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Wasserempfindliche Zündspulen messtechnisch orten

mschenk

Bäschtler & Reiseleiter
Seit
12. Nov. 2011
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2.376
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Schtuegert
Mahlzeit,

mit folgendem Symptom hatte ich letztens an meiner R80G/S zu tun:

Das gute Stück stand über Nacht im Regen draußen. Kaltstart (bei fortdauerndem Regen) ging sauber, aber nach ca. 300m kam es zu Zündaussetzern bis (fast) zur Unfahrbarkeit. Irgendwie hab ich's noch in den Schuppen geschafft und hab's erstmal aufgegeben. Mit getauschter Zündspule startete und lief das gute Stück am Abend wieder, als wenn nie was gewesen wäre. Im Regen war ich allerdings zwischenzeitlich nicht mehr unterwegs.

Optisch ist die verdächtige Zsp unauffällig.

Nun wollte ich aber zumindest mal versuchen, ob ich an der Zsp messtechnisch irgendwas finde. Allzuviele Möglichkeiten haben wir (wenn nicht mehr Messzeug als ein vernünftiges Digitalschätzeisen eingesetzt werden soll) da ja nicht.

Also folgende Messungen (mit Sollwerten aus dem WHB):

a Widerstand Primärwicklung 1,15..1,32 Ohm
b Widerstand Sekundärwicklung 7,5..9,15 kOhm
c Masseschluss Primärwicklung
d Masseschluss Sekundärwicklung

Die Messungen machen wir mit drei unterschiedlichen Rahmenbedingungen:

1 Messung in trockenem Zustand (merken wir hier schon was?)
2 Messung nach 5min Wässern in ca. 60° warmem Wasser (ändern sich die Messwerte ggü. 1?)
3 Messung ca. 30min später (ändern sich die Messwerte ggü. 1/2?)

Wir messen die verdächtige und die abends eingebaute Zsp.

Kurzfassung der Ergebnisse:

Widerstand der Primärwicklung liegt in allen Fällen bei ca. 0,6 Ohm.
Widerstand der Sekundärwicklung liegt in kaltem Zustand bei ca. 12,4 kOhm.
Widerstand der Sekundärwicklung ist temperaturabhängig, er steigt bei 50°C auf ca. 13,5 kOhm.
Die verdächtige Zsp hat bei (und nur bei) Messung 2 Masseschluss der Primärwicklung (ca. 500..1.000 kOhm).

Damit könnten wir jetzt vermuten, dass wir den Übeltäter identifiziert haben.

Dennoch will ich sicherheitshalber nachfragen: Hat einer der verehrten Anwesenden ähnliche Erfahrungen gemacht? Traut sich einer zu sagen, dass meine Schlussfolgerung bzgl. defekter Zsp. korrekt ist?

Besten Dank für alle Anregungen! Wenn nun einer verstärkten Spieltrieb verspürt, schicke ich ihm die verdächtige Zsp. gerne zu.
 

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Ich habe hier auch die Zündspule eines forumsbekannten Zündungsherstellers liegen die defekt ist, obwohl alle Messungen anderes vermuten lassen. Allein der Austausch beweist das dat Dingen nicht richtig funktioniert. Läuft wenn es warm ist gut und zickt bei Regen und Kälte gewaltig.
 
Wenn du so deutliche Unterschiede messen kannst, liegt wohl ein Schaden vor.
Ich bin kein E-Techniker, aber mein technisches Verständnis sagt mir, dass eine richtige Prüfung mit Hochspannung und einer Funkenstrecke erfolgen müsste.
 
Ich habe hier auch die Zündspule eines forumsbekannten Zündungsherstellers liegen die defekt ist, obwohl alle Messungen anderes vermuten lassen. Allein der Austausch beweist das dat Dingen nicht richtig funktioniert. Läuft wenn es warm ist gut und zickt bei Regen und Kälte gewaltig.

Das müsste sich - wenn ich richtig liege - mit einem Messprogramm ähnlich dem von mir durchgeführten rausmessen lassen. Hast Du sowas mal probiert? Ich würd das durchaus machen, wenn Du mir die Zsp. schickst.
 
...
Nun wollte ich aber zumindest mal versuchen, ob ich an der Zsp messtechnisch irgendwas finde. ....

