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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nach autobahnfahrt an Ampel hohe Leerlaufdrehzahl



monsterag
27.05.2008, 21:54
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe seit 1 Monat eine R75/6
Mir ist nach einer Autobahnfahrt von ca. 15min bei 100kmh aufgefallen, daß der Motor an der Ampel eine hohe Leerlaufdrehzahl hatte, die sich erst nach einigen weiteren Ampelstopps auf ein normales Maß wieder reduzierte.
Hat da jemand ev. eine Erklärung für?
Vielen Dank und noch einen schönen Abend!
Einar

Bobath
27.05.2008, 21:59
Hallo Einar,

erstmal willkommen hier im Forum.

Zu deinem Problem: Ich würde auf das Ventilspiel tippen.

Vielleicht werde ich aber auch gleich verbessert.


Gruss
Ingmar

Hobbel
27.05.2008, 22:00
Willkommen Einar,

überprüf mal deine Gas- und Chokebowdenzüge auf Leichtgängigkeit. Evtl. bleiben die nur auf dem letzten Stück etwas hängen.
Was hast du für Vergaser drauf?

MM
27.05.2008, 22:08
Willkommen bei uns Einar,

wenn du die genannten Möglichkeiten ausschließen kannst, fiele mir noch Falschluft ein.
Lass den Motor laufen und sprüh die Ansaugrohre vor und hinter den Vergasern mit Bremsenreiniger
an. Steigt dabei die Drehzahl, hast du dort eine undichte Stelle.

monsterag
27.05.2008, 22:12
Danke für eure schnellen Antworten.
Also ich habe zuletzt an einem NSU Prima Roller geschraubt vor 24 Jahren ;-)
Die BMW war damals mein Traum und nun wollte ich einen "Oldtimer" fahren, weil ich die einfach schöner finde als die neuen BMWs (ohne hier jemandem auf die Füße zu treten *g*)
Ich bin aber schon recht gespannt wann ich mal wieder schön schrauben kann. Obwohl ich eigentlich erstmal fahren wollte.
Also Ventilspiel habe ich noch nicht geprüft. Das Phänomen trat aber erst nach der Autobahnfahrt auf.
Ansonsten springt Sie aber auf Schlag an und tuckert so mit 900-1000 Umdrehungen im Leerlauf. In der Regel, manchmal will sie auch ausgehen, wenn ich auf die Ampel zurolle, was sich aber durch etwas Gasgeben vermeiden läßt.
Thema Vergaser: Bing.
Hilft das?
Achja und dann hat sie neulich in der Stadt im ersten kaum Beschleunigt und brauchte immer so 5-8 sekunden bevor sie so richtig das Gas annahm.
Die Maschiene ist in den letzten 17 Jahren nach einer Grundüberholung ca. 17km gefahren, also nicht wirklich viel.
Ich habe mal alle Sympome aufgeschrieben, die mir eingefallen sind.
Vielleicht hilft es euch ja weiter.
Gasbowdenzüge werde ich mal kontrollieren und ölen.

Bobath
27.05.2008, 22:16
Original von monsterag

Gasbowdenzüge werde ich mal kontrollieren und ölen.

Hallo,

ich weis zwar nicht wie das bei deinem Modell ausschaut, aber bei meiner 89er GS ist Ölen der Züge eine schlecht Idee. Die sind wohl Teflonbeschichtet und das leidet sonst.

Gruss
Ingmar

monsterag
27.05.2008, 22:19
danke bobath,
meine ist ja schon 32 Jahre alt. Da hatten wir zwar schon ne Teflonpfanne (?) aber ich weiß nicht, ob es das da schon in den Bowdenzügen gegeben hat.
Im Jetzt-Helf-Ich-Mir-Selbst ist noch ein nettes Bild zu sehen mit einem kleinen selbgebauten Trichter um einen abgenommenen Bowdenzug, in den man oben Öl reingekippt hat.
Überhaupt ne tolle Nachlektüre das Buch.
Tolles Forum hier!

Hobbel
27.05.2008, 22:29
Ach ja..... dann öffne noch mal die Schwimmerkammern (ist ja einfach) und schau mal hinein. Nach langen Standzeiten kann sich da schon mal einiges ansammeln, von Kondenswasser über Rostpartikel bis zum murrig gewordenem Benzin.

