PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwergängigkeit nach Getriebeaus- und einbau



deutzscheune
08.12.2007, 18:57
Hallo,

ich brauche dringend Hilfe.
Vor 3 Wochen musste ich feststellen, dass sich an meiner R100R in den Faltenbälgen hinter dem Getriebe und vor dem Endantrieb etwa 80 ml. Getriebeöl gesammelt haben.
Da Öl im Getriebe fehlte, ging ich von einem undichten Dichtring hinter dem Getriebeausgangslager aus.
Also habe ich das Getriebe ausgebaut, zum Freundlichen gebracht und mir den Ring ersetzen lassen.

Heute habe ich nun alles wieder zusammengebaut und muss dabei feststellen, dass sich das Hinterrad fast nicht mehr drehen lässt.
Wenn ich die Kupplung ziehe, dreht es sich jedoch normal leicht. Beim Drehen ist aber dann ein minimales Schleifgeräusch im Kupplungsbereich zu hören.

Ein Gang ist ganz sicher nicht eingelegt!
Wenn ich die Zündkerzen rausschraube, ändert sich auch nichts.

Was kann ich falsch gemacht haben?

Gruß
Franz

MM
08.12.2007, 19:49
Hallo Franz,

das Problem kann eigentlich nur bei der Kupplung liegen.
Für den Dichtungswechsel haben die das Getriebe nicht öffnen müssen, können also auch keinen
Fehler gemacht haben. ist die Getriebe-Eingangswelle beim Montieren leicht in die Kupplung gerutscht
oder hat etwas gehakelt?

deutzscheune
08.12.2007, 19:59
Hallo Michael,

danke für die rasche Antwort.
Das Getriebe war nicht auf und hat nach dem Einbau des Ringes leicht gedreht.

Das Getriebe habe ich beim Einbau gegen die Verzahnung gehalten und dabei langsam am Getriebeausgang gedreht, bis es in die Verzahnung gegriffen hat.
Ein Hakeln ist mir nicht aufgefallen.
Ist es möglich, das es sich beim Anziehen der Getriebeschrauben irgendwie verspannt hat?

Wollte als nächstes mal wieder alle Getriebeschrauben lösen und dann noch mal anziehen. Bei den gelösten Schrauben dann mal probieren, ob sich was ändert.
Was hältst Du davon?

Gruß
Franz

kalle-HH
08.12.2007, 20:10
Hallo Franz,
hattest du die Kupplung raus als dein Getriebe weg war ?

hubi
08.12.2007, 20:11
Ich hatte den gleichen Fall mal bei einem Auto.Da hat nur der Dreck in der Verzahnung so gezwickt, daß die Kupplung immer leicht angelegen hat.War auch nach GetriebeAus-und Einbau.Hast du die Verzahnung sauber gemacht und mit Cu-Paste frisch gefettet(innen und aussen)?

MM
08.12.2007, 20:45
...das wäre auch meine nächste Frage gewesen...

Detlev
08.12.2007, 20:50
Was ich nicht verstehe: Wenn kein Gang eingelegt ist, kann doch eigentlich auch kein Kraftschluss durchs Getriebe bis zur Kupplung vorhanden sein! Denn mit gezogener Kupplung lässt sich das Rad ja drehen...
Oder begehe ich da einen Denkfehler? :rolleyes:

MM
08.12.2007, 21:06
So seh ich das auch Detlev.
Ich denke nur gerade an die Möglichkeit, dass die Eingangswelle so viel Druck bekommt, dass das
Getriebe nicht frei drehen kann. Aber wie die Kupplung dann noch trennen kann? :schock:

hubi
08.12.2007, 21:22
Wäre aber absolut plausibel:Die Tellerfeder drückt die Reibscheibe in Richtung Getriebe an, nicht wie bei den meisten Autos in Richtung Kurbelwelle.Wird jetzt die Kupplung gezogen, weicht der Druck vom Antriebsstrang, da die Reibscheibe in Richtung der Kraft, die die Verspannung im Getriebe hervorruft, bewegt wird.

schorsch3
09.12.2007, 11:15
Hallo Franz,
hast Du beim Getriebewechsel die Schwinge ausgebaut?

Wenn ja, ist die auch wieder richrig distanziert?

Wenn nicht, kannes sein das die Kardanwelle im Gehäusetunnel schleift.

Die Geräusche können sich übertragen, so das man es wo anders hört.

Grüße Frank

Q-Schrauber
09.12.2007, 11:31
Original von schorsch3
........kannes sein das die Kardanwelle im Gehäusetunnel schleift.

Die Geräusche können sich übertragen, so das man es wo anders hört.

Grüße Frank

Hi Frank,
das was Hubi schreibt klingt für mich recht plausibel. Das schleifende Kardangehäuse müsste bei gezogener Kupplung sonst auch noch Probleme machen....

