Vordere Bremse / Handbremse R80RT

Stefan-K

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19. Okt. 2022
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Laufach
Hallo,
ich habe folgendes Problem mit der Bremse vorne.
BMW R80RT Monolever Bj86
Mittlerweile habe ich alle Teile ausgebaut gereinigt und wieder zusammengebaut. Alle Teile funktionieren in ihrer einzelnen Funktion gut. (So glaube ich das jedenfalls)
Bremszangenkolben gehen ordentlich rein und raus.
Handbremszylinder geht schön leicht und die Feder drückt den Kolben schnell wieder raus. Leitungen wurde durch Stahlflex ersetzt. Neue Bremsflüssigkeit ist auch drin.
Baue ich jetzt alles zusammen und befülle das System, kommt der Handbremszylinder die letzten 20% des Weges nur langsam zurück.
Hat zur Folge, dass sich der Bremsdruck nicht schnell löst und dass das Bremslicht wesentlich länger an ist als gewollt.

Normalerweise würde ich dieses Problem auf die Leitung schieben. Da diese aber neu ist und auch eine Stahlflex, würde ich diese Baustelle eher ausschließen.

Hat jemand eine Idee?

Ich würde jetzt erst wieder an den Bremszangen anfangen zu suchen.
oder???

vg
Stefan
 
Hallo, hört sich nach nicht vollkommen offener (Kolben geht ganz zurück?) Rücklaufbohrung im Hauptzylinder an. Grüße Hans
 
Hallo, hört sich nach nicht vollkommen offener (Kolben geht ganz zurück?) Rücklaufbohrung im Hauptzylinder an. Grüße Hans

Hallo Hans,
Danke für die Antwort.
Bedeutet das, dass wenn kein Öl im System ist der Kolben durch die Feder zurück gedrückt wird und wenn Öl drin ist die Feder gegen das Öl drücken muss, dass aber nicht schnell genung geht weil eine Bohrung zu ist?
VG
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Da warst Du schneller....
Ich habe meinen Beitrag bearbeitet, weil ich nach nochmaligem lesen gesehen habe, das der HBZ gemeint ist.
Trotzdem Danke


Wenn da vorher schon was mit "Öl" gestanden wäre, hättest du eine andere Antwort bekommen.
 
Hallo Stefan, prüfe die Unterlagscheibe und die Kolbendichtung (Nutring);in Endstellung des Kolben ----muss die Bohrung frei sein---. Grüße Hans
 
Hallo Stefan, prüfe die Unterlagscheibe und die Kolbendichtung (Nutring);in Endstellung des Kolben ----muss die Bohrung frei sein---. Grüße Hans


Hallo Hans,
ich habe alles nochmal auseinander gebaut...
Irgendwie sieht das nicht so aus wie Du gesagt hast. ( Video im Anhang )

Da kann man doch von der Länge oder Lage nichts einstellen oder verkehrt machen?!?!
Selbst wenn die Feder durch die Jahre "Druck" also Länge verloren hätte würde die Bohrung frei sein, bei mir ist diese aber halb zu.
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Ich habe es so einmal zusammengebaut und das System baut überhaupt keinen Druck auf.

VG
Stefan
 

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... Selbst wenn die Feder durch die Jahre "Druck" also Länge verloren hätte würde die Bohrung frei sein, bei mir ist diese aber halb zu.
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Ich habe es so einmal zusammengebaut und das System baut überhaupt keinen Druck auf. ...

Hallo Stefan,

dass man in der Nachlaufbohrung in der Ruheposition das hintere Ende der Primärmanschette sieht, ist so i.O. und hat keine Relevanz für Dein Problem.

Durch diese Nachlaufbohrung strömt bei gefülltem System i.d.R. auch keine Bremsflüssigkeit. Das zwischen Primär- und Sekundärmanschette befindliche Volumen ändert sich bei Betätigung der Bremse nicht.

Nur wenn der Kolben im HBZ schneller zurückfährt als die Kolben im Bremssattel, im Raum vor der Primärmanschette also ein Unterdruck entsteht und an der Primärmanschette Bremsflüssigkeit vorbeiströmt, läuft über diese Nachlaufbohrung Bremsflüssigkeit nach.
Das Zuviel an Volumen fließt anschließend über die Ausgleichsbohrung (das ist die enge Bohrung) beim Zurückgehen der Bremssattelkolben in den Ausgleichsbehälter zurück.

