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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ölaustritt am Stehbolzen



Detlev
30.03.2007, 17:23
Hallöle,
da bewege ich doch vorgestern abend das erste mal mein Moped im Schutze der Dunkelheit ein paar Kilometer, und sehe heute, dass am rechten Zylinderfuß am unteren, vorderen Stehbolzen Öl austritt.
Nicht etwa, dass das neu wäre, nein, vor der Zerlegung des Motors trat an der selben Stelle auch Öl aus.
Nur waren damals keine O-Ringe eingesetzt worden und ich war davon ausgegangen, dass nach erfolgter Montage derselbigen die Sache nun dicht ist.
Pustekuchen.
Nun muss ich mir was neues einfallen lassen.
Ich habe natürlich nach der Demontage nicht die Einstichtiefe der O-Ring-Nut gemessen, vielleicht sollte ich einfach einen dickeren O-Ring nehmen??!!??

http://www.gerrets.de/bb/bboel.jpg

An der Stößeldichtung liegt es nicht, das Öl kommt von oben....

Meine Frage: Hat schon mal jemand das gleiche Problem gehabt und wie hat er das in den Griff bekommen?

Detlev
30.03.2007, 17:24
P.S.
Der Motor ist ein 1978er R100RT mit Nikasilzylindern und 9,5er Kolben

BMW-Max
31.03.2007, 05:36
Hallo Detlev!

Die Sache ist ganz einfach. Die Stößelrohre deiner BMW kannst du nachsetzen.

Das heißt, du brauchst einen Dorn ( Spezialwerkzeug von BMW ), um diese Arbeit ausführen zu können.

Wenn du keinen kennst, der solch ein Werkzeug hat, fahre doch einfach zum BMW - Händler und laß dir dort die Stößelrohre nachsetzen.

Kostet normalerweise Trinkgeld in die Kaffeekasse.

Ich kann dir auch heute Abend ein Foto von diesem Werkzeug einstellen, wenn du willst.

Die Stößelrohre werden an dem Metallring vor dem Dichtgummi ( auf dem Foto sehr schön sichtbar ) nachgesetzt.

Guß aus Bayern

MAX

P.S.: Habe jetzt erst gelesen, daß es deiner Meinung nach nicht von den Stößelgummis kommt.

Bist du dir da sicher?

Meiner Meinung nach kommt das Öl aus den Stößelgummis.

Detlev
31.03.2007, 07:12
Hallo Max,
danke für den Tipp, ich werde auf jeden Fall die Region nochmal mit Bremsenreiniger entfetten und ein ganz kleines Stück fahren. Mal schauen wo es herauskommt...

Detlev
31.03.2007, 10:16
So, gereinigt, Stückchen gefahren, es kommt definitiv vom vorderen unteren Stehbolzen!

Detlev
31.03.2007, 11:50
Zylinder ist runter, alles wieder gereinigt und zur Montage fertig.
Die Einstichtiefe der O-Ringnut im Zylinderfuß ist knapp 2mm genauso wieder O-Ring dick ist. Wenn überhaupt, ist der O-Ring 1/10mm dicker als die Nuttiefe!!!
Mal sehen, was ich als Alternativringe so finde...

rennQ
31.03.2007, 12:22
malzeit detlev

...was spricht dagegen, den zylinder trotzdem mit dichtungsmittel zu montieren?

gibt ein beruhigendes gefühl und ist (bei meiner Q) auf jedenfall dicht!

gruß aus schwalmtal
erich

Bobath
31.03.2007, 12:40
Original von detlev
dass am rechten Zylinderfuß am unteren, vorderen Stehbolzen Öl austritt.
Nicht etwa, dass das neu wäre, nein, vor der Zerlegung des Motors trat an der selben Stelle auch Öl aus.
Nur waren damals keine O-Ringe eingesetzt worden und ich war davon ausgegangen, dass nach erfolgter Montage derselbigen die Sache nun dicht ist.
Pustekuchen.
N

Hallo Detlev,

ich kenne mich mit der R90 zwar überhaupt nicht aus, gebe aber trotzdem mal meinen Senf dazu.
Bei meiner R100GS werden nur an den oberen Stehbolzen O-Ringe verbaut. Dort kommt das Öl rein und läuft über die Stößelrohre wieder ab. Die unteren Stehbolzen brauchen also auch keine Dichtung. Ich denke aber, daß das bei deiner Q nicht wirklich anders ist. Entweder ist also das Stößelrohrgummi hin oder du solltest den Zylinderfuß zusätzlich mit etwas Dichtmasse abdichten. Hab ich auch so gemacht, da es in der Reparaturanleitung auch so für Problemfälle angegeben war. Bei mir war zuvor zwar alles dicht, bevor ich aber wieder alles abnehme und nachträglich abdichten muß, gleich Dichtmasse dran.

