Wilbers Gabelfeder...Cartusche oder Paralever

o.technikus

Aktiv
Seit
11. Okt. 2015
Beiträge
1.299
Ort
Nordheide
Hallöchen,

vor ewigen Zeiten habe ich mal "günstig" einen Satz Wilbers Gabelfedern erstanden. Laut Händler für die R100GS.

Nun habe ich mir die Dinger beim Aufräumen mal aus dem Regal geholt und genauer geschaut und mit der ABE verglichen. Die ABE gilt ja gleich für ein ganzes Bündel an Motorrädern, also die R100GS gesucht und gleich 2 Federtypen gefunden. Einmal für die cartridge Gabel und einmal für die normale Paralever.

Kurzes Kopfkratzen, was man denn da wohl gekauft hat und siehe da...auf dem Karton steht, dass es die Variante für die Cartridge Gabel sein sollte, Aber ob das was da drauf steht auch da drin ist??? War schließlich eine geöffnete Verpackung, die damals angeblich nur auf einer Messe im Ausstellungsschrank lag, und der Verkäufer hat nichts von cartridge gesagt.

Frage...worin unterscheiden sich die beiden im Katalog zu findenden Varianten an Wolbers...Antwort, gewaltig, in Länge und Charakteristik. Also nur für Cartridge Gabeln zu gebrauchen...

Wer die brauchen kann...werde sie hier mal anbieten.

Bis denne

Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine, dass die Wilbers-Kartuschenfeder auch in der Seriengabel (mit Distanzstück) gefahren werden kann.

Ich könnte heute Abend mal nachsehen. Aber du hast ja eh schon eine Verkaufsanzeige erstellt...

Grüße
Marcus
 
Mit Distanzstück könnte im Notfall gehen, aber es ergibt sich dann eine völlig andere Gabel Charakteristik...

Hier die Antwort von Wilbers, auf meine Frage nach den Unterschieden:

Zitat: "Bei den beiden Gabelfedern liegt der Hauptunterschied in der Länge und in der Federrate. Die Feder für die NICHT Cartridgebel ist z.B. 152mm länger und nicht so hard. Allgemeint die Werte wie Blockwert, Windungsanzahlen etc. sind hier sehr unterschiedlich.
Demnach sind die Gabelfedern wirklich sehr sehr unterschiedlich. Ein Einbau wird hier nicht möglich sein."

Gruß
Volker
 
Zitat: "Bei den beiden Gabelfedern liegt der Hauptunterschied in der Länge und in der Federrate. Die Feder für die NICHT Cartridgebel ist z.B. 152mm länger und nicht so hard. Allgemeint die Werte wie Blockwert, Windungsanzahlen etc. sind hier sehr unterschiedlich.
Demnach sind die Gabelfedern wirklich sehr sehr unterschiedlich. Ein Einbau wird hier nicht möglich sein."

Bla Bla Blubber.....

Das ist doch die hochrenomierte Fachfirma, die mit individuelle Abstimmung ihrer Federbeine wirbt und mir bei zwei Bestellungen für jeweils R100GS mit deutlich unterschiedlichen Angaben zur Fahrergewicht und Nutzung zwei Federbeine mit völlig identischer Federrate und mit nur granularen Unterschieden bei den Dämpfer-Settings geschickt hat?

Zu den Fakten:
  • Ich habe aus dem Haus einen Satz Gabelfedern "Promoto" BMW R80GS Cartridge, Bestellnummer 500-114-00
  • Diese Cartridge - Federn haben exakt die gleiche Länge wie die GS Serienfedern. Innen und Außendurchmesser sind nahezu identisch. Bei den Windungen habe ich eine Windung mehr bei der Promoto gezählt.
  • Unterschiede: Der Drahtdurchmesser ist ca 0,1 mm stärker (das ist ein geringes Maß ich habe schon "Sport" Gabelfedern für die GS mit 5 mm gemessen). Die Progressionszone ist unterschiedlich.
  • Dass Cartridge Federn 152 mm kürzer sind kann nicht stimmen siehe Foto unten mit Cartridge. Die Federn haben die gleiche Länge wie die Serienfedern mit der serienmäßigen Distanz (Plastikrohr). Natürlich gibt es längere Austauschfedern wie im Foto ganz unten die von mir bevorzugten alten WP-Federn. Bei diesen entfällt aber das Plastikrohr.

