Vibrationen durch Zündspule

Eisenschwein

Aktiv
Seit
08. Juni 2011
Beiträge
220
Ort
Rockenhausen
Ich bin seit 2005 zufriedener Eigentümer einer 92er 1000er GS und meinte, mein Krad in- und auswendig zu kennen.
Vor 2 Jahren, mitten auf einer Autobahnetappe, fingen plötzlich diese Vibrationen an. Nicht stark, nicht unangenehm aber untypisch und mich nervös machend. Nach einer Pause waren die Vibrationen wieder weg. Mehr oder weniger oft vibrierte es dann wieder. Wie mit dem Schalter ein und ausgeschaltet. Und sie wurden stärker und nerviger. Auskuppeln, die Fuhre lief seidenweich, einkuppeln und nach einer Weile vibrierte es wieder. Beim Neustart am Morgen kamen die Vibrationen erst, wenn 20 km gelaufen und alles warm war. Das ging so eine ganze Weile, bis zum Saisonende. Nach Rücksprache und Debatte mit einem Freund wechselte ich die Kreuzgelenke der Kardanwelle(87.000km). Vorher noch alles kontrolliert und eingestellt. Nix, im Frühjahr ging es wieder los, immer schlimmer. Nach eingehender Kontrolle fand ich einen vergammelten Kerzenstecker. Es wurde besser, aber nicht gut. Aber der Verdacht in Richtung Zündanlage kam mir langsam. Am Wochenende habe ich jetzt in einem Rundumschlag Die Originalspule(schwarz) gegen eine alte Kawaspule aus dem Fundus getauscht. Kabel und Stecker auch neu. Zündkerzen waren erst 2000km drin.
Und was soll ich sagen: seidenweicher Lauf, springt kalt auf den ersten Knopfdruck an und tuckert gleich im Standgas vor sich hin. Hat sie noch nie so gut gemacht.
Was für ein Mist, so viele Stunden und Ärger. Aber es war nur das Zündgeschirr, welches die Vibrationen verursachte. Aber absolut kein Leistungsabfall, Motor zog gut durch und erreichte auch die versprochene Höchstgeschwindigkeit.
 
Ja, Spule hat ja irgendwie funktioniert. Und bei Sichtprüfung mit ausgebauten Kerzen war da immer ein schöner Funke. Und mit der Ersatzspule läuft der Motor besser als je zuvor. Der Fehler hat sich aber auch langsam und mit Unterbrechungen eingeschlichen.
Und ganz toll ist der Umstand, die Ersatzspule, vor Jahren für 5 Euro vom Teileflohmarkt aus der Grabbelkiste geholt, funktioniert und ersetzt das über 100 Euro teure Originalteil einwandfrei. Da war doch glatt ein schönes Abendessen für die Frau und mich dabei!!!
Vielleicht können die Elektronik- und Zündungsexperten dazu einen Erklärungsversuch wagen.
 
Dass alles, was zwischen Spule und Kerze sitzt, optisch unauffällig wirken, aber trotzdem viel Ärger verursachen kann, habe ich durchaus auch schon mehrfach erlebt. Darum ersetzte ich zweifelhafte Zündgeschirre schon mal vorsorglich.
Zum Eigenleben einer Spule bin ich auch auf professorale Aussagen gespannt.
 
Grundsätzlich müssen Zündspulen fest verschraubt werden.
Andernfalls kann die Spule vibrieren.

Ob es das war? Mir ist allerdings nicht ganz klar, was für Vibrationen genau du festgestellt hast.
 
Der Motor hat Vibrationen gemacht. Wir haben die Kreuzgelenke der Kardanwelle vermutet. Passiert ja häufig, Laufleistung und Alter passen dazu. Als die Schwinge ab war, hab ich noch das Getriebe abgenommen um den festen Sitz der Kupplung zu prüfen. Vorher hatte ich Zündung, Ventile und Vergaser kontrolliert. Hat aber alles gepasst. Ein Kerzenstrecker erschien mir bei der Sichtprüfung zweifelhaft. Dann habe ich mit einer Sprühflasche Wasser direkt auf diesen Stecker gesprüht und der Zylinder fiel sofort aus. Der andere Stecker hatte keine Symptome.
Als es nicht besser wurde, habe ich alles rausgeschmissen. Spule, Kabel und den alten Stecker. Hätte vielleicht Stück für Stück tauschen sollen. Jetzt ist aber Ruhe und das ist gut so!!
Also, nicht die Spule hat vibriert. Ich hör ja nicht die Flöhe husten.
 
etwas OT: bei meinem 6V-R4 (Renault) wurde in verschiedenen Vertragswerkstätten mehrfach das Zündgeschirr getauscht, weil er bei Nässe ausging oder gar nicht erst ansprang und die Zündspule konnte es nie sein.
Erst nachdem ich eine Käfer "Hochleistungs"-Zündspule eingebaut hatte lief er problemlos bis an sein rostiges Ende.

