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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stößelgummis leckgeschlagen nach Sturz?



magnus
15.01.2010, 09:27
Moin moin, allerseits!

ich bin mit meiner Nach-Sturz-Reparatur soweit durch (wir berichteten: Rutscher auf der rechten Seite mit perforiertem Ventildeckel) und bin mental bereit.
Aber meine Kuh verliert Öl.
Böse Kuh! :evil:

Sie tropft zum einen - leicht zu diagnostizieren - an der neu verbauten Dichtung der nach dem Sturz gereinigten Ölwanne. Da mach ich mir keine großen Sorgen, wenn das nach der ersten echten Fahrt und Nachziehen so bleibt, kommt die schicke Papierdichtung halt wieder runter und wird durch Dichtmasse ersetzt. Die Wanne krieg ich also früher oder später dicht.

Mehr Gedanken mache ich mir über ein Leck auf der rechten Seite, also der Sturzseite. Hier tropft es nicht so sehr im Stand, sondern wenn ich den Motor starte. Leider ist das Leck verflixt schwer zu lokalisieren, weil Krümmer und Rahmen den Blick stören. Erst dachte ich: auch Ölwanne, aber rechte Seite, dann sah ich das Öl am Ölfilterdeckel - inzwischen aber habe ich den Verdacht, dass die eigentliche Quelle noch höher liegt, nämlich an den Stößelgummis.

Wer bis hier mitgelesen hat, wird jetzt mit Fragen belohnt:
Kann es sein, dass die Stößelgummis durch den Sturz derart mechanisch gelitten haben, auch wenn der Zylinder selbst eigentlich völlig unauffällig war? Achsial- und Ventilspiel waren wie vor dem Sturz, nichts hatte sich gelockert, auch ist der Fuß nicht leckgeschlagen. Daher bin ich davon ausgegangen, dass die Stößel nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen wurden. Liege ich da womöglich falsch?

Optisch sehen die Gummis ok aus - bei der Inspektion der Ölwanne allerdings fanden sich tatsächlich drei, vier Stecknadelkopf-kleine, gummiartige Krümel. Erst dacht ich, das kann sonstwas sein und dümpelt da vielleicht schon länger. Jetzt aber frage ich mich natürlich, ob das womöglich Teile der Stößelgummis waren, die eben doch was abbekommen haben...

Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen oder Ideen, was es sein könnte und was jetzt am besten zu tun ist. Ich frage mich natürlich vor allem, ob es Sinn macht, prophylaktisch die Gummis zu tauschen. Das wäre dann mein erstes "Zylinderziehen", und da hab ich noch etwas Respekt vor.

So. Ihr dürft.
Liebe Grüße und Danke für's Helfen

Magnus

Dirk
15.01.2010, 10:16
Schaden an den Gummis durch den Sturz möchte ich kategorisch ausschließen, die Dinger kompensieren ne Menge, dafür sind sie ja auch konstruiert.
Daß sie jetzt trotzdem undicht sind kann aber trotzdem sein, das müsstest Du aber auch sicher lokalisieren können, wenn's dort leckt ist das klar ersichtlich.
Der Wechsel ist völlig unproblematisch, auch für nicht so geübte Schrauber, bei der Gelegenheit wird eh ein kompletter Dichtsatz fällig.

Euklid55
15.01.2010, 11:16
Hallo,

die Gummis neigen zum Altern und platzen dann gerne auf. Bei den alten Stößelrohre lassen sich die Ringe nachsetzten um eine Dichtigkeit zu erreichen.

Gruß
Walter

MM
15.01.2010, 11:41
Original von Euklid55
Hallo,

die Gummis neigen zum Altern und platzen dann gerne auf. Bei den alten Stößelrohre lassen sich die Ringe nachsetzten um eine Dichtigkeit zu erreichen.

Gruß
Walter

Hallo Walter,

das funktioniert bis Modell 80, bei einer Mystik auf keinen Fall.