Q-treiber
27.05.2008, 22:59
N'Abend Einar,

das liegt am zu geringen Ventilspiel.
Bei der Autobahnfahrt hat´s das Speil verringert und jetzt schließen die halt nicht mehr richtig. War vorher dann auch schon grenzwertig.

Wenn Du das Ventilspiel direkt vorher schon kontrolliert haben solltest:
Deine Ventilsitze haben sich auf der AB gerade erheblich gesetzt. Dann ist Handlungsbedarf.

Ansonsten: Einstellen und gut iss, keine Panik !

DirkHusa
28.05.2008, 04:53
Original von Q-treiber

das liegt am zu geringen Ventilspiel.
Bei der Autobahnfahrt hat´s das Speil verringert und jetzt schließen die halt nicht mehr richtig. War vorher dann auch schon grenzwertig.
!


Wenn sich das mit dem Leerlauf nach ein paar Ampeln später wieder gibt kann es das mit dem Ventilsitz eigentlich nicht sein.

Nach der AB Fahrt ist die Motortemperatur höher, somit beim BMW Motor auch das Ventilspiel grösser.

Heißer Motor -> Ventilspiel grösser
Kalter Motor -> Ventilspiel kleiner (Hier Ventilspiel einstellen)

Ich hab das Problem auch ab und zu noch trotz ganz frisch gemachter Köpfe (2000km) und "fast" aller Vergaser Neuteile (O-Ringe, Gummis, Schwimmer,Nadeldüsen, Nadel...).
Züge neu, Gaszug-Verteiler gesäubert und frisch geschmiert.
Drosselklappen sind leichtgängig.
Auch bei der Zündung ist alles Paletti.

Das einzige was bei mir noch nicht gemacht wurde ist die Kontrolle der Drosselklappen inkl. O-Ring und das Kaltstartsysten.

Die Drehzahlerhöhung liegt ab und zu bei 400U/min.

Drück ich dann gegen die Klappenwelle geht die Drehzahl runter und bleibt niedrig auf der eingestellten Leerlaufdrehzahl.

Aber ich find den Sau-Fehler noch das schwör ich Euch. :schimpf:

Wenn nicht verkauf ich mein Werkzeug und werd Schrebergärtner.

Gruß
Dirk

Euklid55
28.05.2008, 06:47
Hallo,

nach schneller Fahrt dreht jede BMW mit einem mechanischen Fliehkraftregler höher in Leerlauf. Das Problem ist den Leerlauf so einzustellen, daß dieses nicht passiert. Bei kalten Motor muß der Leerlauf gerade so stabil sein. Bei heißem Motor muß der Leerlauf unter 1200 U/min. bleiben damit der Fliehkraftregler nicht auf geht. Sollte es trotzdem aufgehen, dann die Federn wechseln.

Gruß
Walter

ub.1
28.05.2008, 07:27
Ich kenne dieses Phänomen auch von meiner GS. Deshalb stelle ich auch den Leerlauf bei richtig heißem Motor auf 1100 U/min ein. Bei normaler Betriebstemperatur habe ich dann eine Leerlaufdrehzahl von knapp 1000 U/min. Nur bei kaltem Motor ist sie manchmal etwas zickig auf den ersten paar Metern, aber damit kann ich gut leben. ;)

DirkHusa
28.05.2008, 08:41
Ich habe aber eine Kennlinienzündung ohne Fliehkraftverstellung.
Also das kann es nicht "immer" sein.

Es muß noch einen Grund geben.
Nebenluft ist auch nicht. Schon alles abgesprüht wenn die Drehzahl hoch war.

Ich probiers jetzt mal mit anderen oder neuen Federn an der Drosselklappenwelle.

Mal gucken was dann passiert.

Die Dinger sind ja auch schon 26 Jahre alt.

Gruß
Dirk

Daniel
28.05.2008, 09:25
Tippe auch auf den Fliehkraftregler der wohl hängen bleibt - zu viel Frühzündung im Leerlauf, ergo zu hohe Drehzahl. Dafür spricht auch dass die Drehzahl dann nach einer Weile wieder auf normal zurückgeht. Limadeckel runter und den Regler ausbauen & fetten.

Aber Ventilspiel, Vergaser usw würde ich sowieso auch gleich mit machen..

Grüsse,

Daniel

monsterag
28.05.2008, 11:27
Danke für die vielen Tipps :)
@Daniel: würde für einen schwergängigen Fliehkraftregler auch sprechen, daß die Maschine manchmal nur schwerfällig im 1. Gang Gas annimmt?

