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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : R 60/6 - Welche Drehzahl bei welcher Geschwindigkeit?



Klaus
28.03.2007, 07:47
Hallo,

nachdem meine Kuh neue Dichtungen an den Zylindern bekommen hat, hat mir der Schrauber gesagt, ich dürfte für die nächsten 1.000 km nicht über 4.500 U/min drehen.

Auch wenn`s schwer ist - ich will mich dran halten.

Jetzt gibt`s da nur 1 Problem, mein Drehzahlmesser ist im Eimer.

Gibt`s hier jemand, der eine 600er fährt und einen halbwegs funktionierenden DZM hat und mal auf gerader Strecke checken kann, bei welcher Geschwindigkeit welche Drehzahl anliegt?

Ich weiss, dass das nur hilfsweise geht, aber besser hilfsweise als garnix. Für eine DZM-Überholung oder einen neuen fehlen mir aktuell die Mittel.

Besten Dank schonmal für die Antwort,

Gruß aus dem Taunus

Klaus

P.S.: Bei Gelegenheit stelle ich mich auch noch vor...

Jack
28.03.2007, 15:42
Moin Klaus

Wir hatten uns ja gestern schon gesehen :]

Schau mal hier http://kleine-boxer.redeker.net/forums.html dort wird der kleine 2 Ventiler bewegt und ich denke dort wird Dir bestimmt geholfen 8)


Gruß Jack

Detlev
28.03.2007, 16:46
Ich denke, R45/R65 sind nicht unbedingt mit R60/6 vergleichbar.

Klaus, halte Dich beim Einfahren nicht an strenge Drehzahllimits, am besten bekommt dem Motor eine möglichst lastfreie Zeit, d.h. nicht niedertourig beschleunigen, viel schalten und natürlich kein Vollgas. Am besten markierst Du Dir Deinen Gasdfrehgriff, so dass Du nie mehr als ca 2/3 des Drehweges bemühst, das bekommt dem Motor am besten! Und natürlich langsam bis ca 1500km steigern...

MM
28.03.2007, 23:25
schau hier:

http://www.michaelmanzke.de/resources/75$2B60-6.jpg

Gruß
Michael

Klaus
29.03.2007, 11:12
Besten Dank an alle, werde mir den Tacho entsprechend markieren.

Gruß

Klaus

Jörg
29.03.2007, 16:06
Original von Klaus


nachdem meine Kuh neue Dichtungen an den Zylindern bekommen hat, hat mir der Schrauber gesagt, ich dürfte für die nächsten 1.000 km nicht über 4.500 U/min drehen.



Was für Dichtungen sind denn neu, Zylinderkopf- oder -fußdichtungen? Und wieso soll man bei neuen Dichtungen nicht hoch drehen? Sowas habe ich noch nie gehört. ?(

eruzo
29.03.2007, 17:51
Meine das gleiche. Wenn du nur Dichtungen bekommen hast, hat das überhaupt nichts mit den drehzahlen zu sehen. Nur wenn es was mit dem Kolben oder Zylinder oder etwas anderes "mechanisches". Aber nicht mit Dichtungen. Vieleicht nachziehen von dem Zylinderkopf, aber sonst nichts. Erkläre bitte genau was der Mechaniker dir gemacht hat.
Gruss, Emilio

Detlev
29.03.2007, 17:54
Wenn Du die Zylinder abgezogen hast, kommen die Kolbenringe nie wieder so zu liegen wie vor der Demontage, daher macht das Einfahren m.E. schon Sinn!

Jörg
30.03.2007, 20:14
Original von detlev
Wenn Du die Zylinder abgezogen hast, kommen die Kolbenringe nie wieder so zu liegen wie vor der Demontage, daher macht das Einfahren m.E. schon Sinn!

Die Kolbenringe können sich natürlich in den Kolbenringnuten drehen, aber das passiert auch beim Betrieb und ist kein Problem.

Eine andere Frage ist, ob die neuen Dichtungen vielleicht ein Winzigkeit dünner sind als die alten. Das sollte eigentlich nicht sein und sie werden durch das vorgeschriebene Anzugsmoment der Zylinderkopfmuttern ja auch um ein genau definiertes Maß gequetscht.

