Werkstofffrage Steuerrohr

Erdbeertoni

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19. Okt. 2010
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42
Ort
44388 Dortmund
Hallo Gemeinde,

für eine neue Gabelbrücke/ Gabel muss ich das Steuerrohr schnitzen/ anpassen. Kann mir einer verraten aus welchem Werkstoff dieses im Original ist? Ich habe keine Lust auf eine Metallografie um das Gefüge festzustellen. Eigentlich sollte es ein 42CrMo4 tun - ist da einer anderer Meinung?

Für einen Hinweis bin ich sehr dankbar.

Gruß,
Erdbeertoni
 
Hallo Toni,
um welches Motorradmodell geht es denn hier?
Die Gabelbrücken mit Steuerrohr kriegst Du in der Bucht für wenig Geld.
Das ist auf jeden Fall günstiger, als sich so ein Rohr selbst zu bauen.
Gruß
Pit
 
Hallo Toni,
um welches Motorradmodell geht es denn hier?
Die Gabelbrücken mit Steuerrohr kriegst Du in der Bucht für wenig Geld.
Das ist auf jeden Fall günstiger, als sich so ein Rohr selbst zu bauen.
Gruß
Pit


Hey,
ist ´ne 45er Marzocci Magnum mit einer Gabelbrücke von MZ! Werde demnächst mal ein paar Fotos ins Netz stellen. Selbermachen is doch besser - da weiss man was man hat;-)
TYP E247, R100GS ... und wenn man schon soviel Herzblut verschmiert hat, kommt es auf ein paar EUR nicht mehr an.

Gruß,
Erdbeertoni
 
Hi Toni mit dem Erdbeermund :] ,




Dein Material ist gut.
Ich hab auch schon mal 1.6580 (30 CrNiMo 8 V) genommen. Die Belastung ist im Anwendungsfall ja fast nur Scheerung durch die Lager. Natürlich biegt die zwischen den Lagerstellen auch etwas. Mit unserem Material sind wir mit Sicherheit auf der sicheren Seite, wenn Du entsprechend der Dimmensonierung des Originals mit dem Neuteil umgehst.

schorschi
 
Hi Toni mit dem Erdbeermund :] ,




Dein Material ist gut.
Ich hab auch schon mal 1.6580 (30 CrNiMo 8 V) genommen. Die Belastung ist im Anwendungsfall ja fast nur Scheerung durch die Lager. Natürlich biegt die zwischen den Lagerstellen auch etwas. Mit unserem Material sind wir mit Sicherheit auf der sicheren Seite, wenn Du entsprechend der Dimmensonierung des Originals mit dem Neuteil umgehst.

schorschi


Danke Schorschi,

da lag ich ja gar nicht so verkehrt.
Ein paar Jahre schulbankdrücken lohnen sich ja ab und zu.

Also auf zu neuen Taten - werde berichten und dokumentieren wenn´s funzt.

Gruß aus der linken Herzkammer des Ruhrgebiets,
Erdbeertoni
 
Das wird schon halten, so gefühlsmäßig.

Aber höherfeste und hochfeste Stähle sind weniger
zäh, also duktiler und reißen schneller, aber später.

Wird das Rohr geschweißt oder geschraubt?

Grüße
MB
 
Ich habe von Marzocchi Husquarna mal das Rohr mittel Spektralanalyse analysieren lassen für mein Projekt, es ist 31NiCrMo12 33-36 HRC (Vergütet)

Ich habe auch 42 CrMo4+V genommen.

Gruß Marco
 
Und ich von den 45er und 50er Marzocchi wie der Umbau ja werden soll. Aber sicher hast Du auch eine Materialanlayse die Du zum besten geben kannst?

Gruß Marco
 
Baustahl vs. Vergütungsstahl

Das wird schon halten, so gefühlsmäßig.

Aber höherfeste und hochfeste Stähle sind weniger
zäh, also duktiler und reißen schneller, aber später.

Wird das Rohr geschweißt oder geschraubt?

