Zündungsfehler bei einer DKW

Vix_Noelopan

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13. Jan. 2012
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6.583
Ort
Bad Mergentheim
Hallo,

habe mich mit folgendem Problem bereits an ein markenspezifisches Forum gewandt, aber keine Antwort erhalten, und wage mich daher, die Kfz-Elektrik-Profis hier anzusprechen:

Meine DKW RT 175, Bj. '54, zeigt neuerdings eine fiese Macke, die sie zum Stehzeug degradiert. Sie springt einwandfrei an, nimmte jedoch kein Gas an und knallt fürchterlich aus dem Auspuff, bis der Motor letztendlich abstirbt. Die Ladekontrolle bleibt dann dunkel.

In der Zuleitung zur Batterie liegt bei diesem Fahrzeug mit Gleichstrom-LiMa, 6-V-Anlage und herkömmliche Batterie-Spulen-Zündung mit Unterbrecherkontakt eine Sicherung 8 A, die angesprochen hat. Das Ganze ist reproduzierbar, also neue Sicherung und die Prozedur wie oben wiederholt sich.

Nach der Abnahme des LiMa-seitigen Motordeckels zeigt sich am Unterbrecher heftigstes Kontaktfeuer, solange der Motor läuft. Also denke ich, dass die Zündanlage viel zu viel Strom zieht und dabei nicht richtig arbeitet.

Als Ursache kommen eigentlich nur zwei Bauteile in Frage, nämlich der Kondensator und die Spule. Welches ist das wahrscheinlichere?

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Uwe,

das Kontaktfeuer lässt auf den Kondensator schliessen...
Ich würde aber Spule und Kondensator tauschen.


LG Alex
 
Mein erstes Möppi war eine DKW RT 250/2, daher ist mein Topkandidat der Kondensator.

Bei einer defekten Spule ginge eher garnichts mehr.
 
Hallo Uwe,

ich gehe mal davon aus, dass die DKW wie auch meine NSU Superlux mit einer Noris Zünd-Lichtmaschine bestückt ist. Das alte Übel ist die Zündspule die wohl einen Windungsschluß hat. Spule, Kondensator und Unterbrecher tauschen dann ist Ruhe.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Hallo zusammen und danke!

Da ich im Moment sowieso nur den Kondensator tauschen kann, weil ich zufälligerweise zwei Stück hier habe, nicht jedoch die - schwer erhältliche und daher teure - Spule, werde ich mal damit beginnen.

Ich verstehe jedoch absolut nicht, weshalb ein defekter Kondensator für die exzessive Stromaufnahme der Zündanlage verantwortlich sein kann?!?

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Hans-Jürgen,

sorry, Dein Beitrag kam erst rein, nachdem ich meinen letzten geschrieben hatte :gfreu:.

Die elektrische Anlage der DKW wurde seinerzeit von Siba in Plochingen zugeliefert. Die Zündspule stammt jedoch *afaik* von Bosch.

Beste Grüße, Uwe
 
Der Kondensator liegt mit einem Fuß auf Masse. Wenn nun der K defekt ist, kann ein Teil der
Spannung auf diesem Wege flüchten...
 
Hi,

die gleiche Maschne habe ich 1976 einen Freund verkauft, er fährt sie noch heute. :gfreu:

Würde auch Kondesator und Spule tauschen, die Kontakte natürlich gleich mit. Probier mal ob MZ-Teile, war ja damals noch DKW, passen. Sind sicher deutlich billiger.

Willy
 
Stimmt. Es gibt eine Spule aus DDR-Produktion, die nahezu (bis auf die um 5 mm größere Länge) baugleich ist und nur etwa die Hälfte kostet.

Beste Grüße, Uwe
 
Wenn's funkt, ist die Spule m.E.n. gut. Sie funktioniert wie ein Trafo und transformiert die
6 Völtlein auf ca. 15 - 18 KV. Ohne Hochspannung keinen Funken. Mit 6 Volt :nixw:
 
Ja, genauer gesagt wie ein Sperrwandler-Trafo, der die Energie während der Stromflussphase (U-Kontakt geschlossen) in sein Magnetfeld einlagert, um sie wieder abzugeben, sobald der Kontakt öffnet.

Und genau wegen dieser Überlegung scheidet der Kondensator als Ursache für die wesentlich zu hohe Stromaufnahme eigentlich aus. Wäre er kurzgeschlossen, würde es gar nicht funken, auch nicht am Kontakt selbst, hätte er eine Unterbrechung, wüsste dies der durch die Primärseite der Spule fließende Strom eigentlich auch nicht, oder?

