PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Keine Komression am linken Zylinder



Caferacer
10.01.2008, 19:45
Servus,

wollte diesen Winter meinen Motor überholen (R100GS ca.100'km). Hab dann gestern mit einer Kompressionsmessung angefangen. Rechts hatte ich 8,5 bar links absolut nichts, nada, rien. Da war ich doch etwas verwundert, denn bei der letzten Tour war eigentlich noch alles ok. Und ein Standschaden wird's wohl kaum sein. ;(
An der Kopfdichtung klebt ein bischen Öl tropft aber nicht. Vom Geräusch her ist auch nichts festzustellen. Jetzt vermute ich mal, dass es an den Ventilen durchbläst, da ich nicht glaube, dass die Kolbenringe soviel durchlassen, dass überhaupt nichts zu messen ist.
Habt ihr noch Vorschläge oder ähnliche Erfahrungsberichte, bevor ich mit dem Zerlegen anfange? :nixw:

Klaus

Detlev
10.01.2008, 20:02
Wenn da mit einem mal nix mehr ist, würde ich die Kerzen nochmal reindrehen und schauen, ob er überhaupt noch auf 2 Zylindern läuft.
Wie heißt es so schön: Wer misst, misst Mist!

Hobbel
10.01.2008, 20:45
Hi Klaus,

Ich hatte das mal nach einer längeren Ausfahrt bzw. nach der Rücktour von Assen. Wunderschön bis nach Hause geheizt und nix gemerkt. Am nächsten Tag hatte ich auf beiden Zylindern keine Kompression mehr. Das hab ich sofort bein anlassen gemerkt, weil erstens der Motor nicht angesprungen ist und zweitens der Anlasser den Motor ohne Widerstand durchgedreht hat.
Nach dem Abschrauben der Ventildeckel war die Ursache klar:
Beide Auslassventile waren dermaßen stramm verstellt, dass sie nicht mehr schlossen.
Deine Vermutung, dass es an den Ventilen durchbläst, scheint die richtige Diagnose zu sein.

Also Ventile neu einstellen und das war´s ;)

By the way: Kompression unbedingt im betriebswarmen Zustand messen, die Werte im kalten Zustand kannst du vergessen.

dan-bike
10.01.2008, 21:25
... und anschließend nach kurzer Zeit nochmals die Einstellung überprüfen und dann überlegen, woher nach der kurzen Zeit wieder die Differenz entsteht...

willi
10.01.2008, 23:11
Liebe Kompressoren,
vornehmlich bei Autobahnbolzerei hämmern sich die Ventile in die Führungen.
Ventilspielkorrektur bringt nur kurze Abhilfe.
Bei alten Köpfen, die noch kein Bleifrei vertrugen war das extrem.
Die Köpfe müssen überholt werden.
Meist neue Ventilsitze,
neue Ventile
neue Ventilführungen

Achtung: wenn der Motorenbauer nicht sorgfältig arbeitet, kann sich der Ventilsitzring lösen und üblen Schaden anrichten.
Das ist meiner Frau vor 2 Jahren mit Ihrer G/S im Londoner Stadtverkehr passiert. Aber das ist eine andere Geschichte...
willi

udo
10.01.2008, 23:13
Original von willi

Achtung: wenn der Motorenbauer nicht sorgfältig arbeitet, kann sich der Ventilsitzring lösen und üblen Schaden anrichten.
Das ist meiner Frau vor 2 Jahren mit Ihrer G/S im Londoner Stadtverkehr passiert. Aber das ist eine andere Geschichte...
willi

Willi, erzähl doch mal die Geschichte, sowas kommt bestimmt gut in der "motorradfreien" Zeit.

Ich würde mich freuen ... :applaus:

Caferacer
23.01.2008, 22:28
zur Info:

Problem ist behoben, waren Ölkohleablagerungen am Ventil und zu geringes Ventilspiel nach 3000 km Urlaubsfahrt. Sonst alles top nach knapp 100' km.

Klaus

Q-treiber
24.01.2008, 08:50
Original von Caferacer
... Sonst alles top nach knapp 100' km.
Hallo Klaus,

DAS halte ich für eine interessante Aussage.

Sind die Köpfe schon mal überholt worden in den 100 tkm ?
Woher kam das Öl für die Ablagerungen ?
Wieso setzt sich das Ventil so stark nach nur 3 tkm ?

Ohne Dir da reinreden zu wollen - Du kannst Deine Q fahren wie Du willst - würde ich mir diese Fragen aber stellen.
Und mich bemühen, sie zu beantworten. ;;-)

Flensburger
24.01.2008, 11:49
...und auf einem Zylinder nur 8,6 als Messwert?
Das erscheint mir auch viel zu wenig.
Meine R 80 G/S mit ungeöffnetem Motor und irgendwas bei 80.000 km hat 11,7 und 11,6
Was war das für ein Messgerät?

Gruß
Lars

Caferacer
24.01.2008, 18:25
Also zum Hergang: bin von meinem letzten Urlaubstrip die letzten 200 km auf der Autobahn heimgeschürt und habe schon gemerkt, daß die Leistung deutlich nachgelassen hat. (bei 150 war Schluss 8o ) Da der Ölverbrauch auch etwas in die Höhe gegangen ist (ca. 0,5l/1000km) und die 100'km fast voll sind, dachte ich machste Nägel mit Köpfen und lässt den Motor mal überholen. ( hab da 'nen guten Hausmechaniker, der auch leben soll, ausserdem macht der sowas öfter als ich und bisher immer zufriedenstellend).
Dann hab ich auf die schnelle (ohne die Vergaser abzuschrauben- ich weiss ich das macht man nicht so :oberl: ) aber mir gings nicht darum wie hoch die Kompression ist sondern wie groß der Unterschied zwischen links und rechts ist. Und der war eben beträchtlich. (gemessen mit einem Motometer Kompressionprüfer). Dann hab ich den Motor zum Überholen gebracht wo man festgestellt hat, dass die Führungen sowie die Ventile alle in der Toleranz lagen (wurden deshalb nicht ausgetauscht, obwohl ich eigentlich eine komplette Überholung wollte :nixw: ). Lediglich die Tassenstössel waren leicht angegriffen und wurden ausgetauscht, sowie die Pleuelager.
Die Gedanken, die sich Stephan gemacht hat, habe ich mir auch schon gestellt, denn wo kommt der Ölverbrauch und die Ablagerungen her, wenn sowohl Ventilführungen als auch Kolbenringmaße in der Toleranz sind. ?(
Also bin jetzt 100 km gefahren und sie rennt wieder wie früher. Muss jetzt halt den Ölverbrauch und das Ventilspiel beobachten und mal die Kompression richtig messen. :pfeif:
Befürchte aber, daß der Kopf nochmal runter muss.

Klaus