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moritz
30.10.2011, 17:52
Hallo, Gespannfahrer

Ich suche Anregungen und Meinungen für einen Gespannmotor.:oberl:

Fahre ein 1982-R100RT/Jewell-2sitzer Walter-Gespann. Dieser Motor hatte vorca. 115.000Km angeblich mal 70PS und ist jetzt etwas müde geworden.;(

Der Ölverbrauch ist mit 0,1l/1000Km noch normal und klappern tut er auch nicht. Eine Sachse Doppelzündung mit Zündspulen der 4-Ventiler ist die einzige bisherige Änderung am Motor.

Nun bin ich am überlegen einen BBK einzubauen.
Auch einen 1000ccm Zylindersatz mit leichteren Kolben und auch eine Verdichtungserhöhung wäre eine Alternative.
Außerdem muss man die anfallenden Kosten betrachten.

Welche Nockenwelle wäre für einen Gespanneinsatz die optimale?
Im Gespannbetrieb fahre ich hauptsächlich im niedrigen bis mittleren Drehzahlbereich und sehr oft zu dritt.

Gruß moritz

Herr F.
31.10.2011, 07:25
Im Gespannbetrieb fahre ich hauptsächlich im niedrigen bis mittleren Drehzahlbereich und sehr oft zu dritt.


Dann lass es, wie es ist......;)

Euklid55
31.10.2011, 07:31
Fahre ein 1982-R100RT/Jewell-2sitzer Walter-Gespann. Dieser Motor hatte vorca. 115.000Km angeblich mal 70PS und ist jetzt etwas müde geworden.;(

Der Ölverbrauch ist mit 0,1l/1000Km noch normal und klappern tut er auch nicht. Eine Sachse Doppelzündung mit Zündspulen der 4-Ventiler ist die einzige bisherige Änderung am Motor.

Nun bin ich am überlegen einen BBK einzubauen.
Auch einen 1000ccm Zylindersatz mit leichteren Kolben und auch eine Verdichtungserhöhung wäre eine Alternative.


Hallo,

leichtere Kolben bringen keine zusätzlichen PS. Die Verdichtung ist schon 9,5:1. immer ausreichend. Ich würde die Vergaser einmal überholen.

Gruß
Walter

dabbelju
31.10.2011, 14:10
Hallo Moritz,

1. Verbaue verdichtungserhöhende Kolben - so bis eta=10,5. Da du schon 'ne Doppelzündung drin hast gibt's trotz der hohen Verdichtung keine Klingelprobleme.

2. Verbaue eine sg. Berg/Enduronockenwelle oder lass deine Nockenwelle auf deren Werte bzgl. Steuerzeiten/Ventilhub umarbeiten.

Beides kostet nicht die Welt (weniger als BBK) und bringt genau in den von dir favorisierten Drehzahlbereichen das für genussvollen Gespannbetrieb nötige Mehr an Drehmoment. So ganz nebenbei sinkt dadurch bei den meisten der Verbrauch.

Bei Interesse an einer wirklich guten und preiswerten Bezugsquelle für obige Massnahmen: Schick mir 'ne PN!

Gruß dabbelju

dreiradbertl
31.10.2011, 18:52
Servus,

noch ein paar Tips aus eigener Erfahrung:

Ab und an den Beiwagen ausräumen - was sich in so ner Gondel so alles ansammelt, da kann der Motor schon mal müde wirken :D
leichte Kolben bringen 'nur' Laufruhe
höhere Verdichtung bringt Probleme mit den Rotoren (sagt mein Motorenmann...), und mich hat die Performance im Gespann nicht überzeugt. So'n Gespann braucht souveräne Kraft, keinen Reisser
Vergaser überholen, Köpfe prüfen
Und ganz im ernst: wann hast du das letzte Mal die Bremsen überholt? (frag nicht...)
Mein persönliches Ideal: 800er mit 32er Versagern als Basis, Köpfe auf den größeren Brennraum angepasst, 1000er Zylinder und Schmiedekolben, mit 37/11 und langem 5., oder 32/10 HAG. Geschmeidig wie ein Hirschlederhandschuh. Hab aber auch keinen Omnibus an der Seite dran...

Ansonsten: auf K 100 als Zugmaschine umrüsten ;;-), bekommst du für den Preis einer Motorüberholung


Grüße

Herbert

Ralfichek
31.10.2011, 19:48
Hallo,

jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu!

Leichte Kolben sind gut, Siebenrock Replacment-Satz, mehr Laufruhe vor allem im unteren Drehzahlbereich, keine Mehrleistung.
Wenn der Motor schon offen ist würde ich die Pleuel noch auswiegen und die Brennräume auslitern.

Um weniger schalten zu müssen würde ich eine Schwungmassenerhöhung vorschlagen, dort gibt es sowas: www.himmelheber-fruhner.de

Mein dritter Vorschlag wären 32er Bings, die födern zwar nicht gerade die Spitzenleistung, ergeben aber einen guten Durchzug in tiefen und mittleren Drehzahlen.