Gruß
Ingmar

Detlev
31.03.2007, 12:54
Hallo Erich und Ingmar,
ich hatte die Zylinderfüße ja auch mit einer Dichtmasse abgedichtet, irgendein NoName-Produkt welches bis 250 Grad stabil sein soll, aber es war halt gleich undicht!
Meine Vermutung ist, dass es unter dem O-Ring, der kaum vorgespannt ist, durchdrückt und dann entlang der Dichtkante längsläuft um dann unten am Stehbolzen heraustritt!

MM
01.04.2007, 22:26
Hallo Detlev,

ich verstehe das wie meine beiden Vorredner momentan auch nicht so ganz.
O-Ringe gibts nur an den beiden oberen Stehbolzen wegen des Ölzulaufs.
An den unteren habe ich noch nie O-Ringe oder Nuten im Zylinder gesehen
und ich habe wohl schon 40 verschiedene Motoren auf gehabt.

Gruß
Michael

en tigerente
02.04.2007, 13:23
Moin!

Ich denke Du meinst den großen O-Ring am Zylinderfuß...

Den gibt es in zwei Stärken, 2- und 2,2mm.
Sollte aber im Normteilezubehör auch in 2,5 etc. lieferbar sein.
Drybond(keine Ahnung ob man das so schreibt) vom Freundlichen sollte aber auch gehen.

Gruß, André

rhr1882
02.04.2007, 16:36
Hallo Detlev
Es liegt nicht an irgendeinem O Ring,wenn das Oel vom Stehbolzen kommt sind die Zyköpfe nicht mehr Plan du hast schon mal alles auseinander überschleifen lassen kostet nicht die Welt
Gruß Ralf

Detlev
02.04.2007, 16:45
Hallo Ralf,
das werde ich mir mal genau ansehen. Danke für den Hinweis! Wobei da ja eigentlich die Dichtung zwischen Kopf und Zylinder für Dichtigkeit sorgen sollte!

Detlev
07.04.2007, 21:50
Sodele, habe mit etwas dickeren O-Ringen 11x2,3 und Atmosit N neu abgedichtet, nun ists dicht! Ha! :]

Dao
08.04.2007, 09:23
Hi detlef,
das Gefühl wieder einen dichten Motor zu haben kenne ich auch gut. Bei mir hat der Öldruckschalter vor kurzem gesaut. Kostet 8,- und einen 24 Schlüssel zu hause und das Problem ist gelöst. War sehr befriedigend.

Aristocat
08.04.2007, 20:58
Hallo Jungs,

meine R100GS ist auch auf der rechten Seite an den Stösselstangen undicht. :evil: Das muss wohl schon eine Weile so sein, soviel Öl wie da überall hing.
Ich glaube, dass da Cheffe morgen ganz schön was zu Schrauben hat. :schock:

Grummelige Grüsse
Ute

bernius
15.05.2007, 16:08
Lieber R80R-Spezialist,

da bei meiner 80 GS die Stösselrohre angefangen haben, Öl zu schwitzen, will ich doch noch mal nachfragen, wie das mit dem Dorn (ohne Ausbau der Rohre also ?) funktioniert ... Oder hilft das nur, wenn ein neuer O-Ring nicht richtig sitzt?
Vielen Dank von einem 2-Ventiler-Neuling,

Jens aus Bern

Detlev
15.05.2007, 16:29
Hallo Jens,
zunächst mal: Willkommen im Forum!
Für die Stößelhüllrohre gibt es ein spezielles "Nachsetzwerkzeug" von BMW. Im Prinzip ein schräg aufgeschnittenes Rohr, welches auf den Rezeß vor den Gummies aufgesetzt wird und dann diesen mit Hammerschlägen in Richtung Motorgehäuse treibt!
Damit sollte es klappen.
Vielleicht hat ja jemand ne Zeichnung oder ein Foto von dem Teil und kann es hier mal einstellen...