Dennoch will ich sicherheitshalber nachfragen: Hat einer der verehrten Anwesenden ähnliche Erfahrungen gemacht? Traut sich einer zu sagen, dass meine Schlussfolgerung bzgl. defekter Zsp. korrekt ist?

Besten Dank für alle Anregungen! Wenn nun einer verstärkten Spieltrieb verspürt, schicke ich ihm die verdächtige Zsp. gerne zu.

Meine Erfahrung mit Widerstandsmessungen an Zündspulen ist, dass man nur ganz offensichtlich durchgebrannt Wicklungen oder Kurzschlüsse erkennt. Auf der Sekundärseite sind die mit Niederspannung gemessenen Widerstandswerte fast aussagefrei, weil im Betrieb Hochspannung anliegt die Durchschläge bewirken kann.

Statt mit Wasser würde ich mit Wasserdampf prüfen - Spule mit einem feuchten Lappen in einen Plastikbeutel geben und auf die Heizung legen. Danach die Spule messen. Wasser hat eine spitze Nase, aber Wasserdampf ist viel schlimmer.

Die im Bild gezeigten Spulen sind zwar weniger berüchtigt als die grauen, aber wer weiß.

/Frank
 
Das müsste sich - wenn ich richtig liege - mit einem Messprogramm ähnlich dem von mir durchgeführten rausmessen lassen. Hast Du sowas mal probiert? Ich würd das durchaus machen, wenn Du mir die Zsp. schickst.


Gerne.
:bitte:

Bekomm ich eine Versandadresse per PN?
 
Widerstand der Primärwicklung liegt in allen Fällen bei ca. 0,6 Ohm.
Widerstand der Sekundärwicklung liegt in kaltem Zustand bei ca. 12,4 kOhm.
Widerstand der Sekundärwicklung ist temperaturabhängig, er steigt bei 50°C auf ca. 13,5 kOhm.
Die verdächtige Zsp hat bei (und nur bei) Messung 2 Masseschluss der Primärwicklung (ca. 500..1.000 kOhm).

Hallo,

ich bin nicht der geborene Elektriker und versuche es einmal. 0,6 Ohm in der Primärwicklung sind m.E. zu wenig. Mehr als 8A gibt das Steuergerät nicht her. Mit 0,6 Ohm müßten es jedoch 20A sein. Das kann nicht funktionieren.

Gruß
Walter
 
Hallo,

ich bin nicht der geborene Elektriker und versuche es einmal. 0,6 Ohm in der Primärwicklung sind m.E. zu wenig. Mehr als 8A gibt das Steuergerät nicht her. Mit 0,6 Ohm müßten es jedoch 20A sein. Das kann nicht funktionieren.

Da kann ich nur sagen, dass ich die 0,6 Ohm bei zwei Zsp. gemessen habe. Und mit einer von den beiden war ich vor der Messung bereits mehrere 1000km unterwegs.

BMW gibt einen Sollwert von 1,15..1,32 Ohm an. Wenn wir von einer Eingangsspannung von 12 V ausgehen, wären das auch bis zu 10,5 A. Das würde aber nur zutreffen, wenn das Steuergerät die Eingangsspannung (ohne weitere zwischengeschaltete Verbraucher) direkt auf Masse legt. Das dürfte nicht der Fall sein, nehme ich an.
 
Hallo,

ich bin nicht der geborene Elektriker und versuche es einmal. 0,6 Ohm in der Primärwicklung sind m.E. zu wenig. Mehr als 8A gibt das Steuergerät nicht her. Mit 0,6 Ohm müßten es jedoch 20A sein. Das kann nicht funktionieren.

Gruß
Walter

So kann man das nicht betrachten; das ist kein einfacher Gleichstromkreis, sondern ein getakteter. Nicht ohne Grund schaltet das Steuergerät bei stehendem Motor nach ein paar Sekunden ab.
 
In meiner Lehrwerkstatt hatten wir einen handlichen Bosch-Tester mit einstellbarer Funkenstrecke zum Prüfen von Zündspulen, der auch für alle anderen Prüfungen/Einstellungen rund um Batterie- oder Schwunglichtmagnet-Zündung geeignet war.

