Zentrier- u. Wuchtständer

redbird

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Hat zufällig jemand Erfahrung mit u.g. Zentrier- bzw. Wuchtbock. Er scheint mir jetzt nicht der allerstabilste zu sein, aber für die drei Räder, die ich in disem Leben noch machen werde (Einspeichen u. Zentrieren), bzw. dran gehe, Erfahrung in diesem Metier zu sammeln, reicht er eventuell? Statt der Spitzen könnte ich ihn ja mit vorhandener Messuhr und magnetischem Halter aufrüsten.


Dankbar für allfällige Kommentare - oder will vielleicht jemand sogar einen erprobten Zentrierständer loswerden?

Gruss Peter
 
Wir benutzen den gleichen Bock und er ist echt solide für den Preis. 7 oder 8 Mal haben wir ihn bisher benutzt vom Neueinspeichen bis zum Zentrieren und Wuchten und bisher keine Probleme. Bisher eines der besseren Rothewald Produkte.
 
Wir speichen und zentrieren seit 12 Jahren unsre Felgen an einem in Jugendjahren selbst zusammengebrutzelten Ständer.
Als "Anzeige" oder Kontrolle genügt ein zurechtgeschliffenes Stück Holz welches mit einer Zwinge am Bock festgeklemmt wird.

Es funktioniert mit einfachsten Mitteln und Geduld.
Kürzlich war ich bei einem Bekannten um an seiner Puch zu helfen. Das Vorderrad musste etwas seitlich versetzt (umgespeicht) werden.

Als er (Rad Mechaniker) kurzerhand seinen Zentrierbock ausgepackt hat (das Ding spielt wirklich ALLE Stücke) konnte ich mir die Frage nach dem Preis nicht verkneifen. Fazit: um 1600 Euro kann ich viele Felgen einspeichen bis sich das irgendwann mal rentiert....also tut's auch der quick and dirty Ständer wie bisher ;)))):
 
Ich würde mir vorab noch ein paar Gedanken machen, welche Lagerungen die betroffenen Naben haben.

Kegelrollenlager brauchen etwas Vorspannung, damit sie sauber laufen. Meint: sie müssen im Zentrierständer so aufgenommen werden, dass sie spielfrei laufen. Beim Einstellen der Radlager kann man ja mal probieren, wie sich das Lagerspiel mit dem Anzugsdrehmoment der Achsmutter ändert. Andernfalls ist jede Messung eines Seiten- oder Höhenschlages wie ein Blick in die Glaskugel. Gibt die Befestigung der Achskonen eine entsprechend stabile Aufnahme her?

Monolever-HR brauchen einen passenden Adapter, damit man sie gescheit in einem Zentrierständer aufnehmen kann.

Ohne weitere Überlegungen funktionieren IMHO nur Naben mit Kugellagern.
 
@ Michel: Sehr guter Punkt und genau um Kegelrollenlager handelt es sich - und dann bringt man Druck auf die senkrechten Arme, hmmm.
@ hatta u. Feuerreiter: Gute Handwerker bringen auch mit schlechtem Werkzeug was zustande. :)
Da ist noch gut Überlegen angesagt, ob Spieltrieb oder Pragmatismus siegt.

Gruss Peter
 
Hallo Peter,
Ich würde das Produkt auf jeden Fall probieren, wenn man nur wenige Räder macht. Bei dem Preis kann man es wirklich ausprobieren.
Ich selbst habe mir vor langer Zeit mit großen Aufwand was bauen lassen, stabil aber trotzdem nicht Profitechnik. Mir reicht es aus.
Meine Erfahrung ist aber, das man da auch viel Erfahrung braucht, um ein gutes Ergebnis zu bekommen.

Gruß
Mario
 
Mit den Konen meines Telefix Wuchtbocks lässt sich das Lagerspiel der Kegelrollenlager des ST Vorderrades gegen null einstellen, außen am Felgenhorn lässt sich danach jedenfalls kein Kippspiel feststellen.
Allerdings hat dieser schmale gelagerte Laufräder mit größerem Durchmesser.

Ich denke aber mit dem Rothewald sollte das auch ganz gut funktionieren.
 
... und dann bringt man Druck auf die senkrechten Arme ....
Hallo Peter,

das verstehe ich nicht und ich behaupte jetzt mal, dass dies nicht der Fall ist.

