Vergaserdeckelschraube abgebrochen

Ulf

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25. Juli 2007
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1.917
Moin,

ich habe eine der Vergaserdeckel-Linsensenkschrauben an einem 40-iger Bing abgeschert.

Das restliche Gewindestück (Durchmesser 4mm) sitzt anscheinend sehr fest im Gehäuse, die Bruchkante liegt knapp unterhalb der Deckelauflagefläche.

Ein Ausbohren scheint mir zu riskant, angesichts des kleinen Querschnitts und meiner nicht vorhandenen Möglichkeit, ein Vergasergehäuse exakt in einer Standbohrmaschine auszurichten.

Mir kam sonst noch in den Sinn, vorsichtig eine passende Mutter mit einem Schweißpunkt auf dem Stumpf der Restschraube fest zu setzen.

Hat jemand von Euch Erfahrungen und Tipps zur Lösung dieses blöden Problems für mich?

Danke vorab.

Grüße,
Ulf
 
Moin Ulf,

ich hatte letztes Wochenende ein ganz ähnliches Problem: der Kreuzschlitz war ruiniert. Aber richtig. Und auch noch von mir selbst. :evil: Was allerdings auch kein Wunder war: der Bolzen saß - wie sich später rausstellte - wie verschweißt im Gewinde.

Ich habe es erst mit Linksdrehern versucht: der erste war von der passenden Größe, also sehr klein. Als bei Druck auch nix kam, befürchtete ich, daß die Spitze vom Linksdreher abbricht - was dann ein richtiges Problem produziert. Also habe ich die nächstgrößere Nummer genommen. Mit dem Ergebnis, daß der Linksdreher den Bolzen gesprengt hat, und ich dann einen feinen Riß im Gehäuse sich öffnen sah. :schock:

Daraufhin habe ich die Wut gekriegt, ne Lulle geraucht, und den Stumpf komplett weggebohrt, anschließend ein M6-Gewinde (oder M5? weiß ich jetzt nicht mehr genau, halt nächstgrößeres) geschnitten und die Bohrung im Deckel leicht vergrößert. 6-Kant-Schraube rein, und Ende.

Nicht gerade glänzende Mechanikerarbeit, aber diese Schraube wird sich bis ans Ende aller Tage problemlos lösen lassen.

PS. In Zukunft werde ich diese doofen Schrauben einmal pro Jahr lösen, und etwas Sabrease draufschmieren. Franco hat da übrigens so schicke Schrauben mit Imbus drin. Ich bezweifele aber, ob die die nötige Kraft aufnehmen könnten, so fest, wie das Ding drinsaß.


Edit: Ach ja, die ganzen Hausmittelchen zum Lösen vergurkter Kreuzschlitze habe ich vorher natürlich durchprobiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das Gewinde ist M5, nicht M4.

Den Guss des Gasers um die abgerissene Schraube mit Heissluft erwärmen, einen
Prellschlag mit dem Hammer auf das herausstehende Gewindestück und dann mit
einer Gripzange den Gew.-rest herausdrehen. Vorher in beide Drehrichtungen
etwas "rütteln".

Viel Erfolg,

Andreas
 
Moin,

schweißen würde ich an der Stelle ausnahmsweise mal nicht, da hätte ich Bedenken daß sich bei derart massivem punktuellen Wärmeeintrag mglw. das Gehäuse verzieht.
Ich würde den Stumpf (notfalls Freihand) mit 2,5 oder 3mm aufbohren, einen geeigneten Ausdreher vorsichtig ansetzen und den Vergaserkörper ordentlich erwärmen. Dann mal schauen ob sich der Stumpf mit Geduld und ohne Kraft nicht doch zur Aufgabe überreden läßt.

Grüße Jörg.

P.S.
Ooops - Teilhergebrannt.
Aber wenn ich das Problem richtig verstanden habe steht da nichts mehr über was man mit 'ner Gripzange greifen könnte.

Nachtrag - Vergasergehäuse aufspannen
Quick & Dirty, aber für den obigen Zweck allemal genau gemug:
Material:
* gerade Holzleiste (ca. 40 x 60mm)
* Scheiben M5, M6 & M8
* Kunststoffscheibe M5 oder Scheibe mit Außendurchmesser etwas größer als Schieberdurchmesser
* lange Holzschraube

Vergaser zerlegen, Hauptdüsenstock (ohne Zerstäuber und ND & HD) wieder einschrauben.
Dann mit Scheiben M5 < M8 unterfüttern und von oben mit Holzschraube durch die ND Öffnung spannen. Entweder mit Plastescheibe gegen den Durchlaß oder mit passender großer Scheibe im Dom. Holzleiste im Maschinenschraubstock spannen.
Wie gesagt Quick & Dirty, hält aber (beim Bohren zusätzlich gegen mitdrehen sichern).
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn ich das Problem richtig verstanden habe steht da nichts mehr über was man mit 'ner Gripzange greifen könnte.