Ich kann mich jetzt auch wieder erinnern, dass ich mal mit der umgebauten GS vom Eckhard fahren durfte, vor dessen Gespür was die Fahrwerksabstimmung angeht ich allerhöchsten Respekt habe. Die GS fühlte sich wirklich Klasse an. Ich meine er hatte auch Federn verbaut, die für die Cartridge bestimmt sind. Aus den Werten würde ich ein minmal Strafferes Fahrverhalten als bei der Serie erwarten.

@ Schade, dass du schon ein Kaufangebot für deine Zero-Friction Cartdridge Federn hast, hätte ich auch genommen. Falls es Dir möglich ist, wäre es nett wenn Du mal die Maße nehmen könntest (Länge, Innendurchmesser, Außendurchmesser, Windungsanzahl, Drahtstärke) Ich würde dann zum Vergleich die Daten der Promoto und der Serienfeder ein stellen. Ich meine man kann aus den Daten auf die "Härte" schließen.

Grüße
Marcus

33757332as.jpg



Von oben nach unten:
  • BMW R100GS Serie mit Serien - Kunststoffdistanz
  • Wilbers Promoto Cartridge 500-114-00
  • Marzocchi Cartridge
  • WP Austauschfeder R100GS WP97 für die Seriengabel (Verbau ohne das Kunststoffrohr)


33757339ug.jpg
 
Was ich schnell messen konnte:

Länge 450 mm
Aussendurchmesser 32,7
Drahtstärke 4,6
Windungen 39
davon progressiv / eng 11

...kann es sein, dass die Wilbers Austauschfeder für die Paralever ohne cartridge auch ohne Hülse verbaut werden und daher länger sind?

Vergleich ist sicher interessant. Ich warte noch auf eine letzte Antwort des Verkäufers, der mir zunächst einmal angeboten hat, mir die Federn noch zu tauschen. Wäre die angenehmste und ggf. für mich kostengünstigste Lösung.

Gruß
Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Volker,

danke fürs Nachschauen.

Zum Vergleich (sind teilweise ca. Werte so gut es mir gelungen ist zu messen):

R100GS Serie

Länge 445 mm
Aussendurchmesser 33,5
Drahtstärke 4,5
Windungen 38

Promoto Wilbers "Cartridge"
Länge 450 mm

Aussendurchmesser 33
Drahtstärke 4,6
Windungen 39
Die Werte sind sehr ähnlich zu Deiner Wibers "No Friction". Den Daten nach müsste die Feder nahe an der Serienfeder sein. vielleicht einen Tick straffer. Der Teil mit engen Windungen ist eher kleiner als bei der Serienfeder.


Wirth (1027)
Länge 440 mm
Aussendurchmesser 33,9
Drahtstärke 4,9
Windungen 44
Die Wirth fand ich bockhart (ich mag es aber eher weich...). Außerdem gab es Geräusche, weil die Federn mehr als die anderen innen am Standrohr streiften (größerer Außendurchmesser). Das lies sich auch durch Polieren der Federaußenseite nicht beheben. ->Ausgebaut.

Grüße
Marcus
 
...kann es sein, dass die Wilbers Austauschfeder für die Paralever ohne cartridge auch ohne Hülse verbaut werden und daher länger sind?

