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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kupplungsdruckstange



karlchen
28.11.2007, 22:01
Habe in verschiedenen Beiträgen gelesen, daß die Kupplungsdruckstange am Ende dicker wird, Stichwort Pilz? Hat jemand zufällig ein Foto davon. Muß bei mir über den Winter mal nachsehen und eventuell die Kupplung wechseln. Die rutscht beim Beschleunigen manchmal durch.
R100RS Bj '82.

Fritz
29.11.2007, 11:27
Hallo Karlchen,

Photo habe ich nicht, aber auch noch nie von Pilzen am Ende der Druckstange gehört. Die "Spitze" der Stange entspricht einem Kegelstumpf (vorne platt), ohne daß irgendwo der Stangen-Durchmesser überschritten würde.

Was ist denn der tiefere Sinn Deiner Frage? Eine rutschende Kupplung kann allerlei Ursachen haben; an die Druckstange würde ich dabei zuletzt denken, solange sich das Kupplungsspiel vernünftig einstellen läßt.

Grüße,

Fritz.

sirwrieden
29.11.2007, 11:52
Hallo Karlchen,

steht Dir ein Werkstatthandbuch zur Verfügung in dem das "einstellen des Kupplngsspiel" beschrieben wird, ich meine diese ominösen 201mm?

Superquerulant
29.11.2007, 15:46
Foto kann ich machen und Dir bei Bedarf zumailen (oder hier posten), aber ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass Dein Symptom irgendwas mit der Druckstange zu tun hat. Egal, wenn das Kupplungsspiel o.k. ist, kannst Du von außen ohnehin nix dran machen. Getriebe muss runter, Druckring auch, und dann siehst Du ja wahrscheinlich schon, was los ist. Scheibe nicht mehr dick genug, verglast oder verölt, Druckplatte/Druckring, Tellerfeder schwächlich, vielleicht aber auch die Verzahnung Getriebeeingang - das sind erst einmal die üblichen Verdächtigen.

Und ob Du bei der Gelegeheit gleich die Wellendichtringe erneuern solltest, ist eine Glaubensfrage. Wenn sie bislang trocken sind, würde ich sie nur dann wechseln, wenn sie schon mehr als 50 Tkm hinter sich haben. "Never change a winning team"

Gruß

Andreas

KalleWattCux
29.11.2007, 18:55
... ?(

Karl
29.11.2007, 19:44
Hallo Karlchen,
die Kupplungsdruckstange selber wird nicht dicker. Was passieren kann, ist dass - (auf dem Foto: untere Reihe, das zweite Teil von rechts)
ähm Druckpilz ? angeblich quellen kann. Der war früher aus Metall, ist jetzt wohl aus Plastik. Das würde die Kupplung schwergängiger machen.
Drück Dir die Daumen

karlchen
29.11.2007, 21:06
Allen schon mal vielen Dank. Die Kuh hat schon knappe 100.000 runter und ich weiß leider nicht, was vom Vorbesitzer schon gemacht worden ist. Öl habe ich noch keins am Getriebe runterlaufen sehen und hoffe daher, daß die Dichtringe noch ok sind. Man hofft ja immer, daß es ohne größere Arbeiten geht und vielleicht nur eine klemmende Stange etc abgedreht werden muß. Aber offensichtlich muß dazu auch das Getriebe runter.

Vielen Dank

krugser
29.11.2007, 22:52
Hallo,
der Kolben sollte in folgender Toleranz sein.
Zwischen 28,60mm und 28,75mm,
aber lieber sicher gehen und auf 28,60mm drehen.
Dann sollte die Kupplung wieder flutschen.
Aber nur wenn er größer als 28,75mm war.
Sonst anderer Fehler.


Regards krugser

Superquerulant
30.11.2007, 08:23
Der war früher aus Metall, ist jetzt wohl aus Plastik. Tasächlich Plastik? So ein Teil, was vieltausendfach belastet wird? Das nennt sich dann wohl Fortschritt.

Gruß

Andreas

ABT
30.11.2007, 18:37
Also was den Kolben betrifft, kenne ich mindestens 2 Varianten, einmal für/mit Axialkugellager und einmal für Axialnadellager! Beides gedrehte teile aus Metall!

Superquerulant
01.12.2007, 15:40
Jo, die kenne ich auch. Aber vielleicht ist das bei den "neueren" Modellen mit der leichten Kupplung/Schwungmasse etwas anders...

