Was kostet ein gebrauchtes Motorrad wirklich?

Eckhard

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19. Jan. 2008
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oder: Erfahrungen nach dem Kauf einer gebrauchten R100GS


Im letzten Oktober habe ich mir, ich gestehe ohne Probefahrt, eine schwarz-gelbe R100GS Bj. 1988 zugelegt.
Sie hat 4 Vorbesitzer, war ein Monat vorher beim TÜV und hat knapp 50.00 km gelaufen.
Neue Michelin Anakee Reifen sind montiert, außerdem eine tiefe /7 Ölwanne, ein WP Federbein, eine Stahlflexleitung und ein HPN Thermostat für den Ölkühler. BMW Koffer waren auch dabei.

Als erstes habe ich sie erst mal gründlich gereinigt! Die Patina wollte ich nicht entfernen, aber richtig sauber sollte sie schon sein. Wie viel Bremsenreiniger und WD 40 ich verbraucht habe, habe ich nicht notiert.

Den linken Sturzbügel habe ich aufgrund des schlechten Zustands abgebaut und in den Schrott gegeben. Für den Seitenständer habe ich mich bei BMWFuxx für einen Halter angemeldet.
Der rechte Sturzbügel ist noch ansehnlich. Allerdings sahen die Schläuche für den Ölkühler ziemlich zerfleddert aus – auch weg geworfen.

Als ich die Schwinge ausgebaut hatte, um das Verschiebstück der Kardanwelle mit Staburags zu fetten, habe ich gesehen, dass das HAG am Eingangsdichtring undicht war. Also habe ich das HAG zum freundlichen BMW Händler gebracht, um den Dichtring erneuern zu lassen = 174,- Euro.

Die Gas- und Chokezüge waren so vergammelt, dass ich sie gleich entsorgt habe.
Neue Gaszüge gab’s bei BMW (siehe BMW Teile) und die Chokebetätigung habe ich direkt an die Vergaser verlegt = 29,50. http://parts-for-bikes.de/shop/vergaser.html?tt_products[begin_at]=60&cHash=45e6d571ace779578f11322c370e4545

Der Batteriekasten war teilweise von Säure angefressen: aus dem Forum einen gebrauchten gekauft = 20 Euro.
Der Schalthebel war verbogen: aus dem Forum einen gebrauchten gekauft = 15 Euro.
Den Gasgriff habe ich auch gleich in die Tonne geworfen, einen besseren gab’s im Forum = 20 Euro

Die Sitzbank hatte der Vorbesitzer selbst so schlecht gepolstert, dass ich sie an jemand verschenkt habe, der die Grundplatte haben wollte. Eine Ersatz-Sitzbank hatte ich noch. Die habe ich zwar auch irgendwann mal gekauft, aber hier nicht mehr berechnet.

Der rechte Ventildeckel war ganz arg verschrammt, bei Ebay einen besseren ersteigert = 29,- Euro.

Weil ich einige Teile nicht mehr reinigen konnte, habe ich sie gestrahlt: Lima-Deckel, Auspuff-Sternmuttern, Ventildeckel, Kofferträger, Lenker = 40,- Euro.
Damit es richtig gut aussieht, habe ich die Kofferträger, Lenker und Ventildeckel schwarz beschichten lassen = 40,- Euro.

Die Bremsscheibe hatte starke Riefen, ein Bremskolben war sehr schwergängig.
Die Bremsscheibe von meiner 92er GS mit 20.000 km Laufleistung hatte ich noch.
Einen 4-Kolben Bremssattel hatte ich mir mal bei Ebay ersteigert. Preis weiß ich nicht mehr – also 0 Euro. Die Fräsarbeiten hat ein Freund für eine Flasche Wein gemacht.
Weil ich es probieren wollte, habe ich mir zum leichteren Entlüften der Bremse ein Stahlbus Entlüfterventil gekauft = 23,- Euro.
Die Lucas Sintermetallbeläge habe ich bei BMW Bayer gekauft, dazu auch gleich einen Einbausatz für die Ölkühlermittenverlegung = 106,- Euro.

