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Wie exakt muss man synchronisieren?

mechanix

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29. Nov. 2014
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67227 Frankenthal
Hallo,
ich habe mich mal etwas näher mit dem Synchronisieren beschäftigt und etwas getestet. Die Messgeräte insbesondere die elektronischen werden ja immer genauer.
Ich erwarte folgende Genauigkeit je nach Gerät:
- Gehör (ohne Geräte) --- 40 mbar
- Zeiger-Uhren Polo/ Louis -- 10 mbar
- Twin Max --- 3-5 mbar
- Schlauchwaage --- 1 mbar

Aber welche Genauigkeit braucht man überhaupt? Man muss ja nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ein Maurer misst die Backsteine auch nicht mit der Mikrometerschraube. Von BMW habe ich keinen Wert für die Einstelltoleranz gefunden. Kawasaki hat mal einen Wert herausgegeben, Toleranz 27 mbar .
Mein Eindruck ist, dass man einen "Einstellfehler" in der Größenordnung von 30 mbar nicht bemerkt und das Fahren/ Hochtouren immer noch sehr gut ist.

Daher meine Fragen:
- Wie genau muss eingestellt werden?

Danke + Grüße

Holger )(-:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist mir nach ganz einfach Holger, halt nicht blind fahren auf den geringsten Druckunterschied. Es gibt bestimmt auch Unterschiede links - rechts zwischen den Brennräumen, den Ansaugwegen etc.

Dafür deinen Spitzengefühl einsetzen und links - rechts so einstellen, dass der Motor am geschmeidigsten arbeitet.

Grüße, Ton :wink1:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich schon länger, ob mit der Synchronisation wirklich für Gleichlauf rechts/links gesorgt ist. Das ist nur ein Teil der Wahrheit.

Toleranzen im Bereich des Vergasers (oder unterschiedliche Größen/Position von Düsen/Nadel) können -trotz perfekter Synchronisation- für unterschiedliche Gemische rechts/links und damit für einen unrunden oder „rauhen“ Lauf sorgen.

Deshalb ist die Synchronisation für mich auch nur ein Kompromiss. Bei meiner R75/5 habe ich erst durch Überarbeitung der Vergaser einen seidenweichen Lauf erzielen können. Perfekt synchronisiert waren die Vergaser auch vorher schon.

Meine R100R ist auch perfekt synchronisiert - und läuft oberhalb 3000 UPM richtig rauh. Hier steht die Überarbeitung der Vergaser noch aus. Ich bin ganz sicher, dass ich die auch noch „seidenweich“ hinbekomme.

Inwieweit das Ventilspiel (das man niemals 100% seitengleich hinbekommt) eine Rolle spielt, kann ich nur vermuten. Die Einstellung auf 1/100 mm ist doch eher primitiv. Kleinste Abweichungen können bei hoher Drehzahl zu unterschiedlichen Gemischen rechts/links führen. Dan kann ein Zylinder mehr Kraft als der andere entwickeln - und schon wird‘s unruhig. Bei 4000 UPM merkt man es nicht mehr so.

Die Synchronisation der Vergaser bringt erst einmal ne ganze Menge, ist aber erst der Anfang. Ich lebe mit diesem Kompromiss ganz gut. Perfekt wird es doch nie.

Viele Grüße, Jochen
 
hmm, ehrlich gesagt ist die erfolgreiche Synchro mit dem Twinmax für mich immer eine Grundeinstellung mit der ich dann nochmal auf die Straße gehe. Da wird dann nach Gefühl und Popometer nachjustiert.
Warum das so ist, darüber müsste ich spekulieren. Da war bisher aber immer noch Luft nach oben drin, wie auch bei der Synchro nach Gehör im Stand.
 
Ich mache mittlerweile die Synchronisierung nur noch mit dem TwinMax, einfach aus Bequemlichkeit. Die Böhm-Uhren die ich seit zig Jahren habe, fuktionieren aber genau so gut. Die Prolo/Louise/Schwein Gericke Billigdinger sind absoluter Schrott, das bekommt sogar meine taube Oma ohne Hörgerät besser hin. Aber wie schon gesagt wurde, die Vergaser sind nur die halbe Miete. Wenn der Rest (Ventile, Zündung) nicht stimmt, hilft auch die Schlauchwaage nicht.
Übrigens: Spätestens wenn einem mal ein Schlauch bei der Schlauchwaage abgeflogen ist und der Motor deren Inhalt eingeatmet hat, verflucht man das System. Die Nachbarn finden die blaue Dunstwolke auch nur sehr bedingt gut.
 
Das mit dem „billigen Schrott" stimmt nicht. Ein Freund hat die Runde bei den diversen Anbietern mit einer Unterdruckpumpe(?) gemacht. Die getesteten Uhren von Polo waren besser, als alle anderen. Auch als die von Böhm. Ein daraufhin weiterer geteste Uhrensatz bei Polo war besser.