Bobath
15.05.2007, 17:57
Hallo Jens,


erstmal willkommen hier im Forum. Mit dem Dorn soll das Stößelrohr samt FGummi ein Stück weiter in den Motorblock getrieben werden. Damit ist es dann wieder dicht. Ich denke aber nicht für lange. Problem bei den Stößelrohrgummis ist meist, dass sie porös werden und dann undicht. Am besten alle vier Dichtgummis und auch Zylinderfußdichtungen und Kopfdichtungen neu machen und Ruhe ist für ein paar Jahre.

Gruß
Ingmar

MM
15.05.2007, 18:40
Hallo Detlev,

mein Eigenbau sieht so aus:

http://www.2-ventiler.de/board//galerie/bilder/bild-203.jpg

Wie man sehen kann, ist das ein Bein von einem Stuhl oder ähnlichem gewesen. Das Rohr sollte vom Innendurchmesser etwas größer als der äußere Durchmesser der Schutzrohre und nicht zu dünnwandig sein, damit man eine ordentliche Auflagefläche hat. Das Ende wird schräg geschnitten und der vordere Bereich ausgeklinkt, damit man um das Rohr kommt.
Ab dem Bauj. 81 sind die Stützringe auf den Rohren verlötet. Hier kann man beim Nachsetzen bestenfalls das ganze Schutzrohr verschieben.

Detlev
03.08.2008, 10:33
Ich krame diesen alten Thread mal wieder hervor, weil.....


....es eben doch nicht dicht war.
Versuche mit diversen Dichtmitteln, 0,2mm stärkeren O-Ringen usw haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Nach der langen Tour zum Boxerkusttreffen war die rechte Motorseite nett mit Öl besudelt, schön ist anders.
Also noch ein Versuch, diesmal wieder mit Dirko HT, und schon beim Probelauf auf der Bühne konnte ich mit lupenbewehrtem Auge ein "schwitzen" am vorderen oberen Stehbolzen erkennen. Wie aus einem etwa 2mm langen Riss, so schien es, trat gaaaanz langsam etwas Öl aus.
Fotografisch ließ sich dieses nicht festhalten, verschiedene Makrofotos aus unterschiedlichen Blickwinkeln in unterschiedlichen Lichtverhältnissen zeigten nicht das, was as Auge mit Stereolupenbrille gesehen hat.
Sauber gewischt konnte kein Fehler im Motorgehäuse entdeckt werden, aber irgendwas ist da im Argen.
Was nun?
Neues Motorgehäuse? Von Ebay mit zweifelhafter Herkunft??
Auffräßen und schweißen?
Auffräsen und mit Kaltmetall verkleben?

An meiner Neuerwerbung R100/7T hatte ich gleich zu Anfang einen starken Ölaustritt an den Stößelrohrgummis festgestellt und diesen äußerlich mit DirkoHT provisorisch abgedichtet. Das hielt auch problemlos über 2000km dicht, bis ich die Köpfe zwecks Gewinderevision runter hatte und sowieso neu abdichten musste.
Diese gute Erfahrung habe ich mir zu nutze gemacht und die betreffende Stelle am Stehbolzen dünn mit DirkoHT eingeschmiert und 2 Tage lang abtrocknen lassen.
Boah, sieht das orange Zeugs auf dem Motor an so präsenter Stelle doof aus!
Und dann fiel mir ein, dass ich mal per Zufall Silikon mit Hammerite glänzend silber angepönt hatte und, was eigentlich nicht sein sollte, es deckt und hält. Andere Lacke perlen auf Silikon einfach ab!

Also habe ich mir einen kleinen Pinsel genommen, in der Hoffnung, dass Hammerite auch auf DirkoHT hält.
Es hält, zumindest nach 400km ist noch alles dicht und es fällt kaum auf!

MM
03.08.2008, 10:37
Detlev,

das hört sich ja an, als hättest du einen Lunker oder Haarriß im Gehäuse.
Das könnte man auch verstemmen bei Alu.

Detlev
03.08.2008, 10:40
Es scheint ein Haarriss zu sein, der leider bis in die Dichtfläche am Zylinderfuß geht. Also dürfte verstemmen ausfallen, ich lasse es erstmal so, wenn das auf Dauer nix ist, werde ich zum Winter mal mit Kaltmetall aktiv.

Hofe
03.08.2008, 10:44
Frage eines Schulterzuckenden:
Was versteht Ihr unter "verstemmen"?
Ich kenne den Begriff eher von den Zimmermännern und Schreinern...