Als ich die Brühe gesehen habe, die aus der Gabel kam, habe ich die natürlich auch gleich geöffnet. Die Dichtringe waren dicht, geklemmt hat sie auch nicht. Nur spülen war angesagt. Leider war das dann doch nicht alles. Mit den montierten Federn hatte die Gabel nur ca. 120 mm Federweg. Jetzt sind progressive GS-Federn mit dem korrekten Federweg von Wilbers mit synthetischem Castrol Öl montiert. Druckstufe SAE 5, Zugstufe SAE 10.

Von BMW habe ich folgende Teile gekauft und verbaut:
2 Ventildeckeldichtungen, Luftfiltereinsatz, beide Schaumgummis für die Schaltstange, beide Gaszüge, alle Vergaser Dichtungen und –dichtringe, Dichtungssatz und neue Kolben für Bremssattel, Entlüftungsschlauch für den Tank, alle Auspuffdichtungen, Griffgummi links, Schraube für Gasgriff, Motor-Ölfilter.

Neue Zündkerzen und das synthetische Castrol Öl 75W-140 für Hinterachse und Getriebe kamen von Louis.
Bei Polo gab’s 20%, also habe ich dort das Castrol Motoröl gekauft.

Die Vergaser habe ich selbst gereinigt und neue Dichtungen eingebaut, die Membranen waren i. O.

Vorgestern habe ich mir ein Kurzzeitkennzeichen geholt und endlich konnte ich das erste Mal fahren.
Der Motor sprang gut an und die Vergasereinstellung, die ich frei Hand auf der Hebebühne gemacht hatte, hat für die ersten Km ausgereicht.

Nach einer guten halben Stunde Fahrt habe ich die Vergaser eingestellt. Die Züge konnte ich relativ gut synchronisieren. Aber die Leerlaufdrehzahl veränderte sich immer wieder. Obwohl der Motor auf die Veränderungen der Einstellschrauben reagiert. Ärgerlich - da muss ich wohl noch mal bei.
Doppelt ärgerlich ist, dass das Zählwerk des km-Zählers nicht funktioniert.

Aber fahren konnte ich ja nun. Das Laufverhalten und die Geräusche des Motors sind normal und das Getriebe schaltet sich sogar recht leicht.

Heute war ich noch mal unterwegs. Auf der Bahn wollte ich die Endleistung = Höchstgeschwindigkeit testen. Den Versuch habe ich abgebrochen, weil das Vorderrad ab 130 km/h eine sehr starke Unwucht hat.
Der Ölkühler ist auch leicht undicht.
Eine weitere Prüfung der beiden Befunde steht noch aus.


Bis jetzt habe ich zusätzlich zum Kaufpreis 1.000 Euro investiert – meine eigene Arbeit, einige Teile sowie Dichtungen, Schellen, Kleinteile usw. gar nicht gerechnet. Und das bei einem Motorrad, das ein Monat bevor ich es gekauft habe beim TÜV war.

Ist das normal?

Ist es euch auch so oder so ähnlich ergangen?

Mag jemand dazu seine Erfahrungen posten?


PS: Die beiden Bilder stammen aus der Verkaufsanzeige
 
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Ja und??

Was will uns der Prophet jetzt sagen????????????

Das hättse doch alles sehen können! Gib mir deine Adresse, dann schick ich dir Putzlappen.
 
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Hallo Eckhard,

ja, es ist normal. Weil einen undichten Simmerring am HAG sieht man nicht. Hatt ich letztes Jahr beim Kauf meiner ST genauso. Und die vielen kleinen Nickeligkeiten wie schlecht laufende Gaszüge und schlaffe Federn vorn fallen dem, der verkauft gar nicht auf. Muss nicht mal böse gemeint gewesen sein. Verzeih die Kritik, aber ein Moped ohne Probefahrt zu kaufen ist schon mutig. Wahrscheinlich hat der Preis gestimmt. Jetzt wo Du das meiste gerichtet hast, hast Du doch wieder ein feines Moped, wahrscheinlich für ein Drittel des Preises eines modernen Elektonikungeheuers. Eine Kuh, bei der alles tippitoppi ist kostet wahrscheinlich genau den Tausender mehr, den Du selbst jetzt reingesteckt hast. Und dass ein überstandener TÜV Besuch nicht viel über den tatsächlichen Detailzustand aussagt, das wissen wir doch alle.
Freu Dich auf die Saison und vermies Dir nicht selbst Dein neues Spielzeug.