Wenn ich die Tipps zusammenfasse:
- Fliehkraftregler prüfen, ev. fetten oder gar Federn tauschen
- Ventilspiel prüfen
- Schwimmerkammern kontrollieren, ob verunreinigt
- Nebenluft prüfen
- Gängigkeit des Gas- und Chokezuges prüfen

MM
28.05.2008, 11:49
Da kann es durchaus einen Zusammenhang geben.
Wenn der Fliehkraftversteller hängt, bedeutet das einerseits, dass er bei Drehzahlsenkung nicht
auf Nullposition geht; andererseits wird er diese bei Drehzahlerhöhung nicht spontan verlassen.
Das führt zu trägem Beschleunigen.

Desmo56
28.05.2008, 11:58
Hallo,

ich tippe da eher auf alte und zähe Membranen. Das Beschleuni-
gungsloch wäre auch damit erklärbar. Auch die Leichtgängigkeit von
Schieber/Membrane prüfen !

Viel Erfolg - Andreas

kurvenfieber
28.05.2008, 12:47
Original von redb@ron
Hallo,

ich tippe da eher auf alte und zähe Membranen. Das Beschleuni-
gungsloch wäre auch damit erklärbar. Auch die Leichtgängigkeit von
Schieber/Membrane prüfen !

Viel Erfolg - Andreas
Das war auch mein erster Gedanke, schau mal nach ob Du am Versagerdeckel Schmutzränder siehst, das deutet auf madige Membranen hin.
Die könnten aber auch defekt sein ohne dieses Symptom, einfach mal aufschrauben und reinschauen.
Eine etwas umfangreichere Wartung/Einstellung kostet nicht die Welt, selbst wenn man etwas ersetzen muß und schließt so manche Fehlerquelle aus.

...ich habe fast vier wochen nach einem Fehler gesucht und stellte dann vertauschte Choke Innereien fest (aber erst beim dritten mal aufschrauben :pfeif:)

viel Erfolg ersma

monsterag
28.05.2008, 12:50
Danke!
na dann werde ich die Membranen auch noch mal ansehen müssen...und das dann ja gleich zweimal...
Da habe ich ja dann am Wochenende was zu tun.

kurvenfieber
28.05.2008, 13:04
Original von monsterag
Danke!
na dann werde ich die Membranen auch noch mal ansehen müssen...und das dann ja gleich zweimal...
Da habe ich ja dann am Wochenende was zu tun.

Das ist kein Hexenwerk...pro Seite zwei Schrauben und nochmal vier Schrauben für die Membranen...dabei auf die Position der nut in der Membran / Gehäuse achten.
cu

Jogi
02.09.2008, 09:32
Moin,

und, Fehler gefunden? Woran lags?

Gruß

Jogi

kurvenfieber
02.09.2008, 10:10
edit wg. doppelposting :(

Euklid55
02.09.2008, 10:41
Hallo,

wahrscheinlich ist das Standgas schon zu hoch bei kaltem Motor. Dadurch bleibt der Fliehkraftregler geöffnet. Diese kann eine Ursache für die hohe Leerlaufdrehzahl sein.

Gruß
Walter

Hank
02.09.2008, 21:36
Hallo,:kue:

möchte zu diesem Thema etwas dazu sagen.

bei meinem letzten Beitrag Vergaser-Membranen bin ich mit diesem Thema bestens vertraut.

Dan ich beide Modelle R 75/6 und R90/6 in meinem Besitz sind, und beide Probleme mit dem Standgas so ziemlich gleich sind, dazu kann ich beitragen, daß dieses Phänomän rein bauart bedingt ist.
Meine beiden Kühe sind im kalten Zustand beinahe am Absterben und bei höherer Temperatur erreichen sie ein Standgas von etwa 500- 800 Umin. und das ist ein akzeptabler Wert.Stellt man das Standgas im kalten Motor höher,so erreicht man keine Motorbremse mehr (so gut wie keine) Ermessenssache,deshalb stelle ich die beiden im kalten Zustand so ein das sie eigentlich ausgehen ,aber nach so ca.2 km pendelt sich das ganze ein.

