Vergaserfeder

hubi

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04. Nov. 2007
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Ort
Dischingen
Bin jetzt mal einige Kilometer mit meiner /6 gefahren. Dabei hab ich folgende unangenehme Marotte bemerkt: Wenn ich am Ortsausgang in 4. oder 5. Gang das Gas aufziehe, dann kotzt der Motor und legt nicht zu. Schalte ich dann runter, geht sie wieder ab. Wenn ich die Vergaser langsam hochbettle, wie Schiebervergaser, die ne Nummer zu gross sind, dann kommt sie auch.
Bei den Vergasern ist folgendes: sie stammen von einer R 80 Baujahr 82-84, sind also die Version nach den Flachdomvergasern. Nun sollten diese Vergaser ja Schieberfedern haben, die hat wohl jemand ausgebaut, da die originalen keine Schieberfedern haben. Ich vermute mal ganz stark, daß da der Hund begraben liegt, da Experimente mit anderen Hauptdüsen/ Nadeldüsen keine Besserung brachten, zumindest untenrum. Kann es also sein, daß der Schieber ohne Feder zu schnell hochgezogen wird, und dadurch die Strömung am Düsenstock durcheinandergerät? Hat evtl. jemand schon mal das gleiche Problem gehabt?
 
Hi Hubi,

Du hast es schon richtig beschrieben:
Da gehören Federn rein. Am besten die letzten von BING.

Sonst ist nix mit dem Gleichdruck-Effekt !
 
Danke Stephan, aber: die erste Generation hatte keine drin, ganz sicher, waren da evtl. andere Drosselbohrungen( kleiner) angebracht?
BTW: Wie gehts eigentlich der Wanderbaustelle?
 
@Walter: Den Flachdomschrott hab ich gottseidank auch nicht drauf, das hast Du falsch verstanden, ich hab dritte Generation, also hoher Dom mit Feder (eigentlich :evil:)
 
Hallo Hubi,

das hatte ich falsch gelesen/verstanden. Die Feder spielt in den Vergasern eine untergeordnete Rolle. Führer ging es ohne Feder. Die Feder dient offensichtlich mehr dazu Abgaswerte einzuhalten. Die Begründung das Schwingungen des Kolben gedämpft werden stehen im Gegensatz zur Physik. Schwingungen kann ich nicht mit einer Feder dämpfen.

Gruß
Walter
 
Meine Gedanken gingen auch weniger in Richtung der Schwingungsdämpfung, als vielmehr in Richtung verzögerten Öffnens der Schieber. Da ich leider nur von einem 32er Bing erste Serie eine Explosionszeichnung hab, würde mich interessieren, ob die Feder-Bings grössere Drosselbohrungen haben zur Membrankammer.
 
Hallo Hubi,

deine Frage ist so einfach nicht zu beantworten. Nach meinen überschlägigen Abschätzungen hat die Feder eine Kraft von max. 0,5 kg. Die Kräfte die den Kolben hochziehen liegen in der Größenordnung von 30-50 kg. Dem wirken die Kräfte in Ansaugrohr entgehen in der gleichen Größenordnung entgegen. Ich bin halt noch von den Alten und tute mir dem neuen Maßsysten schwer. Besonders wenn es um Einschätzung geht.

Gruß
Walter
 
Hallo Hubi,

ich hatte identische Probleme an meinen 40er Bings. Hab alles mögliche erfolglos getauscht. Erst als mir nichts mehr in den Sinn kam hab ich die Schieberfedern gewechselt. Die Neuen waren gute 2cm länger. Danach waren die Probleme behoben. Meine laienhafte (und vielleicht falsche) Vermutung ist folgende: Beim schlagartigen Öffnen der Drosselklappe schießt der Schieber zu schnell hoch und der Unterdruck darunter bricht zusammen. Schieber kommt wieder runter usw..

Gruss
Ingmar
 
Ich hab jetzt einfach mall auf Verdacht zwei Federn bestellt, dann werd ich sehen, was sich tut. Falls Du gerade ein paar Gasschieber von Vergasern ohne Feder rumliegen hast, miss doch mal die Bohrungen, die im Schieber unten drin sind ( nicht die in der Mitte :D ), ich werde die in meinen Schiebern messen, falls ich richtig liege, müssten die im Feder-Bing grösser sein.
 
Original von Bobath
Meine laienhafte (und vielleicht falsche) Vermutung ist folgende: Beim schlagartigen Öffnen der Drosselklappe schießt der Schieber zu schnell hoch und der Unterdruck darunter bricht zusammen. Schieber kommt wieder runter usw..