Bei einer Nockenwelle würde ich auch zu einer Endurowelle neigen.


Gruß
Ralf

Euklid55
01.11.2011, 18:11
Hallo,

wenn der Motor von unten heraus ziehen solle und dazu noch eine Laufruhe haben sollte kann ich Dir nur eine Einspritzung empfehlen. Laufruhe wie ein E-Motor und elastisch von unten heraus. Dazu noch 25% weniger Benzinverbrauch. Kolben und NW einfach Serie.

http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?15716-Ohne-Vergaser&highlight=Ignitech

Gruß
Walter

dabbelju
01.11.2011, 23:00
Servus,

noch ein paar Tips aus eigener Erfahrung:

Ab und an den Beiwagen ausräumen - was sich in so ner Gondel so alles ansammelt, da kann der Motor schon mal müde wirken :D
leichte Kolben bringen 'nur' Laufruhe
höhere Verdichtung bringt Probleme mit den Rotoren (sagt mein Motorenmann...), und mich hat die Performance im Gespann nicht überzeugt. So'n Gespann braucht souveräne Kraft, keinen Reisser
Vergaser überholen, Köpfe prüfen
Und ganz im ernst: wann hast du das letzte Mal die Bremsen überholt? (frag nicht...)
800er mit 32er Versagern als Basis, Köpfe auf den größeren Brennraum angepasst, 1000er Zylinder und Schmiedekolben, mit 37/11 und langem 5., oder 32/10 HAG. Geschmeidig wie ein Hirschlederhandschuh. Hab aber auch keinen Omnibus an der Seite dran...

Ansonsten: auf K 100 als Zugmaschine umrüsten ;;-), bekommst du für den Preis einer Motorüberholung


Grüße

Herbert

Hallo Herbert,

1. das mit den Problemen mit den "Rotoren" bei höherer Verdichtung möcht ich mal erklärt haben. Wir reden hier doch von Motorrädern und nicht von Hubschraubern, oder ? ;)

2. Höhere Verdichtung sorgt für mehr Drehmoment und Leistung in allen Drehzahlbereichen, also auch souveräne Kraft untenrum und nicht nur Reisser obenrum.

3. Dein Favorit (fett) ist auch der meinige; allerdings nicht mit Serienzylindern und -kolben, sondern kurze Mahlezylinder und - sportkolben mit 10,5er Verdichtung. Und das seit fast 20 Jahren ohne Rotorprobleme!!!!

Gruß dabbelju

dreiradbertl
02.11.2011, 09:13
Servus Dabbelju,

das ist mehr so eine esoterische Sache, glaub ich, :&&&: aber wir haben das sehr oft erlebt, das ein Motor dessen elektrische Anlage nie Probleme gemacht hatte, nach derartigen Massnahmen zum schonungslosen Elektrikkiller mutiert ist. Der Motorenmann (der nie viel spricht) hat denn irgendwas von Winkeldrehmomentsbeschleunignungen oderso gebrabbelt (frag mich nicht, ich bin :coool: ). Und diese Motoren laufen super, kaum Vibrationen, lineare Kraftentfaltung, eigentlich richtig gut

Fakt ist, ich hatte so einen Motor im Gespann, und bin nie glücklich geworden; das mag aber auch daran liegen das meine Gespanne allesamt kurze Endantriebe haben. War zu rabiat, das Ding. Und damit unharmonisch. Aber das ist ja - gottseidank - alles Geschmackssache.

Der Motor ist seitdem in einem Straßenmoped (auch für die Enduro war er m.E. zu giftig) und hat auf 65tkm eben den zweiten Rotor gehimmelt ?(

Die kurzen Schmiederkolben hab ich auch drin, und würd ich auch wieder einbauen. Nur eben nicht so hoch verdichtet. Wie gesagt - Voodoo?

Grüße

Herbert

Kuhhirt
02.11.2011, 10:06
...
Mein persönliches Ideal: 800er mit 32er Versagern als Basis, Köpfe auf den größeren Brennraum angepasst, 1000er Zylinder und Schmiedekolben, mit 37/11 und langem 5., oder 32/10 HAG. Geschmeidig wie ein Hirschlederhandschuh. Hab aber auch keinen Omnibus an der Seite dran...
...


Mit eben dieser Zusammenstellung fahre ich begeistert durch die Gegend!

Genauer: Doppelzündung, 308-Nockenwelle, leichter Schwung, Fallert-Satz mit 980 cm³, 48 kW (Drehmomentkurve zw. 3000 und 6500 ungefähr waagerecht, deutlich über 70 Nm), 32er Vergaser, langer 5. Gang, 37/11, 135/15, kein kleiner Beiwagen. Zieht wie ein Ochse, aber schneller. Büffel? Stier? :nixw:

Ich bin noch nicht auf die Idee gekommen, die Schwungmasse zu erhöhen. Das läuft vermutlich schöner, die größere Drehmasse muss aber auch immer mit beschleunigt werden, also weniger lebendig. Und wenig schalten kann ich so auch.

