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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ventildeckeldichtung



Hobbel
18.11.2007, 20:44
Eingangsfrage: Kann man auf die Ventildeckeldichtung verzichten?

Für mich ist die Ventildeckeldichtung ein andauerndes Ärgernis und es begleitet mich seit Jahren und bei allen Kühen, die ich hatte. Eigentlich dürfte es doch recht einfach sein, bei 2 glatten und planen Oberflächen Öldichtigkeit herzustellen. Aber irgendwie gestaltet es sich jedesmal zum Roulette und man ist froh, wenn es diesmal geklappt hat......bis zum nächsten Einstellen der Ventile X(

Ein Werkstattmeister hat mir mal geraten, beide Seiten der Dichtungen dünn mit 3 Bond zu bestreichen. Auch das hat nur mäßigen Erfolg, außerdem kleben manchmal die Dichtungen doch so fest, dass sie beim nächsten öffnen gleich wieder kaputt sind.

Heute hab ich mal den Ventildeckel ohne Dichtung auf den Zyl.Kopf gehalten, um zu sehen, wo sich eigentlich die Lücken befinden.
Ergebnis: Ganz plan scheinen die Dichtfllächen nicht zu sein, aber es ist andererseits ziemlich wenig Spiel vorhanden. Könnte mir vorstellen, dass es ausreicht, die Dichtflächen nur mit 3 Bond zu bestreichen und die Dichtung komplett wegzulassen.

Geht das ?( Oder stossen dann die Einstellschrauben gegen das Gehäuse ?:nixw:

Hat da jemand Erfahrung?

hubi
18.11.2007, 20:50
Ich bestreiche meine VDDs immer mit dp 300 von Würth, das härtet nicht aus und dichtet fantastisch. Die VDDs bleiben nicht mehr kleben und können weiter verwendet werden.Ganz ohne würd ich mich nicht ohne Dichtmasse(Silikon, Therostat 58) trauen.

Detlev
18.11.2007, 21:04
Hallo Hobbel,
m.W. gibts die Dichtungen auch aus Silikon zur Wiederverwendung.
Ich meine, sie bei Siebenrock mal gesehen zu haben...

hubi
18.11.2007, 21:15
Ich hab sie mal bei Israel gesehen, sind aber sauteuer. X(

Shanta
18.11.2007, 21:16
hi hobbel,
ventildeckel und die dichtungen noch zusätzlich mit dichtmasse zu bestreichen ist doch quatsch mM. nach... ich hatte damit zB. noch nie Probleme, aber meine Köpfe sind oben auch einwandfrei überdreht, was ja normalerweise zum standardprogramm bei der kopfüberholung gehört.
wenn ich mal ne neue dichtung einbaue, dann reinige ich den kopf von allem öl und lege die dichtung auf, trocken. auf der dichtungsseite zum ventildeckel hin bestreiche ich sie mit motoröl (kannst dünn kupferpaste nehmen) und dann den deckel drauf. 5000km später beim ventile kontrollieren klebet die dichtung dann superfest am zk aber der ventildeckel lässt sich ohne zu kleben einfach entfernen. beim wiederaufsetzen wieder leicht leicht mit öl einstreichen... so halten meine Dichtungen eig. ewig.
ich halte die ventildeckel nicht für die ursache, da ich schon "duzende" verbraten hab, die aber alle dicht waren. naja, ich bin hier vielleicht auch einer der wenigen, die eckige fahren..

Ingi80
18.11.2007, 21:31
Wir haben die Silikondichtungen für die Schwimmerkammern gekauft und es war ein "Höllenritt" diese dicht zu bekommen!!! Die Vergaser haben bei der ersten Testfahrt die Schuhe geflutet, und nach dem Ausbau waren sie nicht wieder einzbauen, da sie sich sooo fürchterlich längen, also ärgerlicher Anruf bei Wüdo (dem Feundlichen), Auskunft: ruhig bleiben, die Dichtungen austrocknen lassen, am besten in der Sonne, dann schrumpfen sie wieder und dann wieder einpasse.n Mit etwas Ruhe in den Fingern und liegend unter de Vergasern, damit sie 100% korrekt anliegen hat es dann geklappt. :( :wink1:

Weiß nicht, wie es bei den VD ist?? ?(

Überruhrer
18.11.2007, 21:32
...ich fahre zur Zeit auch die runden Ventildeckel,vorher aber immer die orginalen 4 Eckigen bei meiner 84er CS,aber noch nie hatte ich mit den Deckeldichtungen probleme gehabt,das Problem könnte wirklich (wie Shanta schon schrieb)sein das die Köpfe an der Dichtfläche nicht ganz Plan sind...

