeit mit weiten Autobahnstrecken, starken klimatischen und topografischen Änderungen nehm ich eh irgendwann mal den Schlitzschraubenzieher in die Hand und regel etwas nach. Da ändert sich schon ein bisschen was (Ölkohleablagerungen verbrennen, Ventile werden etwas weiter etc. etc.)
Das merkt man aber irgendwann am Standgas und der Synchronisation und ist in 5 Minuten bei ner Rast erledigt.

Gruß

Kai
 
Hallo,
wenn ich in mitteleuropäischen Gefilden mit einer Vergaserabstimmung unterwegs bin, die beim Abtouren ein leichtes Magerpatschen zeigt, ist es dann sinnvoll bei Außentemperaturen um 50°C und darüber etwas fetter einzustellen, damit mehr Innenkühlung erzeugt wird? Dies um den Preis eines etwas erhöhten Verbrauchs - das ist mir klar.
Neigt ein sehr heiß laufender Motor eher zum Klingeln klopfen? Die Bedingungen für eine Selbstzündung müssten nach meinem Verständnis begünstigt werden.
Danke schonmal für Tipps.


Verstehe ich nicht, Martin. Heißere Luft bindet weniger Sauerstoff. Eigentlich sollte sie dann doch etwas zu fett laufen, wie in Höhenregionen. Warum solltest du dann fetter drehen?

Ich würde mir eher um den Öldruck Gedanken machen bei dauerhaft so hohen Temperaturen, da können aber sicher die Wüstenfüchse was dazu sagen.
 
Ich war schon im Death Valley bei rund 50 Grad.:entsetzten:
Motorradfahren wären so das Letzte was mir da so einfallen würde. Das dehydriert dich allein durch den heißen Fahrtwind in kurzer Zeit und so viel Wasser wie du da brauchst, bekommst du auf dem Moped gar nicht unter!
Dagegen sind so "normale" 35 bis 40 Grad C ein laues Lüftchen.
Das Motorrad hält das schon eher aus, mit angepasster Ölviskosität.

Gruß

Kai
 
Verstehe ich nicht, Martin. Heißere Luft bindet weniger Sauerstoff. Eigentlich sollte sie dann doch etwas zu fett laufen, wie in Höhenregionen. Warum solltest du dann fetter drehen?
... .

Hallo,

das Verhältnis Stickstoff zu Sauerstoff ändert sich mit der Temperatur nicht oder nur sehr marginal. Was sich ändert ist die Luftdichte indirekt proporz zur Temp. und damit dann der Anteil Sauerstoff pro Volumen angesaugter Luft. Deshalb ist bei kalter Luft und hoher Dichte der Sauerstoffanteil in der Ansaugluft höher als bei heißer Luft und das Mopped läuft im Herbst besser als im Hochsommer.

Ob das alles dazu führt, das Mopped jedesmal entsprechend der Wetter-App neu abzustimmen halte ich für übertrieben.

Das haben wir früher beim 2-Takt Mopped gemacht (aber ohne App), wo 1/10 PS mehr oder weniger entscheidend waren.
 
Ich war schon im Death Valley bei rund 50 Grad.:entsetzten:
Motorradfahren wären so das Letzte was mir da so einfallen würde.

Da bin ich 1992 mit meiner 90/6 durch. Um 5 Uhr früh aus Las Vegas raus. Nach 3 Stunden war ich im Tale. Ohne Probleme mit der Hitze. Dann weiter nach Fresno. Zur BMW Vertretung:D

Manfred
 
Hallo Martin

Eigentlich ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem)(-:

Ich versuche es mal in Form zu bringen.

Die Luftdichte und damit die Masse an Sauerstoff pro Volumen ist sowohl vom Druck als auch der Temperatur abhängig.
Da man in der Fliegerei ständig damit zu tun hat, hat man den anschaulichen Begriff der "Dichtehöhe" eingeführt, mit der sich sowohl aerodynamische als auch thermodynamische Effekte auf die Leistungen in einem Wert berechnen lassen.

Die Formel lautet:
Dichtehöhe(m)= Druckhöhe(m)+ 36,6 m/°C x Abweichung von ISA Temperatur

Das bedeutet z.B. wenn du in Meereshöhe bei 50°C fährst, ist deine Druckhöhe null, die Abweichung von der ISA Temp 35° und die Luftdichte entspricht einer Druckhöhe wie auf einem Berg von 1281m.
Wenn du auf einem Hochplateau von z.B. 1000m Höhe fährst, ist die ISA Abweichung ca 41° und die Dichtehöhe entspräche einer Druckhöhe als wenn du auf einem Berg von 2500m Höhe fahren würdest.

Du solltest dir also eher Gedanken über ein Überfetten machen.

Am Leerlaufgemisch zu drehen hilft bekanntlich nicht viel, wenn man den Hahn aufdrehen muß, weil man nur noch 75% der Leistung in der Ebene zusammenbekommt.

Ich würde mir einfach einen Satz Düsen mitnehmen und bei Bedarf anpassen.

Wo geht's denn hin?
 
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Danke, hab's verstanden. Und "sooo" heiß ist es dort ja garnicht, lt. Google knapp 30°C, ok.
Das mit dem fetter bei Hitze leuchtet mir auch ein, Lambda verändert sich (nach oben????).
Aber hat heiße Luft nicht mehr Neigung zur Selbstzündung, steigende Tendenz zum Klingeln oder Klopfen??
Jedenfalls Danke für den Moment.

Tante Edith: Hab gegoogelt: fett bedeutet Lambda ist klein, also war's oben falsch.
 
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Aber hat heiße Luft nicht mehr Neigung zur Selbstzündung, steigende Tendenz zum Klingeln oder Klopfen??

Die Verbrennungstemperatur hängt vom Gemisch ab, das kannste vergessen.

Die Kühlung ist natürlich schlechter bei hohen Aussentemperaturen, das kann dann Probleme machen. Da hilft das Überfetten schon etwas.
 
... noch nicht von allen, alles,

also, meine rote-emma, die klingelt links, wenns mehr als 30°C hat, aber nur unter Volllast zwischen 3-4000 U/min.
Hab ich mich mittlerweile dran gewöhnt, zurückschalten und den besagten Drehzahlbereich rasch unter sich lassen :pfeif:

Gruß Holger
 
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