Gruss
Ingmar
Fast richtig: Durch das Verzögerte Hochgehen des Schiebers bleibt unter dem Schieber ein grösserer Unterdruck für kurze Zeit erhalten. Durch diesen grösseren Unterdruck wird durch den Düsenstock kurzzeitig mehr Kraftstoff angesaugt, das Gemisch also angefettet. Geht der Schieber zu schnell hoch, ist die Anfettung zu gering, der Übergang wird schlechter.
 
Hallo Ingmar,

ich habe auch mehr den Eindruck das die Federn mehr die Reibung der Kolben überwinden sollen, damit der Gleichdruck sich schneller einstellt. Wenn die Federn stärker wären würden Sie die Gemischverhältnisse im Vergaser ändern.

Gruß
Walter
 
Original von hubi
Original von Bobath
Meine laienhafte (und vielleicht falsche) Vermutung ist folgende: Beim schlagartigen Öffnen der Drosselklappe schießt der Schieber zu schnell hoch und der Unterdruck darunter bricht zusammen. Schieber kommt wieder runter usw..

Gruss
Ingmar
Fast richtig: Durch das Verzögerte Hochgehen des Schiebers bleibt unter dem Schieber ein grösserer Unterdruck für kurze Zeit erhalten. Durch diesen grösseren Unterdruck wird durch den Düsenstock kurzzeitig mehr Kraftstoff angesaugt, das Gemisch also angefettet. Geht der Schieber zu schnell hoch, ist die Anfettung zu gering, der Übergang wird schlechter.

Ähhhh. Ich glaube wir meinen das selbe.
Die alten Federn hatten wohl eine geringere Federrate (ist das der richtige Begriff für ihre Kraft?). Da den Schiebern beim Hochlaufen ein geringerer Druck entgegen gesetzt wurde, liefen sie sehr schnell hoch. Der Unterdruck im Venturirohr bricht zusammen und es wird kein Kraftstoff mehr gezogen. Also abgemagert und keine Leistung.

Gruss
Ingmar
 
Original von Euklid55
Hallo Ingmar,

ich habe auch mehr den Eindruck das die Federn mehr die Reibung der Kolben überwinden sollen, damit der Gleichdruck sich schneller einstellt. Wenn die Federn stärker wären würden Sie die Gemischverhältnisse im Vergaser ändern.

Gruß
Walter

Hallo Walter,

kann ich nicht wirklich beurteilen, dafür bin ich noch zu sehr am Anfang meiner Schrauberkarriere. :schock:
Laienhaft würde ich aber denken, dass die Federn das Hochschnellen regulieren sollen.

Gruss
Ingmar
der gerne was dazu lernt.
 
Original von Bobath
Original von hubi
Original von Bobath
Meine laienhafte (und vielleicht falsche) Vermutung ist folgende: Beim schlagartigen Öffnen der Drosselklappe schießt der Schieber zu schnell hoch und der Unterdruck darunter bricht zusammen. Schieber kommt wieder runter usw..

Gruss
Ingmar
Fast richtig: Durch das Verzögerte Hochgehen des Schiebers bleibt unter dem Schieber ein grösserer Unterdruck für kurze Zeit erhalten. Durch diesen grösseren Unterdruck wird durch den Düsenstock kurzzeitig mehr Kraftstoff angesaugt, das Gemisch also angefettet. Geht der Schieber zu schnell hoch, ist die Anfettung zu gering, der Übergang wird schlechter.

Ähhhh. Ich glaube wir meinen das selbe.
Die alten Federn hatten wohl eine geringere Federrate (ist das der richtige Begriff für ihre Kraft?). Da den Schiebern beim Hochlaufen ein geringerer Druck entgegen gesetzt wurde, liefen sie sehr schnell hoch. Der Unterdruck im Venturirohr bricht zusammen und es wird kein Kraftstoff mehr gezogen. Also abgemagert und keine Leistung.

Gruss
Ingmar
Da meinen wir in der Tat das selbe. Die Federrate ist übrigens Kraft durch Weg, heisst wenn Du eine Federate von z.B. 5 N/mm hast, dann musst Du für 1 mm Weg 5 N aufwenden, für 2 mm 10 N und so fort. Gilt aber als Konstante nur bei linearen Federn.
 
Original von hubi
Die Federrate ist übrigens Kraft durch Weg, heisst wenn Du eine Federate von z.B. 5 N/mm hast, dann musst Du für 1 mm Weg 5 N aufwenden, für 2 mm 10 N und so fort. Gilt aber als Konstante nur bei linearen Federn.

Danke.

Der Physikunterricht ist schon soooo lange her. :entsetzten:
 
Original von Bobath
Der Physikunterricht ist schon soooo lange her. :entsetzten:
Ja, was man nicht alles verlernt...
Die Einzige Formel, die ich mir heute noch merken kann ist, dass man zehn Stunden Schlaf braucht um ein Promille abzubauen :D
 
Jo, das hat der Physiklehrer in der achten immer gelallt, als er mit Methylalkohol rumexperimentiert hat.
 