Gruß aus S

Wolfgang
 
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Moin Eckhard,
erst mal wünsch ich Dir ne schöne Saison mit dem Mopped !!

So 500-1000 Euro rechne ich bei nem Gebrauchtkauf im Hinterkopf immer hinzu um ein gebrauchtes Mopped zu ergattern und techn. nach meinem Gusto aufzurüsten. Die versteckten Mängel, wie bei Deinem HAG, sind ja nicht zu erkennen, auch nicht bei der Probefahrt.
Ein Restrisiko besteht immer.
Zudem muß man sich bewusst sein, daß das Motorrad schon 25Jahre auf dem Buckel hat.
Meine G/S hab ich damals mit 8 ("acht") Vorbesitzen einfach blind gekauft weil ich sie einfach wollte.
Na und. :D
Ist Hobby und nach den ersten 2 schönen Ausfahrten ist das Geld eh vergessen.
Ab dann heißt es nur noch Spaß haben !! :yeah:

Denk mal an reine Inspektionskosten von Autos oder neueren Motorrädern, bzw. deren Ersatzteilpreise.
Das sind Kosten, die am Ende nicht mal Spaß oder nen Mehrwert bringen.

Bis bald !!

Dirk :wink1:
 
Ist es euch auch so oder so ähnlich ergangen?

Hi Eckhard,

bei mir war es ähnlich. Habe auch blind gekauft. Will gar nicht weiter darauf eingehen, war ja selbst schuld. Vielleicht nur so viel: denjenigen, der hier den TÜV-Stempel gegeben hat, würde ich gerne kennen lernen...

Aber trotzdem freue ich mich jedes mal, wenn ich mein Maschinchen ansehe oder fahre.

Grüße,

Franz
 
Kommt jetzt drauf an was du bezahlt hast bei 1000 € wäre es ein Schnäppchen bei 8000 € Betrug.
Wie Dirk schon schrub, das zahlst bei einigen Motorrädern für die Inspektion wenn du Pech hast.
Grundsätzlich würde ich sagen passt schon, wenn der Preis einigermaßen stimmte.


@ Rowi = Solche Antworten bin ich in diesem Forum eigentlich nicht gewohnt.
 
Das kommt vor und ist bei einem 25 Jahre alten Fahrzeug zumindest einzurechnen. Mir ist es damals beim Kauf meiner 89er R 100 GS zwar besser ergangen, aber auch da habe ich manches Detail verbessern müssen. Hat auch Geld und Arbeit gekostet, war aber insgesamt überschaubar und ist schließlich mein Hobby.

Freu dich, dass du nicht auf wirklich teure Probleme gestoßen bist. ;)

Das Problem mit deinem Tacho können wir lösen, ich habe noch einen frisch von MM überholten im Keller. Bei Interesse PN.
 
So wie sie sich auf den Bildern zeigt und technisch in tiptop Zustand wäre sie mir bei der angegebenen Laufleistung 4.500 Euro wert.

Wenn man dann Motor und Getriebe komplett revisioniert, was mir momentan nicht notwendig erscheint, wären wir dann wieder einmal bei den bekannten ca. 6.000 Euro für ein 1 a Moped.

Die alles entscheidene Frage ist also, was Du ursprünglich für den Stuhl rausgetan hast, das bestimmt Dein Limit für die "Instandsetzung". ;)

Und bitte nicht kleinlich werden wegen Gaszüge und anderen Kleinkram.......))):
 
Moin,

summsummarum kommt man für eine sehr gute Q mindestens bei 5ooo raus; vielleicht auch noch mehr. Nach oben gibt es ja bekanntlich keine Grenze.

Kauft man billiger, ist der entsprechende Einsatz eben größer. Aber selbst, wenn man für einen Hobel vier große Scheine hinlegt, wird man immer noch genug Gründe finden , mehr Geld in das Projekt zu stecken. Da ist neben der Mängelbeseitigung schnell noch ein Tausender für die "Individualisierung" ausgegeben.

Ich bin jetzt zweimal den Weg gegangen: wenig bezahlt-fast alles neu aufgebaut.
Es ist mühsam und teuer und reicht mir jetzt auch erst mal für die nächsten Jahre.
Da liegt man schon eher bei Luggis Einschätzung.

Einziger Trost dieser Geschichte ist, daß man wirklich jede Schraube mehrfach in der Hand hatte und den finalen Zustand zu 100% beurteilen kann.