Ich bin da ganz beim Michael (Beitrag #6), der ja darauf hingewiesen hat, dass die Aufnahme mit den vorhandenen Konen bei den alten Rädern mit Kegelrollenlagern eventuell nicht für eine ausreichende Zentrierung sorgt.

Der originale Wuchtständer von BMW hat deswegen in einer der Konen eine Verstellvorrichtung mit Gewinde, mit der man die Innenteile der Lager besser in die äußeren Lagerschalen drücken kann, So wird eine optimale Zentrierung erreicht, wie sie ja später im Betrieb auch erfolgt. Immerhin wird die Achsmutter ja mit rund 40 Nm angezogen (44 Nm bei der G/S).

Leider kann man diese Verstellvorrichtung in dem Konus in den Bildern im WHB nicht erkennen. Meine mich aber zu erinnern, dass Dein Namensvetter Peter (frankenboxer) hier mal Bilder eingestellt hat.
 
Zwar nicht zielführend für dich, aber ich wuchte meine Räder schon viele Jahre nicht mehr... geht auch.
Gruß
Der Indianer
 
Zum Wuchten brauchen die Radlager ja nicht so weit wie im Betrieb vorgespannt werden, wichtig ist nur dass das Rad spielfrei in der Aufnahme fixiert ist.
Das sehe ich auch so. Allerdings will der Peter nicht nur wuchten, sondern auch einspeichen und zentrieren.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass ich die Konen von Hand nicht ausreichend beidrücken kann, um das Rad wirklich kippelfrei vorzuspannen.
Vielleicht liegt es ja auch an unzureichender Kraft meinerseits? ;)
 
Die Lager sind bei den Dinger nie so der Brüller, aber ausreichend.
Wer mag sollte bessere einbauen.


Grüße,
Georg
 
Hallo!
Ich hab den Wuchtbock von Louis (anderes Modell). Für meine Räder hab ich mir Bundbuchsen für die Kegellager besorgt. Nur mit den vorhandenen Kegeln geht's nicht.

20250330_130032.jpg
 
Also ich wäre davon ausgegangen, dass man die Konen/Konusse (??) auf der Welle in irgendeiner Art und Weise fixieren können muss.
Nachdem Louis den Wuchtbock in einer in der Nähe liegenden Filiale lagernd hat, werde ich mir den einfach anschauen.
Zentrieren sollte mit einem Konus immer funktionieren, aber etwas Vorspannung wäre wohl wünschenswert. Lt. Fritz reicht eine stramme Zentrierung offensichtlich und sein Telefix scheint nicht VIEL anders zu sein als der Rothewald, jedoch hat ersterer eine Reihe optionalen Zubehörs für den Fall der Fälle. Buchsen nach Mass sind sicher auch eine feine Sache, ABER: Pressung nach aussen????
Kugellagertausch im Falle der Minderwertigkeit wäre ja auch nicht das grosse Thema.
@ Mario: Ja, ja die Erfahrung, die man benötigen würde. Ich frage mich, wieviele Felgenringe man ruinieren muss, bis dieser Punkt erreicht ist.
Ich habe bislang -rein optisch- einigermassen gleichmässig eingespeicht, aber real fehlt mir jetzt ein schlüssiges Konzept für das weitere Vorgehen, das ausschließt, dass ich die Felge krumm und schief ziehe. Vorsicht? Geduld? Gleichmässigkeit? Reicht das für den Anfang?
Vielleicht muss ich noch (Überlegungs)Zeit in's Land ziehen lassen und inzwischen meinen bisherigen, selbst gebauten Messbock doch erweitern für die 17mm- Achse. Den hatte ich ursprünglich gebaut, um die Bremsscheiben meiner Monolever zu überprüfen. Waren prompt Schrott, hätte jemand mit mehr Erfahrung wahrscheinlich ohne Messen nach einmal bremsen schon gewusst.
Erstmal bedankt allerseits
Peter
Zentrierständer 3.JPG
 
Bei meinem Telefix werden die beiden Konen mit Innensechskant- Wurmschrauben auf der Wuchtachse fixiert.
Anhang anzeigen 377593
Genauso hatte ich mir das vorgestellt, auch wenn mir das nicht sehr stabil erscheint. Aber deine Erfahrungen legen ja nahe, dass das reicht.
Und wie gross ist der Wellendurchmesser? Das muss ja für alle möglichen Lagerinnendurchmesser passen. Aber unsere frühen BMW- Achsen dürften ohnehin am unteren Ende der Achsdurchmesser liegen.
Danke für die Infos, Fritz.