Kann durchaus sein. Die alten WP Feder, die ich oben fotografiert habe, wird auch ohne Hülse verbaut, sonst wäre sie viel zu lang. Die gab es in einer weicheren und in einer härteren Version (dickerer und dünnerer Drahtdurchmesser). Die weichere ist am Anfang des Federwegs sogar etwas weicher als die Serienfeder wird dann aber schnell progressiv härter. Die mag ich besonders gerne. Ich hatte das mal für mich aufwändig verglichen: Ausgebauter Gabelholm, Feder rein, Gabelholm in die Presse, Waage unter das Gleitrohr und dann 5cm, 10cm, 15 cm,... eingefedert und unten jeweils das Gewicht an der Wage abgelesen. Dann kann man erkennen, wie hart eine Feder bei welchem Einfederweg ist und wie progressiv sie ist. Macht man das mit mehreren Federn kann man gut Vergleiche ziehen und abschätzen, wie sich die Gabel mit der Feder verhält.

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessant,

ich habe meine Federn gerade einmal ausgebaut, nachdem ich gesehen habe, dass beide Gabelholme aus unterschiedlichen Baujahren stammen. 87 und 91 laut Gussstempel.

Die eingebauten Federn sind nur 440 mm lang, bei 33,5 Aussendurchmesser und 4,8 mm Drahtstärke.

Nun wissen wir ja nicht welche Material-Kenndaten jeweils verbaut wurden. Rein von der Geometrie her würde ich erwarten, dass man die Wilbers-Cartridge durchaus als Ersatz der Originalfeder einsetzen kann. Von der Tendenz her könnte sie etwas härter sein, obwohl...geringfügig enger gewickelt = härter + etwas dünnerer Draht = weicher, bei 10mm mehr Vorspannung = härter + Unbekannte Materialeigenschaften...käme auf einen Versuch an, wie die gesamte Abstimmerei,

Nachteil für die Jünger der Rechtmäßigkeit = Nicht von der ABE abgedeckt!

Gruß
Volker
 
Die eingebauten Federn sind nur 440 mm lang, bei 33,5 Aussendurchmesser und 4,8 mm Drahtstärke.

Hallo Volker,

ein paar mm Unterschiedliche Länge hatte ich auch schon festgestellt. Aber 4,8 mm Drahtdurchmesser schaut für mich eher nach einer Zubehörfeder und zwar einer von der härteren Sorte aus. Wobei BMW die Gabel in den Anfangsjahren mal geändert hat. Aber mir wäre neu, dass dabei die Feder geändert wurde.

Daher die Frage in die Runde im Dienste der Altertumsforschung:
Kann noch jemand bei einer ausgebauten Seriengabelfeder den Drahtdurchmesser messen?

Nach meiner Erfahrung hat bei den Gabelfedern der Drahtdurchmesser den höchsten Einfluss auf die "Härte" der Gabel.

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach allerseits,

4,5mm Drahtstärke für die original Feder ist korrekt.

Wünsche ein schönes Wochenende :bitte:...
Ingo
 
Danke für die Info.

Ich schaue morgen nochmal, was in einer Wasserrohr GS für eine Feder drin ist. Da steht noch eine Gabel rum. Aber ich meine die Federn sind gleich.

@Volker
Wenn ich du wäre, würde ich jetzt ganz neugierig mal die Cartridge Feder testweise einbauen und probefahren. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du ganz erstaunt bist, was die GS auf schlechten Wegstrecken auf einmal für eine kompfortable langhubige Gabel hat. Wenn da tatsächlich eine Feder mit 4,8mm Draht eingebaut ist, müsste die deutlich straff sein.

Das vorspannen durch eine etwas längere Feder macht die Feder übrigens nicht härter, das ändert m.e. nur den Höhenstand. Die Federrate bleibt gleich. nur bei progressiven federn kann es sein, dass durch mehr Vorspannung der weiche Teil vorkomprimiert wird, das spielt bei 5 oder 10 mm keine große Rolle. Viel entscheidender ist der Drahtdurchmesser.

Wenn es Dir nicht taugt: für 50 Eur bekommst du die Cartridge Feder immer wieder weg. Notfalls an mich, falls die anderen Interessenten dann nicht mehr wollen.

Grüße
Marcus
 
Zurück
Oben Unten