Zündschloss, Krümmer, Heckrahmen R75/5

Boxsack

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08. Feb. 2019
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Hallo zusammen,
ich hab ne wunderschöne schwarze 72er 75/5, die komplett restauriert wurde mit 'Israel-überholtem Motor' etc. pp...die dann aber leider einen Bautz gemacht hat für einen, wie ich finde, sehr guten Preis übernommen und baue diese jetzt wieder originalgetreu auf...Behördensitz und kleiner, selbstgestalteter Gepäckträger wie bei meinen anderen BMWs auch gehören für mich allerdings dazu...wie auch immer, ich habe diesbzgl. ein paar Fragen:

Zündschloss: Zündnagel hatte beim Überschlag die Kontaktplatte in die Lampe geschossen, das Zündschloss flog durch die vorne offene Lampe weg.
Also hab ich nun einen Zündschlossteilesatz und den Nagel besorgt, alles zusammengebaut und auch die Kontaktplatte wieder auf ihre vier Laschen gesetzt und mittels Umbiegung befestigt.
Das alles rastet auch sauber ein und schaltet...
Frage: Ist es richtig, dass man um die drei Stufen zu schalten den Zündnagel, nachdem er in der zweiten Kugelbahn eingerastet ist, aktiv ein wenig nach unten drücken muss, damit er mit seiner Nase in die Nut des Zündschlosses einrastet und dass er danach wieder leicht nach oben federt?
Zweitens, (ich hab hier ungefähr alles zum Thema Zündschloss gelesen) schafft es mein neuer Nagel im neuen Schloss leider nicht, den Zündkontakt herzustellen auf der zweiten Kugelbahn (Einmachgummi müsste her), obwohl alles einwandfrei zusammengebaut ist und auch die Kontaktplatte spielfrei so weit oben in den vier Klammern wie möglich sitzt.
Meine Idee: Eine Kugel von passender Größe in das Zündschloss bzw. den kleinen weißen Zylinder hineindrücken und damit quasi den Zündnagel verlängern.
Rausfallen kann sie nicht von allein...oder doch lieber den Zündnagel durch aufschweißen/löten verlängern?

Zu den Krümmern: Diese werden unten am Rahmen von je einer Schelle geführt aber nicht gequetscht (fest umschlossen) sondern haben ein wenig Luft zwischen Außenwand und Schelle trotz maximal komprimierter Schelle. Muss das so oder sind es falsche Schellen?

Danke Euch mal wieder fürs Mitdenken,
Carsten
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zündschloss, Krümmer R75/5

Hallo,

leider sind die Nachbauzündnägel nicht das Gelbe vom Ei. Versuch mal einen alten originalen zu bekommen. Ein sauber zusammensetztes Schloss mit originalem Zündnagel sollte ohne irgendwelche Tricks funktionieren. Dinge wie Gummis um die Lampe oder verlängerte Zündnägel brauche ich seit 32 Jahren nicht.
Das mit den Krümmerschellen passt so.

Berthold
 
AW: Zündschloss, Krümmer R75/5

Der Kontakt auf den die Zunge des Zündschlosses mit dem Zündnagel gedrückt wird einfach ein Stück weit nach oben, Richtung Zunge biegen.
Dann sollte es auch ohne Einmachgummi funktionieren.

Bernd
 
Danke Euch,
falls also jemand einen originalen Zündschlüssel abzugeben hat, immer her damit.
Werde gleich mal beim Freundlichen darum betteln...

Anderes Thema:
Für den Heckrahmen (Kurzschwinge) gibt es Einschweißlaschen, in Realoem Bolzen genannt mit der Teilenummer:
46511235638

Nun hat aber der Heckrahmen einmal eine einseitig offene Lasche, auf der anderen Seite einen Bolzen für die Sitzbankbefestigung.
Verstehe ich das so, dass ich immer diese offene Lasche bestellen muß und diese dann entweder so einschweiße oder eben den Bolzen in diese hineinschweiße und dann das ganze am Rahmen anbrate?

Und was wäre die Teilenummer für nur die offene Lasche???


Bringt Licht ins Dunkel bitte!