Aber wenn dann das Trockendock geflutet wird, glänzen die Augen trotzdem .:gfreu:
 
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Bei gebrauchten muss man immer etwas Geld dazurechnen, damit die Mühle dann so ist, wie man sie gerne hätte.

Mir ist lieber ich kaufe billiger mit überschaubaren Mängeln und behebe diese selbst - dann weiß ich wirklich was ich habe.

Besser technisch in Ordnung und jedes Jahr gefahren als sauberst geputzt und viel rumgestanden.
 
Moin!

Bzgl. der Bilder sei vorsichtig! (Urheberrechte des Verkäufers als Fotograf beachten)

Bzgl. der "Mängel": Das du keine Probefahrt gemacht hast, ist nicht Schuld des Verkäufers, sondern deine. Ich selbst habe bei einem ehemaligen Forumsmitglied eine R80 Mono auch ohne Probefahrt gekauft. Das Risiko bin ich aber eingegangen. Bereut habe ich es bislang nicht.

Meine erste 2V habe ich für sehr kleines Geld bekommen und einiges an Reparaturen seit dem durchführen müssen. Diese sind nun mal an einem "jungen" Motorrad nicht vorhersehbar. Dazu gehörte unter anderem das Ziehen der Zylinder und neu einbauen lassen von zwei Stahlgewindebuchsen für die Stehbolzen im Rumpfmotor. Zuvor noch die Revision des Getriebes, weil die Schaltfeder gebrochen war und das Ausgangslager sich zermalmt hatte. Neue Kardanwelle gleich mit. Von den ganzen Kleinigkeiten wie Membranen und Zügen oder Schrauben will ich gar nicht erst anfangen.

Du siehst: Eine ewige Baustelle mit viel Herzblut und Potential. Immerhin ist vieles auch ohne spezielle Werkzeuge und Aufwand zu erledigen.

PS: Durch die "blind" gekaufte R80 Mono konnte ich im Urlaub einen netten Menschen kennen lernen und für mich gewinnen. Das wäre mit der ersten 2V nicht möglich gewesen. Die hätte die dort gefahrenen 3.500 km nicht durchgehalten und ohne Motorrad wäre zumindest meine Zeit im Urlaub anders verbracht worden. ;-)
 
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hi eckhard,

meine gs bj 88 habe ich von derpolizeidirektion hannover ersteigert.

sie wurde gleich beim kauf 1988 von der polizei matt schwaz gelackt (war ein fahrzug der zivilstreife).
hat einzelsitz,motorschutz,tiefe fussrasten alpha tec,heizgriffe,koffer,u.s.w.
das krad hatte keine 30tkm gelaufen,belegt: war zwei mal im jahr bei bmw in der wartung.
ersteigert habe ich sie mit motorschaden.
machen müßte ich anlasser(neues feldgehäuse)
gebrauchte diodenplatte die ganz fehlte das war der motorschaden.
das ganze hat keine 2000 euro gekostet einen tag geputzt,alles andere öl, reifen,u.s.w. waren o.k ach ja neue kung fu von reichelt brauchte ich auch.
so gab es für kleines geld eine top gs,habe sie jetzt 2 jahre und bin zufrieden.
hatte wohl glück.
 
Man kann das Ganze auch aus dem Helikopter betrachten:
ein Mopped ohne irgendwelche nennenswerten Zusatzkosten kostet etwa 4.500,- Euro, darunter geht's nicht. Ist der Kaufpreis geringer, sind die Zusatzkosten höher.
Ein Tiptop-Krad ohne jeglichen Mehraufwand findest Du wahrscheinlich nur hier im Forum von jemandem, den Du schon länger kennst.
Wenn Detlev z.B. eine GS PD verkauft kannst Du BLIND zuschlagen und zahlst gerechtfertigter Weise etwas mehr, musst dann aber nicht mal mehr Öl auffüllen.
 
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Bis jetzt habe ich zusätzlich zum Kaufpreis 1.000 Euro investiert – meine eigene Arbeit, einige Teile sowie Reinigungsmittel, Putzlappen (!) usw. gar nicht gerechnet. Und das bei einem Motorrad, das ein Monat bevor ich es gekauft habe beim TÜV war.

Ist das normal?