MM
01.12.2007, 17:09
Aber vielleicht ist das bei den "neueren" Modellen mit der leichten Kupplung/Schwungmasse etwas anders...
So ist es:

http://www.2-ventiler.de/board/galerie/mittlere-bilder/mittel-1589.jpg

karlchen
02.12.2007, 18:37
Getriebe ist inzwischen raus. Aber die Kupplung geht nicht auseinander. War der Meinung, daß es sich um die mit Pfeilen versehenen Schrauben handeln müßte (siehe Foto). Aber da ist überhaupt keine Spannung drauf. Die kann ich wahrscheinlich rausdrehen ohne das was passiert.

Zum Lager an der Druckstange: Ersten fehlen mir da ein paar Kugeln und zweitens der auf dem Foto von Manzkem zu sehende Kugelkäfig.

Der Bereich der Verzahnung zur Druckstange war total trocken. Soll doch wohl geschmiert sein oder?

Auf dem letzten Foto ist es unter der Kupplung etwas feucht. Muß ich mich auf einen defekten Dichtring zum Motor hin einstellen?

Schon mal vielen Dank für die viele Hilfe

MM
02.12.2007, 19:24
Hallo Christoph,

bei der neuen Kupplung brauchst du keine Druckschrauben für den Ausbau. :)
Das Ausrücklager ist definitiv hin, muss neu. X(
Die Verzahnung der Getriebeeingangswelle soll mit einem temperaturbeständigen Fett leicht geschmiert werden.
Die erkennbare Ölleckage sieht noch recht harmlos aus. Da das Getriebe schon raus ist, solltest du das
auch gleich beheben. Ursache kann die Ölpumpendichtung oder der WeDi der Kurbelwelle sein. Am
besten beide erneuern! :rolleyes:

karlchen
02.12.2007, 22:28
Hallo Michael,
heißt das, ich kann die 3 Schrauben rausnehmen und dann sollte alles auseinanderfallen? Es scheint aber recht fest zu sitzen. Selbst bei losen Muttern schien sich da nichts zu bewegen.

Falls der Wellendichtring hin ist, kann ich das ohne Spezialwerkzeug hinbekommen? Da scheinen schon einige dran verzweifelt zu sein - sowohl beim Rausholen wie auch beim Einsetzen.
Allerdings läßt sich die Kuh jetzt auch nur noch mit viel Aufwand zum Freundlichen bringen.

Vielen Dank
Christoph

MM
02.12.2007, 23:58
Hallo Christoph,

löse die drei Schrauben. Wenn dir die Kupplung nicht von alleine entgegenkommt dabei,
hilft ein zarter Schlag mit dem Gummi- oder Kunststoffhammer.
Das Wechseln des großen WeDi ist etwas anspruchsvoll, durchaus. Aber wenn man du nicht zwei linke
Hände und etwas passendes Werkzeug hast, sollte dir das trotzdem gelingen.

Fritz
03.12.2007, 09:13
Hallo Christoph,

nachdem Du jetzt schon bei den "Innereien bist, noch ein paar Tips:

Vor dem Zerlegen markieren (Farbklecks o.ä.) wie die Teile zueinander und zur Kurbelwelle stehen (wg. Auswuchtung). Der große Dichtring geht relativ einfach raus, wenn man die Lippe einschneidet und dann mit einem Reifenmontiereisen, gebogener Telephonzange o.ä. hebelt. Damit die Kurbelwelle nicht vorrutscht, soll man sie eigentlich vorne blockieren durch eine Zwischenlage unter dem Lima-Deckel.

Der Einbau ist schwieriger, weil der Ring groß ist und sich leicht verkanten und verformen kann. Wenn dabei am Außenumfang Gummi abgequetscht wird, wird es dort undicht. Ich würde mir ein Eindrückwerkzeug machen. Im Idealfall als Drehteil, notfalls ausgesägtes Hartholz mit aufgeklebten Leisten, die auf den Ring drücken; das Ganze mit den Flanschschrauben anziehen (drei von den fünf reichen dafür).

Viel Erfolg

Fritz.

Superquerulant
03.12.2007, 09:42
Ich habe in meiner Mopedkarriere erst zwei mal Gelegenheit gehabt, den kupplungsseitigen KW-Dichtring zu wechsen: Einmal an meiner damaligen /6 als unbedarfter 18-Jähriger mit der Euphorie des Kleinkraftrad-Bastlers (ich weiß gar nicht mehr, wie ich damals das Getriebe abbekommen habe - die Schwinge blieb jedenfalls drin), das andere mal an meiner Guzzi (konstruktiv ist es das Gleiche).

Beides mal recht vorsichtig mit der Methode "mit Schraubenzieher raushebeln" und der Methode "mit Gummihammer wieder rein" - hat auf Anhieb geklappt und hielt dauerhaft dicht. Würde ich heute vielleicht wieder so machen, nur mit ein wenig mehr Respekt. So, wie ich heute die Kurven halt anders angehe als in meiner Jugendzeit.

