Zündanlage / Zündspulenanpassung

o.technikus

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11. Okt. 2015
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Nordheide
Hallo,

Derzeit habe ich bei der CS (Bj82) die originale Zündbox, die ja für die 2 Einzelspulen in Reihe geschaltet ausgelegt ist, mit einer MP10 eingebaut, die mit 2,2-2,5Ohm einen etwas höheren Primärwiderstand hat. Funktioniert in dieser Konfiguration wie x-mal beschrieben sehr gut.

Die Hallgeber gesteuerte Zündanlage mochte ich versuchsweise durch eine elektronische von Sachse (von Rolf S.) ersetzen. Dabei soll die originale Zündanlage zunächst eingebaut bleiben. ein Wechsel ist dann schnell durch umstecken möglich.

Die neue Anlage hat eine Zündspule mit 0,7 Ohm Primärwiderstand. Dazu passt laut Typologie nur die Telefunken Box in der neuesten Ausführung mit Lila Schrift.

Wie hoch ist der Strom, der durch die Spule fließt?
Verträgt die alte Zündbox auch den höheren Strom, durch den geringeren Primärwiderstand?

Gruß
Volker
 
So einfach hatte ich auch schon gerechnet.

Aber da die schwarzen Spulen alle 0,7Ohm haben gehe ich mal davon aus, dass die Telefunken Zündbox letztlich auch den Strom regelt, der über die Zündspule fließt....oder sind alle Lichtmaschinen, die die originalen schwatten Spulen vertragen müssen "arme Lichtmaschinen"?

Daher eben meine Frage...muss ich auch die Zündbox wechseln, oder vertragen die Vormodelle den doppelten Strom.

Gruß
Volker


Hallo,

der Strom ist 14V/0,7Ohm= 20A . Arme Lichtmaschine :pfeif:

Gruß
Walter
 
[...]

Die neue Anlage hat eine Zündspule mit 0,7 Ohm Primärwiderstand. Dazu passt laut Typologie nur die Telefunken Box in der neuesten Ausführung mit Lila Schrift.
[...]

Hi,
lila für Kickstarter, blaugrün ohne Kickstarter. Das die farbige Version eine höhere Strombelastung aushält, ist aber eine reine Vermutung von mir, einen Nachweis habe ich leider nicht.

Hans
 
Hallo,

der Strom ist 14V/0,7Ohm= 20A . Arme Lichtmaschine :pfeif:

Gruß
Walter

GdG hätte jetzt einen speziellen Ausdruck verwendet, der ist aber geschützt.
Also: Unsinn
Das Steuergerät beinhaltet einen bipolaren Transistor als Schalter, selbst wenn der in der Sättigung ist, fallen mindestens 2V bei 14V ab.
Da wir die 14V nur haben wenn der Motor ca. 2000/Min macht, kommt der Schliesswinkel zum Tragen, dazu noch die E-Funktion der Ladekurve Primärinduktivität Zündspule.
Also nie nicht 20A.
 
Fazit....wenn ich die volle Kompatibilität beider Anlagen zur neuen Zündspule sicher erhalten will, dann sollte ich mir einfach die lila Telefunken Zündbox besorgen, die in der Serie die schwarzen Spulen mit 0,7Ohm zuverlässig bedient.

Für die Testphase habe ich dann die Wechselmöglichkeit, später die Redundanz.

Gruß
Volker
 
AW: Zündsteuergerät

Moin Hans,
Das die farbige Version eine höhere Strombelastung aushält, ist aber eine reine Vermutung von mir, einen Nachweis habe ich leider nicht.
Streich' die Vermutung. Der Unterschied zwischen "mit Kickstarter" und "ohne Kickstarter" liegt AFAIK ausschliesslich in der Zeit, die das Zündsteuergerät den Spulenstrom eingeschaltet lässt, ohne dass ein Signal vom Hallgeber kommt (1.5 s vs. 5 s, oder sehr ähnlich).

Anders gesagt: Wenn Du die Zündung einschaltest und nicht gleich auf den Anlasserknopf drückst, dann schaltet das Steuergerät den Strom durch die Zündspule nach 1.5 s ab. Beim Kickstarter lässt es Dir insgesamt 5 s, um die Kurbelwelle in Bewegung zu bringen :D

Das Phänomen kennen all die, welche meine LED-Ladespannungskontrolle eingebaut haben: Beim Umdrehen des Zündschlüssels geht die rote Unterspannungs-LED zuerst hellrot an, weil die Zündspule in diesem Moment tatsächlich den vollen Strom zieht => Bordspannung bricht ein. Nach 1.5 s schaltet sie dann auf "mittelrot" zurück: Zündsteuergerät schaltet die Zündspule ab => Spannung erholt sich.
 