Überruhrer
18.11.2007, 21:36
...also bei den Ventildeckeln finde ich es übertrieben die teueren Silikondichtungen zu verbauen,weil die normalen bei mir schon seit Jahren halten,aber jeder so wie er mag...

mk66
18.11.2007, 21:41
Original von Shanta
ventildeckel und die dichtungen noch zusätzlich mit dichtmasse zu bestreichen ist doch quatsch mM. nach... ich hatte damit zB. noch nie Probleme, aber meine Köpfe sind oben auch einwandfrei überdreht, was ja normalerweise zum standardprogramm bei der kopfüberholung gehört.

Genau so ist es!

Meistens werden die Dichtflächen der Köpfe versaut, weil die seitlichen Muttern der Ventildeckel zu sehr angezogen werden. Ganz Geschickte schaffen es, beim "Nachziehen" dann auch noch den zentralen Bolzen rauszuziehen. Vielleicht hat ja Hobbel´s Q auch schon mal einen Vorbesitzer oder Schrauber gehabt. der nach den Motto "Viel hilft Viel" die Schrauben angeknallt hat.

Bei der nächsten Kopfüberholung unbedingt jemand suchen, der die Dichtfläche planfräst oder -dreht.

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal eine neue Ventildeckeldichtung verbaut habe.

Grüße
Marcus

Fritz
19.11.2007, 12:11
Hallo Reinhard,

mit den Dichtungen für die (runden) Deckel hatte ich noch keinerlei Probleme, auch nicht nach x-maligem An- und Abbauen.
Wenn bei Dir schon sichtbarer Verzug da ist, schau mal genauer, ob an Kopf oder Deckel. Den Deckel kann man mit Naßschleifpapier auf einer Richt- / Anreiß- / hilfsweise dicken Glasplatte abziehen, bis die Dichtfläche gleichmäßig trägt. Am Kopf ist das mit üblichen Hausmitteln nicht machbar.

Einen Versuch wäre es wert, zusätzlich die Dichtung nur auf der Kopfseite mit Hochtemperatursilikon anzukleben, und zwar erst einmal mit nur ganz sacht angeschraubtem Deckel angelegt. Dann aushärten lassen (1-2 Tage) und richtig anziehen. Zur Sicherheit nochmal aufmachen und nach innen gedrücktes Silikon abschneiden; könnte sonst unfreundlich Ölbohrungen verstopfen. Nur durch solches "Auffüllen" konnte ich den Blech-Ventildeckel am Auto; Reihen-Achtzylinder - ca. 1 m lang, Format Blumenkasten mit nur 2 Schrauben- dichtkriegen.

Einseitig verklebt bleibt der Deckel demontierbar. Das soll jetzt keine Empfehlung sein, es immer so zu machen, sondern nur, wenn der Kopf nicht ohnehin in nächster Zeit überholt werden soll.

Ohne Weichdichtung an der BMW habe ich neugierdehalber schon probiert -Idee: noch besserer Wärmeübergang- mit selbstgeschnitzter Kupferdichtung. Das war aber kaum ordentlich dichtzukriegen; das Aufwand-/Nutzen-Verhältnis war mir dann zu schlecht.

Grüße,

Fritz.

Hobbel
19.11.2007, 12:25
Hallo Fritz,

ca. 1 m lang, Format Blumenkasten mit nur 2 Schrauben- 8)

echt cool, lach.....

Danke für die Tipps, so wie du es beschrieben hast, werde ich es wohl angehen.

Danke auch an alle anderen, ihr habt ja im Prinzip schon das Gleiche vermittelt. Auch shanta´s Tip mit dem dünnen bestreichen mit Öl werde ich mal ausprobieren.

......und wieder mal was gelernt =)

hubi
19.11.2007, 12:27
Reihenachtzylinder? Hast Du etwa nen Duesenberg J rumstehen (gier,sabber)?

Fritz
19.11.2007, 12:44
Original von hubi
Reihenachtzylinder? Hast Du etwa nen Duesenberg J rumstehen (gier,sabber)?

Nee, Dukatenesel sind hier schon lange von der roten Liste verschwunden: -ausgestorben-.

