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Zylinderkopfmuttern nachziehen

Wilhelm

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20. Feb. 2009
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Moin,

ich habe am Wochenende den linken Zylinder komplett neu abgedichtet, danach knapp 400 km gefahren, so daß jetzt das Nachziehen der Zylinderkopfmuttern ansteht. Da es mir im Moment eh zu kalt für's Arbeiten ist, und mein Drehmo nicht zur Hand ist, habe ich mit Nachdenken angefangen: ?(

Eine saubere Lösung wäre, alle Muttern zu lösen und neu anzuziehen. Mache ich aber nicht gerne: ich löse die Muttern nur, wenn's wirklich notwendig ist, und laß die Stehbolzen ansonsten in Ruhe (wg. rausdrehen der Bolzen, Gewinde etc.)

Man kann auch einfach den Drehmo mit 35 nm ansetzen und weiter Richtung fest drehen. Aber: das ist dann das Losbrechmoment im Spiel, das größer sein kann als das Anzugsdrehmoment. (Zeigt sich ja an jeder verrosteten Verschraubung). Außerdem nimmt die Kraft Richtung fest progressiv zu.

Nun dachte ich mir, daß es vielleicht umgekehrt besser funktionieren könnte: Versuchen, die Muttern mit 35 nm zu lösen: geht das nicht, wäre es ok. Das Losbrechmoment bleibt dabei aber auch im Spiel, ist aber vielleicht geringer als in Richtung fest/noch fester.

Also: wat nu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Drehmo ansetzen und mit 35Nm weiterziehen. Der dreht nach meiner Erfahrung ganz sicher noch ein ganzes Stück weiter.
Ich fahre übrigens inzwischen gar nicht mehr los, bevor ich die Kopfmuttern nachziehe.
Ich nutze die Warmlaufphase für das notwendige synchronisieren der Vergaser, wenn ich damit fertig bin ziehe ich die Kopfmuttern nach und stelle nochmal das Ventilspiel ein. Danach setzt sich fast nichts mehr. Nochmal nach vielleicht 1000km kontrollieren.
 
Da hat Detlev recht.
Es reicht ein einmaliges Betriebstemperatur-erreichen und die Kopfdichtung setzt sich. Kann ich so bestätigen.
Dagegen ist das Prozedere "1000 km fahren und dann kontrollieren" schon fast fahrlässig.
 
So ist es bei mir an der "Tagesordnung"...:

Nach der Montage Motor im Stand warmlaufen lassen, warten bis abgekühlt (dauert im Moment ja nicht sooo lange), Ventildeckel runter, Muttern leicht lösen und mit 35 bis max. 37 Nm anziehen, Deckel druff, Ruhe.

Und wenn dann der Stehbolzen kommen sollte, passiert es wenigstens nicht während der Fahrt, also unter Last. Siehe mein Gespann, Katlenburg.....:schimpf:
 
Seh ich auch wie Franco und mach das auch so. Wenn der Bolzen bei 35 Nm aus dem Gehäuse kommt, ist da vorher schon was faul gewesen.
 
Das Lösen ist überflüssig.
Der Kopf setzt sich wirklich. Da die Mutter aber auf Position bleibt reduziert sich die Vorspannkraft erheblich.
Wenn du mit dem Drehmoment für den Endanzug nachziehst reicht das völlig.
Zu dem Thema mit 35 Nm lösen.
Du wirst selbst ohne setzen niemals 35 NM beim lösen erreichen. Da hilft dir nämlich die Steigung!
Wenn man eine relativ "harte" Verschraubung hat, das heist wenig Setzverhalten, wird das Weiterdrehmoment (So werden Verschraubungen oft geprüft) bei ca. 80% bis 90% des Anzugmoments liegen.
Bei mehr Setzverhalten wird meist ein Anzug nach dem Drehmoment-Drehwinkel-Verfahren angewendet. Der Winkel wird dann aber empirisch ermittelt (hängt vom Setzverhalten ab). Da bei uns aber der Faktor "Betriebstemperatur" hinzukommt, geht das nicht und du mußt einfach nur noch einmal nachziehen.
 
Wenn ich das als Laie so durchlese
müsste also ein Nachziehen bis es knackt mit 25nm reichen.