Beste Grüße, Uwe
 
servus,

ich habe in meiner DKW eine Spule von einer MZ BK 350 drin.
(So eine hatte ich mal und die Spule lag noch rum)
Die hat die gleichen Abmessungen wie in der 125er

Thomas
 
Hallo,

hier des Rätsels Lösung: Habe gestern eine fabrikneue Spule und einen anderen Kondensator eingebaut und zunächst mal bei stehendem Motor den Primärstrom mit etwa 3,5 A gemessen. Hmm. Nach dem Starten des Motors dieselbe Symptomatik wie zuvor - keine Gasannahme, Qualmen und Knallen aus dem Auspuff, starkes Kontaktfeuer und defekte Sicherung.

Bei genauer Inspektion stellte ich dann fest, dass die Isolation der vom Regler zur LiMa-Schraubklemme DF führenden Litze von der Öse aus gesehen auf mehrere Millimeter abgescheuert ist und ein Kurzschluss zu den nach D+/61 führenden Leitungen bestand. Damit war der Regler außer Kraft gesetzt, die in der Plusleitung der Batterie liegende Sicherung sprach wegen des zu hohen Ladestroms an.

Nach Beseitigung des Kurzschlusses und erneuter Justierung der LiMa-Spannung läuft das Möppie nun wieder einwandfrei.

Nach wie vor ist mir jedoch ein Rätsel, weshalb eine (viel) zu hohe Bordspannung zu Fehlzündungen und schlechter Gasannahme führt.

Beste Grüße, Uwe
 
Nach wie vor ist mir jedoch ein Rätsel, weshalb eine (viel) zu hohe Bordspannung zu Fehlzündungen und schlechter Gasannahme führt.
Strom ist ein fauler Hund und nimmt immer den einfachsten Weg. Durch deutlich zu hohe Spannung paßt die Kapazität des Kondensators nicht mehr, der Funke springt schon auf der Kontaktseite und schafft's nicht mehr bis zur Kerze.

Drum spuckt die Kiste eben.
 
.... bereits an ein markenspezifisches Forum gewandt, ....

Moin Uwe,
1.: Mit DKW-Problemen kannste Dich gern immer an mich wenden, kumma hier: www.jbk-moto.de
2.: Mit dem originalen Elektro-Geraffel der Nachkriegs-DKWs mache ich grundsätzlich gar nichts mehr. Es gibt was viiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Besseres, hier:
http://www.powerdynamo.biz/deu/systems/7029/7029main.htm
Unsere DKWs (RT 250 H, RT 250/1, RT 250 VS -äußerlich original-, RT 350 VS) laufen alle damit. Ohne Probleme. Einmal einbauen und es ist Ruhe.

)(-:
Jochen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jochen,

auf den Powerdynamo-Schwunglichtmagnetzünder bin ich auch bereits aufmerksam geworden, scheue mich aber - noch - vor dem Einbau. Die Gründe:

1. Die LiMa liefert 12 Volt. Dies ist zwar zunächst mal wirklich kein Nachteil. Meine RT 175 hat jedoch einen Scheinwerfer mit lediglich 130 mm Durchmesser und ist für eine Lampe 6 Volt 35/35 Watt mit Ba20d-Sockel ausgelegt; für ihn konnte ich bislang noch keinen Einsatz finden, der die Verwendung einer H4-Scheinwerferlampe möglich macht. Mit ihr könnte ich die deutlich höhere Leistung der LiMa von 100 Watt sinnvoll ausnützen.

2. Das Zündschloss muss genau umgekehrt arbeiten wie das originale, es muss die Zündung kurzschließen, wenn der Motor gestoppt werden soll, was wohl den Einbau eines Öffner-Relais erfordert.

3. Überhaupt kann ich den Aufwand des Einbaus wegen der vielen erforderlichen Veränderungen gar nicht abschätzen, gehe aber davon aus, einen komplett neuen Kabelbaum stricken zu müssen.