Ja, so isses (leider).


Meine Herren! )(-:
Strukturierte Schrauber-Kreativität, 'fast and furious'. :applaus:
Danke!

Mal schauen, was ich umsetzen kann.

Grüße,
Ulf
 
Moin,

Nachtrag - Vergasergehäuse aufspannen
Quick & Dirty, aber für den obigen Zweck allemal genau gemug:
Material:
* gerade Holzleiste (ca. 40 x 60mm)
* Scheiben M5, M6 & M8
* Kunststoffscheibe M5 oder Scheibe mit Außendurchmesser etwas größer als Schieberdurchmesser
* lange Holzschraube

Vergaser zerlegen, Hauptdüsenstock (ohne Zerstäuber und ND & HD) wieder einschrauben.
Dann mit Scheiben M5 < M8 unterfüttern und von oben mit Holzschraube durch die ND Öffnung spannen. Entweder mit Plastescheibe gegen den Durchlaß oder mit passender großer Scheibe im Dom. Holzleiste im Maschinenschraubstock spannen.
Wie gesagt Quick & Dirty, hält aber (beim Bohren zusätzlich gegen mitdrehen sichern).

Also das würde ich lassen ! :entsetzten:

In einem großen Schraubstock mit Alubacken kann man den Gaser über die
Anschlussrohrenden spannen.
Oder bei ausgebauter Drosselklappenwelle über die Lagerangüsse. Bei abgebautem Startvergaserdeckel über die Fräsfläche und Plasteschild (Holz unterlegen).

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

@RedBaron:

Aber KEINE der von dir genannten Möglichkeiten funktioniert in einem normalen Maschinenschraubstock mangels Backenhöhe bzw. Luft nach unten.

Die Variante mit 'Scheibenkegel' und Düsenstock ist zugegebener maßen wirklich quick & dirty. Ich hatte mir als ich meine 40er aufgearbeitet habe für den Zweck einen 'Spannkegel' gedreht den ich anstelle des Düsenstocks eingeschraubt habe sowie ein passendes Formstück für den Durchlaß. Außerdem mit Schraube (& Mutter) im Drehtisch gespannt (anstatt Holzschraube in Holzleiste). Hat das vorsichtige Aufspindeln der Schieberführung (waren verschlissen & riefig) zwecks Führungsbuchseneinbau problemlos überstanden.

Grüße Jörg.
 
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Mahlzeit!

Sind die Bohrungen/Gewinde im Vergasergehäuse nicht durchgehend?

Kopfüber lässt sich der Vergaser sicherlich auch in einen Maschinenschraubstock einspannen.

Eine abgebrochene Schraube von hinten auszubohren hat den Reiz,
dass der Bohrer auf der planen Fläche eine bessere Zentrierung
als auch der abgebrochenen Seite.

Viele Grüße,
Daniel
 
Moin,

sind sie, aber 'Kopfüber' hat zwei Haken:

Erstens traue ich mich nicht die Teile am Domrand zu spannen und zweitens mußt du dann mit einem recht langen Bohrer arbeiten, sonst kommen sich Vergaserkörper und Bohrfutter ins Gehege. (Und direkt aufgenommene Spannzangen o.ä. sind glaube ich kein Allgemeingut.)

Grüße Jörg.
 
Mahlzeit!
Sind die Bohrungen/Gewinde im Vergasergehäuse nicht durchgehend?

Kopfüber lässt sich der Vergaser sicherlich auch in einen Maschinenschraubstock einspannen.

Eine abgebrochene Schraube von hinten auszubohren hat den Reiz,
dass der Bohrer auf der planen Fläche eine bessere Zentrierung
als auch der abgebrochenen Seite.


sind sie, aber 'Kopfüber' hat zwei Haken:

Erstens traue ich mich nicht die Teile am Domrand zu spannen und zweitens mußt du dann mit einem recht langen Bohrer arbeiten, sonst kommen sich Vergaserkörper und Bohrfutter ins Gehege. (Und direkt aufgenommene Spannzangen o.ä. sind glaube ich kein Allgemeingut.)


?(?(?( Stehe ich jetzt auf dem Schlauch?

Zwischen der Unterseite der Gewindebohrung und den Anschlüssen am Venturi-Rohr sind vielleicht 7 mm Freiraum. Wie wollt Ihr denn da ne Bohrmaschine ansetzen?
 
Moin,

nö, hast natürlich recht. Kommst du von unten gar nicht dran.
Ich hatte nur im Kopf, daß der Dom nicht so viel größer als das gehäuse ist und es von daher recht eng werden dürfte. Hatte gedanklich die Verschraubungen nal eben auf die Seiten verlegt.

Grüße Jörg.
 
Grmpf, stimmt natürlich, da kommt man mit dem Bohrer gar nicht hin :&&&:
Ein Blick auf das Bild in Andreas' Signatur zeigt es ja auch deutlich.

Gruß, Daniel
 
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