Nachtrag: Habs bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Verstemmen_(Materialverbindung)) gefunden.
Clinchen (http://de.wikipedia.org/wiki/Durchsetzf%C3%BCgen) ist etwas ähnliches, aber für andere Anwendungszwecke.
Wie wird das Verstemmen im Beispiel des Motorgehäuses (womöglich nicht demontiert) angewendet?

Detlev
03.08.2008, 10:58
Kaltverschweißen, verdichten der Oberfläche durch brutale Krafteinleitung!

hubi
03.08.2008, 11:19
Alter Heizungsbauertrick: Pore in der Schweissnaht mit dem Körner zuklopfen, gut is. Natürlich nur aufputz!
Wie man einen Haarriss sichtbar macht? Verdächtige Stelle mit Kriechöl einsprühen, etwas warten, dann sauberwischen. Dann die Stelle mit Zahnpasta einreiben und trocknen lassen, Nach dem Trocknen zeichnet sich der Haarrissdeutlich in der Zahnpasta ab.

Hobbel
03.08.2008, 11:24
Moin Detlev,

wat fürn Schiet :evil:

Auf dem Foto sieht man einen Riss, der mit Dichtmasse überzogen ist und sich in der Oberfläche abzeichnet. Meinst du den?

Hofe
03.08.2008, 11:29
Original von hubi
...mit Kriechöl einsprühen, etwas warten, dann sauberwischen. Dann die Stelle mit Zahnpasta einreiben...
Jemand, der sein Mopped zur Morgentoilette ins Bad mitnimmt muss es aber sehr liebhaben ))):
Im Ernst: Der Tip ist nicht schlecht, andere kaufen dafür sündhaft teure Spraydosen.
Andererseits würde es in der Werkstatt schon komisch aussehen, wenn da zwischen all den üblichen Behälterchen ne Zahnpastatube rumliegt ;)

Detlev
03.08.2008, 11:35
Original von Hobbel
Moin Detlev,

wat fürn Schiet :evil:

Auf dem Foto sieht man einen Riss, der mit Dichtmasse überzogen ist und sich in der Oberfläche abzeichnet. Meinst du den?
Nein, das Foto zeigt die mit DirkoHT und Hammerite abgedichtete Stelle. Ungefähr an der Stelle, etwas weiter rechts auf dem Foto, befindet sich der Riss und geht fast im rechten Winkel von der Dichtfläche weg nach oben. Sind aber eben nur etwa 2-3mm.

hubi
03.08.2008, 16:32
Original von Hofe

Andererseits würde es in der Werkstatt schon komisch aussehen, wenn da zwischen all den üblichen Behälterchen ne Zahnpastatube rumliegt ;)
Meine Werkstatt sieht komisch aus, das weisst Du ja....ich hab auch Olivenöl zum Hewindeschneiden rumstehen, gibt bei Stahl eine erstklassige Oberfläche.

Euklid55
03.08.2008, 16:47
Hallo Detlev,

es gibt an der Stelle neue Dichtringe mit 2,2mm Stärke. Die sollen dicht sein. Ich selbst dichte immer mit Siliconpaste zusätzlich die Stelle.

Gruß
Walter

Detlev
03.08.2008, 20:30
Walter, ich habe sogar 2,3mm Dichtringe probiert, es liegt eindeutig am Gehäuse!

hubi
03.08.2008, 20:36
Die Dichtmasse könnte auf Dauer Abhilfe schaffen, cih hatte an meiner Guzzi im Ventildeckel eine winzige Gusspore, da hing immer ein Tropfen Öl dran. Die hab ich dann innen und aussen gut mit Bremsreiniger entfettet und mit Pressluft satt ausgepustet und dann hab ich hitzefestes Silikon reinmassiert, von innen und von aussen. Innen hab ichs hauchdünn glatt gestrichen und aussen in nassen Zustand runtergeputzt. Hielt ewig. Hab das jetzt erst bei einem Ventildeckel meiner Q gemacht, der ist sturzbedingt materialgeschwächt und an eienr Stelle leicht angebrochen. Bis es neue gibt hält das auf jeden Fall.

Detlev
03.08.2008, 20:51
Hat heute weitere 250 flott gefahrene Kilometer ohne Veränderung dicht gehalten.
So kann ich damit leben, selbst wenn ich das hin und wieder mal erneuern müsste.