Härtere Ventilfedern?

[Langer281047]

Hallo Forum !
Guten Tag Damen und Herren.
Meine Fragen.: Ist es ratsam beim Wechsel der serienmäßigen Nockenwelle auf eine NW mit 324° die Ventilfedern auch zu wechseln und statt der "normalen" VF härtere einzubauen ?
Oder reichen auch die Serienmäßigen mit Unterlegscheiben?
Fahre eine R100R
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus.
Mit 2V Grüßen
Karl Heinz

[gruenemuh]

Hallo Karl Heinz ,

Frag doch einfach mal den der dir die Nockenwelle verkauft.
Der sollte das doch wissen oder verkauft der nur "halbe" Sachen.
Oder ruf direkt bei Schleicher an.


Gruss
DerOlli

[mk66]

Hallo,

in einer meiner beiden R100R ist diese "asymmetrische" Mogel-Nocke eines sehr eloquenten "Tuners" drin. Diese Nocke entspricht ja im Einlaßprofil weitgehend der 324er (das hat mir übrigens schon vor Jahren meine Werkstatt nach dem Nachmessen der Nocke auch schon gesagt, bevor sich unter die Lobeshymnen über diese Nocke in diversen Internetforen mehr kritische Stimmen gemischt haben).

Verbaut wurde die Nocke mit Serien-Federn. Aber mit leichten Stahl-Stößeln (35Gramm statt 65 Gramm), Stößelstangen mit Alu-Zwischenstücken, leichten Einstellschrauben und erleichterten Kipphebeln. Das funktioniert bisher ganz gut.

Aber mal was ganz anders: Meinst du mit der 324er Nocke glücklich zu werden? Im Straßeneinsatz sollte eine 320/3 genauso reichen. Meine zweite R100R hat übrigens eine 296er Nocke. Die macht mir im Landstraßenbetrieb wesentlich mehr Spass als das "asymmetrische". Dampf genau dort wo man´s braucht: in den mittleren Drehzahlen. Dazu ein sehr schöner kultivierter Motorlauf. Und bei weitem nicht so asthmatisch wie immer wieder mal dahergeplappert wird. Jedenfalls nicht bei meinem Setup (bearbeitete Kanäle, größerer Einlass, etc.).
Meine im Aufbau befindliche R100GS bekommt auch wieder die 296er Nocke.

Grüße
Marcus

[Langer281047]

Grüß euch Olli und Marcus.
Hallo Forum.
Danke für eure Antworten.
Die NW habe ich im vergangenen Winter im Rahmen einer Motorüberholung einbauen lassen.(106000Km) Ist angeblich keine asymetrische, sondern eine uralt Sport-Nocke (R02706ZB) die mir mein Schrauber günstig überlassen hat.
Erleichterte Innensechskantventileinstellschrauben hat er eingebaut. Sonst bemerkte ich nichts.
War seit der 1000Km Inspektion und der Vergaserneueinstellung den ganzen Sommer nicht bei ihm. Sehe ihn erst im März wieder.
Über Leistung kann ich mich nicht beschweren. Lediglich hat sich die Drehzahl für den besten Drehzahlbereich(2500-3500) etwa 450 UpM nach oben verschoben.
Aber dann geht die Post ab.
Was ich vor der Winterpause bemerkte, der Motor hat einen deutlich sanfreren Klang, während er vor dem Umbau erheblich lauter war.
Denke mein Schrauber hat die Zündung etwas zurückgenommen.
Oder es liegt an der neuen DZ.
Kann auch sein daß er die überarbeiteten Ventilsitze federmäßig zu wenig ausgeglichen hat. Will das in diesem Winter selbst überprüfen. Daher meine Frage nach Unterlegscheiben und Federn.
Ob ich auf längere Sicht mit der neuen NW glücklich werde stellt sich spätestens im nächsten längeren Urlaub heraus.
Mit 2V Grüßen Karl Heinz

[Fritz]

Hallo Karl Heinz,

nach Zwangspause (Grippe) schau ich gerade, was im Forum zwischendurch so war. Zu den Ventilfedern noch folgende Überlegungen:

Ich meine, so stark, wie gerade eben nötig, aber grundsätzlich so schwach wie noch vertretbar! Schließlich bürdet man dem Ventiltrieb mit stärkeren Federn eine erhebliche Zusatzlast auf, gerade auch im größten Teil des Drehbereichs hinunter bis zum Leerlauf, wo sie überhaupt keinen Nutzen bringen. Damit meine ich weniger den durch Schwergängigkeit bedingten Leistungsverlust - obwohl der sicher da ist, wenn auch überkompensiert- sondern den höheren Verschleiß.

Abgesehen davon wird der Nutzen einer "schärferen" NW suboptimal sein, wenn beim bekannt "elastischen" BMW-Ventiltrieb durch zu harte Federn die Steuerzeiten noch weniger stimmen.

Da kommt es dann drauf an, was man mit dem Motor vorhat, wie weit Haltbarkeit noch eine Rolle spielt, ob unbedingte Höchstleistung gewünscht wird, gfls. wie oft die abgefordert wird usw.

Im 75/7-Motor habe ich die BMW-336-Grad-Welle, zunächst mit härteren Federn, seit letzter Kopfrevision aber mit Normalbestückung, allerdings erleichterten Kipphebeln und -Stellschrauben. Erleichterung, also erst garnicht entstandene Fliehkraft, ist immer besser, als durch "Zwangsmaßnahmen" gebändigte.

Fahrweise im mittleren bis gehobenen Drehbereich mit kurzen Zwischenspurts; ohne lange Vollgasjagerei. Drehgrenze 7600- höchstens 7800 wird auch "im Eifer des Gefechts" nicht überschritten: so hat es noch nie Probleme gegeben. Einmal früher Ventilschnattern beim Verschalten (noch mit harten Federn !), passiert ist nichts.
Auch eine schneller gemachte BMW ist im Vergleich zu neuzeitlichen Maschinen noch ein kontrollierbares Lämmchen, daß nicht jäh über die Drehzahlgrenze hinausschießt.

Viel Freude mit der Kuh und schöne Festtage,

Fritz.

[Langer281047]

Hallo Forum !
Hallo Fritz.
Habe auf meine Ventilfedern geschaut und keine Unterlegscheiben gesehen.
Du bist der Meinung daß eine Drehzalbegrenzung auf 7800UpM den Ventiltrieb vor Verschleiß bewahrt ?
Ich bleibe also erst mal bei meinen serienmäßigen Ventilfedern und spitze die Ohren. Danke für deine Antwort.
Frohes Fest und ein besseres neues Jahr als das Alte.
Mit 2V Grüßen
Karl Heinz

[Fritz]

[quote]Original von Langer281047

Du bist der Meinung daß eine Drehzalbegrenzung auf 7800UpM den Ventiltrieb vor Verschleiß bewahrt ?

Wirksamer ist da sicher ein stilles Plätzchen im Motorradmuseum ... ;), aber 150 Tkm mit ein und derselben Mechanik sind doch auch nicht ganz schlecht, zumal ohne nennenswerte Einlaufspuren ? =)

Nur die Ventile mit Sitzen und Führungen wurden routinemäßig alle 40-50 Tkm getauscht, außerdem letztes Jahr die Stößel (ohne daß es nötig gewesen wäre). Aber die haben so viele Jahre als "Verschleiß"teil im Tütle auf ihren Einsatz gewartet, daß ich es nicht mehr mit ansehen konnte.

Meine wohl ziemlich "englische" Fahrweise scheint auch die rubber cow zu mögen.

Nochmal Grüßle,

Fritz.