Der Typ ist so'n Pingel, dem glaub ich das.


Stephan
 
Im WHB für die Monolever ist eine Quecksilber-Schlauchwaage abgebildet. Wenn man bedenkt, daß Quecksilber ca. 17 mal so dicht ist wie Petroleum, bedeutet 1mm Quecksilbersäule genau so viel wie 17mm Petroleum.

Dazu das Pumpen der Säulen.... 1mm Quecksilber oder ca. 20mm Petroleum dürften die Grenze der Genauigkeit sein.

Martin
 
Moin die Herren,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit der Uhr lediglich eine Grundeinstellung machen kann.

Was oft vorkommt ist, dass es nach den Uhren stimmt, sich aber schlecht fährt. ( habe auch verschiedene Uhren, daran liegt´s nicht)

Man muss wie oben schon geschrieben wurde, fahren und nach Gefühl die Seilzüge einstellen, dann läuft´s ....

Beim Standgas genau das gleiche, einfach nach Gehör und Gefühl einstellen.
 
Moin,

ich benutze seit langem die Unterdruckuhren (Boehm). Wichtig ist die einstellbare Dämpfung. Klappenanschlagschraube; hohe Dämpfung. Die Zeiger bewegen sich nur 1-2 mm. Seilzüge: niedrige Dämpfung. Die Zeiger bewegen sich um die 5 mm. Dann sieht man sofort, welcher Gaszug zuerst anspricht.

Ist die Dämpfung zu hoch, sind alle Anzeigen zeitverzögert.

Gruß Bernhard

P.S.: Ich setze voraus, das Ventile und Zündung stimmen.
 
Schrott oder nicht - diese Frage lässt sich leicht beantworten :oberl:

macht doch einfach ein y-Stück an die Schläuche und saugt mal mit dem Mund (oder einfach so reinstecken).

Dann sieht man doch genau, wie die Abweichung von einer Uhr zur anderen ist, und nur das ist interessant.

Gruß Holger
 
Ich hab vor Jahren von den Böhm Uhren auf Twinmax umgestellt, einfach aus Faulheit. Zeiger zittert beim Beschleunigen (so bis 4000rpm) ein bisserl in der Nullage und gut ist. Das ist dann vermutlich schon um einiges genauer als die Werkstatt das machen würde, ich mach's halt und hab auch die Übung (dauert keine 5 Minuten).

Micha
 
Hallo

Wie hier schon geschrieben sind die Messgeräte erst mal nur für die Grundeinstellung.

Damit lässt sich zwar messen ob der Unterdruck nach der Drosselklappen auf beiden Seiten gleich ist aber nicht die Unterschiede die sich im Verbrennungsablauf ergeben können.

Das kriegt man dann mit gutem Gehör, Fingerspitzengefühl und einiger Erfahrung viel besser hin. ;)
 
Hallo

letzen endes ist es aber doch so, dass alle Schrauben die man zum Synchronisieren anfasst nur Auswirkungen auf das Leerlaufsystem haben und das hat ab 4000 U/min praktisch keine Auswirkungen mehr auf die Gemischbildung.
Einig das Spiel der Gaszüge sollte wirklich synchron laufen, da dies sich über den gesamten Drehzahlbereich auswirkt.

mfg GS_man
 
Hallo

letzen endes ist es aber doch so, dass alle Schrauben die man zum Synchronisieren anfasst nur Auswirkungen auf das Leerlaufsystem haben und das hat ab 4000 U/min praktisch keine Auswirkungen mehr auf die Gemischbildung.
Einig das Spiel der Gaszüge sollte wirklich synchron laufen, da dies sich über den gesamten Drehzahlbereich auswirkt.

mfg GS_man

Genau
Für die Standgaseinstellung mögen die Synchroinstrumente reichen.

Zur Gaszugeinstellung fixiere ich den Gasgriff in verschiedenen Drehzahlbereichen und tippe das freie Ende der Gaszüge unten am Vergaser leicht an.
Da merkt man dann auch sehr gut am Motorlauf auf welcher Seite die Gaszugeinstellschraube noch etwas raus oder reingedreht werden soll.
Ich mache mir danach immer eine Markierung an der Einstellschraube damit man die Position bei späterer Nachsynchronisation und Verstellung nachvollziehen kann.
 
Nun hab ich die Gebrauchsanweisung von 1971 aus dem Werkzeugfach geholt. Drin stehts wie ich es immer gemacht habe. Ich stelle den Motor mit 2000 Umdrehungen am Gasgriff fest. Dann ziehe ich den linken Kerzenstecker, lese die Umdrehungen ab. Kerzenstecker wieder drauf und den rechten gezogen, dann kann man einstellen, damit man nach einmal hin und her mit den Steckern bei beiden Cylindern die gleiche Drehzahl hat. Runderen Lauf als so kriegt man auch mit Instrumenten nicht hin. Und im Originalbuch steht, dass man es so machen soll.
 
