Versatz Getriebe zu Motorgehäuse

baghira

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18. Juli 2009
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Hallo 2-ventiler Schrauber,

melde mich das erste mal hier in diesem Forum zu Wort, daher eine kurze Vorstellung meinerseits.
Besitze und fahre seid 5 Jahren eine R100GS Bj. '94 und dies meistens in und um Unterfranken.
Jetzt hatte ich den "obligatorischen" Getriebeschaden, dh. Antriebswellenlager defekt, weil es vermutlich auf der Welle gewandert ist.
OK- Getriebe ausgebaut, zum Instandsetzen gebracht, Wellendichtring und Anlaufring auch gleich getauscht, da undicht.
Nun will ich das Getriebe wieder einbauen und habe immer einen Veratz von Getriebegehäuse zu Motogehäuse von ca. 1mm. Dh. beide Gehäuse fluchten nicht exact zueinander.
Habe die Kupplung auch schon mit dem zugehörigen Zentrierdorn in die Mitte gebracht, aber das Ergebnis ist immer das gleiche.
Kann man diesen Versatz tolerieren, oder gibt es eine Möglichkeit den Versatz bei aufgesetztem Getriebe zu korrigieren?`Leichte Schläge mit dem Gummihammer gegen das Getriebe haben nicht gefruchtet.

Gruß, Steffen
 
Hallo Steffen,
willkommen im Forum!

Zum Versatz: Meinst Du dass das Gehäuse nicht zur Kupplungsbohrung / Getriebeeingangswelle "passt"?
Kein Problem, montieren und beim ersten Kupplungsziehen ist alles OK. Die Kupplungsscheibe zentriert sich dann von selbst.
 
Hallo Detlev,

danke für prompte Antwort.
Ich meine die Stelle wo das Getriebe auf das Motorengehäuse trifft.
Das Getriebe ist leicht - 1mm - nach links verschoben gegenüber dem Motorengehäuse, sodaß im Übergang vom Motorengehäuse zum Getriebegehäuse ein Absatzvon eben 1mm iist.
Im Werkstatthandbuch von BMW steht, daß man das Getriebe zum Motorengehäuse ausrichten soll. Aber irgendwie gelingt mir das nicht. Der Absatz bleibt. Und auch das Ziehen der Kupplung hat nichts bewirkt.
Man könnte das Problerm vermutlich lösen, wenn man die Kupplungsscheibe von vorenherein um 1mm nach rechts verschoben montieren könnte. Aber das gibt ein Zentrierdorn natürlich nicht her.
Deshalb meine Frage ob der Versatz zwischen den beiden Gehäusen normal ist und toleriert werden kann.

Gruß, Steffen
 
Die Frage ist, ob das Getriebe bei der Demontage auch diesen Fluchtfehler aufwies. Falls nicht, ist die Kupplungsscheibe nicht korrekt zentriert. Kannst Du leicht rausfinden, indem Du die Kurbelwelle um 180° drehst, der Versatz muss dann auf der gegenüberliegenden Seite sein. Falls alle Zentrierversuche nicht helfen, dann schraubst Du die sechs Schrauben, die die Kupplung halten soweit los, daß sich die Scheibe mit erhöhtem Kraftaufwand hin- und herschieben lässt, fädelst das Getriebe ein, damit es gut am Motorgehäuse sitzt, nimmst das Getriebe vorsichtig ab, damit die Scheibe nicht verschoben wird und ziehst dann die Schrauben an der Kupplung fest. Dann passt das auch.
 
Hallo Steffen, hier ein kleiner und wirkungsvoller Tipp:
Nachdem das Getriebe an den vier Befestigungspunkten leicht beigezogen ist (So, dass es am Motor noch beweglich ist.) verbaut man die Kupplungsbetätigung komplett und zieht dann die Kupplung.
Nun ist die Mitnehmerscheibe genau zentriert und das Getriebe kann völlig spannungsfrei angezogen werden.
Gruß Udo
 
Hallo Steffen,

ein bekantes Problem, das für viele Getriebe und Kuplungsschäden verantwortlich ist, ist das die Getriebegehäuse nicht exakt zur Anflanschfläche des Motors fluchten.

Man stelle sich vor das dass Getriebe leicht schräg auf dem Motor sitzt.
Die Folge davon ist, die Hauptwelle läuft nicht exakt linear zur Kurbelwelle, was zum leichten taumeln der Kupplungsscheibe und zum
" schrauben " der Lager führt .

Bei meiner R100R war das der Fall und führte bei 38000Km zu einem Bruch der Mitnehmerscheibe und dadurch zu einer beschädigten Verzahnung der Getriebeeingangswelle.

Es gab mehrere vergleichbare Defekte bei BMW, welche durch die Fa. Fränkel Tuning im Auftrag von BMW kulant repariert wurden.

Herr Fränkel hat eine spezielle Aufnahme gemacht um das Getriebegehäuse auf der Drehmaschine zu spannen und zwar genau fluchtig zu den Lagerflächen der Eingangswelle.

Mein Gehäuse war um 0,65m " schräg ", was mir Her Fränkel vor Jahren eindrucksvoll demonstriert hat!
Seit dem, nun 82000 Km, läuft alles wie " geschmiert "

Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Schaltgabeln mit Rollen versehen, ausgebüchst ( Bronzebuchsen ) und die Schaltgabelwellen gegen hartverchromte getauscht, seit dem schaltet sich das Getriebe so gut wie ein japanisches absolut Top!!!

Herr Fränkel hat Top arbeit geleistet zu einem Superpreis - den kann ich nur weiter empfehlen!