Ja. :]

Empört? Enttäuscht? Der böse TÜV?

Du hast ein zwanzig Jahre altes Motorrad gekauft.
Das schon im Auslieferungszustand nicht perfekt war.
Was hast Du denn erwartet?? Daß der Batteriekasten nicht verrost ist, daß die Gabelsimmeringe das ewige Leben haben, und daß die Kratzer von allein verschwinden?

Ich würde Dir empfehlen, mal einige Erfahrungsberichte zur GS zu lesen. Es gibt ja viele hier im Forum. Damit die Enttäuschung nicht noch größer wird, wenn der Apparat mal wirklich rumzickt. Die Sammler rosten nämlich durch, die Getriebe verrecken, die Lima-Rotoren auch, dito die Diodenplatte etc.

Nimm' es mir nicht übel (oder doch :]), aber bis jetzt war das alles Pippifax. Die Kombination 'ist ja BMW' plus 'ist ja gerade erst eingefahren' = 'Leben in der problemfreien Zone' hat schon bei vielen zu reichlich Frust geführt.
 
Empört? Enttäuscht? Der böse TÜV?

Empört: Nein
Enttäuscht: Nein
Der böse TÜV: Für so eine Aussage bin ich zu realistisch.

Aber vielleicht überrascht.
Überrascht darüber, dass ich so leichtsinnig war („haben wollen“) und dass dann tatsächlich alles so eingetroffen ist, wie ich es jemand anders prophezeit hätte, wenn der so ein altes Motorrad kaufen wollen würde.

Warum dann dieses Posting?
- ich wollte mal hören, wie es Euch ergangen ist
- ist so eine Erfahrung wirklich normal oder liegt es nur an meinen (vielleicht zu…) hohen Ansprüchen?

… und vielleicht – aber da glaube ich selbst nicht wirklich dran - kann ich mit dieser Darstellung bei manch anderen Mitmenschen verschrobene Preisvorstellungen, die man immer wieder hört, wenn jemand ein Motorrad verkaufen will, relativieren.


Übrigens: Mit meinem anderen Motorrad (auch letztes Jahr gebraucht gekauft, 6 Jahre alt, keine BMW) ist es mir deutlich besser ergangen. Da habe ich nach dem Kauf nur ganz wenig Geld für ein paar Kleinteile ausgegeben – großes Glück gehabt!!!

In diesem Sinne
fröhliches Schrauben & gute Fahrt
 
Empört: Nein
Enttäuscht: Nein
Der böse TÜV: Für so eine Aussage bin ich zu realistisch.

Aber vielleicht überrascht.
Überrascht darüber, dass ich so leichtsinnig war („haben wollen“) und dass dann tatsächlich alles so eingetroffen ist, wie ich es jemand anders prophezeit hätte, wenn der so ein altes Motorrad kaufen wollen würde.

Warum dann dieses Posting?
- ich wollte mal hören, wie es Euch ergangen ist
- ist so eine Erfahrung wirklich normal oder liegt es nur an meinen (vielleicht zu…) hohen Ansprüchen?

… und vielleicht – aber da glaube ich selbst nicht wirklich dran - kann ich mit dieser Darstellung bei manch anderen Mitmenschen verschrobene Preisvorstellungen, die man immer wieder hört, wenn jemand ein Motorrad verkaufen will, relativieren.


Übrigens: Mit meinem anderen Motorrad (auch letztes Jahr gebraucht gekauft, 6 Jahre alt, keine BMW) ist es mir deutlich besser ergangen. Da habe ich nach dem Kauf nur ganz wenig Geld für ein paar Kleinteile ausgegeben – großes Glück gehabt!!!

In diesem Sinne
fröhliches Schrauben & gute Fahrt

Manche Erfahrungen muß man offensichtlich selber machen, um sie wirklich zu glauben und beim nächsten mal Fehler zu vermeiden.
Wenn Dir allerdings schon klar, ist, daß das nichts mit Rationalität zu tun hat, wird Dein Posting andere genauso wenig davon abhalten wie Dich selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema TÜV noch eine Anmerkung. :D
Die Hauptuntersuchung gilt der Überprüfung auf sicherheitstechnische Mängel und des vorschriftsmäßigen Zustandes. Verschleiß und optische Mängel im zulässigen Rahmen finden dabei keine Berücksichtigung. Auch ein Schlag im Rad, der sich erst bei Autobahngeschwindigkeiten bemerkbar macht, kann da nicht gefunden werden.
 
