Zu viel Ventilspiel

Kirsches

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18. Jan. 2017
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103
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77770 Durbach
Hallo,
nan liest ja viel über die möglichen Folgen eines zu niedrigen Ventilspiels (schlechter Leerlauf bis hin zum Ventilabriss oder verbrennen des Auslassventils).

Was sind eigentlich die negativen Folgen eines zu hohen Ventilspiels?

Würde mich u.a auch interessieren weil die Angaben fürs Ventilspiel durchaus unterschiedlich sind (zwischen 0,15 und 0,20).

Also im Zweifel besser etwas zu viel Spiel ?

Bin halt Anfänger im fortgeschrittenen Alter ....

Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

fundiert technische Auskunft kann ich dir nicht geben. Aber als ich im Herbst meine gerade erworbene R100R nach Hause fahren wollte, fiel mir das laute Tickern am rechten Zylinderkopf auf. Als ich das Ventilspiel dann kontrolliert hab, hat sich rausgestellt, dass jemand auf OT gestellt und dann die Ventile beider Köpfe eingestellt hat, ohne 360° weiter zu drehen. Ergo hatten die Ventile des rechten Kopfes ohne dass ich gemessen hätte, Spiel im Millimeter-Bereich (!!) im richtigen Takt. :entsetzten: Gelaufen ist die Kiste aber sehr gut die 30km nach Hause. Wiederholen würde ich das aber wohl nicht. :pfeif:
 
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Hallo Peter,

Wenn das Gehör mit dem fortschreitenden Alter nachläßt, ist ein wenig zu viel Ventilspiel nicht übel :D. Es soll aber auch nicht so groß sein, dass die Steuerzeiten nicht mehr klappen.

Grüße, Ton :wink1:
 
Hallo,
nan liest ja viel über die möglichen Folgen eines zu niedrigen Ventilspiels (schlechter Leerlauf bis hin zum Ventilabriss oder verbrennen des Auslassventils).

Was sind eigentlich die negativen Folgen eines zu hohen Ventilspiels?

Würde mich u.a auch interessieren weil die Angaben fürs Ventilspiel durchaus unterschiedlich sind (zwischen 0,15 und 0,20).

Also im Zweifel besser etwas zu viel Spiel ?

Bin halt Anfänger im fortgeschrittenen Alter ....

Grüße
Peter


Ich würde sagen, je früher der Kipphebel das Ventil mitnimmt, umso geringer sind die auftretenden Kräfte.
Dass es überhaupt Spiel gibt, ist eine mechanisch/thermische Notwendigkeit und nicht das Prinzip. Der ideale Motor würde gerade ohne Spiel laufen.
Abhängig von der individuellen Betriebstemperatur der Bauteile dehnen sich aus:
Nockenwelle+Mech. Spiel + Stößel + Stoßstange + Kipphebel mech. Spiel - Ventil - Zylinderkopf - Motorblock = sollte in der Summe in jedem Betriebzustand Null sein. Geht praktisch nicht, also Ventilspiel!

Minimales Ventilspiel ist gleich dem höchsten Wert aus allen möglichen Betriebzuständen! Mehr bringt nix, außer ein Sicherheitspolster. Damit steigen aber auch unnötig die Kräfte und Geräusche.
 
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Am Nocken befindet sich zu Beginn des Hubes eine Anlauframpe, am Ende eine Ablauframpe. Das sind Bereiche, in denen der Nockenfolger (Kipphebel, Schlepphebel, Tassenstössel) mit relativ langsamer Geschwindigkeit angelegt bzw. abgehoben wird, um zu verhindert, dass frei beschleunigte Masse zu schnell aufeinanderknallt. Das hätte sonst den Effekt eines stramm geführten Hammerschlages auf das Material und dessen Zerstörung zur Folge. Aus diesem Grund muss das Ventilspiel so bemessen sein, dass diese Rampen genutzt werden können. Ist das Spiel zu gross, dann ist dies nicht mehr der Fall.
 
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