Ob lila blaßblau oder Natooliv, für die 1,5 S Version ist die
Endziffern 477 und bei der 5 S 478 (Telefunken)
Gruß Egon
 
AW: Zündsteuergerät

Moin Hans,

Streich' die Vermutung. Der Unterschied zwischen "mit Kickstarter" und "ohne Kickstarter" liegt AFAIK ausschliesslich in der Zeit, die das Zündsteuergerät den Spulenstrom eingeschaltet lässt, ohne dass ein Signal vom Hallgeber kommt (1.5 s vs. 5 s, oder sehr ähnlich).
[...]

Von mit falsch ausgedrückt: weiß zu lila (mit Kickstarter) bzw. weiß zu blaugrün (ohne Kickstarter).

Hans
 
Hallo,

der Strom ist 14V/0,7Ohm= 20A . Arme Lichtmaschine :pfeif:

Hallo,

an der Berechnung ist doch wohl nix falsch. :D Ohmsche Gesetzt halt. Die Auswirkungen von 0,7 Ohm Zündspulen gehen da nunmal nicht mit ein. Unter 3000 U/min. ist mit Fahrlicht alles im minus, die Batterie buttert ständig Leistung hinzu. In wie weit die Zündbox die 20A verkraftet weis ich nicht, Ignitech kann nur ~8A dauerhaft schalten. Wenn durch den Halbleiter nur eine Spannung von 12V anliegt, wird durch die 2V Verlust trotzdem Wärme erzeugt oder Leistung vernichtet.

Gruß
Walter
 
Walter,

mir fällt dazu nur ein....Praxis scheint manchmal Theorie zu schlagen. Da die BMW/Telefunken Anlage mit der schwarzen 0,7 Ohm Zündspule nicht zu "Massenausfällen" geführt hat / führt macht mir das weniger Sorge. Und auch die Sachse Anlage von Rolf kann als "betriebsbewährt" eingestuft werden.

Ich habe mir die Telefunken Zündbox in Lila besorgt, damit sollte ich auch bei einem Wechsel der Anlagen auf der sicheren Seite liegen.

Dank und Gruß
Volker
 
Hallo,

an der Berechnung ist doch wohl nix falsch. :D Ohmsche Gesetzt halt. Die Auswirkungen von 0,7 Ohm Zündspulen gehen da nunmal nicht mit ein. Unter 3000 U/min. ist mit Fahrlicht alles im minus, die Batterie buttert ständig Leistung hinzu. In wie weit die Zündbox die 20A verkraftet weis ich nicht, Ignitech kann nur ~8A dauerhaft schalten. Wenn durch den Halbleiter nur eine Spannung von 12V anliegt, wird durch die 2V Verlust trotzdem Wärme erzeugt oder Leistung vernichtet.

Gruß
Walter

Das stimmt mit den 20 Ampere! - aber nur wenn man die Spule direkt an die Batterie anschließen würde - diese Spule wird dann sehr schnell überhitzen und verbrennen.

Da das ja nicht überall passiert muss da noch was anderes den Stromverbrauch bestimmen?

Da denken wir - , auch die Karnevalisten unter uns, mal nach:

Eine Spule hat einen induktiven und (!) einen Ohmschen Widerstand!

Wenn eine Spule (Induktivität) eingeschaltet wird hat sie erstmal einen sehr hohen effektiven Widerstand, der den Strom stark begrenzt.

Die Zündelektronik schaltet eine Spule nur für eine sehr kurze Zeit an Spannung - ungefähr so lange wie sie braucht um vollständig "geladen" zu sein - in dieser Zeit ist der induktive Widerstand sehr ein relevanter Faktor!

Da die Zündelektronik die Spule ständig primär ein und ausschaltet (zum zweck der Zündung sowie der Begrenzung auf die Ladezeit) verbraucht die Zündanlage eben nicht gemittelte 20 A.

Wenn bei der Ignitech eine maximaler strom von 8 A angegeben ist, sollte man hier wahrscheinlich Spulen mit um die 1,5 Ohm verwenden damit muss die Ladezeit aber auch ausreichend lang sein bzw die maximale nutzbare Drehzahl ist anders - die BMW Zündboxen neueren Datums scheinen hier spezifisch auf Werte unter 1 Ohm abgestimmt.

Wenn ich mich nicht irre und wie oben gesagt braucht eine solche Zündung irgendwas zwischen 4 - 8A als gemittelter Verbrauch je nach verwendeter Spule etc. und schaltet die Spannung an der Spule nach kurzer zeit bei Motorstillstand immer ab. (Achtung an die Kickstarter!)