Hallo Walter,
Original von Euklid55
... Die Kräfte die den Kolben hochziehen liegen in der Größenordnung von 30-50 kg.
... wie kommst Du denn um Himmels willen darauf ???

Original von Euklid55
...Nach meinen überschlägigen Abschätzungen hat die Feder eine Kraft von max. 0,5 kg.

Nun, das läßt sich ja sogar messen. Allerdings müßtest Du schon sagen "Kraft pro Wegstrecke". Ich würde sagen, wenn man die Feder mit 500 g belastet, ist sie platt. Habe keine Briefwaage zur Hand, um die Federrate zu bestimmen.

Was willst Du eigentlich mit diesen Zahlen ausdrücken?
 
Hallo Hubi,

Original von hubi
Danke Stephan, aber: die erste Generation hatte keine drin, ganz sicher, ...

Woher weißt Du das? Ich bezweifle das ganz massiv! Diese Federn sind ein unverzichtbares Bauelement des Gleichdruck-Prinzips, nicht nur bei den Bings. Das haben doch andere hier schon schön beschrieben. Zusammenbruch des Unterdrucks und so. Man könnte auch die Schieber schwerer machen, aber dann würde die Hebung immer noch linear verlaufen und nicht gegen eine zunehmende Kraft, und außerdem würden sie bei jeder Bodenwelle das Gemisch verändern und so weiter und so fort ...

Mach die passenden Federn rein und gut is!

Oder soll das hier'n Witz sein?
 
Hallo* nachdem wir ja alle grad so gemütlich beinander sind hab ich gern mal folgendes Problem: Der Widerstand, den mir mein Gasgriff entgegensetzt, is mir zu hoch*
JA is gut Weichei*Warmduscher* and so on.
Ich finds halt heftig.
Die aussenliegenden Federn, oder? durch weichere ersetzen?
Und wo gibz die?
Oder SuperPlus tanken?
 
Original von Karl
Hallo* nachdem wir ja alle grad so gemütlich beinander sind hab ich gern mal folgendes Problem: Der Widerstand, den mir mein Gasgriff entgegensetzt, is mir zu hoch*
JA is gut Weichei*Warmduscher* and so on.
Ich finds halt heftig.
Die aussenliegenden Federn, oder? durch weichere ersetzen?
Und wo gibz die?
Oder SuperPlus tanken?

Hallo Karl,

*aua* - hier sind andere Federn gemeint...

Das wird ja noch richtig lustig hier...!
 
Hallo Gerd,
ich bin technisch ein Vollblut Laie.
Mir geht es um den Widerstand, am Gasgriff.
Es gibt ja Moppedz wo man das Gas mit 2 Fingern aufdrehen kann.
Soweit will ich es ja nicht treiben. Nur etwas leichter wäre schön.
Welche Federn muss ich da tauschen?
Wie gesagt, ich bin Bleistiftspitzer.
Viele Grüße
Karl
 
Oder andersrum:
der Vergaserdomdeckel (der ewig rostende) hindert ja den Schieber hochzugehen. Wie wärs denn *rein theoretisch* in den Vergaserdom ein Loch zu bohren? von 1mm ? Luft´kann raus, 'Wasser kann wenig rein? Der Schieber geht schneller hoch, oder?
*alles nur theoretisch*wie gesagt
 
Hallo Bleistiftspitzer :D,

Normal sind die Betätigungskräfte der Gasgriffe an den alten Boxern eigentlich schon ganz erträglich. Wenn nicht, würde ich folgenes tun:

1. Gaszüge tauschen (schadet nie & man glaubt nicht, was das allein bringen kann)
2. Prüfen, ob der Lenkergummi nicht irgendwo schleift (bei meinen R100R verschiebt sich das Ding manchmal etwas und streift dann entweder am Gehäuse des Gasgriffs, oder am Schwingungsdämpfer am Lenkerende).
3. Griffarmatur auseinanderbauen und frisch fetten (das Umlenkelement mit dem Kettenzug und das Griffrohr auf dem Lenker)
4. Äußere Betätigungshebelei am Vergaser mit kriechfähigem Öl etwas pflegen (auch die Drosselklappenwelle, O-Ring-verträgliches Öl verwenden).

Dann sollte es eigentlich besser sein.

Falls nicht, buchst du am besten ein Abo in Gym. Oder du leihst dir mal eine alte Guzzi und bist danach froh über die Betätigungskräfte deiner BMW.

Grüße
Marcus
 
Jo, nicht nur da gehört manchmal ein Loch gebohrt, dass Luft raus kann...
 
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