Wilhelm
15.01.2010, 11:48
Hallo Magnus,

das sind bei der Mystic "neue" Stösselrohre, wo sich nix nachsetzen läßt (es sei denn, Du wolltest das komplette Stösselrohr ein Stück weit aus dem Zylinder rausziehen).

Das wolltest Du jetzt sicherlich nicht hören. :(
Aber vielleicht das: Nach meiner Erfahrung kann man, gelenkige Finger und viel Geduld vorausgesetzt, die Stösselgummis recht effektiv mit von außen draufgeschmiertem 3Bond abdichten. Hat bei mir jedenfalls bis zur weit später ausgeführten Reparatur dichtgehalten.

Zur Reparatur noch eine vielleicht nicht mehrheitsfähige Anmerkung: Beim letzten Mal habe ich wegen Undichtigkeit Stösselgummis gewechselt, die sehr gut aussahen, und auch noch gar nicht alt waren. Meine Vermutung: der Anpressdruck auf die Gummis durch die Stösselrohre ist zu schwach. Wenn's wieder 'vorfristig' lecken sollte, werde ich dünne Scheiben vor die Stösselrohr-Ringe setzen, um den Anpressdruck etwas zu verstärken.

PS - Übers Abdichten/Zylinder-Ziehen (ganz ab oder nur Zurückziehen) gibts hier Freds.

MM
15.01.2010, 12:00
Original von Wilhelm
...PS - Übers Abdichten/Zylinder-Ziehen (ganz ab oder nur Zurückziehen) gibts hier Freds.

:fuenfe:
Abgesehen davon ist der Zylinderein- und -ausbau (in diesem Fall können ja die Kolben in den Laufbuchsen bleiben) eine relativ einfache Angelegenheit. ;)

Ritterderkokosnuss
15.01.2010, 13:15
Ich hab schon mal als Notlösung über fast ein Jahr die Dinger wieder dicht bekommen, indem ich direkt unterhalb der Stößelschutzrohre mit einer Schlauchklemme das Gummi soweit komprimiert habe, daß es nur in Richtung Motorblock ausweichen konnte und somit wieder abdichtete (gerissene Gummis hab ich noch nicht erlebt, das würde bei dieser Methode auch nicht helfen)... erst im Winter dann bei großer Inspektion gewechselt, aber auch dabei nur den Fuß neu abgedichtet und die Kopfdichtung montiert gelassen - also nur die vier Kopfmuttern gelöst, die auf den Zugankern zum Block sitzen.

Thomas

Detlev
15.01.2010, 14:18
Gerissene Stößelrohrgummies kenne ich nur von billigen Nachbauteilen.
Die original BMW Teile mit der erhabenen Nummer sind da unauffällig.
Ich habe übrigens auch schon erfolgreich von außen mit DirkoHT abgedichtet.

bezetausoer
15.01.2010, 16:59
Hallo !

Ist es vielleicht möglich das die/ein Stößelschutzrohr(e) leicht beschädigt wurde(n) und dadurch undicht, schau mal genau hin ! Für Leckagen in diesem Bereich muss man auf die Knie :D

Ich kenn die "alten Kisten" ja nicht ;) sondern nur was nach Bj.88 kam und da sollte sich nach ordentlicher äußerer Reinigung der Gummis, auch bei einer Mystic die SSR nachsetzen lassen !?
Mit einem GROSSEN Schraubendreher, der mit der Klinge auf den Kragen am SSR angesetzt wird, einen Schlag mit dem Hammer auf der anderen Seite desselben und es sollte klappen, natürlich nur wenn der Zustand der Gummis das noch hergibt und die nicht schon bröselig auseinander fallen.