Wenn es trotzdem passieren würde, daß die neuen Dichtungen stärker gequetscht werden als die alten, gäbe es im OT ein Problem, weil sich die Kolbenringe immer nur bis genau dahin bewegen und dadurch mit zunehmender Laufleistung eine Kante entsteht. Dagegen würde vorsichtiges Einfahren allerdings auch nicht helfen. Entweder das würde sich mit der Zeit geben oder es würde früher oder später ein Kolben(-ring-)schaden auftreten. Dieses Phänomen würde man wahrscheinlich aber auch gut hören.

Klaus
02.04.2007, 10:21
So, dann werde ich die Sache mal versuchen zu erklären. Obwohl das fast einer Vorstellung gleichkommt. Denn dazu will ich ein bisschen ausholen.

Vorletztes Jahr habe ich meinen Motorradführerschein gemacht und wollte eigentlich eine Harley von einem Arbeitskollegen kaufen. Der hat dann aber einen Rückzieher gemacht, mir aber gleichzeitig von einem Bekannten erzählt, der "so `ne olle BMW in der Garage hätte, die aus privaten Gründen schnell weg muss".

Ich hab`gedacht, nee, ne Gummikuh muss es zum Anfang nun echt nicht sein, bin aber trotzdem hingefahren und habe sie mir angesehen.

Das Ding (R 60/6) ist Baujahr 7/75, wurde von einem namhaften Bad Homburger Sattel- und Sitzbankhersteller direkt bei BMW gekauft und dem Sohn des Fabrikanten überlassen.
Der Sohnemann hat sie ca. drei Jahre und 27.000 km gefahren, dann abgemeldet und in die Garage gestellt. Wo sie offenbar nur im Weg war und z.B. beim Streichen der Garagenwände nichtmal abgedeckt wurde.
Unter zentimeterdickem Staub und Farb- und Putzresten war jedoch ausser am Amilenker, den nachgerüsteten Doppelscheinwerfern und den Rädern kein Fitzelchen Rost zu sehen und der km-Stand war belegbar niedrig, sodass ich weich wurde. Als dann der Preis auch noch stimmte (die Summe wird hier nicht verraten), habe ich zugeschllagen.

Summa Summarum hat das Moped also 27 jahre nur gestanden und sillte vonn mir für die Saison 2006 wach geküsst werden. Im Winter 2005/2006 wurden deshalb zuerst mal die Vergaser komplett auseinander genommen, alle Dichtungen ersetzt, die Schwimmer getauscht, der festgegammelte Benzinschlamm rausgeholt (mit der Zahnbürste - Sauarbeit), neu justiert, Tank gesäubert, Schläuche ersetzt, Filter eingebaut und ersetzt, alle Öle ausgetauscht, gerissene Batterie und -Halter ersetzt, die Zylinder mit Rostlöser und Öl geflutet, Kerzen reingeschraubt und mit Spannung auf den Anlasser gedrückt.

Sie lief auf Anhieb. Erstmal alles auseinandernehmen und alles putzen, sah schonmal ganz gut aus.

Das das mit der Optik nicht so bleiben konnte war mir gleich klar.
Ich habe also die Zusatzscheinwerfer abgebaut, Magura-Stummel drangebaut, aus Edelstahl nen Lampenhalter gezimmert, kurze Alu-Schutzbleche angepasst, ein klitzekleines Rücklicht angeschraubt, die Blinker durch Minis ersetzt, einen Edelstahl Kennzeichenhalter gebaut, die Bremsen neu belegt und nach Recherche im Forum BT 45 draufgemacht. So gerüstet und mit frischer Vollabnahme in der Tasche gings dann in die 2006er Saison.

Aber nicht lange. Die Kuh tropfte aus allen erdenklichen Löchern. Ist ja auch kein Wunder, nach der langen Standzeit. Also zum renommierten Herrn M. nach Frankfurt. M. tauschte KuWe-Simmering vorne, hinten, Kupplung, Getriebe-Eingangswellen-Simmerung, und so weiter und so fort, ich habe ganz schön bluten müssen. Die Arbeit war sehr sehr gut und meiner Meinung nach nicht zu teuer. Hinterher lief die Kuh wie ausgewechselt. M. kündigte damals schon an, dass in 2007 die Zylinderfussdichtungen, die Stösselrohrdichtungen und die Zylinderkopfdichtungen neu kommen müssten. Dazu kam dann auch noch die Abdichtung und Neujustage des Endantriebs.