Grüße
MB

Hey MB,

das Rohr wird CNC-gedreht und "nicht" vergütet, also nuturbelassen. Das Langloch für´s Lenkradschloss gefräst. Das Steuerrohr wird selbstverständlich einseitig mit Sicherungsring gepresst, auf der anderen Seite (oben) geschraubt (M24x1). Für die Lageraufnahme ist die Toleranzklasse f7 und ein Ra von 1,6 mehr als ausreichend.

Alle mechanischen Eigenschaften sind um Längen besser als bei Baustahl-> min.doppelte Dehngrenze (Rp0,2 min 600MPa), und min.35 J anstatt 27J Kerbschlagarbeit (Prüfling: Charpy-V), von der besseren Brucheinschnürung ganz zu schweigen. Wärmebehandlung (Vergüten, Härten) sehe ich für den Einsatzzweck als unnötig, insbesondere da sich martensitischen Gefüge und mit einem "natürlichen Anriss" durch´s Gewinde ein wenig beißen- sagt mir mein Bauch.

Ich hab´ nebenbei auch mal ein paar Werkstoff-Spezies aus Maschinen- und Chemieanlagenbau konsultiert - die sagte alle unisono - gute Wahl.

Der 1.7225 ist ein Klassiker unter den Maschinenstählen (im KFZ-, Druckmaschinen-, u.a. -Bereichen). Ist gegenüber Sonderqualitäten relativ leicht zu beschaffen.
Charmant ist auch die hohe Festigkeitsreserve und die ausgezeichnete Duktilität, dies erlaubt mir eine Wanddickenreduzierung. Diese muss ich aber noch rechnerisch nachweisen (FEM).
Letzteres ergibt nicht wirklich Sinn, auf ein paar 10g mehr oder weniger kann ich gerne verzichten, ist nur als sportliche Herausforderung zu sehen.

Kurzum, ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht.
Heute Abend wird noch mal vermessen, eine entsprechende Fertigungszeichnung kann ich dann auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.
Ich habe mir nochmal das Original gestern vorgenommen - das Langloch für´s Schloss sieht grausam aus - ja so ist das halt mit dem St-Pannas - kein Wunder, dass das Schließspiel stetig größer wurde.

Gruß,
Erdbeertoni
 
Ganz ruhig Ihr beiden.

Ich habe nicht gesagt, daß der Werkstoff die falsche Wahl ist,
sondern daß ich den "ungesehen" einsetzen würde.

Ich brauche keine Materialanalyse, ich kann das lesen.

Grüße
MB
 
Herzblut

Bitte nicht falsch verstehen - klaro hält auch ein Baustahl.

Aber wenn ich mir schon die Mühe mache, dann soll´s auch ein bisschen besser werden.
Ist nicht zwangsweise eine Sache der Logik. Das hat eher was mit Herzblut, als mit Verstand zu tun.
Ich hab´mir halt die mechanisch-physikalischen Daten zu Gemüte geführt (www) und verglichen.

Gruß,
L.
 
Da ist ja auch nichts dagegen einzuwenden.

Die Kernfrage war am Anfang eben, was da im Orginal drin ist.

Paßt scho, Grüße
MB
 
Genau

Schweissen geht nicht so ohne weiteres, wenn du aber nur Zerspannen willst ist die Wahl 42CrMo4 schau hier

WalterJ

Hallo WalterJ,

das Datenblatt hab´i ch schon gestern zuhause gelesen - danke für den Hinweis. Zudem habe ich den Stahlschlüssel am Arbeitsplatz und ein paar Experten (Werkstoffwissenschaftler) im Umfeld.
Bevor ich aber diese Anzapfe verschaffe ich mir i.d.R. erst einmal selbst einen Überblick. Ich habe nicht jeden Tag mit solchen Fragestellungen zu tun - deswegen "da oben bei mir" manchmal etwas "eingerostet".

Gruß aus Dortmund,
Erdbeertoni
 
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