Nach ein bißchen Googeln habe ich ihn gefunden: Bosch EFAW 106, hier sogar die Bedienungsanleitung.

Das bringt mich auf die Idee, mal nach öfter nach Gebrauchtangeboten dieses Testers zu schauen…

Gruß,
Florian
 
Hallo Florian,
das Gerät ist nicht für aktuellen Zündspulen geeignet, da die Zündspule im Gegensatz zu den älteren in Reihe geschalteten Zündspulen zwei Sekundäranschlüsse hat.

Was die vorherigen Messungen angeht, da würde ich mit einem Isolationsmessgerät reproduzierbare Messwerte aufnehmen.
Alles andere ist im Gegensatz dazu Vermutung.
 
Also ich würde da mal ganz anders rangehen. Baue eine Messkiste aus Metall, mit einer innen liegenden Antenne neben der zu prüfenden, eingenässten Zündspule. Führe die Zündkabel mit einer definierten Funkenstrecke raus und messe bei Zündimpulsen die Spannung zwischen der Antenne und Masse. Sollte da was aufblitzen können Entladungen innerhalb der Blechkiste daran Schuld sein und Entladungen innerhalb der Blechkiste detektieren.

So mal als Idee in den Raum geworfen.

Man kann auch statisch eine Widerstandsmessung durchführen und die Zündspule mit Salzwasser einnebeln. Geht der Wert runter, könnte ein Isolationsfehler vorliegen.

Gruss Robert, als Elektriker mit gefährlichem Halbwissen auf vielen Gebieten auf die Welt gekommen:kue:
 
Hallo Florian,
das Gerät ist nicht für aktuellen Zündspulen geeignet, da die Zündspule im Gegensatz zu den älteren in Reihe geschalteten Zündspulen zwei Sekundäranschlüsse hat.
Hallo Bernhard,
danke für den Hinweis, erspart mir einen evtl. Fehlkauf.

Neulich habe ich bei eBay für günstiges Geld einen MotoMeter-Kompressionsschreiber aus den 80ern abgeschossen, ganz klassisch im Holzkasten, wie in meiner Lehrwerkstatt. Da lag der Gedanke, das mit dem Zündungstester zu wiederholen, nahe. Schade.

Gruß und Dank,
Florian
 
Hallo Florian,
hatte mir seinerzeit mal Gedanken zu einem ähnlichen Gerät wie der Bosch Zündspulentester gemacht.
Wollte dann einfach mal verschiedene Zündspulen messen:
Bei 1000/min und bei 6000/min dabei dann die maximale Funkenlänge bestimmen.
Wäre mal interessant, vielleicht komme ich irgendwann dazu.
 
Hallo Bernhard,

schau mal hier. Das scheint mir ein aktueller Enkel des guten alten Bosch zu sein, der auch für moderne(re) Zündanlagen geeignet ist.

Gruß,
Florian
 
Hallo Florian,
wäre eine Möglichkeit, max. Funkenlänge kann man leider nicht damit feststellen.
Gut, ein Frequenzgenerator mit Amplitudenverstellung dazu ein schönes Gehäuse. Nur das liebe Geld, es mag seinen Preis wert sein, mir leider nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
da würde ich mit einem Isolationsmessgerät reproduzierbare Messwerte aufnehmen

Da wird mit etwas höherer Spannung gemessen, beispielsweise bei Messungen nach VDE 0701-0702.
Das kann jeder vernünftige Elektriker machen. Mit einem "secutest" oder ähnlichen Geräten geht das schnell und unkompliziert.

Vielleicht lohnt es sich, da mal beim Elektriker vorbei schauen und die Kaffeekasse füttern.
 
Hallo Michael,
es wird aber dauern, bis ich dazu komme. Meine nächster Angsttermin am 12 März, Workshop beim Patrick, da müssen auch noch einige Vorbereitungen getroffen werden.
Dann muss ich noch meinen Limaprüfstand in einen anderen Raum verlagern, wegen Platzproblemen.
 
Da wird mit etwas höherer Spannung gemessen, beispielsweise bei Messungen nach VDE 0701-0702.
Das kann jeder vernünftige Elektriker machen. Mit einem "secutest" oder ähnlichen Geräten geht das schnell und unkompliziert.