Gruss Peter
 
Hallo Peter,
die Achse ist mit 10mm relativ dünn. Hier hatte ich anfangs auch Bedenken.
Diese dürfte aber trotzdem ausreichend stabil sein und konnte keine Biegung feststellen. Außerdem wirkt das Gewicht des Rades ja auch nicht in der Mitte der Achse sondern an den weiter außenliegenden Konen.
Für den Adapter mit Drei und Vierlochverschraubung der Einarmschwingenmodelle ist eine 14mm Achse vorgesehen. Damit wuchte ich neben der ST, Straßenmono und Paralever auch das Hinterrad meiner R 1150R.

So, und nun Moto GP schauen. :gfreu:
 
Tut zwar nix zur eigentlichen Sache, aber der Vollständigkeit halber ein Bild des erstmaligen Einspeichens.
Mittlerweile sind auch die Lager eingebaut.
Einspeichen beidseits.jpg
 
Mit den konischen Spannstücken wirds aber schwierig die Radnaben mit Kegelrollenlager und den Druckstücken (wie bei den /5ern) korrekt zu zentrieren. Das würde nur funktionieren, wenn die Druckstücke die vor den Innenringen sitzen, herausgenommen werden.
 
Nur zur Anregung...Das ist der Einspeich- und Wuchtstände, auf dem die Felgen der MZ werksmäßig eingespeicht wurden.
Hab ich in den ehemaligen Werkshallen von MZ in Zschopau entdeckt..

034_P9102800_v1.JPG
 
Mit den konischen Spannstücken wirds aber schwierig die Radnaben mit Kegelrollenlager und den Druckstücken (wie bei den /5ern) korrekt zu zentrieren. Das würde nur funktionieren, wenn die Druckstücke die vor den Innenringen sitzen, herausgenommen werden.
Nein,das funktioniert beim Rad der 80ST problemlos.
Hast Du andere Erfahrung oder ist das nur Vermutung?
 
Also, bei mir funktioniert das mit den vorhandenen konischen Spannstücken auch nicht. Deshalb die Bundbuchsen.
 
Ich hatte beim Zentrieren meiner Räder der /5 dieses Problem und mir deshalb statt der Konen Buchsen angefertigt habe die mit Madenschrauben auf der Welle/Achse montiert sind.
 
Dann scheint es wohl zwischen den älteren und jüngeren Rädern mit Kegelrollenlagern doch erhebliche Unterschiede zu geben.👍

Ich kann dazu nur aus meiner Erfahrung mit dem Rad der R80ST berichten.
 
Mit den konischen Spannstücken wirds aber schwierig die Radnaben mit Kegelrollenlager und den Druckstücken (wie bei den /5ern) korrekt zu zentrieren. Das würde nur funktionieren, wenn die Druckstücke die vor den Innenringen sitzen, herausgenommen werden.

Nein,das funktioniert beim Rad der 80ST problemlos.
Hast Du andere Erfahrung oder ist das nur Vermutung?
Das kann mit montierten Druckstücken und Konen gar nicht nicht funktionieren. Die Druckstücke müssen, wie von Bernd erwähnt, vorher demontiert werden, damit sich die Konen in der Bohrung Lagerinnenteile zentrieren können.
Schließlich ist der Durchmesser der Welle geringer als der Lagerinnendurchmesser und damit verschiebbar.
Aber selbst dann ist eine korrekte Zentrierung zweifelhaft. Aber darüber gehen die Meinungen ja auseinander.

Vielleicht meldet sich ja der Peter (frankenboxer) noch und klärt uns auf. ;)
 
Ich sags mal ganz deutlich, mit dem Teil kann man nicht zentrieren, das ist ein statischer Wuchtbock, und als selbiger wird er auch angeboten.
Einen Zentrierbock kann man sich recht einfach selber bauen. Ne Aluplatte, 2 Rechteckprofile draufschweissen (lassen) und dann passende Adapter in massiv. Mit der Steckachse wird dann die Nabe korrekt verspannt.

Und was das Wuchten angeht, das überlasse ich seit ich Mopped fahre dem Reifenhändler meines Vertrauens. Der arbeitet mit einer Wuchtmaschine, das nennt sich "dynamisch Wuchten", alles andere ist schnulli-bulli.

gruss peter

Zentrierbock mit HR von der Seite .JPG DSCN4939.JPG
 
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