Gruß, Bernd

MM
15.01.2010, 17:16
Hallo Bernd,

deine Methode funktioniert nicht, jedenfalls nicht wie gedacht.
Bis 1980 saßen die Scheiben, an denen sich die Gummis stützen, in einer Presspassung auf dem Rohr --> nachsetzen möglich.
Seit der Modelle 1981 ist diese Scheibe verlötet --> nachsetzen nicht möglich.
Schlägst du da jetzt trotzdem drauf, reißt entweder die Lötnaht (und dann ist die Spannung bald ganz fort) oder
die Scheibe verbiegt, was auch nicht im Sinne des Erfinders ist.
Die Passung des Schutzrohrs im Kopf wird sich auf diese Art jedenfalls sicher nicht bewegen.

hubi
15.01.2010, 17:18
Original von manzkem

Das Passung des Schutzrohrs im Kopf wird sich auf diese Art jedenfalls sicher nicht bewegen.
Och, da hab ich schon recht lockere gesehen. Könnte auch der Grund für das Gesiffe sein.

Wilhelm
15.01.2010, 17:28
Original von hubi
Och, da hab ich schon recht lockere gesehen.

Jo. Vermutlich genau da, wo mit dem großen Mottek wacker 'nachgesetzt' wurde.

Und wenn der Olle mit dem Mottek wieder weg ist, entspannen sich Rohr und Gummi, und die Öltröpfchen dürfen wieder nach draussen spielen gehen. :D

bezetausoer
15.01.2010, 19:37
Original von manzkem
Hallo Bernd,

deine Methode funktioniert nicht, jedenfalls nicht wie gedacht.

Die Passung des Schutzrohrs im Kopf wird sich auf diese Art jedenfalls sicher nicht bewegen.

Doch, doch, habe ich in den letzten Jahren an GeSsen 2x gemacht um mir die Schrauberei in der Saison zu ersparen.
Der Kragen hat sich dabei NIE verformt und das SSR ist IMMER etwas aus dem Kopf gekommen und war dort NIE ! undicht.
Wichtig dabei ist vorher die Gummis mit Bremsenreiniger ordentlich sauber zu machen, weitere Flüssigdichtungen habe ich dabei nie benutzt und es tropfte anschliessend bis zur "richtigen" Reparatur nicht mehr.

Gruß, Bernd

magnus
15.01.2010, 21:41
Ahoi, Männer!
Einmal mehr bin ich total angetan von dem Laden hier, auch mir mit meinen ziemlich basalen Problemen wird hier immer wieder tollstens geholfen. Großer Dank!

Nach meinem Studium eurer Antworten wächst der Plan.
Erstmal den Verdacht verifizieren: Sind's echt die Gummis? Oder doch die Schutzrohre? Hab ich da irgendwo einen Schaden übersehen? Sitzt da was locker?

Dann Reparatur. Weil eh Scheißwetter ist und es ja wieder was zu lernen gibt (danke euch Mutmachern) würd ich dann ggf. Zylinder ziehen und alles Defekte ersetzen. Ich ahne nämlich, was bei der improvisierten Reparatur passiert - vor allem: wann es passiert. Nämlich auf der sonnigen Ausfahrt kommenden Sommer. Und dann steh ich da mit dem Wartungsschlampen-Leibchen, nur weil ich zu feige war, es gleich richtig zu lernen.

Wenn sich Spannendes ergibt, melde ich mich! Und wenn ich was verbocke - sowieso! :cool:

Grüße und Dank aus Köln
Magnus

Detlev
15.01.2010, 21:43
Original von magnus
Und dann steh ich da mit dem Wartungsschlampen-Leibchen... :schadel: :schadel: :schadel:

Fritz
15.01.2010, 21:47
Original von magnus
Und dann steh ich da mit dem Wartungsschlampen-Leibchen
Magnus

Des Wartungsschlampen-Leiberl - I kriag mi nimme!! :lautlach:

Frommi
01.04.2019, 18:17
Hallo,

die Gummis neigen zum Altern und platzen dann gerne auf. Bei den alten Stößelrohre lassen sich die Ringe nachsetzten um eine Dichtigkeit zu erreichen.

Gruß
Walter

Hallo Walter !

Wie geht man dabei am Besten vor ?