Vorderrad Trommelbremse R60/6 einstellen

Fesi

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01. Juli 2009
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10
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Waghäusel
Hallo Fachleute,
hab´s leider bisher nicht geschafft, daß sich der vordere Bremsbacken der Vorderradtrommelbremse an meiner R60/6 nach dem Bremsen wieder vollständig löst. Er liegt dauernd leicht an.
Außerdem ist der Einsatz der Bremswirkung ziemlich abrupt.

Ich denke ich muss das Ding mal komplett auseinander nehmen und wieder zusammenschrauben.

Deshalb hier meine Frage:
kann mir jemand einige Tipps und Tricks geben wo ich speziell aufpassen muss.
Eine Beschreibung für die Grundeinstellung der Bremse / Hebelchen / Exzenterschraube wäre schön.

Gruß
Fesi
 
Hallo Fesi,

das Wesentliche hat Walter schon gesagt. Der Exzenter soll als Anschlag die eine Bremsbacke nur ein ganz kleines Stückchen aus der Bremsposition zurückkehren lassen, damit dann die volle Kraft der Rückholfedern auf den anderen Backen wirkt.

An meiner 60/2-Bremse war noch eine kleinere Zusatzfeder zwischen dem einen Bremsnocken und dem Exzenter, um die Rückstellung zusätzlich zu sichern. Ob es diese Feder bei der /6 auch noch gab, weiß ich nicht. Jedenfalls neigte se zuweilen dazu, sich am Exzenter aufzubiegen und abzurutschen.

Voraussetzung für eine ordentliche Funktion ist natürlich, daß alle beweglichen Teile ordentlich geschmiert sind, insbesondere die Bremsschlüssel-Wellen, welche zudem kein zu großes Spiel haben dürfen. Sonst läßt sich gar nichts gescheit einstellen.

Eine tolle Super-Konstruktion ist die Bremse im Original jedoch nicht. Bei mir hat sie immer etwas geschliffen. Als wesentliche Ursache sehe ich die vordergründig so scheinbar geniale Betätigung nach dem "Scherenprinzip" an (Außenzug wirkt auf den einen Bremshebel, Innenzug auf den anderen; theoretisch soll das gleiche Kraft für beide ergeben, tut' s aber offensichtlich nicht). Meine nachgerüstete Doppel-Duplex-Bremse habe ich zunächst auch mit zwei "Scherenzügen" betätigt und hatte genau wieder Bremsenschleifen. Bei dieser konnte ich zum Glück auf starre Verbindung der Bremshebel umbauen und hatte seither nie wieder Bremsenschleifen.


Grüßle, Fritz. )(-:
 
Hallo Fritz, Hallo Walter,

habe sehr interessiert eure Beiträge zum Thema Leichtbau und Doppelduplex verfolgt, Frage: habt Ihr da mal eine pauschale Schätzung bzgl. Gewichtseinspaarung im Vgl. zur Doppelscheibe 90s parat? Grad die Schwimmsattelklötze sind doch recht robust, ich mag auch nicht auf das sichere Handling verzichten, kenn Trommeln halt nur von MZ. Oder Simson. Alternativ hab ich noch Gleitrohre mit Brembo-Aufnahmen. Bei Spiegler hab ich hübsche Sachen gesehen, aber ohne Gwewichtangabe. Soll auch nicht für meine 90s sein, die bleibt wie se iss. Höchstens Ersatz des Anlassers im Tausch gg. Kickstarter, fänd ich cool und käme da infrage. Wäre nur eine Ueberlegung für mein naechstes Projekt. Was dauern kannn...Zeit,.. Geld.. übliche Ausreden...
Und an (sorry, Name vergessen): Du mit der Wanderbaustelle: Wiegt die Einsparung eines 2t Federbeins gewichtsmässig die Rahmenverstärkungen einer Cantileverschwinge auf? Und überhaupt : Was ist in dem Zusammenhang zum Thema "Luftfederung" zu sagen? Ich sass mal als Beifahrer im Citoén, ist schon ein Unterschied...denk ich.

Gruessli, bobb.

PS: Hab grad in nem Hempshop eine Waage entdeckt, mit 0.1 Teilung bei max 600 gr.. Ca. 30 Stutz.(20 Euro). Auflagefläche allerdings nur Dm 50mm. Bei Interesse??...

PSS: Gehört vielleicht in einen "Fred" "Leichtbau", sollen die Admins entscheiden...
 
Original von bobb
Hallo Fritz, Hallo Walter,

habe sehr interessiert eure Beiträge zum Thema Leichtbau und Doppelduplex verfolgt, Frage: habt Ihr da mal eine pauschale Schätzung bzgl. Gewichtseinspaarung im Vgl. zur Doppelscheibe 90s parat? Grad die Schwimmsattelklötze sind doch recht robust, ich mag auch nicht auf das sichere Handling verzichten, kenn Trommeln halt nur von MZ. Oder Simson. Alternativ hab ich noch Gleitrohre mit Brembo-Aufnahmen. Bei Spiegler hab ich hübsche Sachen gesehen, aber ohne Gwewichtangabe. Soll auch nicht für meine 90s sein, die bleibt wie se iss. Höchstens Ersatz des Anlassers im Tausch gg. Kickstarter, fänd ich cool und käme da infrage. Wäre nur eine Ueberlegung für mein naechstes Projekt. Was dauern kannn...Zeit,.. Geld.. übliche Ausreden...
Und an (sorry, Name vergessen): Du mit der Wanderbaustelle: Wiegt die Einsparung eines 2t Federbeins gewichtsmässig die Rahmenverstärkungen einer Cantileverschwinge auf? Und überhaupt : Was ist in dem Zusammenhang zum Thema "Luftfederung" zu sagen? Ich sass mal als Beifahrer im Citoén, ist schon ein Unterschied...denk ich.