Hallo Michael,

meine Aussage
Der böse TÜV: Für so eine Aussage bin ich zu realistisch.
hat sich genau auf das bezogen was Du geschrieben hast. Es sollte keine - auch keine versteckte - Kritik sein. :fuenfe:
 
Zum Thema TÜV noch eine Anmerkung. :D
Die Hauptuntersuchung gilt der Überprüfung auf sicherheitstechnische Mängel und des vorschriftsmäßigen Zustandes. Verschleiß und optische Mängel im zulässigen Rahmen finden dabei keine Berücksichtigung. Auch ein Schlag im Rad, der sich erst bei Autobahngeschwindigkeiten bemerkbar macht, kann da nicht gefunden werden.

Dat wäre ja auch noch schöner, dann würden die dem Luse und mir demnächst die Plakette verweigern...:D

Da ich ja nett bin wisch ich vor dem TÜV mal eben die alte Plakette sauber damit der Herr Inscheniör sich nicht so einsaut.
 
Wenn ich Moppeds kaufe, gehe ich eher unkonventionell vor!
Ich kaufe immer dann, wenn ich meine, das das ein Schnäppchen ist, ich brauche ja kein Krad kaufen, um damit zu fahren, davon steht ja eh schon zuviel bei mir rum, nein ich habe Mitleid mit den armen Tieren, kaufe billig, restauriere wie es mir passt und verkaufe nie!
Wenn mir so ein ungeliebtes, zum Schlachten, vorgesehenes Wesen auf meinem Gnadenhof zuläuft, dann habe ich dafür i.d.R. wenig bezahlt, oder ich habe das irgenwie anders "gekungelt", stecke dann aber immer was rein, weil meistens ja Teile fehlten, ohne die eine Probefahrt gar nicht möglich war.
Auf die Schnauze gefallen bin ich bisher noch nicht damit!
In 2008 habe ich meine CS gekauft, ca. 45.000 Km gelaufen, ohne Auspufftöpfe und Batterie, die Batterie und die Auspufftöpfe von zu Hause mitgenommen, tatsächlich ne Probefahrt gemacht und dem Verkäufer 1,9 K€ in die Hand gedrückt!
Dann wollte ich eine RS, eines Tages wurde mir gesteckt, das eine `84er RS Classic Edition, halb auseinandergebaut in einer alten Tankstelle steht, die abgerissen werden sollte, also dringend weg musste. Es fehlte die Batterie, die komplette Auspuffanlage, die unteren Verkleidungsteile, der Seitenständer, die Prallplatte auf dem Lenker und die Verkleidungsscheibe. Gekostet hat das gute Stück nen Tausender. Inkl. der lackierten Originalkoffer!
Irgendwann tauchte der Wunsch nach einem Gespann auf, alles was gebraucht angeboten wurde, war entweder teuer oder Sch... oder beides! Selbst die teuren haben mir ja nicht gefallen, also blieb nur der Selbstbau, da lief mir doch zeitnah eine `79er RS über den Weg, sollte eigentlich geschlachtet und in die Bucht geworfen werden, glücklicherweise wurde der Vorbesitzer dann durch seinen Hausbau überrascht, und hatte für sein Ebay-Projekt keine Zeit mehr.
Das Moped war schon teilzerlegt, aber komplett.
Auch dafür gab es einen Tausender! Als Zugabe gab es noch Teile im Werte von ca. 800,-€. Gut, habe ich dann ein paar Euro reingesteckt, aber es macht mich glücklich!
Nun hatte ich aber noch kein Kratt für meine Frau, ob sie eins braucht oder will, weiß ich auch noch nicht genau:D, aber wenn sie eins will, dann will sie ne GS.
Ein netter Forenkollege hatte ne PD und konnte schlecht schafen, dem konnte geholfen werden! :pfeif:
 