Beim Befüllen der Bremsanlage, da hast Du ja auch ein Problem, läuft die Bremsflüssigkeit selbstverständlich auch über die Nachlaufbohrung. Um diesen Vorgang zu unterstützen, solltest Du den Handbremshebel nach dem Ziehen gezogen halten und das Entlüftventil schließen, so dass sich beim anschließenden schnellen Loslassen des Hebels ein Unterdruck vor der Primärmanschette bildet und dieser dann Bremsflüssigkeit nachzieht. Um diesen Vorgang zu unterstützen, sind im Kolben die Füllbohrungen.

Versuch das mal, das geht auch ohne eine zweite Person.

Die Konstruktion eines HBZ ist raffinierter als man im ersten Moment denkt. Im Netz und auch in Foren geistern da viele falsche Beschreibungen herum.
Genau beschrieben wird dieses Teil im Bremsenhandbuch von ATE. Das Buch wird meines Wissens nicht mehr aufgelegt. Die mir vorliegende 9. Auflage hat 346 Seiten (DIN A4). Eventuell noch gerbraucht zu erhalten.

Wenn der Bremshebel nicht schnell genug zurückgeht kann das

-) an einer "lahmen" Feder,

-) einer unglücklichen Paarung zwischen Manschettendurchmesser und Zylinderbohrung (unwahrscheinlich)

-) aber auch an einem schwergängigen Bremshebel selbst liegen.

Vielleicht schaust Du mal auch nach dem letzten Punkt.

Viel Erfolg!
 
Hallo Wolfram,

vielen Danke für Deine wirklich ausführliche Beschreibung.

Ich hab mir jetzt noch einmal einen anderen Rep Satz bestellt.
Evtl. habe ich ja was kaputt gemacht.

Lahme Feder kann ich eigentlich auch ausschließen, da dieses Problem nicht schleichend sondern von jetzt auf gleich war.

Das Manschettenproblem werde ich nochmal mit einem neuen Rep. Satz angehen. Evtl. auch nur ein unglücklicher Zufall.

Schwergängiger Bremshebel ist auch auszuschließen da dieser ja ohne den HBZ hervorragend funktioniert.


Bin gespannt.


VG
Stefan
 
Hallo,
Was auch noch sein kann, ist die Möglichkeit, dass die Primärmanschette (die in der Nähe der Feder) die Nachlaufbohrungen nicht sauber freigibt. Dann geht der Kolben aufgrund des Unterdrucks, der entstehen würde sehr langsam zurück.

Prüfen:
Ist die Scheibe zwischen Primämanschette und Kolben freigängig und gibt diese leicht die Bohrungen frei.

Die Scheibe dient nur dazu, dass beim Bremsen, die Primärmanschette nicht durch die Bohrungen gedrückt wird.

Oder die Bohrungen im Kolben sind verstopft.

Hier kann man es ganz gut sehen

4 = Primärmanschette

6 = Scheibe zwischen Primärmanschette und Kolben

5 Kolben mit den Löchern im Kreis (Nachlaufbohrungen)

https://www.oldtimer-jelinek.de/images/categories/970.jpg

Gruß
der Indianer
 
Mit Bremsenpaste/Bremsflüssigkeit sind die Manschetten und Kolben aber vor dem Einbau geschmiert worden, nehme ich an?

Viel Erfolg, Frank
 
Mit Bremsenpaste/Bremsflüssigkeit sind die Manschetten und Kolben aber vor dem Einbau geschmiert worden, nehme ich an?

Viel Erfolg, Frank

Hab mich nicht getraut andere Flüssigkeiten oder Fette zu nehmen. deswegen hab ich alles in Bremsflüssigkeit getunkt bevor ich es eingebaut habe...
 
Hallo,
Was auch noch sein kann, ist die Möglichkeit, dass die Primärmanschette (die in der Nähe der Feder) die Nachlaufbohrungen nicht sauber freigibt. Dann geht der Kolben aufgrund des Unterdrucks, der entstehen würde sehr langsam zurück.