Gruß Hank

Hobbel
02.09.2008, 21:56
Moin Hank,

da hast du 100% Recht, genau so wie du es beschrieben hast, sehe ich das auch. Mir ist auch wichtig, dass beim Gas weg nehmen der Motor bremst. Und dann kann man nur so einstellen. Die relativ kurze Warmlaufphase ist ja auch schnell überstanden ;)

Die meisten anderen Motoren haben bei ihrer Kaltstarteinrichtung gleichzeitig eine Standgasanhebung eingebaut, die fehlt bei unseren Bings.

Hank
02.09.2008, 22:02
Hallo,:yeah:

genau so isses:bier:

Gruß Hank

Euklid55
03.09.2008, 08:00
Hallo,

ich stelle den Leerlauf auf 2,5-3 % CO ein und die Drehzahl das die Motoren gerade so laufen. Das hat den Vor/Nachteil ohne Chock springt kein Motor an. Bis zur übernächsten Ampel habe ich dann einen stabilen Leerlauf. Nach einer Autobahnfahrt oder Stop und Go Verkehr kommt der Motoren dann nie in den Bereich das der Fliehkraftregler auf geht. Die Motorbremse funktioniert damit bestens. Die Leerlaufdrehzahlen liegen zwischen 480 U/min (R75) und 840 U/min (R100)

Gruß
Walter

Jogi
03.09.2008, 08:49
Moin Moin,

jetzt bin ich etwas verwirrt. Ich hab mal gelesen, dass das Standgas auf etwa 1100 U/min eingestellt werden sollte da bei unter 1000 U/min die Ölpumpe wohl nicht gescheit arbeitet. Was is nu richtig? Oder ist das wieder modellabhängig?

Gruß

Jogi

Toyo - Joe
03.09.2008, 08:51
Hallo Monsterag,

ich weiß nicht was du unter hoher Leerlaufdrehzahl verstehst, aber eine leichte
Erhöhung der Drehzahl ist „normal“
Ein heißer Motor läuft anders als ein Kalter oder einer mit Normalen Temperaturen.
Ich habe das bei diversen Moppeds Ultra 80 LC / Maico 500 / XT 500 / TLR 200 / XLV 600 /
R 80 G/S / R 80 GS / R 100 GS usw. beobachtet.

Was mich in deinem Fall stutzig macht ist 15 Min. – 100 KMH da sollte der Motor
noch nicht so heiß sein, es sollte Betriebstemperatur erreicht haben.

Kannst du Angaben machen > Öltemperatur und um wie viel die Drehzahl angestiegen ist ??

Mit freundlichen Grüßen
Jochen

hubi
03.09.2008, 14:23
Original von Jogi
Moin Moin,

jetzt bin ich etwas verwirrt. Ich hab mal gelesen, dass das Standgas auf etwa 1100 U/min eingestellt werden sollte da bei unter 1000 U/min die Ölpumpe wohl nicht gescheit arbeitet. Was is nu richtig? Oder ist das wieder modellabhängig?

Gruß

Jogi
Der Wert gilt für Modelle mit leichter Kupplung. Die alte, schwere Kupplung stellt man auf etwa 750-850 /min ein.
@ Walter: 480 /min? Hammer! :respekt: Hast Du eines von den Schwungrädern angebaut, die bei uns in der Firma verbaut werden? Haben meistens 46 kg, gibts aber auch schwerer... :pfeif: :pfeif:

willi
03.09.2008, 19:35
Ich hatte das gleiche Problem
Nach Wechsel der Leerlaufdüse von 50 auf 45 war das Problem behoben.

Vielleicht ist die Beimischung von Biosprit zum Benzin der Grund,
warum viele von uns jetzt diese Probleme haben.


willi

Euklid55
03.09.2008, 20:15
Der Wert gilt für Modelle mit leichter Kupplung. Die alte, schwere Kupplung stellt man auf etwa 750-850 /min ein.
@ Walter: 480 /min? Hammer! :respekt: Hast Du eines von den Schwungrädern angebaut, die bei uns in der Firma verbaut werden? Haben meistens 46 kg, gibts aber auch schwerer... :pfeif: :pfeif:

Hallo Hubi,

die R75/5 hat die leichte Schwungscheibe von der R45!, die 1000 Motoren die leichte Schwungscheibe nach Bj.80. Die Drehzahlen sind mit einem richtigen Drehzahlmesser gemessen. Wenn die Vergaser richtig sauber sind und der Rest vernünftig eingestellt sind solche Leerlaufdrehzahlen möglich.

Gruß
Walter