Und soweit bin ich jetzt. Vorletzte Woche habe ich sie abgeholt und von M. gesagt bekommen, dass ich die nächsten 1000 km nicht über 4500 U/min drehen dürfte. Wie oben schon geschrieben will ich mich dran halten, habe aber keinen funzenden DZM. Deswegen die Anfrage.

Ich habe jetzt den Tacho entsprechend abgeklebt und festgestellt, dass es auch mit max 4500 U/min ganz gut geht.

300 km habe ich dieses Wochenende schon so hinter mich gebracht und wenn ich viel schalte, entsteht auvch hinter mir kein Stau:-), außerdem werden auf diese Weise das Getriebe und mein linker Fuß so langsam immer bessere Freunde und es knarzt immer weniger :D.

Woran das jetzt genau liegt, dass ich nicht über 4500 drehen soll kann ich Euch auch nicht genau sagen. Nach 1000 km soll ich auf jeden Fall wieder in die Werkstatt zum Schrauben nachziehen.

Gruß

Klaus

Bei Gelegenheit stelle ich auch mal Bilder ein.

Karl
11.04.2007, 20:31
Hallo Klaus,
*Träum* sie war meine Erste* R 60/5 mit der war ich 75 in Marrokko und 76 am Nordkap..*träum* PLING!
Bei 4000U/Min sind 100km/h angesagt.
Der Werkstattmann ist gut!
Hat die schon Scheibenbremse im Vorderrad?
dann schau mal auf den kleinen gleben Ring, da steht Herstellungswoche und-Jahr drauf- von der Bremsleitung.....
Und immer ne trockene Strasse
Karl

rennQ
11.04.2007, 21:43
neeee karl,

...die strich 5 haben alle getrommelt gebremst, erst ab strich sechs gab es ein bis zwei bremsscheiben vorne....

ja, wenn man alles behalten hätte was man mal gefahren ist... :rolleyes: :rolleyes:

gruß aus schwalmtal
erich

Klaus
12.04.2007, 07:20
Moin,

Erich hat recht. In der Gabel steckt ne Trommel. EZ ist 7/75. Auf den meisten Teilen ist 3/75 als Herstellungsjahr angegeben.

Ich geb`sie bestimmt nie mehr her. Vielleicht (sogar ganz bestimmt) mach`ich sie in Zukunft noch ein bisschen schneller und durchzugskräftiger.

Gruß

Klaus

Detlev
12.04.2007, 21:47
Hallo Michael (Manzkem),
hast Du zufällig auch so ein Gangdiagramm für 34:11 und 32:11 er Endantriebe?

Nichtraucher
12.04.2007, 21:56
Original von Klaus
....(sogar ganz bestimmt) mach`ich sie in Zukunft noch ein bisschen schneller und durchzugskräftiger.

Gruß

Klaus

Hi Klaus,

damit verfäscht du die 600er. Ich habe lange eine 1000er gefahren und aktuell eine R100PD. Die 60/6, die ich auch noch hier stehen habe, schlägt die 100er im Motorlauf um Längen! Durchzug und Leistung sind nicht alles....kauf dir lieber eine billige 2. 100er dazu.
Die 10/34 passt hervorragend zur 600er, die fahre ich und bin hoch zufrieden damit.....und nein, 160 km/h läuft sie mit meiner Masse darauf nicht.

Gruß
Willy

MM
13.04.2007, 09:04
Hallo Detlev,

die gesuchten Gangdiagramme habe ich auch. Wegen Urheberrechten stelle
ich aber die Quelle zur Verfügung:
http://www.boxerschmiede.de/ --> Seite "Getriebebau" --> "Gangdiagramme"

Gruß
Michael

Detlev
13.04.2007, 11:03
Danke, Michael, "hier werden Sie geholfen"...