Ralfichek
02.11.2011, 12:19
Hallo Günther,

das verlangsamte hochdrehen mit der erhöhten Schwungmasse soll nicht so störend sein.
Siehe Bericht von H.Heusler in der Ausgabe 4 des BMW-Sonderheftes.

Gruß
Ralf

jan der böse
02.11.2011, 12:58
)
Ansonsten: auf K 100 als Zugmaschine umrüsten ;;-), bekommst du für den Preis einer Motorüberholung


Grüße

Herbert

au backe
das moped ist wohl günstig zu kriegen, aber der umbau zur gespannmaschine ist mit verlaub erheblich aufwändiger als ein 2-ventiler boxer das kostet schnell mal 5-7 tausend steine nur für die teile, ohne arbeitskosten.

dabbelju
02.11.2011, 15:45
....das ist mehr so eine esoterische Sache, glaub ich.... Wie gesagt - Voodoo?

Hallo Herbert,

nix für ungut, aber Motoren- ist Maschinenbau und damit angewandte Physik; plus ein wenig Chemie - konkret: Stöchiometrie - wegen des Verbrennungsprozesses.
Mit Esoterik, Glauben oder gar Voodoo hat das alles nichts zu tun.
Der Universitätsbereich, die sich mit Verbrennungsmotorenkonstruktion auseinandersetzt, heißt nicht umsonst "Institut für angewandte Thermodynamik" wie z.B. an der RWTH Aachen.

Die positive Wirkung möglichst hoher Verdichtung auf Verbrauch, Schadstoffarmut, Leistung und Drehmoment lässt sich sich sowohl auf dem Prüfstand unter Laborbedingungen als auch im Alltagsbetrieb messtechnisch nachweisen.

Bei aktuellen Euro V oder VI - PKW-Ottomotoren verzichtet kein Konstrukteur darauf. Einige Exemplare liegen schon deutlich über 12; 600er-4-Zylinder (z.B. Honda CBR 600 u.ä.) besetzen im Motorradbereich mit Werten so um die 13!!! die Spitze

Bei unseren antiquierten 2V's ist - sinnvollerweise in Verbindung mit Doppelzündung - bei ca. 10,5 Schluss. Die instabilen thermischen Verhältnisse aufgrund der Fahrwindkühlung sowie Grösse und unzeitgemäße Form der Brennräume lassen mehr nicht zu.

Zum "Rotorensterben": Richtig ist, daß höhere Verdichtung wegen der dadurch höheren Verbrennungs- und Verdichtungsdrücke die Drehwinkelgeschwindigkeits- (laienhaft: Drehzahl-)schwankungen der Kurbelwelle verstärkt. Die KW der Boxer ab /5 ist steif genug konstruiert, um mit dem daraus resultierenden Mehr an Drehschwingungen fertig zuwerden. Man hatte ja auch Lehrgeld gezahlt: Zur Erinnerung: Der R 69 S wurde nach sich anfänglich häufenden Kurbelwellenbrüchen nachträglich ein Drehschwingungsdämpfer auf dem vorderen KW-Stumpf verpasst (erkennbar an der "Beule" auf'm LIMA-Deckel).

Meiner Erfahrung nach sterben die LIMA-Rotoren (wenn überhaupt) nicht durch die KW-Drehschwingungen, sondern durch immer wieder sehr hohes Drehzahlniveau und der damit verbundenen hohen Fliehkräfte, die den Drähten und Lötpunkten im Rotor zusetzen. Dafür spricht auch, daß viele von erstmals auftretenden LIMA-Problemen nach längeren Vollgas-Autobahnfahrten berichten.

Mein hochverdichteter (10,5) Gespannmotor läuft mit hoher Laufkultur (fast keine Vibrationen), Superdurchzug so ab 1800 U/min, breiter Drehmomentwelle im mittleren Bereich sowie niedrigem Verbrauch (unter 7L/100km); und das seit über 100000 km ohne mechanischen oder elektrischen Ausfall.

..... und ich habe keine "Püppchen" von moderneren Motorrädern, in die ich beim Licht schwarzer Kerzen und dem Duft von Räucherstäbchen Nadeln in die empfindlichen Stellen ramme .....;)

Gruß dabbelju

dreiradbertl
02.11.2011, 16:16
Servus Dabbelju,

die Smilies hast du aber schon gesehen, oder? Bei solchen Fragen kommen wir ja immer gern mal in den Bereich wo ein wechsel der Ölsorte 10 PS freisetzt :pfeif:.

Ansonsten sind wir ja einer Meinung, nur das du Drehzahl sagts und ich geschüttel, und ich es gern ruhiger hab. Scheint aber doch gewisse Evidenzien zu geben :D. Ob das nun an den Motoren, oder am unbeherschten, vollgassüchtigen Fahrer (wie wohl bei mir, das Ding geht aber auch wie Schmitz' Katze) liegt???

Hies ja oben auch Anregungen ;;-), und auch wenn ich es sonst nicht so mit dem alten Fritz hab: es möge ein jeder nach seiner Facon glücklich werden...

Grüße

Herbert