Danke,
Carsten
 
Dein Zündschloss hält den Schlüssel nicht richtig. Die Kugeln, die mit der Ringfeder den Schlüssel halten sollen, sitzen mglw. nicht in der richtigen Position.
Wenn Du den Zündnagel verlängerst, könnte es sein, dass die Zündung zuverlässig eingeschaltet wird - aber dann kommt der "Querbalken" im Zündnagel nicht tief genug und Du schaltest das Licht nicht mehr.

Du musst den Fehler finden und abstellen, sonst wird das nix. Basteln an den Sympthomen schließt ein Loch, und öffnet zwei neue...

Wenn die Zündschlossplatte beim Unfall aus ihrem Sitz rausgedrückt wurde, dann ist sicher die Kontaktlasche, mit der Du Kl. 30 auf Kl. schaltest, verbogen. Da würde ich als erstes ansetzen.

Vorsichtig übrigens mit den Klammern, die die Zündschlossplatte in der Lampe halten, die brechen gern ab und dann ist Dein Problem nicht kleiner.
 
Danke Thomas ABER ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden neuen Kugeln im neuen Zündschloss sauber in ihren Löchern sitzen und von den beiden Ringfedern auch ordentlich gehalten werden.
Habe sehr sorgfältig gearbeitet und der Schlüssel rastet ja auch auf beiden Kugelbahnen ein.

NOCHMAL DIE FRAGE: Muss er denn, wenn er auf der zweiten Kugelbahn eingerastet ist mit seiner Nut schon in den Schlitz des Schlosses eingreifen oder bedarf es dazu noch etwas Druck nach unten und er federt nach erfolgtem Schaltvorgang wieder etwas hoch?

Danke,
Carsten
 
Ja, sollte kompl. eingefädelt sein, und nein, nicht wieder hoch federn ...

Die Konstruktion ist ansich sehr simpel, nur leider ist deren "Nachfertigung"

sehr sehr kompliziert, ansonsten kann ich mir den ganzen Nachbauschrott nicht erklären.

Verräts Du woher die Teile sind/waren?




NOCHMAL DIE FRAGE: Muss er denn, wenn er auf der zweiten Kugelbahn eingerastet ist mit seiner Nut schon in den Schlitz des Schlosses eingreifen oder bedarf es dazu noch etwas Druck nach unten und er federt nach erfolgtem Schaltvorgang wieder etwas hoch?
 
Hallo,

was da heute als Nachbau auf dem Markt ist kenne ich leider, bis auf die Zündnägel (oder doch eher zum Glück) nicht, ich habe noch genug BMW Originalteile im Keller.
Die Zündnägel die man inzwischen von BMW bekommt sind leider auch nicht mehr die originalen, die waren von Bosch. Nach einem suchen der noch das kleine Bosch Logo drauf hat.

Berthold
 
Danke Patrick und Berthold,
mein Nachbauschlüssel müsste im Prinzip eine längere, also tiefer sitzende Nase haben und der Dorn ab der unteren Kugelbahn müsste 2mm länger sein...dann würde er zumindest in mein Nachbauzündschloss passen.

Vorholt und Klein war mein Lieferant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Thomas ABER ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden neuen Kugeln im neuen Zündschloss sauber in ihren Löchern sitzen und von den beiden Ringfedern auch ordentlich gehalten werden.
Habe sehr sorgfältig gearbeitet und der Schlüssel rastet ja auch auf beiden Kugelbahnen ein.

NOCHMAL DIE FRAGE: Muss er denn, wenn er auf der zweiten Kugelbahn eingerastet ist mit seiner Nut schon in den Schlitz des Schlosses eingreifen oder bedarf es dazu noch etwas Druck nach unten und er federt nach erfolgtem Schaltvorgang wieder etwas hoch?

Danke,
Carsten

Auf den Zündschlüssel drücken schaltet zuverlässig die Zündung ein. Dann den Schlüssel drehen, dann kann man Stand- oder Fahrlicht einschalten. Wann immer Du etwas drücken, ziehen oder sonstwie tricksen musst, stimmt was nicht.
ALLERDINGS sollte gesagt sein, daß der Einweckring-Trick schon in der Zeit verwendet wurde, als die Motorräder aktuell waren. Und das war in den fünfziger Jahren (das Zündschloss in dieser Form gibt es mindestens seit 1936 in der R5...) der Fall.