Das ist ein Buick Roadmaster von 1947. Wenn der und mein anderer Schrott Dich interessieren, kannst Du gerne zu einem gemütlichen Werkstatt-Kaffee reinschauen, so arg weit ist es ja nicht. (Gilt auch für andere des Wegs kommende 2-Ventiler; am besten anmehlen und tel. absprechen)

Fritz.

hubi
19.11.2007, 12:59
Klar, danke für die Einladung, sobald die Sonne wieder Kraft hat guck ich mal rein, vorher gehts nicht, hab grad Prüfungsstress bis Januar. Aber dann... :bier:

Fritz
19.11.2007, 13:01
Prima, :rotwein:,

Fritz.

Flensburger
21.11.2007, 18:13
Merkwürdig, das Problem hatte ich noch nie.
Bei meiner 1986er G/S sind immer noch die ERSTEN Ventildeckeldichtungen drin. Ich habe auch schon mal die Ventile zwischendurch eingestellt :-).

Gruß
Lars

Qologe
26.11.2007, 21:58
HAllo @ All,

vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte, vor allem auch an Ingar!

ICh hatte auch mal vor, wenn ich den JAckpot knacke, zu WüDo zu gehen
und Versager-Schwimmer-Kammer und VD aller meiner Qühe mit Silikondichtungen auszurüsten. Aber das klemme ich mir jetzt und stecke
das Geld in mein nächstes Projekt. Denn was macht man, wenn man im
Urlaub mal Probleme mit dem Versager hat und an die Schwimmerkammer
muss? Zum Hotellier gehen und die Übernachtung um zwei Tage verlängern? :schock:


Viele Grüße
Christian

Sniper
27.11.2007, 09:06
Dann will ich auch mal schnell meinen unmaßgeblichen Senf zu den Ventildekeldichtungen abgeben.

Zum Einen ist, seit ich meinen ersten Boxer (75/5) 1976 gekauft habe, bekannt, dass die Zylinderköpfe nicht plan sind. Manchmal ist von einer fertigungsbedingten Flächenverdrehung zu lesen (keine Ahnung ob da was dran ist). Zum Anderen habe ich als junger Lehrling (heute Azubi - so'n Quatsch) in einer VW Bude gelernt, dass je dicker und weicher eine Dichtung ist die Festigkeit (Anpressdruck) abzunehmen hat, so wurden/werden die Kork-/Gummidichtunge der Ventildeckel an den alten VW-Boxern nur duch mäßig gespannte Klammern am Zylinderkopf gehalten. Zum besseren abnehmen dieser Dichtungen, wurden sie beidseitig dünn mit Öl (meist das abgelassene Altöl) bestrichen. Mir ist dabei nie eine Undichtigkeit untergekommen.

Die 2-Ventil Boxer Ventildeckeldichtungen sind aus etwas modernerem Material, aber ähnlich von der Konsistenz. Ich habe sie immer behandelt wie die VW-Ventildeckeldichtungen, also beidseitig dünn mit Öl bestrichen und sehr moderat von innen nach außen angezogen (nur keinen großen Druck ausüben). Ich hatte nie Probleme mit undichten Ventildeckeln.

Wenn mal überhaupt keine Dichtung zur Verfügung steht lässt sich Dirko-Dichtmasse verwenden. Damit haben ein Kumpel und ich irgendwo in der Pampa der Normandie einen Triumph Motor (Trident) ab den Zylinderfüßen aufwärts zusammengeklebt. Das hat 20.000 Km gehalten. Die Rückstände konnten mit Benzin und kräftigem Rubben entfernt werden.

MM
27.11.2007, 11:09
Hallo Dietmar,

auch ich habe hier eine Weile mitgelesen und möchte mich nun ebenfalls bestätigend
einmischen. Ich habe auch in meinen frühen Jahren erste Erfahrungen mit dem berühmtesten
4-Zylinder-Boxer gesammelt und werkele seit über 20 Jahren am schönsten 2-Zylinder-Boxer
herum. Selbst bei recht ramponierten Dichtungen hatte ich an den Deckeln keine Leckagen.
Die M6 gehören mit 5-10 Nm angezogen; erfahrungsgemäß werden die Verschraubungen von den
meisten Leuten zu fest angeknallt, wie man an den ausgerissenen Gewinden in der Mitte
feststellen kann. Hier ist Gefühl gefragt. ;)