Prüfen:
Ist die Scheibe zwischen Primämanschette und Kolben freigängig und gibt diese leicht die Bohrungen frei.

Die Scheibe dient nur dazu, dass beim Bremsen, die Primärmanschette nicht durch die Bohrungen gedrückt wird.

Oder die Bohrungen im Kolben sind verstopft.

Hier kann man es ganz gut sehen

4 = Primärmanschette

6 = Scheibe zwischen Primärmanschette und Kolben

5 Kolben mit den Löchern im Kreis (Nachlaufbohrungen)

https://www.oldtimer-jelinek.de/images/categories/970.jpg

Gruß
der Indianer

Vielen Dank. Ich werde mir das nochmal genau ansehen...
Muss jetzt allerdings erst warten bis der neue Rep Satz da ist.

VG
 
Hab mich nicht getraut andere Flüssigkeiten oder Fette zu nehmen. deswegen hab ich alles in Bremsflüssigkeit getunkt bevor ich es eingebaut habe...

Ok, Fett oder Öl hat da nichts zu suchen. Bremsenpaste oder halt die Bremsflüssigkeit muss auf die zu montierenden Teile.
Die Paste saut nicht so herum wie die Flüssigkeit.

Wird schon, Frank
 
UPDATE

Erst mal vielen Dank an alle die mir geholfen haben.


Ich habe mich gestern Abend nochmal hingesetzt und nochmal versucht das System zu befüllen und Druck auf die Leitung zu bekommen.
Leider ohne Erfolg.
Hab dann den HBZ nochmal auseinander gebaut weil ich es nicht glauben konnte, dass der Hund überhaupt keinen Druck aufbaut....
Fehler --> Keine zu erkennen....

Ich habe jetzt versucht im ausgebauten Zustand festzustellen ob der
Kolben Druck aufbaut und habe den Ausgleichsbehälter im ausgebauten Zustand befüllt und am Kolben gedrückt. Plötzlich und warum auch immer, stiegen zuerst Blasen auf und dann wurde der Druck immer größer.
Anschließend habe ich den HBZ so, in befülltem Zustand eingebaut und siehe da, plötzlich lies sich das System befüllen und entlüften.
Woran es lag, dass der Kolben in eingebautem Zustand keinen Druck aufgebaut hat kann ich mir nicht erklären...

Sei es drum. System funktioniert und ich bin happy.

Nochmal ein herzliches

DANKESCHÖN

VG
Stefan
 
Glückwunsch. Du könntest noch den Bremshebel mit einem Kabelbinder fest an den Griff ziehen und eine Nacht abwarten. Das Griffgummi lässt sich dabei mit einem harten Karton schützen. Wenn es morgen nicht mehr fest ist, hast du noch Luft drin.

Gruß Bernhard
 
Glückwunsch. Du könntest noch den Bremshebel mit einem Kabelbinder fest an den Griff ziehen und eine Nacht abwarten. Das Griffgummi lässt sich dabei mit einem harten Karton schützen. Wenn es morgen nicht mehr fest ist, hast du noch Luft drin.

Gruß Bernhard


Cooler Tipp. Danke
 
... Woran es lag, dass der Kolben in eingebautem Zustand keinen Druck aufgebaut hat kann ich mir nicht erklären...

Das liegt vor allen Dingen daran, dass man bei trockener Bremsanlage nur Luft komprimiert, wenn man den Bremshebel zieht.

Die Volumenänderung hierbei ist schon mal geringer als das Volumen der Bremsleitung. Zum Volumen der Bremsleitung kommt noch das Totvolumen hinter den Bremskolben im Bremssattel, so dass das Gesamtvolumen, und das ist jetzt eine Vermutung, lediglich im einstelligen Prozentbereich abnimmt.

Wenn jetzt das Entlüftventil geschlossen und der Bremshebel losgelassen wird, ist auch die sich einstellende Druckverminderung so gering, dass über die Primärmanschette keine Bremsflüssigkeit nachströmen kann.

Um da jetzt weiter zu kommen, gibt es unterschiedliche Lösungsansätze.
 
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