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In 2008 habe ich meine CS gekauft, ca. 45.000 Km gelaufen, ohne Auspufftöpfe und Batterie, die Batterie und die Auspufftöpfe von zu Hause mitgenommen, tatsächlich ne Probefahrt gemacht und dem Verkäufer 1,9 K€ in die Hand gedrückt!Dann wollte ich eine RS, eines Tages wurde mir gesteckt, das eine `84er RS Classic Edition, halb auseinandergebaut in einer alten Tankstelle steht, die abgerissen werden sollte, also dringend weg musste. Es fehlte die Batterie, die komplette Auspuffanlage, die unteren Verkleidungsteile, der Seitenständer, die Prallplatte auf dem Lenker und die Verkleidungsscheibe. Gekostet hat das gute Stück nen Tausender. Inkl. der lackierten Originalkoffer!
Was können wir daraus lernen? Immer Moppeds ohne Auspuffanlage und Batterie kaufen
 
R60/7 von 1977 Kaufpreis 2000 +1000 für Teile und wieder schick machen. Alles nach Wichtigkeit nach und nach so dass es nicht ganz so schmerzt in der Hobbykasse. Nochmal 1000 sind erwartet für die irgendwann fälligen Zykoüberholungen und was da sonst noch kommen mag (Motorneudichtung, Steuerkette, professionelle Baronreinigung der Gaser,...) 3000+x für ne schicke Kuh im 95% Originalzustand die zuverlässig muht. Sprit, Öle, Klamotten, Werkzeuge, Meldegebühren, Taxe usw rechne ich nicht. Die Kosten hat man immer. Die 100% Eigenregie-Bastelstunden und Schraubereien, Teilerecherchen und Infobesorgung seh ich als mein Yoga an. Wenn man da guckt was ne Stunde kostet hab ich sogar noch was verdient :wink1:

In dem Sinne...

Hobby ist nicht rational )(-:



Tante Edith sagt noch, dass es ohne dieses Forum und die tollen Mitglieder preislich sicher anders ausgesehen hätte! Also, Dankeschön :bitte:
 
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Ich hab meine Q (R 80 GS) auch recht günstig erstehen können, war die billigste auf mobile, aber für mehr hat halt des Geld aus meinem Ferienjob nicht gereicht. Sie hatte damals 89000km auf der Uhr und 4 oder 5 Vorbesitzer. Jetzt hab ich sie ca. 2,5 Jahre und sie hat über 138000km drauf.:D Allerdings hab ich mitlerweile wahrscheinlich fast schon den Kaufpreis nochmal reingesteckt, den größten Teil hat mich jetzt im Januar die Motorüberholung mit 1000ccm SR Zylindern gekostet... Außerdem ham wir auch schon des Getriebe neu gelagert, ich hab letztens erst den Anlasser überholt und noch sehr viele andere Kleinigkeiten gemacht. Ein paar Umbauten wurden natürlich auch schon gemacht, es sollen aber noch einige folgen. Nachdem ich sie aber nie mehr hergeben will hat das natürlich alles Zeit.;)

lg ben
 
In meinem bisherigen Mopedleben habe ich schon viele Modelle gekauft, gefahren und wieder verkauft. Ich habe mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen und den direkten Kontakt mit dem Verkäufer gesucht. Bin damit noch nie auf die Schnauze gefallen. Natürlich waren nicht alles Schnäppchen, aber jedes mal war ich mit den Bikes zufrieden. Sobald sie in meinem Besitz sind, ist der Kaufpreis nicht mehr so wichtig, denn ich wollte sie ja haben. Auffällig ist jedoch, dass ich mit BMW`s immer den besten Schnitt gemacht habe. Vermutlich bin ich auch deshalb der Marke mittlerweile sehr treu. Mein letzter Kauf war auch bisher mein bester Kauf. Eine praktisch neuwertige R80GS aus Bj. 92 in geschlecktem Zustand für 2500.-€! Neuer TÜV und neue Reifen waren inklusive, frisch geputzt und in hervorragendem Allgemeinzustand. Komplette Historie mit allem was dazu gehört. Rechnungen reichten zurück bis zum Neukauf. Sie war aus Mobile und stand schon längere Zeit im Netz. Komischerweise war ich der erste der sich die Mühe gemacht hat sie anzusehen. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick noch die ein oder andere Mark ausgehandelt und dann war alles gut. Es muss nicht immer über Foren laufen, es geht auch anders. Sie läuft wie ein Uhrwerk und macht keine Zicken.

Freu dich einfach, dass du ein Moped fahren kannst, auch wenn es möglicherweise kein Schnäppchen war.

Gruß Tom
 
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