Gruessli, bobb.

PSS: Gehört vielleicht in einen "Fred" "Leichtbau", sollen die Admins entscheiden...

Hallo,

die BMW Trommel ist vorn das leichteste was es gibt. Die italienischen Edelteile von Merani sind praktisch unbezahlbar und ich halte Elektron für den normalen Betrieb auch für überflüssig. Den Kickstarter würde ich ausbauen um Gewicht zu sparen. Taugt praktisch nichts und ist auf die Dauer nicht robust genug. Was die hintere Schwinge angeht ist die Monolever Schwinge die leichteste Konstruktion, Geschmacksache der Einbau. Außerdem ist die Auswahl die Hinterachsübersetzungen auf 2 begrenzt. Furnales in Toulouse baut Luftfederbeine. Sehr leicht, das Problem ist die Luftpumpe die man dann mitschleppen muß. 20 bis 30 bar Druck ist nicht überall verfügbar.

Gruß
Walter
 
Moin Fesi

Ich würde auch erstmal vermuten dass die Bermsschlüsselwellen schwergängig sind,
normalerweise sind die Fedrn stark genug um die Bremsbacken wieder in Nullstellung zu bringen.
Bei meinen ca.360000km auf 75/5 haben die Bremsbacken noch nie geschliffen.
Hab mich da immer an die Werksangaben zur einstellung gehalten und bin dabei gut gefahren (gebremst).
Im Gegensatz zu einigen anderen find ich das scherensystem gan gut und es funktioniert auch so wie es soll. Vorrausgesetzt die Einstellungen stimmen.

Hab da mal was aus dem Werkstatthandbuch abgeschrieben.

"Einstellung der Handbremse: Leerweg des Handbremshebels durch verdrehen der Rändelschraube auf 8-15mm. Kontermutter am Einstellexzenter lockern; Exzenter auf Anschlag nach links drehen und soweit wieder zurückstellen, bis am unteren Bremshebel in Höhe des Seilzug-Gelenkbolzens vorn einAusschlag von 4mm erreicht ist. Exzenter kontern. Oberen Bremshebel durch Verdrehen der Stellschraube am unteren Seilzugende ebenfalls auf ein Spiel von 4mm bringen."

Wenn du die Bremse zerlegst solltest du drauf achten, dass es 2 verschiedene Federn gibt. Die stärkere sitzt vorn und die schwächere hinten. Wenn man diese vertauscht bremst nur noch eine Backe.

Viel Spass noch beim Trommeln
Heiko NWu
 
Wichtig ist auch die Lage des Bremszuges. Manchmal rutschen auch die Aufnahmenippel aus den Bremshebeln heraus.
bild-7066.jpg

Ich habe es auch nie geschafft den Leerweg zu verkürzen, dafür aber ein gute Dosierbarkeit erreicht.

Beste Ergebnisse in Sachen Bremswirkung habe ich auch immer erst dann wenn die Bremse warm ist.
 
Hallo,
danke für eure Tipps.

Die Nocken sind gut beweglich und geschmiert.
Aber das mit den beiden Federn - vorne / hinten - muss ich mir nochmal genau anschauen und bzgl. Exzenter nach links anschlagen bin ich mir nicht ganz sicher.
Das gibt einen gemütlichen Weihnachtsurlaubsabend in der Garage!
Ich melde mich nochmal nach danach.

Lohnt es sich vielleicht andere Beläge als BMW-Original aufziehen zu lassen wenn ich sie schon raus mache?

Was haltet ihr davon, Rillen einzusägen damit der Bremsstaub besser raus kann?

Grüße
Fesi
 
Guten Morgen Fesi,

die Backen neu belegen zu lassen, lohnt sich vermutlich. Die alten könnten "verglast" sein. An der Qualität der Originalbeläge zweifele ich ohnehin etwas. Ich erinnere mich an eine mehrwöchige Urlaubsfahrt auf der R 60/5 eines Freundes und an die grausige Vorderbremse. Ziehen wie ein Ochse, bis sich etwas tat und bei niedrigen Geschwindigkeiten unkontrollierbares "Zubeißen".

Detlev hat mal Jurid 111 als Belag empfohlen, ferner, glaube ich, Ferodo grün? Probiere ich selbst aus; bei mir sind alle Beläge fällig. Rillen einfräsen? Noch nie gemacht, denke aber spontan, daß stattdessen einer möglichst großen Bremsfläche der Vorzug zu geben ist, lieber gelegentlich ausstauben!

Alles Wesentliche zu Trommelbremsen und deren Optimierung findet sich im Reprint "Besser machen" von Carl Hertweck, auch ansonsten bis heute lesenswert.

Grüßle, Fritz.
 
Ja, ich fahre die Jurid 111 inzwischen in allen Mopeds. Damit sind die hinteren Trommelbremsen durchaus als Bremsen zu bezeichnen.
Stolli hat eine davon neulich mal probegefahren... :D kommt bei seiner PD jetzt auch drauf.
 
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