Christoph
 
Es hat mir keine Ruhe gelassen. Habe als Test die Zündspule in meine R45 eingebaut und bin eine Runde gefahren. Die Kleine hat einen sehr ruhigen Motorlauf, geschmeidig und tickert wie ein Uhrwerk. Mit der Originalspule der 1000er sprang sie schlechter an und lief nach einer Weile recht rauh. Auch die Leistung ließ stark zu wünschen übrig.
Meine Erkärung: Isolationsfehler in der Spule. Wenn kalt, dann ist alles in Ordnung. Nach einiger Zeit, durch Erwärmung durch den Strom oder die Hitze unter dem Tank versagt die Isolierung und einige Windungen der Spulenwicklung fallen aus. Der Zündfunke wird schwächer, versagt aber nicht ganz. Der Motor läuft schlechter, rauher und läßt ein mechanisches Problem vermuten.
Schwieriger Fehler, der am Anfang nur sporadisch, später aber immer öfter auftrat.
Was hat mir die ganze Fehlersuche noch gebracht?
Ich weiß, meine Kupplung ist i.O. und noch für viele km gut!
Kardanwelle ist überholt.
Paraleverschwinge hat dabei neue Lager bekommen(sehr kleine Lager, dafür aber viel teuer!!), weil da waren Raststellen zu spüren.
Der Motor der 45 läuft besser, feiner als der 1000er. Im Vergleich ist der Große ein richtiger Grobklotz, auch mit neuer Zündung!
 
.... Meine Erkärung: Isolationsfehler in der Spule. Wenn kalt, dann ist alles in Ordnung. Nach einiger Zeit, durch Erwärmung durch den Strom oder die Hitze unter dem Tank versagt die Isolierung und einige Windungen der Spulenwicklung fallen aus. Der Zündfunke wird schwächer, versagt aber nicht ganz.
....
Paraleverschwinge hat dabei neue Lager bekommen(sehr kleine Lager, dafür aber viel teuer!!), weil da waren Raststellen zu spüren.

Punkt 1: Ein typischer Fehler für die alte, graue Zündspule. Die gehen sehr häufig kaputt und nerven dann mit allerlei Fehlern.

Punkt 2: Die Paraleverlager sterben wegen der falschen Montageanleitung im WHB. Dort steht etwa "mit 5 Nm vorspannen, dann lockern und mit 7 Nm festziehen". Das ist meiner Ansicht nach totaler Schwachsinn. Ich spanne mit 10 Nm vor, löse und ziehe dann spielfrei (max. 3 Nm, eher weniger) an.
 
Ich hatte ein ähnliches Problem.
Bis 3000U/min lief meine Maschine Sehr schlecht, rau und unruhig.
Grade bei langsamer fahrt bis 60km/h sehr nervig.
Zuerst hatte ich meine Vergaser im Visier und habe diese ausgebaut und durchgepustet.
Später beim aufräumen in der Garage viel mir eine alte Zündspule samt Zündkabeln und Steckern in die Hände.
Die Kabel und Stecker waren aus dem Zubehör.
Mir fiel auf das sich die Kabel in der Zündspule sehr leicht vor und zurück schieben ließen. Ich nehme an die Zubehörkabel haben einen geringeren Durchmesser als die Originalen und geben somit eine geringer Kraft auf die aufgelöteten Blechklammern.

Also habe ich an meiner GS die Kabel in der Zündspule kontrolliert, da ich hier auch Kabel aus dem Zubehör verwendet habe.
Siehe da, die Enden sitzen total locker in der Zündspule.
Auch wenn das bei den hohen Spannungen vermutlich keine große Auswirkungen haben sollte.
Provisorisch habe ich einen Stahlsplint angeschliffen und zwischen Kabel und Blechklammer gesteckt um die Lose in der Verbindung zu beseitigen.

Resultat: Die Maschine läuft wie als käme sie frisch aus dem Werk.
Nicht zu vergleichen mit vorherigen Zustand.
Ich bin mir sicher das das ein häufiger Fehler des KFR ist.

Ich überlege nun wie Ich meine Zündspule umbauen kann, so dass diese Fehler nicht mehr auftreten kann.

Gruß Arne
 
Ist denn die richtige Anschlußklemme montiert? Es gibt welche zum Einschrauben in eher zweifelhafter Qualität.

Wenn ich mich richtig erinnere habe ich damals die originalen messingfarbenen Klemmen einfach um gelötet.
Kann leider grade kein Bild machen weil ich im schönen Österreich bin,
leider ohne Mopped. ;(;(
Aber ich denke es ist klar was gemeint ist.
Hast du mit den angegebenen Klemmen also Gute Erfahrungen gemacht was den Sitz angeht?
 
Hab letztens am Gespann (R 100 GS ) auch die Zündspule rausschmeißen müssen und bei der Gelegenheit gleich ne Honda - Spule genommen :bitte: Da sind die Kabel gleich Zug-gesichert und dicht an der Spule "angeschraubt" - und vom Preis mal ganz abgesehen :applaus:

Grüße aus McPomm
 
Zurück
Oben Unten