Was ich damit sagen will: nicht nur in minderer Qualität der Nachfertigung kann der Fehler liegen (wie Patrick richtig schrieb), sondern die Sache war schon immer etwas heikel und trat auch bei Verschleiß der Originalteile auf.

Meine Vermutung ist: Die Platine ist beim Umfall beeinträchtigt worden und das muss gefixt werden, und dann funktioniert Dein Zündschloss auch zuverlässig. Die de-facto Ursache kann man nur am Objekt klären.
 
Danke Thomas,
da gebe ich dir in vielen Punkten Recht.

Aber, die Platine selbst hat nichts damit zu tun, dass die Nase des Schlüssels nicht in den Schlitz des Zündschlosses eingreift, obwohl der Schlüssel auf der zweiten Kugelbahn im Schloss eingerastet ist...da liegt einfach eine Ungenauigkeit bei den Fertigungstoleranzen vor denke ich.

Dass die Kontaktlaschen nochmal nachgebogen werden müssen, die ganze Platine leicht verzogen ist durch die Kraft des Unfalls ist unbestritten, ändert aber doch nix am Nase/Schlitz Problem meines Zündschlosses.
Im Übrigen ist es ja kein Problem, beim Schalten den Schlüssel leicht nach unten in die Nut zu drücken, solange gewährleistet ist, dass der Kontakt der beiden Federlaschen besteht.

Carsten
 
Ich habe das Theater mit den Nachbauschlüsseln auch durch.

Schlussendlich hat nur ein originaler Nagel geholfen. Ich habe mir einige besorgt, aber unter denen auch Unterschiede feststellen können. Die Nuten und/oder der Steg oben waren stellenweise unterschiedlich in ihren Abständen und der Steg oben war nicht immer gleich hoch. Der letztlich perfekte Schlüssel hatte oben einen höheren Steg , passte perfekt und schaltete Licht ohne Nachdruck.

Auch der Kontakt bestand, ohne dass die Lichter bei nur minimalem Nachobenziehen aus gegangen sind.

Ob das Fertigungstoleranzen bei der Nagelherstellung waren oder ob es tatsächlich unterschiedliche Nägel für diverse Modelle gab, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis. Die Unterschiede beliefen sich auch kaum sichtbar im mm Bereich, hatte aber deutliche Auswirkungen auf die Funktion.

Gruß
Amir
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre eine 60/5 und habe folgende Zündnägel:
unten original Bosch, schon etwas abgenutzt und rechts einen neuen
von Noris -dieser geht etwas stramm rein, funktioniert aber einwandfrei.
Schaltet Zündung und beim Weiterdrehen Licht.
Die Schlüssel sehen für mich auch ziemlich gleich aus.

Ist der Noris alt, oder gibt es die Firma noch?

Grüße Gerd
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Bosch hat bereits 1930 die Mehrheitsanteile an Noris übernommen und ab 1957 gab es Noris nicht mehr als Zweitmarke von Bosch. Da der Schlüssel definitiv für "Schieber" gestaltet ist, lässt sich die Verwendung zwischen September 1953 (für R51/3 bis R68 und R25/3, später auch R50, R60 und R69 sowie R26) und 1957 eingrenzen.
 
Ich habe mittlerweile auch einen NOS Bosch Schlüssel ergattert...dieser funktioniert zu 90 % besser als der Nachbauschlüssel.
Die Abstände der Kugelbahnen aber auch die Ausformung dieser sind geringfügig anders und besonders wichtig, die Abstände der Kugelbahnen zu dem 'Fähnchen' oben, das in den Schlitz des Zündschlosses eingreift, sind so gestaltet, dass der Schlüssel ohne weiteren Druck die Lichtschaltfunktion gewährleistet.

Wenn ich jetzt noch ein originales Zündschloss hätte...so aber bin ich, wie gesagt, zu 90% zufrieden!

Gruß,
Carsten
 
Komisch, ich habe noch Unterbrecherkontakte von Noris, die bis zu der R100RT, Bj.1979 passen...

Grüße Gerd
Anhang anzeigen 258096


Das ist sehr interessant - ich habe Noris Produkte neuer als das angegebene Datum noch nie bewusst wahrgenommen. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil )(-:

Warum Bosch gerade bei Unterbrecherkontakten für BMW eine Mehrmarken-Strategie gefahren hat, bleibt wahrscheinlich für immer ein Geheimnis der Strategen...
 
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