Am einfachsten geht die Grundeinstellung der Gaszüge bei Vollgas (natürlich ohne Motor an :D)
Das Gas voll aufziehen und dann fühlen auf welcher Seite noch Spiel im Hebel ist. Diesen dann nachdrehen, auf 0-Spiel .
Danach nur noch mit laufendem Motor etwas feintunen, mal rechts und links im Standgas und bei wechselnder Drehzahl zupfen... fertig.
Eine Wissenschaft muss man nicht daraus machen.

Gruß

Kai
 
Kürzlich musste ich bei meiner PD den Tank entfernen. Danach war, wie immer alles verstellt. Sie lief wie eine XT500.

Da ich ein fauler Sack bin, habe ich einfach nur die Kontermuttern der Gaszüge gelöst, dank Behördenschraube den Gasgriff bei ca. 2.500 U/min fixiert in mal links, mal rechts an den Gaszügen vorsichtig gedreht. Und siehe da, sie lief wunderbar weich, in allen Drehzahlbereichen.
 
Hallo,
Ein ganz praktisches Hilfsmittel sind zwei Zwischenstücke aus ca 6cm Gewindestange M4 und einer Langmutter am Ende.
Die schraubt man als Verlängerung auf die Zündkerzen.
Damit kann man bei laufendem Motor wunderbar
mit einem Schraubendreher abwechselnd einen Zylinder
kurzschliessen. Viel besser als Kerzenstecker abziehen
und dabei eine "gewischt" bekommen.
Grüße
Franz
 
Ich erwarte folgende Genauigkeit je nach Gerät:
- Gehör (ohne Geräte) --- 40 mbar
- Zeiger-Uhren Polo/ Louis -- 10 mbar
- Twin Max --- 3-5 mbar
- Schlauchwaage --- 1 mbar

Bing gibt für die Schlauchwaagensynchronisation "Wassersäule gleich hoch" an.

27 mBar für einen Japaner halte ist schon für "viel", kommt auf den Motor an 2 oder 4 Zylinder. Habe für eine olle 4 Zyliner Honda 18 mBar in Erinnerung.

Die Genauigkeit der Schlauchwaage wird durch die Dichte der verwendete Flüssigkeit und der persönlichen Ablesegenauigkeit bestimmt.

Damit, falls ich über einen der Schläuche stolpere und dieser abgezogen wird, nichts spektkuläres passiert, benutze ich Zweitaktöl.

Als persönliche Ablesegenauigkeit nehme ich 1mm an.

Mit der Dichte 864 kg/m³ des Zweitaktöls und 1 mm Höhenunterschied ergibt sich eine theoretische Genauigkeit von 0,085 mBar.

Das Synchronisieren auf 5 bis 10 mm Höhenunterschied, also 0,42 bis 0,85 mBar Druckdifferenz ist problemlos möglich. Damit sind alle Spatzen erschossen, und der Synchronisierungswettbewerb zwischen mir (Schlauchwaage) und meinem BMW Meister (synX) geht an mich.

Für die Gaszüge bei hoher Drehzahl sind für mich etwa 50 mm (4,24 mBar) schon übertrieben gut.

Mit Gehöhr schafft der Fachmann bis zu 5 mBar bei Leerlauf. Bei 40 mBar Druckunterschied bekommt man von dem Fachmann den Kommentar "dein Mopet läuft wie ein Sack Nüsse".

Man kann bei der Einstellerei alles übertreiben, wenn der Motor gut läuft dann läuft er, egal wie "gut" oder "schlecht" er Synchronisiert er ist.

Wenn man es nach einer viertel Stunde mit dem Einstellen noch nicht hinbekommen hat, ist sowieso alles für die Katz, da die Krümmer glühen und das Motoröl aus der Ölwannendichtung den Weg in die Freiheit sucht.

CO stelle ich trotz vorhandenem AU-Gerät nach Gehöhr auf beginnendes Magerpatschen ein, dann läuft meine ST am besten.
 
Nachdem wir gestern die Uhren kontrolliert haben, hab ich nach dem Warmfahren die mal an meinem Gespann angeschlossen. Wurde von meinem anderen Freund (viele hab ich ja nicht), vor einiger Zeit, nach Gehör synchronisiert. Ich selber bring das Gehörmässig nicht zusammen.

Die Uhren waren mit dem zufrieden.


Stephan
 
Hallo,
Ein ganz praktisches Hilfsmittel sind zwei Zwischenstücke aus ca 6cm Gewindestange M4 und einer Langmutter am Ende.
Die schraubt man als Verlängerung auf die Zündkerzen.
Damit kann man bei laufendem Motor wunderbar
mit einem Schraubendreher abwechselnd einen Zylinder
kurzschliessen. Viel besser als Kerzenstecker abziehen
und dabei eine "gewischt" bekommen.
Grüße
Franz

Diese Einstellmethode habe ich vor vielen Jahren nach dem ersten Mal komplett und für immer verworfen.
 
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