Baustahl vs. Vergütungsstahl
Das wird schon halten, so gefühlsmäßig.
Aber höherfeste und hochfeste Stähle sind weniger
zäh, also duktiler und reißen schneller, aber später.
Wird das Rohr geschweißt oder geschraubt?
Grüße
MB
Hey MB,
das Rohr wird CNC-gedreht und "nicht" vergütet, also nuturbelassen. Das Langloch für´s Lenkradschloss gefräst. Das Steuerrohr wird selbstverständlich einseitig mit Sicherungsring gepresst, auf der anderen Seite (oben) geschraubt (M24x1). Für die Lageraufnahme ist die Toleranzklasse f7 und ein Ra von 1,6 mehr als ausreichend.
Alle mechanischen Eigenschaften sind um Längen besser als bei Baustahl-> min.doppelte Dehngrenze (Rp0,2 min 600MPa), und min.35 J anstatt 27J Kerbschlagarbeit (Prüfling: Charpy-V), von der besseren Brucheinschnürung ganz zu schweigen. Wärmebehandlung (Vergüten, Härten) sehe ich für den Einsatzzweck als unnötig, insbesondere da sich martensitischen Gefüge und mit einem "natürlichen Anriss" durch´s Gewinde ein wenig beißen- sagt mir mein Bauch.
Ich hab´ nebenbei auch mal ein paar Werkstoff-Spezies aus Maschinen- und Chemieanlagenbau konsultiert - die sagte alle unisono - gute Wahl.
Der 1.7225 ist ein Klassiker unter den Maschinenstählen (im KFZ-, Druckmaschinen-, u.a. -Bereichen). Ist gegenüber Sonderqualitäten relativ leicht zu beschaffen.
Charmant ist auch die hohe Festigkeitsreserve und die ausgezeichnete Duktilität, dies erlaubt mir eine Wanddickenreduzierung. Diese muss ich aber noch rechnerisch nachweisen (FEM).
Letzteres ergibt nicht wirklich Sinn, auf ein paar 10g mehr oder weniger kann ich gerne verzichten, ist nur als sportliche Herausforderung zu sehen.
Kurzum, ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht.
Heute Abend wird noch mal vermessen, eine entsprechende Fertigungszeichnung kann ich dann auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.
Ich habe mir nochmal das Original gestern vorgenommen - das Langloch für´s Schloss sieht grausam aus - ja so ist das halt mit dem St-Pannas - kein Wunder, dass das Schließspiel stetig größer wurde.
Gruß,
Erdbeertoni