Der Grund warum solche niederohmigen Spulen nicht an Zündkontakten betrieben werden können ist, dass Kontakte im geschlossenen Zustand stehen bleiben können, z.B. wenn man die Zündung anlässt weil man gerade etwas am Licht repariert, den Kontakt einstellen will oder eine Zigarrette raucht und vergessen hat den Zündschlüssel zu drehen......

Deshalb haben Kontaktzündungs-spulen einen höheren Widerstand als Strombegrenzung und müssen thermisch so konstruiert sein dass sie für eine lange Zeit an der Batterie Spannung überleben

Dieser höhere Widerstand macht diese Spulen aber auch elektrisch "träge" was die schnelle ladung/entladung angeht.
 
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Michael....100 Punke...

das ist die Qualität an Antworten, die den Fragenden glücklich macht...hast mir einen verregneten Tag gerettet %hipp%...langsam kommt die Erinnerung zurück...

Das ist, wie ich mal gelernt habe, auch der Grund warum die MP10 mit 2,2-2,5 Ohm zwar an den diversen originalen Anlagen als "universell" einsetzbar ist. Sie funktioniert und überlastet nichts, aber die "Ladezeit" reicht dann ggf. bei höheren Drehzahlen nicht aus um die volle Leistung der Zündanlage zu erreichen.

Vielen Dank für die komplette Antwort!!!
Volker
 
Hallo,

für den Einsatz der richtigen Spule muß man den Widerstand und die Induktivität wissen. Bei der MP10 beträgt er 2,3Ohm und 3,8mH. Nach der Faustformel T=L/Rx3 ergibt sich eine Ladezeit der Spule von ca.5ms, also optimal geeignet bis ca.12000U/min.:gfreu:
 
Herrlich,
zunächst einmal ist Tau also L/R eine Zeitkonstante, die nach Definiton erreicht ist wenn der Energiespeicher 63% der möglichen Ladung erreicht hat, nicht mehr und nicht minder. Wenn nun der Ladungsspeicher, Spule bzw Kondensator 5 Tau bestromt wird, hat er 98% der möglichen Ladung aufgenommen. Bei einem Kondensator ist nach 27 Tau der Ladungszustand erreicht, bei dem noch max. 1 Elektron an der max. möglichen Ladung fehlen kann.
Ich wiederhole mich unngern, aber die MP10 ist in Motorrädern verbaut, die max. 14000/min drehen, ohne dass der Zündfunke zu schwach ist, dürfte also bei unseren Quen dicke reichen.
 
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Die Zündelektronik schaltet eine Spule nur für eine sehr kurze Zeit an Spannung - ungefähr so lange wie sie braucht um vollständig "geladen" zu sein - in dieser Zeit ist der induktive Widerstand sehr ein relevanter Faktor!

Da die Zündelektronik die Spule ständig primär ein und ausschaltet (zum zweck der Zündung sowie der Begrenzung auf die Ladezeit) verbraucht die Zündanlage eben nicht gemittelte 20 A.

Wenn bei der Ignitech eine maximaler strom von 8 A angegeben ist, sollte man hier wahrscheinlich Spulen mit um die 1,5 Ohm verwenden damit muss die Ladezeit aber auch ausreichend lang sein bzw die maximale nutzbare Drehzahl ist anders - die BMW Zündboxen neueren Datums scheinen hier spezifisch auf Werte unter 1 Ohm abgestimmt.
Tja,
zunächst einmal ist der originale Zündverstärker nichts anderes als ein Halbleiterbestückter Schalter. Er begrenzt, jenach Ausführung nach 1,5S oder 5S den Strom der Zündspule durch Abschalten.
Ansonsten ist dem Verstärker völlig schnuppe was eine Ladezeit ist, er kennt da nichts von, weil er durch den Zündauslösertopf schliesswinkelgesteuert die Zündspule bestromt.
Bei der Ignitech sind Endstufenmodule eingebaut, die dem max, Strom auf unter 8A begrenzen. Der Ignitech ist es völlig egal wie gross der Primärwiderstand einer Zündspule, entweder reicht die zur Verfügung stehende Zündenergie um den Motor zu starten oder nicht.
 
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Hallo,

für den Einsatz der richtigen Spule muß man den Widerstand und die Induktivität wissen. Bei der MP10 beträgt er 2,3Ohm und 3,8mH. Nach der Faustformel T=L/Rx3 ergibt sich eine Ladezeit der Spule von ca.5ms, also optimal geeignet bis ca.12000U/min.:gfreu:

Hallo,

ich muß die "Faustformel" korrigieren Ladezeit=L/Rx3 , aber die Eignung der MP10 für unsere "Hochleistungstriebwerke" bleibt.:D
 
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