Vielleicht lohnt es sich, da mal beim Elektriker vorbei schauen und die Kaffeekasse füttern.

Finde ich gut,
habe hier noch richtig schöne Isolationsmessgeräte Prüfspannung max.
1KV.
Für die VDE 0701 0702 habe ich natürlich auch was hier liegen.
 
Finde ich gut,
habe hier noch richtig schöne Isolationsmessgeräte Prüfspannung max.
1KV.
Für die VDE 0701 0702 habe ich natürlich auch was hier liegen.

Versteh ich Dich recht, dass Du Zeit und Freude hättest, einige Zündspulen mit etwas fortgeschrittenem Messgerät zu betrachten?

Wenn ja, folgender Vorschlag: Mit Luggis Zsp. hätten wir schon mal drei Kandidaten, die bei mir den Klein-Erna-Test durchgemacht hätten. Diese (und ggf. weitere) würde ich Dir dann schicken, damit Du sie mal ernsthaft anschaust.

Resultat wäre dann, dass wir für die getesteten Zsp. wüssten,

- ob sie i.O. sind
- ob der Klein-Erna-Test aussagefähig oder irreführend (oder irgendwas zwischen drin) ist

Sollte es weitere Anwesende geben, die eine (baugleiche oder ähnliche wie hier besprochene) Zsp. zu Testzwecken entbehren könnten (ich schätze mal ganz tapfer, dass es mit aller Versenderei max. 4wks dauern würde): Immer her damit, den Klein-Erna-Test kann ich hier bereits zusagen. Versandadresse gebe ich gerne per PN.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jörg,
da hast Du Recht. Nur im laufenden Betrieb möchte ich die Funkenstrecke
nicht einstellen müssen, oder ist das doch gefahrlos möglich?

Moin,

Da ist 'ne einstellbare Funkenstrecke mit dabei - nebenbei die Gleiche die ich mal einzeln für kleines Geld aus der Bucht gefischt habe und mit 'ner Ignitech betreibe.

Grüße Jörg,
dem das Teil auch zu teuer wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versteh ich Dich recht, dass Du Zeit und Freude hättest, einige Zündspulen mit etwas fortgeschrittenem Messgerät zu betrachten?
Wenn ja, folgender Vorschlag: Mit Luggis Zsp. hätten wir schon mal drei Kandidaten, die bei mir den Klein-Erna-Test durchgemacht hätten. Diese (und ggf. weitere) würde ich Dir dann schicken, damit Du sie mal ernsthaft anschaust.
Resultat wäre dann, dass wir für die getesteten Zsp. wüssten,
- ob sie i.O. sind
- ob der Klein-Erna-Test aussagefähig oder irreführend (oder irgendwas zwischen drin) ist
Sollte es weitere Anwesende geben, die eine (baugleiche oder ähnliche wie hier besprochene) Zsp. zu Testzwecken entbehren könnten (ich schätze mal ganz tapfer, dass es mit aller Versenderei max. 4wks dauern würde): Immer her damit, den Klein-Erna-Test kann ich hier bereits zusagen. Versandadresse gebe ich gerne per PN.

Hallo Michael,
da könnte ich schon was machen, nur zeitlich werde ich die nächsten 2 Monate nicht dazu kommen können.
Ausserdem sollte man, wenn schon Aufwand getreiben wird, auch die anderen Zündspulenfehler: Windungsschuss ( primär/sekundär) ,
Überschläge von Primär/Sekundärwicklung zum Blechpaket erfassen können.
 
Moin,

wieso im laufenden Betrieb?

Einstellen => Testfunken auslösen => Wenn Funke dann größeren Abstand einstellen, wenn kein Funke dann zurück auf letzten Abstand mit Funken und Kontrolle ob stabiler Funken im 'Regelbetrieb' (Igni von Impulsgenerator versorgt).
Die Abstandsauflösung mit der du das betreibst kannst du dir ja nach deinen Anforderungen aussuchen.

Grüße,
Jörg.

P.S.
Ich hab aber auch noch keinen gewischt bekommen wenn ich das Teil mal noch mit der Einstellschraube in der Hand hatte.
 
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