Hab bei unsren Hobeln beträchtlichen Bammel
etwas zu ruiniern!mmmm
 
Nachtrag

Ich habe den Motor nach der Montage des linken Zylinders genau einmal laufenlassen (allerdings ca. 350 km).

Ergebnis heute beim Nachziehen: 5 der 6 Kopfmuttern ließen sich bereits mit 30 Nm bewegen, die 6. bei 35 Nm. Die Kopfdichtung und die Flüssigdichtung am Zylinderfuß haben sich demnach bereits bei einem einzigen Hitzezyklus deutlich gesetzt. Ob man in Fest- oder Losrichtung kontrolliert, ist folglich egal.

Womit - einmal mehr - sich bestätigt, was hier nahezu alle sowieso schon gesagt haben: Nachziehen nach 1000 km (=WHB) ist viel zu spät. Einmal richtig warm, dann nachziehen, dürfte in der Tat am sinnvollsten sein.

)(-:
 
Als ich meinen Motorumbau gemacht habe, hat mir der Tuner meines Vertrauens gelaserte Alu-Kopfdichtungen gegeben. Da setzt sich (fast) nichts.

Wenn der Zylinder ans Gehäuse sauber montiert ist, kann sich an der Stelle eigentlich auch (fast) nichts setzen.

Trotzdem auch bei mir: jeden Winter wird geprüft und Ventile eingestellt.

mMn kann durch zu gering angezogene Kopfschrauben eigentlich nichts dramatisch kaputtgehen, Ventilspiel wird größer, schlimmstenfalls pfeift es durch, aber das merkt man spätestens bei Sichtkontrolle.

Habe meinen Drehmomentschlüssel mal auf einem Drehmomentschlüsselprüfstand prüfen können: um mit 35 Nm anzuziehen, muss ich auf 45 Nm einstellen!!! Liege also auf der weichen, sicheren Seite für die Stehbolzen. Ob solche Fehler auch andersrum auftreten können? Bestimmt. Also entweder richtig guten teuren Marken-Drehmomentschlüssel kaufen, oder eben prüfen.
 
...muss mich erst noch dran gewöhnen: wollte eigentlich mit

Gruß



Wolfgang

schliessen. Hiermit also.:]
 
Hallo Wolfgang,

das mit deinem Drehmomentschlüssel (denke es ist ein Knickschlüssel) kommt oft vor.
Sehr oft aus dem einfachen Grund, weil die Feder nicht entspannt wird wenn er in die Kiste kommt.
Auch sollte man erst ein zwei mal knicken damit sich die Mechanik wieder bewegt hat bevor man an die Schraube geht.
Natürlich kommt es auch auf den Schlüssel selbst an. Gutes Material muß zwar nicht teuer sein, ist es aber meist.
 
Drehmo ansetzen und mit 35Nm weiterziehen. Der dreht nach meiner Erfahrung ganz sicher noch ein ganzes Stück weiter.
Ich fahre übrigens inzwischen gar nicht mehr los, bevor ich die Kopfmuttern nachziehe.
Ich nutze die Warmlaufphase für das notwendige synchronisieren der Vergaser, wenn ich damit fertig bin ziehe ich die Kopfmuttern nach und stelle nochmal das Ventilspiel ein. Danach setzt sich fast nichts mehr. Nochmal nach vielleicht 1000km kontrollieren.

Davon halte ich nichts mehr...
Das Warmlaufen lassen sollte unter Last geschehen, die Synchronisierung danach birgt nicht die Gefahr das beim Einstellen mit hohen Drehzahlen die Zylinder und Kolben Schaden nehmen.
Die "Benzinriefen in fast neuen Zylindern und Kolben kamen wohl daher...
Ich synchronisiere nur noch mir warmgefahrenem Motor.(am besten unter Last beim Fahren mit dem Twin Max)

Wo ich euch recht gebe ist die 1000 km Grenze zum Nachziehen der Köpfe. Nach dem ersten Mal Betriebstemperatur haben die Köpfe ihren Platz gefunden. Nach 1000 km habe ich dann nochmal kontrolliert und es gab keine Veränderung mehr zu korrigieren.

Gruß
Herbert
 
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