Beste Grüße, Uwe
 
1. Die LiMa liefert 12 Volt. Dies ist zwar zunächst mal wirklich kein Nachteil. Meine RT 175 hat jedoch einen Scheinwerfer mit lediglich 130 mm Durchmesser und ist für eine Lampe 6 Volt 35/35 Watt mit Ba20d-Sockel ausgelegt; für ihn konnte ich bislang noch keinen Einsatz finden, der die Verwendung einer H4-Scheinwerferlampe möglich macht. Mit ihr könnte ich die deutlich höhere Leistung der LiMa von 100 Watt sinnvoll ausnützen.

Bei Louise gibt's H4 Scheinwerfereinsätze mit 5 1/2" (eher Richtung 140mm, passen aber - zumindest bei mir - in 130 mm Chromringe).
 
Hallo,

Du meinst den hier, nehme ich an? Das ist fürwahr ein Super-Tipp zu einem Kampfpreis. Herzlichen Dank dafür :gfreu:!

Ich werde mal einen bestellen und in den Chromring halten. Dann schaunmermal. Wenn das klappt, kommt eine Powerdynamo-Anlage in das Kratt. Einige Anbieter bei epay nehmen dafür ein paar Kröten weniger, als der Listenpreis des Herstellers es vorgibt...

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo,

Du meinst den hier, nehme ich an? Das ist fürwahr ein Super-Tipp zu einem Kampfpreis. Herzlichen Dank dafür :gfreu:!

Ich werde mal einen bestellen und in den Chromring halten. Dann schaunmermal. Wenn das klappt, kommt eine Powerdynamo-Anlage in das Kratt. Einige Anbieter bei epay nehmen dafür ein paar Kröten weniger, als der Listenpreis des Herstellers es vorgibt...

Beste Grüße, Uwe

Genau. Genau dasselbe Ding haben die früher als 130mm Einsatz verkauft (letztens wurde nur die Beschreibung geändert).

Ich hab' das mehrfach verbaut und bin zufrieden. Aufpassen muß man mit den Kabeln und was sonst so in der Lampe unterwegs ist - so 'ne 55W H4 wird deutlich wärmer als die Bilux-Birne.
 
Hallo Jochen,

auf den Powerdynamo-Schwunglichtmagnetzünder bin ich auch bereits aufmerksam geworden, scheue mich aber - noch - vor dem Einbau. Die Gründe:

1. Die LiMa liefert 12 Volt. Dies ist zwar zunächst mal wirklich kein Nachteil. Meine RT 175 hat jedoch einen Scheinwerfer mit lediglich 130 mm Durchmesser und ist für eine Lampe 6 Volt 35/35 Watt mit Ba20d-Sockel ausgelegt; für ihn konnte ich bislang noch keinen Einsatz finden, der die Verwendung einer H4-Scheinwerferlampe möglich macht. Mit ihr könnte ich die deutlich höhere Leistung der LiMa von 100 Watt sinnvoll ausnützen.

2. Das Zündschloss muss genau umgekehrt arbeiten wie das originale, es muss die Zündung kurzschließen, wenn der Motor gestoppt werden soll, was wohl den Einbau eines Öffner-Relais erfordert.

3. Überhaupt kann ich den Aufwand des Einbaus wegen der vielen erforderlichen Veränderungen gar nicht abschätzen, gehe aber davon aus, einen komplett neuen Kabelbaum stricken zu müssen.

Beste Grüße, Uwe

Moin Uwe,
Problem 1 ist also schon gelöst.
Problem 2: Ein Relais befindet sich im Lieferumfang der Anlage.
Problem 3: Du musst am originalen Kabelbaum nicht viel -eigentlich gar nichts- verändern. Der Aufwand ist wirklich gering. Außerdem gibt es ja eh nicht viele Kabel an dem Mopped. Und die originale Hupe kann bleiben.

Grüße,
Jochen
 
Hallo,

Du meinst den hier, nehme ich an? Das ist fürwahr ein Super-Tipp zu einem Kampfpreis. Herzlichen Dank dafür :gfreu:!

Ich werde mal einen bestellen und in den Chromring halten. Dann schaunmermal. Wenn das klappt, kommt eine Powerdynamo-Anlage in das Kratt. Einige Anbieter bei epay nehmen dafür ein paar Kröten weniger, als der Listenpreis des Herstellers es vorgibt...

Beste Grüße, Uwe


Hallo,

ich habe so einen (Best.-Nr. 10033108) hier als Ersatz liegen und habe gerade noch mal gemessen: In einen Chromring-Ausschnitt von 135 mm passt er gerade so eben, wenn's enger wird, musst du (am Blech) nacharbeiten.
 
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