Voltmeter spinnt

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07. Apr. 2007
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Buddelfeld
Hallo Elektro-Experten,

habe an meiner R80/7 ein originales Motometer-Voltmeter eingebaut. Nachdem ich die Q aus dem Winterschlaf erweckte (sprang beim ersten Knopfdruck sofort an!!), ging der Zeiger beim Gasgeben sofort >16 Volt bis zum Anschlag. Wenn ich das Abblendlicht anschaltete, ging der Zeiger bei laufenden Motor sofort auf 9 Volt runter. Bei Blinker oder Lichthupe waren nur Schwankungen von einem Volt registrierbar. Bei Zündung (ohne laufenden Motor) wurden 13,5 Volt angezeigt, obwohl die Batterie bei Volladung nur 12,4 Volt aufwies.
Als ich das Voltmeter bekam, zeigte die Anzeige bei voller Batterie nur max. 9 Volt an. Ich habe daraufhin das Gerät aufgemacht und unter Laborbedingungen in der Elektronikwerkstatt in unserer Firma die Spannungsanzeige an dem Poti in dem Voltmeter nachjustiert.
Die Reglerfunktion habe ich mittels Voltmeter bei laufendem Motor gecheckt. Der Regler funktioniert offensichtlich, da bei max. 14 Volt bei höherer Drehzahl Schluss war. Daher scheint m. E. die Macke im Voltmeter zu suchen zu sein. Wer weiß Rat?? :nixw:
 
Hallo Manfred,

schaun mer mal, pflegt der Kaiser zu sagen.
Hättest su mal nachgefragt, als du das Teil offen hattest.
Den DB-Eintrag kennst du?
Erstens: Das Teil zeigt nur ungefähr an.
Zweitens: Wenn der Zeiger geschmeidig läuft, würd ich mir keinen Kopf machen.

Zieh mal eine (abgesicherte) Leitung direkt vom Batterieplus zum Voltmeter, dort den Anschluss, der in Richtung Instrumentenmitte liegt.
Damit kannst du viele Störfaktoren ausschliessen.
Du darfst nur nicht vergessen, die Leitung nach erfolgter Kontrolle wieder zu entfernen.
Die häufigste Ursache für ein spinnendes Voltmeter sind teilweise hohe Übergangswiderstände zwischen Batterie und Voltmeter und dann die leidige Sache mit dem Achslager der Zeigerachse (das Messingplättchen).
Und ein serienmässiger Schwachpunkt ist das Poti.
Ich nehm bei einer Restauration gerne ein geschlossenes Poti von Piher.
Das Blechteil mit der Kohlelaufbahn taugt vielleicht in einem alten Radio oder einem Gerät, das keinen Erschütterungen ausgesetzt ist.
In einem Motorradinstrument hat solch ein Poti nichts zu suchen.

Frohe Ostern
 
N'Abend Joachim ,

vielen Dank für Deine prompte Antwort. Was meinst Du mit DB-Wert? Die übrigen Tipps werde ich mal checken. Falls es das Poti ist, wo kann man die kaufen?
 
Hallo Manfred,

Herzliche Ostergrüße in die Schweiz

... in die saukalte.
Letzte Woche war schönes Wetter am Freitag, da bin ich am Nachmittag mit der Q zum Arbeiten gefahren, abends aufm Heimweg war es dann schon etwas frischer. Am Samstag nochmal ne kleine Runde ums Haus, das wars dann auch schon wieder.
Sonntag hats dann auch hier mit Schnee angefangen mmmm

Viel Erfolg bei der Suche nach dem Wurm auf dem Weg zum Voltmeter.
Ob die Lagerung der Zeigerachse noch ok ist, kannst du ganz einfach prüfen:
Wenn das Voltmeter offen ist, sollte sich der Zeiger nur unwesentlich nach oben ziehen lassen, wenn man ganz sachte an ihm zieht.
0,5mm sind noch ok, wenn sich der Zeiger weiter ziehen lässt, kannst du mit baldigem Totalausfall rechnen.
Und löte mal ein Beinchen des Keramikwiderstandes aus und miss den nach. Er sollte ziemlich 4,7 Ohm haben.
Im Zusammenspiel mit dem Poti fungiert er als Spannungsteiler.
Der Widerstand wird im Betrieb gut warm und auch hier gibt es unter Umständen Verschleiss.
Aber auch den kann man recht einfach tauschen, Bezugsquelle:
http://www.reichelt.de/2W-Metall-1-...ARTICLE=2351;GROUPID=3083;artnr=2W+METALL+4,7

Der ist sogar noch etwas besser, da die Toleranz (Abweichung vom Nominalwert) nur 5% beträgt.
 