2v fahrer
09.12.2007, 12:59
Hallo Franz,

beim Wellendichtringwechseln haben Die doch die Bundmutter neu gezogen und dadurch die Zahnräder mehr zusammen gedrückt weil die Beilagscheiben und Buchsen auf der Abtriebswelle etwas abgenutzt sind. Dann haben die Zahnräder ohne Innenverzahnung die
auf die Abtriebswelle sitzen keinen Freilauf mehr und sieht so aus ob ein Gang eingelegt ist. Ich wurde versuchen die Bundmutter der Abtriebswelle etwas zu lösen und dann noch mal probieren. Wenn es der Fall ist, dann muss man die Beilagscheiben und Buchsen auf der Abtriebswelle wechseln. ;)

Gruß Erwin

oez
09.12.2007, 14:00
hi erwin,

das kann definitiv nicht sein..
die bundmutter wird mit 210nm angezogen, der flansch sitzt auf einem konus.
die innenringe der beiden lager werden durch einen bund auf der welle begrenzt.

irgendwie klingt die sache nach kraftschluss zwischen eingangs- und ausgangswelle, will heissen nach eingelegtem gang..

mfg

klaus

deutzscheune
09.12.2007, 14:11
Hallo,
vielen Danlk für all die Ratschläge.
das Getriebe kommt am nächsten Wochenende noch mal raus.

@kalle-HH

Die Kupplung war nicht raus, denn da war alles trocken (kein Öl) und die funktionierte gut.


@schorsch3

Die Schwinge war raus, ist aber beim Einbau unterhalb der Toleranz von 0,5 mm ausdistanziert.
Das leichte Schleifgeräusch beim Drehen am Hinterrad mit gezogener Kupplung kommt m. E. nicht aus dem Kardantunnel.
Es müßte schließlich sonst auch bei dem schweren Drehen ohne gezogene Kupplung entstehen.


@hubi

Die Verzahnung hatte ich gesäubert. Ich hoffe nur, auch gut genug. Die war beim Ausbau ziemlich trocken und vom alten Fett verharzt. Werde ich beim Ausbau genauestens prüfen.
Das mit dem Drücken der Reibscheibe in Richtung Getriebe wäre auch eine Erklärung, die ich mir vorstellen könnte.


@2v fahrer

dass mit der Bundmutter hört sich plausibel an. Ich meine aber, der Meister hätte nachher noch Drehversuche gemacht und keine Macken gefunden.
Werde das nach dem Ausbau prüfen und das Getriebe sonst noch einmal zurückbringen.

Schönen Sonntag
Gruß
Franz

deutzscheune
09.12.2007, 14:16
Hallo Klaus,

das mit dem eingelegten Gang wäre auch für mich plausibel.

Die lassen sich aber alle schalten. Wenn ich den 1. 2. oder3. Gang dring habe, kann ich bei dem kalten Motor in der Garage gar nichts drehen. Den 4. oder 5. könnte ich noch probieren.

Die Leerlaufstellung ist die einzige, wo ich mit relativ großem Kraftaufwand das Hinterrad drehen kann.

Bin aber froh, dass Du die Sache mit dem Bund für die Lager beantworten konntest und es wohl nicht am Einbau des Dichtringes liegt.

Gruß
Franz

UGrund
09.12.2007, 17:17
Hallo Franz, der Grund dieses Übels, könnte so wie auf dem Bild aussehen. Das kann bei Ölmangel oder nach langer Standzeit durch Rost entstehen. Gruß Udo

oez
10.12.2007, 19:47
servus franz,

ich bin gespannt, was beim getriebeausbau rauskommt..

irgendwie ist es kryptisch.

meld`dich wenn du es draussen hast.

mfg

klaus

deutzscheune
15.12.2007, 07:26
Hallo Q-Freunde,

wie angekündigt, habe ich gestern nachmittag die Q wieder zerlegt und das Getriebe ausgebaut.
Das Getriebe blockierte tatsächlich im Leerlauf. Wenn ich am Ausgangsflansch drehte, drehte die kupplungsseitige Anriebsverzahnung mit und ließ sich nicht festhalten.

Also bin ich mit dem Getriebe zurück zum Freundlichen. Der hatte keine Erklärung und wollte das Getriebe da behalten und heute aufmachen.
Auf meine drängelnde Bitte hin hat er es dann doch auf den Spezialhalter befestigt und die Mutter des Flansches um ca. eine Umdrehung geöffnet. Anschließend einen leichten Hammerschlag auf die Stecknuß und nun war das Getriebe im Leerlauf wieder frei. Dann hat er die Mutter schrittweise bis auf 210 nm angezogen und das Getriebe blieb im Leerlauf frei.
Eine plausible Erklärung für die Blockade hatte er nicht.

Ich hab das Getriebe dann gestern abend noch eingebaut und werde heute noch den Rest erledigen.
Bin froh und glücklich, dass es wieder geht und das ich beim Ein- und Ausbau nichts verbockt hatte.
In Zukunft werde ich aber auch eine Meisterleistung lieber kurz kontrollieren, um mir so einen unnötigen Arbeitsaufwand zu ersparen.

Vielen Dank an alle, die mir hier mit ihrem Rat zur Seite gestanden haben.

Gruß
Franz

UGrund
15.12.2007, 08:39
Hallo Franz, war denn der Tachoantrieb ausgebaut?
Gruß Udo

deutzscheune
15.12.2007, 13:31
Hallo Udo,

der Tachoantrieb war zwischendurch mal raus. Was soll das für einen Zusammenhang mit dem blockierten Getriebe haben?

Gruß
Franz

UGrund
15.12.2007, 15:30
Franz das ist ganz einfach, der Tachoantrieb ist das einzige Bauteil das mit dem Abtriebsflansch in Verbindung kommt. Wenn diese Antriebsschnecke im ungünstigen Fall verklemmt, dreht sich die Abtriebswelle entsprechend schwer bis garnicht.
Wünsche Dir, dass sich der Tachoantrieb nachher problemlos dreht.
Tipp: wechsle den Freundlichen auf jeden Fall.
Gruß Udo