• Hinweis: Die Zustellung von Mail-Benachrichtigungen zu Microsoft-Diensten (Outlook.com, Hotmail, Live ) und United Internet ist zeitweise gestört. Die Ursache liegt außerhalb unserer Forums-Systeme. Unser Hosting-Provider arbeitet an der Behebung.

Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

Seit
09. Nov. 2011
Beiträge
148
Tach zusammen,
meine 90/6 hat ca. 100 Tkm gelaufen. Aus dem Öleinfüllstutzen pufft es wie aus dem Auspuff. Die eigentliche KW-Entlüftung funktioniert einwandfrei.
Bei der Laufleistung war mein erster Gedanke an verschlissene Kolbenringe. Die Zylinderlaufbahn war zwar glatt, aber alles masshaltig sodass mein Motorenbauer zu honen und neuen Ringen geraten hat.
Probehalber habe ich jetzt neuwertige 800er Nikasilzylinder eingebaut. Der Druck im KW Gehäuse ist aber weiterhin sehr hoch.
Liegt der Fehler woanders?
martin
 
Wenn Du den Öleinfüllstutzen öffnest, dann funktioniert die (überdruckgesteuerte) Entlüftung nicht mehr, weil kein Überdruck entsteht, wenn die Kolben aufeinander zugehen. Und es entsteht kein Unterdruck im Kurbelgehäuse, wenn die Kolben voneinander weg laufen.

Fazit: alles gut und Ölstopfen während der Fahrt geschlossen halten ;)
 
Ich hätte gesagt, die gesamte Pulsation des durch die Kolben bewegten Luftvolumens findet bei rausgenommenem Peilstab durch dessen Öffnung statt (raus und rein), was sich dann grob gesagt anfühlt "wie ein Auspuff".

Daran ändern gute oder schlechte Zylinder und/oder Kolben und/oder Kolbenringe gar nichts, das würde sogar mit völlig verschlissener Laufgarnitur mit ohne Kolbenringen praktisch das gleiche Bild ergeben wie mit einer neuwertigen Laufgarnitur.

Da eben auch bei Richtung Kopf laufenden Kolben durch die Öleinfüllöffnung Luft von draußen angesaugt wird, ist es nicht empfehlenswert, den Motor ohne Peilstab laufen zu lassen - es könnten Kleintiere (oder auch Dreckpartikel) angesaugt werden... :---)

Grysze, Michael
 
Ich gebe hier die Erkenntnisse von Dritten weiter.

Eine Boehm-Uhr, die den Gehäuse-Innendruck über eine Bohrung im Öleinfüllstutzen misst, zeigt (bei so weit hochgedrehter Dämpfung, dass die Nadel ruhig anzeigt) bis ca. 7.000/min einen negativen Druck an.

Meint: Im Gehäuse ist in diesem Drehzahlbereich ein Druck, der unter dem Umgebungsdruck liegt. Das heißt *nicht*, dass das Überdurckventil nicht kurzzeitig öffnet und Öldampf ablässt.

Mit einem derartigen Versuchsaufbau lässt sich aber die Funktion der Entlüftung nachweisen.
 
Meint: Im Gehäuse ist in diesem Drehzahlbereich ein Druck, der unter dem Umgebungsdruck liegt. Das heißt *nicht*, dass das Überdurckventil nicht kurzzeitig öffnet und Öldampf ablässt.

Das heißt genau *daß* das Flatterventil das tut, was es soll. Sonst gäbe es den Unterdruck nicht.

Die Messung (ich unterstelle, das wurde im Stand gemacht) ist m.E. übrigens völlig akademisch. Nennenswerter BlowBy (der den Druck hochtreiben würde) findet bei hoher Drehzahl *unter Last* statt
 
Die Messung (ich unterstelle, das wurde im Stand gemacht) ist m.E. übrigens völlig akademisch. Nennenswerter BlowBy (der den Druck hochtreiben würde) findet bei hoher Drehzahl *unter Last* statt

Ich hatte das bei meinem 1070er unter Last gemacht.
Der Unterdruck war konstant bei -0.06 Bar bis hoch zu ca. 7500 U/Min.
Bei höheren Drehzahlen stieg der Druck dann langsam an, bei 8000 U/Min war dann quasi Umgebungsdruck bis leichter Überdruck.
 
Tach zusammen,
meine 90/6 hat ca. 100 Tkm gelaufen. Aus dem Öleinfüllstutzen pufft es wie aus dem Auspuff. Die eigentliche KW-Entlüftung funktioniert einwandfrei.
Bei der Laufleistung war mein erster Gedanke an verschlissene Kolbenringe. Die Zylinderlaufbahn war zwar glatt, aber alles masshaltig sodass mein Motorenbauer zu honen und neuen Ringen geraten hat.
Probehalber habe ich jetzt neuwertige 800er Nikasilzylinder eingebaut. Der Druck im KW Gehäuse ist aber weiterhin sehr hoch.
Liegt der Fehler woanders?
martin

Hallo, Martin,
das auspuffartige Geräusch bei herausgeschraubtem Ölpeilstab ist normal. Und erfahrungsgemäß sind Kolben und Zylinder bei einer R90/6 nach 100000km noch lange nicht am Ende.
Wenn du den Kurbelgehäusedruck messen willst: Das kann man mit den Unterdruckuhren zum Synchronisieren ganz gut machen, indem ein Ölpeilstab mit einem Schlauchanschluss präpariert wird. Dann gehts auf Probefahrt und bei einwandfreien Kolben und richtig arbeitender Kurbelgehäuseentlüftung sollte bis etwa 5000/min und Konstantfahrt ein Unterdruck von etwa -0,06 - 0,08bar anliegen. Bei verschlissenen Kolben oder Fehlern in der Kurbelgehäuseentlüftung ist der Unterdruck niedriger oder sogar Null. Das geht dann meistens einher mit kräftigem Ölverbrauch.

Gruß
Helmut
 
Zurück
Oben Unten