Gruß

Andreas

MM
03.12.2007, 13:09
Auch ich habe den großen Dichtring schon einige Male ohne besondere Hilfsmittel montiert.
Wenn man mit Fingerspitzengefühl und behutsam arbeitet, klappt das ohne weiteres.
Hier (http://www.2-ventiler.de/board/jgs_db.php?action=show&eintrags_id=65&sid=) gibts die Maße für das Einpresswerkzeug; ich hatte es auch zum Kaufen gesehen, finde
aber den Link nicht auf die Schnelle.

karlchen
03.12.2007, 15:00
Die Hilfe hier klappt ja super. aber ich hänge immer noch an der Kupplung. Alle Schrauben sind raus aber sie will nicht auseinander gehen. Bevor ich ein Lager mit meinen inzwischen schon weniger zarten Schlägen demoliere noch mal die Frage an Euch: gibt es einen besonderen Trick zum Lösen?
Da stecken übrigens jeweils zwischen den Befestigungsschrauben Passstifte (ist das jetzt echte neue deutsche Rechtschreibung?). Siehe auch grüne Pfeile auf dem Foto.
Ölen mit Caramba, WD40 etc ist in diesem Bereich ja wohl auch eher nicht angebracht.
Nach hinten rausschlagen? Was macht dabei das Lager?
In meinen Auszügen aus dem Werkstattbuch (nicht ganz vollständig) sieht es so aus, als seien diese Stifte am Gehäusedeckel fest. Aber von hinten kann man so schlecht schlagen.
Einen Abzieher in der Größe habe ich auch nicht.

Fritz
03.12.2007, 15:39
Hallo,

bloß keine Gewalt! Es sind tatsächlich Paßstifte (Rechtschreibreform findet bei mir nicht statt). Daran wird die Chose festhängen. Also vorsichtig rundum in den drei Zwischenräumen zwischen den beiden Druckplatten hebeln mit einem Winkelschraubendreher oder ähnlichem, 90 Grad abgebogenen Material.

Vorsicht, daß die drei bananenförmigen, an der hinteren Platte festgenieteten Federstahlteile nicht verbogen werden. Die haben, jetzt im montierten Zustand nicht sichtbar, unter der vorderen Platte je zwei Löcher, erst eins für die schraube und daneben für den Paßstift.

Hoffe, es ist verständlich beschrieben.

Fritz.

karlchen
03.12.2007, 19:04
Danke an alle. Es ist alles draußen. Der große Wellendichtring auch - war eigentlich kein großes Problem aber eindeutig nicht mehr ganz dicht. Verölt war die Kupplung nicht aber unter 4 mm. Die Nieten sind schon angeschliffen. Die Feder ist wohl auch am Ende und das Gehäuse muß ich mir nochmal in Ruhe ansehen. Wird wohl alles neu reinkommen.
Jetzt gehts ans Teile bestellen. Einbau wird aber wohl erst in 2 - 3 Wochen gehen, da mein Urlaub jetzt zu Ende ist.

Christoph

MM
03.12.2007, 19:13
Hallo Christoph,

nu hab ich den Lieferant (http://www.arnold-korn.com/bmw.htm) auch wieder gefunden. Noch ein Tipp: Kauf keinen Feldwaldwiesen-
Simmerring, sondern den von BMW. Der kostet zwar etwas mehr, aber ist vom Material und
der Konstruktion deutlich überlegen.

karlchen
27.12.2007, 16:10
Also ich habe mir das Einpresswerkzeug von einem Kollegen drehen lassen (habe leider keine eigene Drehbank) und es mir nicht weiter angesehen. Als es dann so weit war, mußte ich leider feststellen, daß es für den Kurbelwellendichtring meiner ´82 Kuh zu klein ist. Der innere Ring hat nicht die Abmessungen des Dichtrings. Andersherum geht es aber auch nicht, da dann die Kurbelwelle im Weg ist.
Ich habe mir dann mir einem Stück Holz geholfen, immer schön im Kreis herum. Jedesmal ein kleines Stückchen weiter.
Hoffe, daß ich Anfang des Jahres Zeit finde endlich den Rest wieder einzubauen. Getriebe und Schwinge sind schon wieder drin.

Frohes Fest und Guten Rutsch
Christoph

Superquerulant
27.12.2007, 19:29
Ein wenig Hartholz und immer schön langsam und mit ein wenig Feingefühl im Kreis rum: Hat immer super funktioniert. Warum auch nicht?