Gruß vom Schweisser ;)
 
moin Steffen,
Wenn Ich das richtig verstanden habe meinst du den Versatz in querrichtung, nicht den der Planflächen.
Beim seitlichen versatz läßt sich auch nicht viel machen ist halt Fertigungs bedingt, sind halt nur Gußteile. Die Schraubenlöcher und Zentrierflächen an Getriebe und Motorblock werden eigentlich sehr genau gefertigt. Da bewegt sich nicht viel.
Wäre auch nicht gut wenn man das ganze Getriebe verschieben könnte.

Aber den Versatz müßtest du eigenlich auch schon vorher gehabt haben?

Gruß Heiko NWu
 
Hallo und moin,

erst mal danke für die vielen Anregungen und Tipps.
Ja, ich meine den Versatz in Querrichtung.
Die entscheidente Frage ist, ob der Versatz vor dem Getriebeausbau auch schon da war. Da habe ich leider nicht darauf geachtet, deshalb bin ich jetzt etwas unsicher.
Die Kupplungsbetätigung ist schon verbaut und an der Kupplung hab ich gezogen bei noch nicht angezogenen Befestigungsschrauben. Hatte keine Wirkung bzgl. Versatz in Querrichtung.
Werde mal die Kurbelwelle, wie von hubi beschrieben, bei verbautem Getriebe um 180° drehen. Dabei sollte sich dann zeigen wie gut die Kupplungsscheibe zentriert ist.
Die Idee mit der gelockerten Kupplungsscheibe, sodaß diese verschiebbar ist werde ich auch mal probieren. Dabei prüfe ich vorher, ob die vier Befestigungschrauben mit Schraubenlöchern ein Verschieben des Getriebes um 1mm nach rechts überhaupt zulassen. Wenn nicht wird der Versatz wohl normal sein und auch vor dem Getriebeausbau dagewesen sein.

Gruß, Steffen
 
Hallo Steffen,

esrtmal herzlich willkommen im Forum, schön, wenn die Unterfrankengang verstärkt wird.

Hier wird ein wenig aneinander vorbei diskutiert. Der Roger (Schweisser) hat sehr anschaulich :applaus: den Winkelversatz zwischen Kurbelwelle und Getriebeeingangswelle beschrieben, Deinen Ausführungen entnehme ich, dass es sich um Parallelversatz handelt.

Parallelversatz kann ich mir jedoch überhaupt nicht vorstellen, da ZentrierØ und Lagersitze von Motor und Getriebe jeweils gemeinsam bearbeitet werden.

Schick mir mal ne PN mit Deiner Telefonnummer, evtl. kann ich mir Dein Problem mal anschauen.
 
Lieber Steffen, biete bitte mal Fotos. Bei mir macht sich echte Neugier breit. Schönen Sonntag und Gruß Udo
 
Hallo Udo,

Ok ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Hier also ein Bild von dem ,wie Frankenboxer es ausdrückt, Parallelversatz.
Ja und eine PN hab ich auch geschrieben. Wär schon mal interessant eine weitere Meinung zu hören.

Gruß, Steffen
 

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Ich habe mal bei meinen 4 Mühlen nachgesehen, bei dreien ist alles glatt, da sind auch jeweils die zum Baujahr zugehörigen Getriebe verbaut.
Bei meinem 90/6 Caferacer ist ein frühes glattes 5 Gang-Getriebe verbaut und ein später /7 RS Motor, da habe ich auch so einen Versatz, das Getriebe steht hier etwa nen 3/4 mm nach links.
 
In dem Fall würd ich mir keine Gedanken machen, wenn das Getriebe sauber in seine Zentrierung geschlupft ist.
 
Die grün markierten Bereiche zentrieren das Getriebegehäuse im Motorgehäuse.
Überstände außen sind ein Schönheitsfehler bzw. Gußungenauigkeiten.
 

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Hallo Michael,

Guter Hinweis auf die Bereiche die das Getriebegehäuse zum Motorengehäuse zentrieren. Mein Getriebe ist sauber in seine Zentrierung geschlupft. Ein Drehen an der Kurbelwelle führt zu keinem geänderten Versatz, dh. das Getriebe bleibt auf seiner Position.
Dies lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu, dass der Versatz normal und tolerierbar ist.

So jetzt hab ich’s endlich festgeschraubt und muß nun ständig auf diesen blöden Versatz schauen. Bevor ich das Getriebe abgeschraubt hatte, hat’s mich nicht gejuckt. :rolleyes:

Auf alle Fälle erst mal vielen Dank für eure ausführliche Hilfe. :applaus:
Jetzt kann ich das „Puzzle“ weiter zusammensetzen.

Gruß, Steffen
 
Original von baghira
...
So jetzt hab ich’s endlich festgeschraubt und muß nun ständig auf diesen blöden Versatz schauen. Bevor ich das Getriebe abgeschraubt hatte, hat’s mich nicht gejuckt. :rolleyes:

Haste schonmal über "beischleifen" nachgedacht? leider ist die Kante dann nicht so schön Guss-rau :evil:
 
Original von baghira
So jetzt hab ich’s endlich festgeschraubt und muß nun ständig auf diesen blöden Versatz schauen. Bevor ich das Getriebe abgeschraubt hatte, hat’s mich nicht gejuckt. :rolleyes:

Gruß, Steffen

N'Abend Steffen,

nach dem ich das Photo gesehen habe, habe auch ich kapiert worum es geht. Darüber würde ich mir keinen Kopf machen, ist wie mit der fehlenden Fußleiste hinter dem Schrank die stört auch nur den der es weiß.

Viel Spass beim weiteren Zusammenbauen wünscht...
 
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