Hallo Andreas,

nchmals vielen Dank. (Sch...-)Wettermäßig stehen wir euch in der Schweiz offensichtlich nichts nach. Hier in OWL schneit es aktuell auch. Meine Mopped-Kilometer-Ausbeute in 2013 beläuft sich auf ca 21 km. Aber Jammern nutzt nix.
Deine Infos sind mal wieder allererste Sahne. Ich habe mittels Extraleitung zur Batterie die Diagnose auf das Voltmeter einschränken können. Daher habe ich das Teil ausgebaut und werde es nochmals aufmachen. Ich denke das Poti ist nicht mehr echt. :entsetzten: Wenn ich das Teil aufhabe, werde ich mal ein paar Fotos hochladen.
 
Nochmals schöne Grüße,

hier sind die angekündigten Fotos. Die Achse hat m. E. kein Spiel und isr sehr frei gängig. Auf der Platine konnte ich nix auffälliges entdecken. Das Poti hat allerdings Patina.
 

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Hi Andreas,

da hat ja jemand seinen DZM gewässert, ohne sich zu wundern, warum das Teil nicht mehr funktioniert. Kommt bei mir nicht vor. Erst sorgfältig zubördeln, dann etwas UHU-Metall. Dann ist es dicht genug im S-Cockpit.
 
Hi Joachim,

Andreas treibt sich offensichtlich in meinem Wirren Kopf herum. -Sorry-! Aber es gibt auch etwas gutes zu vermelden. Das Voltmeter ist jetzt ok! Es war in der Tat das gammelige Poti. Ich habe es nach Deiner Empfehlung ersetzt. Für 35 Cent zzgl. Arbeitszeit ein gutes Resultat. Traebbe und Forum sei dank. Jetzt muss ich die Q nach Ostern nur noch durch den TÜV bringen. Det werd scho werden! Schöne Ostern nochmals.)(-:
 
Frage an die Experten, habe hier ein Motometer Voltmeter, Letzte Bauserie 2v mit Totalausfall, hat ein paar Mal auf Klopfen reagiert und ist nun zerlegt. Poti und Wiederstand haben Durchgang, die aussere Spule auch, die Innere hat keinen Durchgang gemessen an den Lotstellen, denke das Ding ist nicht mehr zu retten, korrekt?

Danke
Doxer
 
Hallo Doxer,

wie Joachim in seiner hervorragenden Anleitung zur Renovierung von Voltmetern schon schreibt, ist das Neuwickeln von Spulen wegen der Länge des Drahtes und der Verfügbarkeit von bezahlbaren Voltmetern völlig aus der Spur. Mach mal eine Anfrage untere "Suche". Ich glaube, dass Du Angebote bekommst. Das defekte Teil wird nicht mehr viel Freude bereiten. Viel Erfolg!:bitte:

http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?22788-Voltmeter-6-und-7
 
Hallo Doxer, hallo Manfred,

das stimmt so, das Teil hat es hinter sich.
Wenn das Messingplättchen durchgebrochen ist, kann es durchaus sein, dass die Zeigerachse die Spule killt, sprich mechanisch zerstört.
 
Danke fur die Aufklarung - habe doch noch eine Moglichkeit gefunden, war allem Anschein nach einfach zu blod zum messen. Hatte wohl einen Bruch des Drahtes an einer der Lotstellen. Habenun alle 4 nachgelotet, musste teilweise stuckeln aber es hat geholfen, das Ding schatzt tatsachlich wieder - aufs genaueste mit einem Baumarktmultimeter kalibriert. Ein Erfolgserlebnis trotz Sauwetter, bin gespannt wie lange die laienhafte Loterei halt.
Morgen noch das Gerat zubordeln, bin gespannt ob das was wird, habt ihr ev. Tipps welche Haushaltsmittel zu einem akzeptablen Ergebnis fuhren.

Danke

Doxer
 
Hallo Doxer,

zum Zubördeln benutze ich zunächst ein Armaturenzange für Abflüsse. Die haben genug Radius zum Umfassen des Instrmentes. Ebenso schont die Chromzange den Ring. Danach Drücke ich mit einem Schraubendreher aus dem Ratschenkasten ohne Bit Stück für Stück den Rand um. Bei meinen Ding saß danach alles wieder stramm. Wenn du alles dicht haben willst, kannst du noch einen dünnen Rand UHU-Metall auftragen. :fuenfe:
 
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